Ihre Meinung zu Was der Paketboom vor Weihnachten für Zusteller bedeutet
Noch nie wurden vor Weihnachten so viele Pakete verschickt wie in diesem Jahr. Die Belastung der Zusteller ist enorm. Gewerkschafter fordern gesetzliche Regeln für bessere Arbeitsbedingungen. Von Jens Eberl.
Die Gesellschaft findet es schick, sich alles ins Haus liefern zu lassen- dienstbare Geister, die jederzeit eigene Faulheit ersetzen und den Fußmarsch übernehmen. Dienstbare Geister, die die Launen und Aggressionen der Empfänger eins zu eins ausbaden. Die oftmals den Arbeitgeber und seine kritischen Blicke im Nacken haben, wenn Marathon noch mit Akkord getoppt werden muss. Die auch irgendwie als fiktive Übermenschen gelten, weil sie weite Strecken mit dem PKW schneller überwinden können als der normale Autofahrer. Sowas kann man nicht mal mit Topjob-Bezahlung anlocken und die Helden werden damit nicht zu den Superhelden der Comics. Pausen, Arbeitsbedingungen und stramme Personaldecke sowie die unmenschlichen Anforderungen zwischen Paketmassen pro Tagespensum, Parken in unwegsamen Straßen, fehlenden Ablagen und Zustellungsmöglichkeiten machen diese Leute zu Sklaven, die ausgesogen werden. Arbeiten und Schinderei sind hier Widerspruch. Diese Zustellerwelt ist ein Monstrum.