Antisemitismusseminar mit Burak Yilmaz

Ihre Meinung zu tagesthemen mittendrin: Kampf gegen Antisemitismus an Schulen

Antisemitismus ist bei jungen Menschen weit verbreitet. Auf Schulhöfen wird das Wort "Jude" als Schimpfwort benutzt. Ein Duisburger Pädagoge kämpft dagegen an. Von David Zajonz.

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14 Kommentare

Kommentare

Sokrates86
Duisburg

Da ich ca 30 Jahre in Duisburg gewohnt habe kann ich sagen... das ist kein "neues" Problem und auch bei weitem nicht das einzige Problem in Duisburg.

Aber trotzdem ein nobler "wenn auch vermutlich aussichtsloser" Kampf den Herr Yilmaz da führt.

Heidemarie Bayer
Nicht aufgeben!

Vielen Dank Herr Yilmaz. Ich hoffe und wünsche, daß ihre wertvolle Arbeit auf einen fruchtbaren Boden fällt.

willi bernd
Juden in Deutschland

Wir haben in Deutschland verschiedene Glaubensrichtungen. Das ist in Ordnung und stört auch nicht, solange es nicht in mein Leben eingreift. Aber wenn Jemand sagt, das Kritik an Israel Antisemitismus ist, ist krank.
Ich war als junger Mann pro Israel. Als dann der 6 Tage-Krieg kam, der ein Angriffskrieg war, änderte sich meine Meinung. Auch die Stellungnahmen von Juden, die vor der Einwanderung Europäischer Juden, in Frieden mit ihren Palätinensichen Nachbarn lebten. Dann wurden ihre unmittelbaren Nachbarn verjagt oder ermordet. Alles dieses kann man im Archiv des Deutschen Fernsehen nachprüfen.

Gytha
Das Thema

ist ziemlich in Vergessenheit geraten. Ich stelle auch fest, dass selbst viele Lehrer nicht unbedingt Wissen parat haben, selbst wenn sie, zwar of fachfremd, Geschichte unterrichten. Mit irgendwelchen Daten kann halt kaum ein Schüler etwas anfangen. Ich halte es auch für viel zu spät das Thema das erste Mal in der 9.Klasse zu behandeln. Früher kam es viel öfter vor in unteren Jahrgängen, als Lektüre oder auch ein Text in Deutsch usw.

Als „kleine“ Ehrenrettung der Schüler sei aber gesagt, dass „Du Jude“ als Schimpfwort nur ganz ganz selten antisemitisch gebraucht wird, es wird einfach völlig unreflektiert weiter übernommen, genauso wie „Bist du behindert“ oder „Bist du schwul“, das steht selten im entsprechendem Zusammenhang. Wenn ich sowas höre, rede ich mit den Schülern darüber, warum diese Ausdrücke keine Schimpfwörter sind bzw sein dürfen und das wird idR auch angenommen, weil ihnen das gar nicht bewusst ist/war.

Gytha
@willi bernd

„ Aber wenn Jemand sagt, das Kritik an Israel Antisemitismus ist, ist krank.“

Ich würde es nicht krank nennen, aber einerlei…der Protest hat nichts vor Synagogen zu suchen, denn dann setzt man den Staat Israel und Judentum gleich. Das heißt nicht, dass man nicht protestieren darf, aber ganz sicher nicht in dieser Form und schon gar nicht mit Beschimpfungen wie „Scheiß Jude“. Das IST Antisemitismus!

DieADE-Reaktion ist real
Kritik ist nicht sofort Antisemitismus

Ich finde es wird stark übertrieben mit dem Antisemtismus Vorwürfen. Ja. Es gibt manche Migranten, die das bringen. Aber sollte man das wirklich als Grundproblem deuten?

Beispiel: Bhakdi wird als Corona Skeptiker gehandelt, und seine Aussagen gelten als widerlegt, aber er hat Israels Regierung vorgeworfen, von den Nazis gelernt zu haben (für mich eine Polemik), und nun einen unsicheren Impfstoff anzuwenden, was natürlich nach einhelliger Meinung der übrigen Welt Unsinn ist. Mehr hat er aber nicht gesagt. Er hat doch tatsächlich die jüdische Bevölkerung im Auge gehabt, die er - gemäß seiner Einstellung zum Impfstoff - schützen will. Also. Das finde ich wirklich beschämenswert: Die Instrumentalisierung des Antisemitismus, um ungeliebte Positionen zu diskreditieren. Das ist nicht fair, gegenüber den Opfern des Holocausts. Denn der lehrt mich, ehrlich gesagt, zukünftige Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ahnden. So darf Kritik in einer Demokratie nicht abgeschafft sein.

Nettie
Niemand darf seine Identität verstecken müssen

Und jeder einzelne Schüler, den Herr Yilmaz von der für jede Gesellschaft tödlichen (da sie zersetzenden) Sinnlosigkeit von Vorurteilen überzeugen kann ist ein potentieller Multiplikator im Kampf dagegen.

MartinBlank
um 21:50 von Gytha

Als ich klein war, gab es in Niedersachsen das Fach "WUK" - Welt- und Umweltkunde in den Klassenstufen 5+6. Das war Erdkunde und Geschichte. Und da haben wir stichpunktartig Themen der Geschichte durchgenommen, von Steinzeit über Absolutismus bis hin zum III. Reich, immer mit lokalen Bezügen.
Und das war auch genau richtig, denn genau in dem Alter, in der 6. Klasse, wenn man ungefähr elf Jahre alt ist, stellt man sich zum ersten Mal die Frage: "Wer war denn dieser Hitler eigentlich?"

Aber wie immer, wenn etwas gut ist: es wurde abgeschafft. Heute beginnt man in Klasse 5 mit dem chronologischen Durchgang durch die Geschichte, fängt in der Steinzeit an und kommt viel zu spät in Klasse 10 zum Nationalsozialismus.

Eine Katastrophe.
_

Sausevind
23:21 von Sparpake

"Die Arbeit des Herrn Yilmaz ist sehr lobenswert und extrem wichtig.

Der Artikel zeigt die Probleme der deutschen Gegenwart. Aber was sind die Lösungen? Die Kinder werden in die Welt ihrer Eltern hineingeboren und das Wissen um die deutsche Vergangenheit ist ihnen auch nicht überliefert worden. Die Schule leistet das auch nicht. Sie kann es wohl auch nicht."

.-.

Wir wissen nicht, was die Eltern überliefern, und die Lehrer informieren durchaus.
Es ist ja Teil des Geschichtsunterrichts.

Und manche Lehrer gehen mit ihren Klassen in Konzentrationslager.

Ich weiß von einem Jungen, der nach einem solchen Besuch tief erschüttert war, samt seiner Freundin. Er hat seine ganzen Tätigkeiten umgestellt desbezüglich.

Die jüdische Religion - nehme ich an - wird auch im Religionsunterricht behandelt:
denn sie ist ja Teil des Christentums.

Ich persönlich freue mich sehr, dass das jüdische Leben in Deutschland wieder Fuß gefasst hat. Das war eine Weile in den Nachkriegsjahrzehnten ausgelöscht.

Naturfreund 064
Am 30. November 2021 um 23:21 von Sparpaket

//Die Arbeit des Herrn Yilmaz ist sehr lobenswert und extrem wichtig.
Der Artikel zeigt die Probleme der deutschen Gegenwart. Aber was sind die Lösungen? Die Kinder werden in die Welt ihrer Eltern hineingeboren und das Wissen um die deutsche Vergangenheit ist ihnen auch nicht überliefert worden. Die Schule leistet das auch nicht. Sie kann es wohl auch nicht.//
Die Schule kann das nicht ?
Da gibt es ein Fach,das nennt sich Geschichtsunterricht und in diesem Fach wird das sehr wohl angesprochen.
Zumindest war zu meiner Schulzeit das so und das ist nun auch schon wieder eine ganze Weile her.

Anna-Elisabeth
@21:50 von Gytha

//Als „kleine“ Ehrenrettung der Schüler sei aber gesagt, dass „Du Jude“ als Schimpfwort nur ganz ganz selten antisemitisch gebraucht wird, es wird einfach völlig unreflektiert weiter übernommen, genauso wie „Bist du behindert“ oder „Bist du schwul“, das steht selten im entsprechendem Zusammenhang.//

Davon bin ich auch überzeugt. Bei Erwachsenen sieht das natürlich ganz anders aus.
Prinzipiell gilt bei Erwachsenen - zumindest aus meiner Sicht: Hässliches Gedankengut eliminiere ich nicht allein durch Weglassen bestimmter Bezeichnungen. Man kann auch nette Bezeichnungen so aussprechen, dass sie hässlich und abfällig klingen.
Aber die Arbeit, die der Lehrer hier leistet, ist wirklich großartig.

Sisyphos3
Mehrere Jugendliche kamen zur Tür hinein,

machten vor ihm den Hitlergruß und riefen "Heil Hitler".
Es seien muslimische Jugendliche gewesen, erzählt Yilmaz
-------------

noch Fragen ?

Ein Beispiel des immer noch vorhandenen deutschen Antisemitismus in unserer Gesellschaft !

oder ??

Humanokrat
@23:19 von DieADE-Reaktion...

Zitat: "... aber er hat Israels Regierung vorgeworfen, von den Nazis gelernt zu haben ..."

Das ist sachlich falsch. Bhakdi hat den Juden vorgeworfen, 'das Böse gelernt zu haben' und es umzusetzen. Nicht der Israelischen Regierung, den Juden!

Damit macht er 'die Juden' zum Thema und Problem. Das ist Antisemitismus wie er klarer nicht sein kann. Abgesehen davon, wie zynisch und ignorant es ist, einem verfolgten und gefolterten Volk wie den Juden eine geistige Identität mit seinen Mördern und Verfolgern zu unterstellen. Ich finde das gelinde gesagt widerwärtig. Auf Querdenker Demos wurden wiederholt Schilder mit 'Danke Bhakdi' hochgehalten.

Bitte zitieren Sie korrekt, ihre Verfälschung ist tendenziös und wirft diverse Fragen bzgl. ihrer Absichten und Sympathien auf.

Sisyphos3
21:50 von Gytha

Als „kleine“ Ehrenrettung der Schüler sei aber gesagt, dass „Du Jude“ als Schimpfwort nur ganz ganz selten antisemitisch gebraucht wird, es wird einfach völlig unreflektiert weiter übernommen, genauso wie „Bist du behindert“ oder „Bist du schwul“,
...............

vermutlich spielt das auch, vielleicht sogar entscheidend mit.

Aber wer will das wissen ?
Es geht doch in der Regel darum, seine Vorurteile und Ideologien zu untermauern.
Da ist man an so was nicht interessiert