Karl Nehammer

Ihre Meinung zu Österreich: Nehammer - der neue Kanzler?

Nach dem politischen Erdbeben in der österreichischen Regierung und Volkspartei wird die ÖVP am Vormittag beraten, wer nun welchen Posten übernehmen soll. Gesucht wird vor allem ein neuer Kanzler. Von Clemens Verenkotte.

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32 Kommentare

Kommentare

Louis2013
Ein herber Verlust

Ein junger dynamischer Kanzler steigt aus dem Polit-Geschäft aus. Ein herber Verlust für ganz Österreich. Was ihn mir so sympathisch machte: Er hat seinen Amtseid ernst genommen. Das heißt, er vertrat in erster Linie die Interessen seiner Landsleute, insbesondere in der EU und gegenüber der EU. Die überwiegende Mehrheit der Österreicher wird ihn noch schmerzlich vermissen. Der Verlust wird insbesondere dann zum Tragen kommen, wenn sich eines Tages die Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Kanzler als haltlos erwiesen haben. Dass es so kommt, davon bin ich überzeugt.

dr.bashir
Muss man das verstehen?

Man schüttelt ja schon manchmal den Kopf über die deutsche Politik. Aber Österreich bietet großes Kino, besser Operette.

Dass ein Kanzler zurücktritt mag ja noch angehen, wenn er mit schweren Vorwürfen überzogen wird. Dann bekommt er einen Nachfolger. So weit so schlecht.

Was sagt das aber über diesen Nachfolger aus, wenn der kurz darauf auch gleich wieder zurücktritt, nur weil sein Vorgänger noch weiter zurücktritt. Herr Schallenberg hat sich doch meiner Kenntnis nach nichts zu Schulden kommen lassen.

Da wird das wichtigste politische Amt in Österreich ganz offensichtlich zu Spielball von internen Parteiquerelen. Die einst stolze konservative Partei ist unter Kurz offensichtlich komplett verkommen.

SinnUndVerstand

Hört, hört! Die ÖVP-Landesparteichefs sind darum bemüht, einen klaren Schnitt mit der Ära Kurz zu machen: eine zwar in der Klarheit zunächst vielleicht überraschende, aber letztlich konsequente Abkehr nicht nur von der 'Liste Kurz' sondern auch von der List Kurz' und vom System des korrupten Machtmenschen mit dem antrainierten braven-Schwiegersohn-Image.

Tremiro
09:20 von Louis2013

>>Ein junger dynamischer Kanzler steigt aus dem Polit-Geschäft aus. Ein herber Verlust für ganz Österreich. Was ihn mir so sympathisch machte: Er hat seinen Amtseid ernst genommen. Das heißt, er vertrat in erster Linie die Interessen seiner Landsleute,...<<

Ich kenne den österreichischen Amtseid leider nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen dass Herr Kurz schwören musste, korrupt zu sein und Staatsgelder für eigene Zwecke zu missbrauchen.

dr.bashir
@09:20 von Louis2013

Ihre Bewunderung für Herrn Kurz in allen Ehren. Aber haben Sie sich schon mal überlegt, warum sich ein derart macht- und karrierebewusster Mensch wie Sebastian Kurz aus allen Ämtern zurückzieht? Das tut so jemand nicht, bevor ihm nicht ein Körperteil gehörig auf Grundeis geht. Ein Mensch, der über die Jahre ein Meister des politischen Ränkespiels war.

Klar werden wieder Einige vermuten, dass geheime Zirkel des internationalen Establishments, von Soros bis Merkel, den braven Kanzler um sein Amt gebracht haben.

Da mir solche Gedanken aber suspekt sind vermute ich eher, dass es selbst zuletzt richtig versiebt hat. Der tritt doch nicht zurück, um "Schaden von Österreich abzuwenden". Wann hätte ihn das je interessiert, wenn es dem eigenen Fortkommen dient?

Ich verstehe die Faszination, die er auf seine Fans ausstrahlt, sein Charisma. Aber er ist am Ende über sich selbst gestolpert. Wie der Krug auf dem Weg zum Brunnen.

Möbius
Die Polemik-Maschinerie läuft wieder auf Hochtouren

Schallenberg hat seinen Rückzug doch nachvollziehbar erklärt: ÖVP Vorsitz (also der der Kanzlerpartei) und Kanzlerschaft sollten in einer Hand sein!

Gerade in Deutschland sollte man das doch verstehen, war es doch hier fast immer genauso (außer im letzten Jahr der Amtszeit Merkel - mit für die CDU fatalem Ergebnis).

Schallenberg hatte doch nicht damit rechnen können, dass Kurz sich ins Private zurückzieht. Natürlich hat er gehofft das Kurz nach seinem Rücktritt bald wieder Kanzler wird und Schallenberg ablöst.

Spontane, taktische Rücktritte sind nichts ungewöhnliches, Siehe neulich in Schweden. Auch taktische Misstrauensvoten kennt man schon aus der deutschen Politik.

Und es gab auch eine ähnliche Rochade in Russland: Medwedew - Putin. Hätte sich nach der Wahl Medwedews MP Putin plötzlich „ins Private“ zurückgezogen, wäre Medwedew vermutlich ebenfalls zurückgetreten. Kam aber anders. Die Fälle sind nicht ganz vergleichbar, da es an der damaligen russischen Verfassung lag.

Paco
Die Guten gehen freiwillig aus der Politik

Obwohl auch in Österreich die Unschuldsvermutung gilt, wurde Kurz gejagt und faktisch zum Rücktritt gezwungen.
Kurz ist intelligent genug die Politik zu verlassen. Wer hinter der Schmutzkampagne steht ist kein Geheimnis, man darf es nur leider nicht schreiben.
Es ist das Dilemma unserer Zeit ist, gute Leute gehen in die Wirtschaft, oder zu den Banken, die haben keine Lust sich mit zweit,-und drittklassigen Leuten rumzuärgern. Dort verdienen sie erheblich mehr und können mehr bewegen als im Rampenlicht als Politiker.

MargaretaK.
09:20 von Louis2013

>>>Was ihn mir so sympathisch machte: Er hat seinen Amtseid ernst genommen. <<<
Sie meinen zum Ernstnehmen des Amtseids haben die ihm Last gelegten Dinge auch gehört?

>>>...wenn sich eines Tages die Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Kanzler als haltlos erwiesen haben. Dass es so kommt, davon bin ich überzeugt.<<<
Sie meinen, dass die hunderte SMS von Herrn Kurz an seine Prätorianer Fälschungen sind? Dass die ein ihm nicht gut gewogener Journalist, Medienvertreter, Politikkollege o.ä. ihm untergeschoben hat?

Herr Kurz stilisiert sich als Opfer. Ich finde im Moment sehr interessant, dass auch Herrn Kurz enger Vertrauter Finanzminister Blümel "das Handtuch geschmissen" hat. Bin gespannt, wer der/die Nächste ist.

wenigfahrer
Schade eigentlich

aber die Österreicher werden schon einen Ausweg finden, Personal haben sie ja genug, die verschiedenen Namen sagen mir nicht sehr viel, liegt aber an mir.

Traumfahrer
Re : Louis2013 !

Nun, es sollte doch grundsätzlich so sein, dass ein Staatsoberhaupt sich für sein Volk und Land einsetzt. Und dabei muss er versuchen, möglichst keine schädigende Handlungen, egal welcher Art zu begehen. Leider sind aber Vorwürfe laut geworden, zwar noch nicht bewiesen, aber sie sind da, und die müssen erst einmal geklärt werden.
Dass er aus Rücksicht auf das Amt zurück getreten ist, war eine Folge dieser Vorwürfe, und trotzdem zeigt er damit auch Verantwortung. Das kann man ihm anrechnen. Nur in manchen Punkten war Herr Kurz zu sehr extrem, denn in der EU ist nicht nur das Nehmen wichtig, sondern auch das Geben !
Was nun aber passiert, ist schon ein Theaterstück wert, weil anscheinend einige begriffen haben, das das Sauber- bleiben nicht so einfach ist, und viele sehr genau hinschauen. Deshalb scheint das Stühlerücken in einem neuen Licht !

melancholeriker
um 09:20 von Louis2013 Ein herber Verlust

Ooch, der hält sich ja auch bei den Bewunderern und Nachahmern in Grenzen. In den ,,Chatprotokollen" der Causa Kurz, denen sich das Burgtheater Wien mithilfe aufgeweckter Journalisten angenommen hat (YT), ist das Anschauungsmaterial für Manipulation über die Medien so herzerfrischend transparent und lehrreich aufbereitet worden unter Zitieren von allen Smileys und Exklamationen, daß es für zukünftige Gauner und Emporkömmlinge ein Leichtes sein wird, ganze Regierungen auszuhebeln mit dem Wissen, wie man das besser machen kann.

Sollte die Verachtung, die in diesen Chats von 2017 für demokratische Werte und die Menschen welche darum täglich kämpfen, in Ordnung gehen für Sie, ist das sehr bedauerlich, aber vielleicht möchten Sie wie so viele der Anhänger ja einfach nur den offiziellen Herrn Kanzler sehen. Was interessieren die Chats, die zeigen, wie einer wirklich tickt. Ist aber auch blöd, wenn sich Verschlagenheit so gern mit Übermut gesellt und deshalb immer irgendwann aufliegt.

Möbius
Das Blümel ebenfalls zurückgetreten ist

Das ist natürlich interessant. Offenbar ist die Führungskultur in der österreichischen Politik anders als die in Deutschland und zweitens der ähnlich die in deutschen Führungsetagen von Konzernen vorherrscht:

Wenn Sie zB Gruppenleiter/Teamleiter sind (untere Führungsebene) und ihr Chef-Chef (Bereichsleiter/Division Head etc) geht weg, dann purzeln kurz danach auch die Abteilungsleiter die der Chef-Chef geholt hatte und von deren „Nährströmen“ diese abhängig sind. Und dann - wie bei Dominosteinen - sind dann bald darauf auch die Gruppenleiter, also auch Sie, „dran“. Das Spiel kann man in jeder größeren Firma bewundern. Dann kommt ein „neuer“ der sich seine „Mannen“ aufbaut und alles beginnt von vorn ...

Tremiro
10:00 von Paco

>>Obwohl auch in Österreich die Unschuldsvermutung gilt, wurde Kurz gejagt und faktisch zum Rücktritt gezwungen.
Kurz ist intelligent genug die Politik zu verlassen. Wer hinter der Schmutzkampagne steht ist kein Geheimnis, man darf es nur leider nicht schreiben.<<

Darf ich fragen warum Sie die Tatsachen verdrehen?
Eine Schmutzkampagne hat nur Herr Kurz mit seinen Machenschaften betrieben.
Er ist eindeutig kein Opfer sondern Täter.

JorisNL
@Paco, 10:00

" Wer hinter der Schmutzkampagne steht ist kein Geheimnis, man darf es nur leider nicht schreiben." -

Wer steht denn dahinter? Und wer verbietet Ihnen, das zu schreiben? Versuchen Sie es doch mal, vielleicht werden Sie ja überrascht und es wird doch veröffentlicht.

Nettie
Politische Entscheidungen betreffen schon qua definitionem jeden

Und müssten deshalb - jedenfalls wenn alles mit rechten Dingen zugeht - logischerweise schon deshalb im IT-Zeitalter auch allen sofort(!) bekannt sein

„Österreich steht eine große Regierungsumbildung auf Seiten der ÖVP bevor - ausgelöst vom Abgang des Ex-Kanzlers von der politischen Bühne. Einer Entscheidung, von der - so sagen die Grünen - sie erst aus den Medien erfahren hätten“

Da sieht man mal wieder, wofür freie Medien gut sind. Und wie wichtig ihre Unabhängigkeit - und damit ihre Freiheit bzw. Möglichkeit, die ganze Welt über den aktuellen „Stand der Dinge“ zu informieren, kurz: die Pressefreiheit - ist.

Deren (der ganzen Welt) Schicksal hängt also nicht zuletzt davon ab, wie vielfältig („alle Felder abdeckend“) die „Landschaft“ der freien, also wirklich unabhängigen (vor allem in politischer und damit zwangsläufig finanzieller Hinsicht) Medien tatsächlich ist.
Und davon, wieviel Transparenz die mit Vertretungsbefugnissen „ausgestatteten“ Entscheider in der Politik „zulassen“.

Mauersegler
Charisma | 09:49 von dr.bashir

"Ich verstehe die Faszination, die er auf seine Fans ausstrahlt, sein Charisma."

Tun Sie das tatsächlich? Ich verstehe beides ganz und gar nicht.

Ich habe beim Anblick von Herrn Kurz von Anfang an das genaue Gegenteil von Faszination verspürt (schütteln, brrrr) und finde es eine Beleidigung für jede wirklich charismatische Person (von denen es nicht allzu viele gibt), diese Eigenschaft Herrn Kurz anzudichten.

Nettie
@dr.bashir, 09:28

„Was sagt das aber über diesen Nachfolger aus, wenn der kurz darauf auch gleich wieder zurücktritt, nur weil sein Vorgänger noch weiter zurücktritt. Herr Schallenberg hat sich doch meiner Kenntnis nach nichts zu Schulden kommen lassen“

Es geht hier offenbar um „interne Angelegenheiten“, also auf persönlichen Abhängigkeiten („Schulden“) beruhende „Zwänge“.

Was die in einer Politik, die die Interessen aller vertreten sollte (und dies daher auch vorgibt) zu suchen haben, erschließt sich allerdings hoffentlich nicht nur mir nicht.

harry_up
@ 09:20 von Louis2013

"Der Verlust wird insbesondere dann zum Tragen kommen, wenn sich eines Tages die Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Kanzler als haltlos erwiesen haben. Dass es so kommt, davon bin ich überzeugt."

Glauben Sie, ein Mann mit dem politischen Ehrgeiz eines Kanzler Kurz hätte hingeschmissen, wenn er tatsächlich juristisch unangreifbar sei?

Davon bin ich nicht überzeugt.

friedrich peter peeters
Ist dies noch Demokratie ?

Vielleicht sehe ich es zu kritisch, aber diese ganze "Bundeskanzler-Abwicklung" in Österreich in dieser Form hat wohl nicht mehr viel mit Demokratie zu tun.
Beschämend das das Parlament daran mitwirkt. Mit Kritik an anderen Ländern sollte Österreich künftig zurückhaltend sein.

bolligru
10:17 von Gregory Bodendorfer

"Österreich macht ...

...es richtig, deren Politik fährt eine klare und nachvollziehbare Linie."
Ich bin froh, daß es hierzulande nicht ganz so chaotisch zugeht wie in Österreich. Dieses Land sollte man sich nun wirklich nicht zum Vorbild nehmen. Dort weiß niemand, was als nächstes kommt. Ich jedenfalls sehe keine klare Linie. Besonders in der Pandemiebekämpfung ging es hin und her, um letztlich bei der Impfpflicht zu landen, die es noch nicht einmal in China gibt, und niemand weiß genau, ob diese im Februar tatsächlich kommen wird. Es gibt riesige Demonstrationen, auch schon gewalttätig. Leider wird hierzulande darüber nicht berichtet. Da muß man schon die österreichischen Medien bemühen. Das brauchen wir hier garantiert nicht. Das Vertrauen in die Politik dort ist auch nur sehr begrenzt.

Sisyphos3
09:28 von dr.bashir

Herr Schallenberg hat sich doch meiner Kenntnis nach nichts zu Schulden kommen lassen.
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vielleicht weiß der Schallenberg mehr als sie ?
über seine Verstrickungen, könnte ja durchaus sein
und tritt - bevor es raus kommt (sollte es was geben)

SinnUndVerstand
@ 09:54 von Möbius

Vielen Dank für den Vergleich der Situation in Österreich mit Medwedew-Putin. Sehr aufschlussreich, und gleichzeitig erschreckend, wohin das Liste-Kurz-Politikverständnis hätte führen können. Der Rücktritt von Kurz und die Distanzierung der övp geben zu mindest etwas Hoffnung, dass diese unrühmliche Ära vorbei ist und die övp sich neu und demokratisch aufstellt. Dazu braucht es aber noch etwas mehr als Personalwechsel.

dr.bashir
@12:28 von Mauersegler

"Tun Sie das tatsächlich? Ich verstehe beides ganz und gar nicht."

Bilde ich mir zumindest ein. Ich trenne zwischen seinen politischen Positionen, die nun wirklich nicht die meinen sind und der Person Sebastian Kurz. Und es ist leider so, dass manche Menschen sehr überzeugend auf andere wirken und denen dann automatisch auch Kompetenz angedichtet wird.

Nicht umsonst nennt man solche Leute ja auch manchmal "Schwiegermuttertyp". Der wird geschätzt (natürlich nicht von allen, wer tut das schon), nur auf Grund seines Auftretens und Aussehens. Und wenn er dann noch geschickt im Networking ist und für seine Anhängerschaft überzeugende Sätze absondert, dann kommt so eine Karriere dabei heraus.

Er wusste halt nicht, wann Schluss ist, wann er mal mit seriöser Politik anfangen muss und das Networking und Showbusiness mal zurückstellen soll.

Wenn er jetzt dann "Director external Communication" (Cheflobbyist) bei irgendeinem Großkonzern wird, dann sind seine Qualitäten wieder gefragt.

Sisyphos3

Ich kenne den österreichischen Amtseid leider nicht
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der Amtseid wird weder in Deutschland noch in Österreich rechtlich verbindlich sein
im Sinne von "einklagbar"

SinnUndVerstand
@ 12:28 von Mauersegler

Das ist ein Phänomen, das auch ich nur schwer begreife, dass man tatsächlich die angelernte 'Knigge-BestSchwiegersohn-Attitüden' mit 'Charisma' verwechseln kann.
Meine Hypothese dazu ist: Man spricht von 'Charisma' und meint eigentlich die unbeseelte und oft inhumane Flüchtlingspolitik, die Kurz vertrat; und dafür nahm man auch das Kapern der gesamten övp durch die 'Liste Kurz' und so manche korrumpierte Unregelmäßigkeit in Kauf.
Mir persönlich hat's auch gegraust, wie Kurz für seinen aufgrund der erdrückenden Lage selbstredend durchkalkulierten Rückzug seinen Neugeborenen instrumentalisiert.
Hoffentlich die letzte Braver-Schwiegersohn-Episode.

dr.bashir
@14:20 von SinnUndVerstand

"dass man tatsächlich die angelernte 'Knigge-BestSchwiegersohn-Attitüden' mit 'Charisma' verwechseln kann"

Na dann gibt es anscheinend strengere und weniger strenge Definitionen von "Charisma". Für mich ist das erst mal eine "gewinnende Ausstrahlung" und das heißt ja nicht, dass so jemand alle gewinnt. Mir fällt jetzt gerade kein Beispiel für einen charismatischen Menschen ein, auf den wir uns einigen könnten (Obama?), aber auch den werden andere Menschen furchtbar finden.

Ist auch egal - für mich war und ist Kurz ein Blender, wie es sie zu viele gibt, auch in der Wirtschaft und auf die Leute aber immer wieder hereinfallen.

Es ist schlicht ein Unterschied, wenn ich versuche den "Zauber", den er für manche ausstrahlt zu verstehen oder ob ich ihm selbst erliege.

SinnUndVerstand

Dieser Tage ging es ja viel um das, was Politker als Qualifikation brauchen. Und da gab es dann Erwägungen über die Fachqualifikationen, wie z.b. dass man keinen Malermeister hole, um den Fernseher reparieren zu lassen. Das hat mit der Frage, welche Kompetenzen Politiker brauchen, nur sehr begrenzte Aussagekraft. Da kommt es meines Erachtens darauf an, Expertise und politische Prioritäten zusammen zu bringen und in gesetzliche und operative Prozesse umzusetzen.
Im übrigen bin ich immer wieder überrascht, dass solche Vergleiche vor allem aus dem Umfeld der AfD kommen, die ihrerseits weder ein Problem damit haben, dass Kurz rein gar nichts vorzuweisen hat, was ihn beruflich qualifiziert, und auch nicht mit der Tatsache, einen Maler und Lackierer in die eigene Parteiführung zu wählen. Oder genügt bei dieser Partei, braune Stellen übermalen zu können, selbst wenn der Lack längst ab ist. Das wäre dann wieder passgenau. (Ironie aus)

harry_up
@ dr.bashir, um 14:42

Da geht es mir ähnlich wie Ihnen.

Herr Kurz war mir immer eine Idee zu glatt, zu perfekt, auch zu geschniegelt, als dass ich ihm sein fast kindlich anmutendes Äußeres und seine stets mit Bedacht gewählten Worte bedenkenlos hätte abnehmen können.

Was er für mich nie ausstrahlte war irgendein Zauber oder Charisma.

Beides möge Herr Kurz auf seinen Stammhalter ausstrahlen, zu dessen Geburt ich ihm und seiner Lebensgefährtin nachträglich gratuliere.

Silverfuxx

Schallenberg ist zurückgetreten, weil sein Puppenspieler Kurz diese Marionette nun nicht mehr führen kann. Und alleine spielen können Marionetten nicht. So weit, so gut.
Da es sich hier aber um Ö. handelt, ist eigentlich wurscht, wer da nun Kanzler wird, es ist alles der selbe Klüngel und Filz.
Ist sowieso die Frage, warum hier ständig über dieses kleine, unbedeutende Land berichtet wird.

Mustafa Schulz-Gülen
@ Louis2013

Ein junger dynamischer Kanzler steigt aus dem Polit-Geschäft aus. Ein herber Verlust für ganz Österreich.

Und ein Gewinn für alle, die nicht absolut stock-konservativ sind.

Mustafa Schulz-Gülen
@ Louis2013

Das heißt, er vertrat in erster Linie die Interessen seiner Landsleute, insbesondere in der EU und gegenüber der EU.

Egoismus ist noch kein Merkmal von Qualität.

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