Ihre Meinung zu Tschechien: Tote nach Zugkollision
Bei einem schweren Zugunglück im Südwesten Tschechiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen sind verletzt. Einer der Züge kam aus München, darin saßen 20 Passagiere.
Bei einem schweren Zugunglück im Südwesten Tschechiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen sind verletzt. Einer der Züge kam aus München, darin saßen 20 Passagiere.
Menschliche Fehler werden immer wieder zu solchen tragischen Unfällen führen.
Man kann zwar sagen, dass dem deutschen Lokführer bewusst gewesen sein muss, dass die Streckenführung in Tschechien nicht genügend Sicherheitsmechanismen hat, um einen Zug automatisch notzustoppen, aber wenn er in dem Moment einen Fehler gemacht hat – und sei es nur durch eine Ablenkung wie einen Funkspruch – ist das Wissen auch nicht genügend.
Haltesignale sollten mehrfach vorhanden sein und bei Nichtbeachtung einen Stopp der Züge auf dem Gleisabschnitt einleiten. Dass nicht jedes Land der Welt so weit ist, selbst die angeblich fortschrittlichen, ist kein Geheimnis.
Auch Deutschland muss da viel nachbessern, aber "Die Bahn" muss dank nicht optimal abgelaufener Privatisierung auf Zahlen schauen. Noch viel schlechter wird es in Ländern wie Tschechien um die Bahnbetriebe stehen.
"Warum wird sich über das Eisenbahnnetz eines Nachbarstaates ausgelassen, wenn schon sehr schnell klar war, dass der Zug eines privaten Eisenbahnunternehmens aus Deutschland ein Haltesignal überfahren hat?"
Weil es schon seit Jahrzehnten Zugsicherungssysteme gibt, die beim Überfahren von Haltesignalen den Zug zu einer Zwangsbremsung bringen.
Offensichtlich wohl an diesem Streckenabschnitt leider nicht.
Eisenbahnsignale sind übrigens keine "Ampeln".
Wie bereits angemerkt wurde, würde ein Zug in Deutschland beim Überfahren eines Haltesignals erfasst und automatisch gestoppt werden. Die Technik existiert bereits seit Jahrzehnten. Habe selbst Anfang der 2000er Jahre als Leit- und Sicherungstechniker km Auftrag der Deutschen Bahn gearbeitet.
Das Eisenbahnnetz Tschechiens spielt hier wohl schon eine Rolle, da eigentlich beim Überfahren eines Haltesignals eine vom System ausgelöste Bremsung erfogen sollte. Vorausgesetzt, das System ist dazu in der Lage.
Schrecklich, dass immer wieder so vermeidbare Unfälle passieren. Mein Beileid an die Angehörigen der Opfer und gute Besserung für alle Verletzten!
Der letzte Absatz dieses Artikels zeugt von typischer West-Arroganz. Was Sicheheit angeht, gibt es genau solche Unfälle wie jetzt hier in Tschechien passiert auch in Deutschland, z.B. 2016 in Bad Aibling (Bayern). Bei dem damaligen Frontalzusammenstoß starben 12 Menschen https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Bad_Aibling
Ein Verweis darauf beim jetzigen Unfall hier in Tschechien wäre angebrachter gewesen als die falsche Behauptung, das sei ein tschechisches Problem wegen der hier (implizit im Vergleich zu Deutschland als dem Herkunftsland des Artikels) veralteten Systems. -
Ich bin ein aus beruflichen Gründen nach Tschechien ausgewanderter Deutscher, und fahre hier gerne Zug, lieber als in Deutschland weil die Bahn hier z.B. normalerweise deutlich pünktlicher ist. Außerdem gibt es schon seit etlichen Jahren in vielen überregionalen Zügen (nicht nur den ICE-äquivalenten Hochgeschwindigkeitzügen sondern auch in EC's und "Express"-Zügen) unbegrenztes Internet, etc...
Im Gegensatz zu den weiter unten Kommentierenden habe ich verstanden, worum es Ihnen in Ihrer Aussage geht. Es gibt leider bei der Deutschen Bahn Ereignisse, die trotz der Sicherheitsstandards die Presse füllten. Tolle Technik, schlampiges Personal!?
12:55 von Ganzbaf
// Schrecklich, dass immer wieder so vermeidbare Unfälle passieren. Mein Beileid an die Angehörigen der Opfer und gute Besserung für alle Verletzten!//
Das ist - glaube ich - das wichtigste und dem schließe ich mich an.
Die Todesopfer sind ja wohl mal wieder die Lokis.
menschliche Fehler kommen bedauerlicherweise vor
ich erinnere mich da war "der Zusammenstoß" im Fahrplan
und zwar hierzulande
Wie man in dem von Ihnen verlinkten Wikipedia-Eintrag nachlesen kann, hat der Fahrdienstleiter von Bad Aibling in den eigentlich automatisierten Ablauf eingegriffen und damit genau das System außer Kraft gesetzt, dass diesen Unfall verhindert hätte (ich hoffe, ich habe das in der Verkürzung trotzdem korrekt dargestellt). Insofern sind die beiden schrecklichen Geschehnisse nicht zu vergleichen.
»Warum wird sich über das Eisenbahnnetz eines Nachbarstaates ausgelassen, wenn schon sehr schnell klar war, dass der Zug eines privaten Eisenbahnunternehmens aus Deutschland ein Haltesignal überfahren hat?«
Neben den schon weiter oben gegebenen Antworten:
1. Dein Beitrag ist, was neudeutsch »Whataboutism« genannt wird. Man kann nämlich berechtigterweise das Eine tun, ohne das Andere zu lassen.
2. Wie dem Artikel zu entnehmen ist, hat nicht der Regionalzug des »deutschen privaten Anbieters ›alex‹« das haltzeigende Signal überfahren, sondern der »Expresszug aus München« der ČD.
Auf tschechischen Eisenbahnstrecken kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Sicherheitstechnik gilt vielerorts als veraltet.
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da muss das Moderisierung Program schnellsten umgesetzt werden. Aber erst einmal mein Beileid den Opfern der Hinterbliebenen und gute Genesung den Verletzten dieses schrecklichen Unglück.
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Wenn hier der Zugführer ein Haltesignal übersehen haben soll,dann muss die Signaltechnik dahin gehen verbessert werden das es zu einer Notbremsung des Zug kommt.
»würde ein Zug in Deutschland beim Überfahren eines Haltesignals erfasst und automatisch gestoppt werden.«
Ja, leider aber auch in Deutschland nicht überall. Nebenstrecken ohne 2000Hz-Überwachung am Hp gibt’s nach wie vor. Siehe den Unfall auf der Strecke Magdeburg–Halberstadt vor ein paar Jahren.
Und weil oben Bad Aibling genannt wurde: Wenn der Fdl manuell Ersatzsignal gibt, weil er eine Rotausleuchtung fehlerhafterweise mit einem Signalfehler zu begründen glaubt, hilft auch die Indusi nicht.
Spielt die Herstellerfirma oder das Produktionsland eine Rolle oder nicht eher das (Fehl)Verhalten des Zugführers? Dass Tote zu beklagen sind, ist schlimm genug. Dass die Verkehrswege in Tschechien vielleicht problematisch sind- eine Aufgabe der Verantwortlichen vor Ort. Unfälle sind schrecklich genug. Muss das nun noch hier diskutiert werden?
»Ich bin ein … nach Tschechien ausgewanderter Deutscher, und fahre hier gerne Zug, lieber als in Deutschland weil die Bahn hier z.B. normalerweise deutlich pünktlicher ist.«
Gibt es auch Anhaltspunkte über das Warum der gefühlten deutlicheren Pünktlichkeit?
Und andersrum:
Unpünktlichkeit kann auch ein Sicherheitsmerkmal sein. Wenn etwa wegen eines Signalfehlers auf Befehl – und bis zum zweiten Fahrt frei zeigenden Signal nur mit 15km/h gefahren werden darf.
„Warum wird sich über das Eisenbahnnetz eines Nachbarstaates ausgelassen, wenn schon sehr schnell klar war, dass der Zug eines privaten Eisenbahnunternehmens aus Deutschland ein Haltesignal überfahren hat?“
Ganz abgesehen davon, dass es hier nicht darum gehen kann, sich über irgendwen „auszulassen“, sondern nur darum, den Opfern und ihren Angehörigen beizustehen, und - auch deshalb - vor allen anderen Dingen darum, unverzüglich dafür zu sorgen, dass sich solche aller Wahrscheinlichkeit nach vermeidbaren Tragödien nicht mehr wiederholen können, vermutlich deshalb:
„Auf tschechischen Eisenbahnstrecken kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Sicherheitstechnik gilt vielerorts als veraltet“.
Die Todesopfer sind ja wohl mal wieder die Lokis.///
2 der 3 Toten sind Lokführer!
Lokis finde ich, in diesem Zusammenhang, respektlos.
In Bad Aibling wurden die Signale falsch gestelt, da konnte auch kein Sicherheitssystem greifen, in Tschechien waren die Signale richtig, es gab nur kein Sicherheitssystem gegen das menschliche Versagen.
wurde in Furth am Wald ausgewechselt. Es war ein tschechischer Lokführer im Führerstand. Was die Sache aber nicht besser macht. Menschenleben bleibt Menschenleben.
Normalerweise würde ein PZB Magnet
beim überfahren eines Signales (außer bei Ersatzmaßnahmen)
eine Zwangsbremsung einleiten.
Diese Sicherheitseinrichtung fehlt scheinbar auf dieser Strecke.
Kommen wir zum häufigsten Unfallgrund
bei Signalverfehlungen.
Es ist die Müdigkeit von Lokführern,
zu lange Dienstzeit bis 12 Std möglich
fehlende Pausen, zu kurzer Schichtwechsel.
Die GDL Auszählung ist für den 9. August 2021 vorgesehen
Von Seiten der DB eigenen untätigen Betriebsratsgewerkschaft EVG,
werden garantiert keine verbesserungen kommen.
Mitgefühl mit den Angehörigen der Toten und mit den traumatisierten Fahrgästen waren meine erste Reaktion. Ob Fahrerfehler oder technisches Versagen der Grund sind, wird man ermitteln. Auch wenn man die Vokabel Deutschland, Bahn und Privatunternehmen liest, reicht das für mich nicht, jetzt einen dicken Kommentar dazu zu verfassen. Das könnte man dann besser bei einem anderen Thread zur deutschen Bahn andocken statt hier.
13:59 von rainer4528
Ihr Problem!
Ich bin mit einem ehemaligen Loki verheiratet.
es wird im Artikel das veraltete Techniksystem verurteilt. In Wirklichkeit hat aber der Lokführer einen menschlichen Fehler begangen, so wie in Bad Aibling auch.
In Bad Aibling war es der böse Lokführer - in Tschechien ist es das böse alte System, das hinter dem guten deutschen hinterherhinkt.
Das Fazit: Nur in Deutschland ist die Technik auf dem modernsten Stand, woanders, besonders im ehem Ostblock, ist alles schlecht.
Fehlt eigentlich nur noch der Verweis auf die kommunistische Mangelwirtschaft als Hauptursache, alternativ Alte Seilschaften oder Stasi.
Sie liegen komplett daneben.
In Bad Aibling war die entsprechende Technik vorhanden. Der Fahrdienstleiter hat aber die Technik per Befehl außer Kraft gesetzt, was er prinzipiell kann und darf.
Der Lokführer kann nicht einfach so über Rot fahren, das geht nur in einem äußerst begrenzten Rahmen und unter sehr strengen Voraussetzungen.
In Tschechien konnte er es wohl, so wie es sich zur Zeit darstellt. Leider.
Übrigens: Eisenbahner sind relativ ideologiebefreiete Menschen.
//Gibt es auch Anhaltspunkte über das Warum der gefühlten deutlicheren Pünktlichkeit?//
Ich hoffe, Sie sind in Ihrem persönlichen/beruflichen Leben nicht nur gefühlt pünktlicher als die Deutsche (Fern-)Bahn.
***Im Fernverkehr konnte die Bahn für 2018 lediglich eine durchschnittliche Jahrespünktlichkeit von 74,9 Prozent vermelden. Anders ausgedrückt: Jeder vierte Fernzug kam zu spät. Diese Bilanz fiel noch schlechter aus als 2017. Damals waren 78,5 Prozent aller Fernzüge zu spät.
Bei der Statistik ist auch von Interesse, wie die Deutsche Bahn Pünktlichkeit definiert. Dazu heißt es von dem Unternehmen: „Ein Halt wird als pünktlich gewertet, wenn die planmäßige Ankunftszeit um weniger als sechs Minuten überschritten wurde.“ ... Diese Spanne ist insbesondere im Nahverkehr großzügig ausgelegt.
Die Bahn berücksichtigt bei ihrer Pünktlichkeitsstatistik übrigens keine ausgefallenen Verbindungen.***
Für eine Reihe weiterer Anhaltspunkte reicht hier der Platz nicht.
//Und andersrum:
Unpünktlichkeit kann auch ein Sicherheitsmerkmal sein.//
Wenn das eine nennenswerte Rolle spielen würde, müsste die Deutsche Bahn im Vergleich mit der Japanischen ziemlich unsicher sein - oder die Japaner sehr leichtsinnig.
Beides halte ich für unwahrscheinlich.
Kaum passiert ein Unglück (im Ausland!) u. schon weiß man in Deutschland woran es lag. In Tschechien war es die veraltete Technik und bei den Waldbränden in der Türkei waren es die angeblich fehlenden Flugzeuge - so jedenfalls das deutsche "Urteil". Und anstatt die Dinge mal zu überprüfen, werden Behauptungen immer u. immer wiederholt.
Die Türkei hat deutlich mehr Löschflugzeuge als behauptet. Außerdem ist man schon seit Jahren auf Hubschrauber umgestiegen, da diese für die geographische Umgebung besser geeignet sind. Man hat bei den Flugzeugen also abgebaut u. dafür in Hubschrauber investiert. Punkt! Warum aber erfahren wir darüber nichts?
Das deutlich kleinere Griechenland hatte beim großen Feuer 2018, über 200 Tote zu beklagen. Die Türkei aktuell weniger als 10. Ich finde die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache.
"13:59 von rainer4528
Ihr Problem!
Ich bin mit einem ehemaligen Loki verheiratet."
,.,.
Warum so unfreundlich?
Der User kann nicht wissen, mit wem Sie verheiratet sind und was das mit seiner Anfrage zu tun hat.
"Die ewigen "Besserwisser"
Kaum passiert ein Unglück (im Ausland!) u. schon weiß man in Deutschland woran es lag. In Tschechien war es die veraltete Technik und bei den Waldbränden in der Türkei waren es die angeblich fehlenden Flugzeuge - so jedenfalls das deutsche "Urteil". Und anstatt die Dinge mal zu überprüfen, werden Behauptungen immer u. immer wiederholt."
,.,.,
Offensichtlich haben Sie den Kommentar nicht gelesen, sich stattdessen einen imaginären Kommentar ausgedacht, den Sie nun beschimpfen.
Oder anders ausgedrückt:
Von all dem, was Sie beschimpfen, steht nichts im realen Kommentar.
Etwas besser machen geht immer.
Etwas 100 % sicher machen geht nie !
Sehr geehrte User,
die Meldung wurde bereits erschöpfend diskutiert.
Entscheidende neue Aspekte, die einer konstruktiven Diskussion förderlich wären, sind nicht mehr hinzugekommen.
Deshalb haben wir beschlossen, die Kommentarfunktion zu schließen.
Die Moderation
Warum wird sich über das Eisenbahnnetz eines Nachbarstaates ausgelassen, wenn schon sehr schnell klar war, dass der Zug eines privaten Eisenbahnunternehmens aus Deutschland ein Haltesignal überfahren hat?
Für Autos gibt es in Deutschland 1,5 Millionen Ampeln, da beschuldigt auch niemand die Straßenverkehrsbehörden, ein unsicheres Netz zu betreiben, wenn jemand bei "rot" drüberfährt und einen Unfall verursacht.