Blick auf den Leopoldsplatz von Baden-Baden

Ihre Meinung zu Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen und Mathildenhöhe sind Welterbe

Die UNESCO hat die drei deutschen Kurorte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen als neues Welterbe ausgezeichnet - ebenso wie die Künstlerkolonie Mathildenhöhe. Sie würdigt damit einen herausragenden universellen Wert.

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Kommentare

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Meine...

Mutter und ich freuen uns sehr das Baden Baden Bad Ems Bad Kissingen und die Mathildenhöhe ins UNESCO Welderbe aufgenommen werden. Es ist wieder vier Orte mehr die zum Aushängeschild Deutschlands schmücken.

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Vielleicht nicht die günstigste Zeit für eine solche Nachricht. Anderenorts versaufen Städte und Existenzen in den Fluten und hier geht es um die Auszeichnung von Kulturgütern von Reichen für Reiche gebaut und vom Volk finanziert. Irgendwie kann ich im Moment mit solch selbstverherrlichenden sowie selbstbeweihräuchernden künstlichen Auszeichnung so gar nichts anfangen, dient sie doch primär nur einem Marketing für den Tourismus. Zum Erhalt dieser Stätten hat es in den letzten 200 Jahren einer solchen Auszeichnung jedenfalls und offensichtlich nicht gebraucht. Am Ende finanziert das Volk alles, nämlich über Steuern, ansonsten könnten gar keine Gelder verteilt werden. So sehe ich es!

Nettie
Auszeichnung und Verpflichtung zugleich - ein Erbe gilt es

für die Nachwelt zu bewahren

„Deutschland kann sich mit vier neuen Welterbestätten schmücken. Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) zeichnete Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen zusammen mit acht anderen europäischen Kurorten als "Große Bäder Europas" als Welterbe aus. (…) Mit dem Titel werden nur Kultur- und Naturstätten von herausragendem universellen Wert ausgezeichnet.
>> Die "Großen Bäder Europas" sind Kurorte, die (…) internationale Bedeutung erlangten. Natürliche Thermalwasser sind Grundlage einer Epochen übergreifenden Tradition der europäischen Badekultur“

Und ein nicht zu vernachlässigender Faktor nicht nur für die Gesellschaft und ihre Kultur,, sondern insbesondere auch für ihre Wirtschaft: „Der hessische Großherzog Ernst Ludwig sah mangels Bodenschätzen einen Wirtschaftsaufschwung nur durch mehr Qualität in den Manufakturen gewährleistet und holte Künstler aller Couleur nach Darmstadt“

Der war offenbar ein weitsichtiger Mann.

friedrich peter peeters
Eine ausgezeichnete Wahl

Wer diese Städte kennt, besser erlebt hat, wer dort gewohnt hat oder öfters in Urlaub war, wird dies sicher bestätigen können. Es sind alles Plätze wie sie leider kaum noch mal entstehen könnten. Die Zeit ist nicht mehr da, die Menschen haben leider nicht die Muße zu genießen, zu verstehen und es sind auch nicht mehr die Schöpfer solcher Plätze, solcher Gebäude und Ausstattungen da. Mit welcher einer Freude man durch die Innenstädte gehen kann, auch bei schlechtem Wetter, vielleicht gerade dann. Und welch einer Freude es macht seinen Kaffee und Kuchen zu genießen oder wie in Baden Baden seinen Wein oder Kirschwasser zu genießen. Möge es noch einiger Zeit vergönnt sein bis amerikanische und chinesische Versandunternehmen auch diese Innenstädte im Kulturkrieg kaputt bekommen.

Lyn
Herzlichen Glückwunsch

Und erst vor 1 Stunde! Hat mir mein alter Herr über Bad Kissingen vorgeschwärmt, und nun dieser Artikel, den ich ihm gleich gezeigt habe.
Er ist ganz aus dem Häuschen.

Traumfahrer
Welterbestätten !

Also ich kenne Bad Ems und Bad Kissingen nicht so wirklich, aber Baden Baden ist mir bekannt. Da sitzt der SWR und viele reiche Russen haben Wohnsitze oder Immobilien erworben. Nur kann ich der Stadt nicht wirklich was abgewinnen, da fahren auch zu viele Autos rum, es gibt ein Kasino für gut Betuchte, die ihr Geld verschleudern wollen, und die Mieten sind zu hoch !
Was soll da denn Welterbe sein ???

werner1955
Die UNESCO hat die

Danke.
Herzlichen Glückwunsch den drei Kurorten.
Danke auch an die guten Bürger.

Sausevind
19:03 von friedrich peter...

"Es sind alles Plätze wie sie leider kaum noch mal entstehen könnten. Die Zeit ist nicht mehr da, die Menschen haben leider nicht die Muße zu genießen, zu verstehen und es sind auch nicht mehr die Schöpfer solcher Plätze, solcher Gebäude und Ausstattungen da."

,.,

Tut mir Leid, aber das entspricht nicht der Wahrheit. Es ist nur ein pauschales Bashing der Menschen in der Jetztzeit.

Natürlich kann ein Platz genauso wie früher nicht noch einmal entstehen.
Es gibt weltweit keine zwei bedeutende Plätze, die sich wie ein Ei dem anderen ähneln.

Wie kommen Sie auf die Behauptung, dass heute die Menschen nicht mehr genießen können?
Das ist doch reine Erfindung.
Schauen Sie sich doch einmal an, wie voll die Museen sind etc.
Und schauen Sie in die Gesichter der Museumsbesucher, gar der Kinder, die dort vor den Bildern stehen.

Das alles scheint an Ihnen vorbeizugehen.

Genauso erfinden Sie, dass "heute" bedeutsame Plätze nicht mehr gebaut werden bzw. das keine Schöpfer mehr hinkriegen.

werner1955
finanziert das Volk alles,

Meinung zu unse... @
Wenn ich als Steuerzahler wählen dürfte was ich finazieren darf sind diese Orte bestimmt ganz weit vorne in meiner persönlichen Liste.

Und was ich nicht finaziern will .......

Kokolores2017
@Meinung zu unse... - Ja, und weil "das Volk" letztlich

alles finanziert, darf es nicht schön, außergewöhnlich oder gar einzigartig sein - oder wie?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass das über die Jahrhunderte Menschen in Arbeit gehalten hat? Und sie müssen Freude gehabt haben, an etwas so Schönem beteiligt gewesen zu sein. Ich arbeite jedenfalls lieber an etwas Schönem, als an 08/15-Aufträgen, und ich wette, das geht fast allen Menschen so.

Um z. B. etwas wie die Mathildenhöhe zu schaffen, braucht es eine Vision und damals Landesherren, die Geld dafür und für die ausführenden Handwerker und Künstler ausgeben wollten. Heute werden die Budgetausgaben von Verwaltungen eingeteilt. Glanz hat das Resultat selten. Ich bin zwar "Volk" und muss Steuern zahlen (das ist einfach nötig, wenn nicht 83 Millionen völlig unverbunden auf separaten Parzellen hausen sollen), aber für das Geld hätt' ich's lieber schön:

auch falls Bund und Länder wieder Sozialwohnungen bauen, sollten die besser schön und klug ausgeführt sein. Das hebt das Gemüt

Kokolores2017
@Traumfahrer - Bäder als Weltkulturerbe

Ich zitiere mal einfach für Baden-Baden:
"Sie ist als Kur- und Bäderstadt sowie als Medien-, Kunst- und internationale Festspielstadt bekannt. Bereits die Römer nutzten die hier am Rand des Schwarzwalds entspringenden heißen Thermalquellen."

Die Lichtentaler Allee (Parkanlage) ist zudem international bekannt. Es muss Ihnen ja nicht gefallen, aber es ist schön anzusehen. Und man kann sich auch einmal an einem Anblick erfreuen, ohne gleich ein Preisschild daran zu hängen.

Reiche Russen sind heute überall: von Zypern und der Côte d'Azur über Baden Baden bis Bath - Weltkulturerbe in England. Und warum? Weil die Einheimischen gerne die Luxusbeträge annehmen, die die Russen bieten.

Anna-Elisabeth
@20:05 von Sausevind 19:03 von friedrich peter...

//Genauso erfinden Sie, dass "heute" bedeutsame Plätze nicht mehr gebaut werden bzw. das keine Schöpfer mehr hinkriegen.//

Ich kenne tatsächlich keinen Platz, der mit seinen Neubauten allein aufgrund von Schönheit irgendeine Bedeutung hätte. Ist es nicht doch eher so, dass uns gerade die Altbauten mit ihrer Liebe zum Detail faszinieren? All die wunderschönen Städte mit ihren alten Fachwerkhäusern? (Rothenburg ob der Tauber, Miltenberg, Hannoversch Münden u.v.a.m.). Die vielen alten Kirchen. Von der Haltbarkeit der Bausubstanz ganz zu schweigen.
Und gerade weil wir uns solche Bauten nicht mehr leisten können/wollen, ist es wunderbar, wenn wir das, was wir da noch haben, zu würdigen wissen und erhalten.

Dr.Hans
Unklar

Ich kenne Bad Kissingen, da ich in der Nähe aufgewachsen bin, und ich kenne Baden-Baden. Bei BK erschließt es sich mir gar nicht und bei B-B nur zum Teil, was diese Städtchen zum Weltkulturerbe machen soll.

friedrich peter peeters
21.25 Anna-Elisabeth - Danke f.d. Kommentar

Danke Anna-Elisabeth für die treffende Erwiderung den Sie Sausevind gaben. Besser kann man es nicht sagen.
Im Grunde genommen bestätigt Sausevind mit seiner Kritik eines `Nein, wir sind nicht mehr so ohne weiteres in der Lage solche wunderschöne Städte zu bauen. Nochmals Danke.

Vaddern
Herausragende Bedeutung

Da muss ich dann als Architekt kurz in die Diskussion eingreifen.

Natürlich sind die drei Kurstädte auch noch mit einem besonderen Flair ausgestattet.
Darmstadt ist übrigens eine ziemlich hässliche Stadt, die Mathildenhöhe ist allerdings kulturhistorisch in Bezug auf den Jugendstil nahezu einzigartig und eben von "herausragendem universellen Wert".

Denkmäler oder Welterbestätten müssen nicht schön sein, sie zeugen in besonderer Art von Natur- oder Kulturbesonderheiten.
Natürlich bewerben sich die Städte um die Auszeichnung, um damit auch Profit zu machen, und das geht am Besten mit Schönem.

Auf der anderen Seite gibt es viele Bauten, die uns erfreuen, z.B. Gründerzeitviertel in unseren Altstädten, schön anzuschauen, kulturhistorisch aber zumeist belanglos.

harry_up
@ Dr.Hans, um 21:57

Das mag daran liegen, dass Sie Bad Kissingen so gut kennen.

Gestern fuhr ich mit einem Kollegen hier durch ganz abgelegene Ecken des Oberbergischen, und er kriegte sich kaum ein “über diese wunderschöne Gegend“.

Ich fand das eigentlich nicht besonders, wohne ich hier doch seit 50 Jahren und bin den Anblick gewohnt.

Anna-Elisabeth
@22:18 von Vaddern

//Da muss ich dann als Architekt kurz in die Diskussion eingreifen.//

Was für ein toller Beruf.

Habe aber eine Frage an den Fachmann: Gibt es irgendwelche Bauten aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, von denen sie sich vorstellen können, dass spätere Generationen die erhalten möchten - falls das überhaupt möglich ist?
Könnte mir da höchstens so etwas wie den Turm in Arles des Architekten Frank Gehry vorstellen. Von der Bausubstanz habe ich keine Ahnung.

Leipzigerin59
22:13 @ friedrich peter... 21.25 Anna-Elisabeth 

Ich kenne die genannten Städte nicht,
dafür Weimar, Wernigerode, Quedlinburg, Goslar.

Ich liebe solche Städte mit Fachwerk,
auch Potsdam hat sehr schöne Ecken.

Heute werden Klötzer, quadratisch (rechteckig), praktisch, gut - oder auch nicht - aus Beton, Stahl, Glas, oder anderen Materialien hochgezogen. Mehr an Zweck als an Schönheit orientiert. Wenige Ausnahmen wie das Viertel um die Frauenkirche in Dresden gehen auf die alten Baumeister zurück. Ausnahmen wie in Magdeburg mit dem Hundertwasser-Viertel sind selten.

Und das ganz Moderne dürfte den wenigsten gefallen, ich denke da gerade
an das Guggenheim-Museum Bilbao.

Und was Museumsbesucher angeht, da sehe ich mehrheitlich die Leute durchströmen, weniger genießen als getrieben vom Guide oder ...
Stunden, wie ich sie dort oder in Ausstellungen, Galerien u.ä. verbringen kann, verbringen die wenigsten.

Sausevind
21:25 von Anna-Elisabeth

<< @20:05 von Sausevind 19:03 von friedrich peter...

//Genauso erfinden Sie, dass "heute" bedeutsame Plätze nicht mehr gebaut werden bzw. das keine Schöpfer mehr hinkriegen.//

Ich kenne tatsächlich keinen Platz, der mit seinen Neubauten allein aufgrund von Schönheit irgendeine Bedeutung hätte. Ist es nicht doch eher so, dass uns gerade die Altbauten mit ihrer Liebe zum Detail faszinieren?"

,.,.,

Das sind doch keine Gegensätze!
Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die von barocker Schönheit nur so strahlt.

Das ist früh in meine Augen getunkt worden.
Und wo immer ich ähnliche alten Bauten antreffe, bin ich tief begeistert.

Das heißt aber nicht, dass die Moderne nicht auch ihre Schönheiten hat.

Natürlich gibt es nicht so viel Platz in den Städten, wo man Neubauten erstellen kann.

Das, was mich an der Moderne begeistert, werde ich hier nicht nennen, weil es destruktive Beurteilung nicht verträgt.

Ken Jepson
@ Meinung zu unse...

Vielleicht nicht die günstigste Zeit für eine solche Nachricht.

Das stimmt. Den Pessimisten und Frustrierten gegenüber ist diese positive Meldung echt unfair.

Vaddern
@Anna-Elisabeth um 22.48 Uhr

Ich versuche es mal philosophisch.
Das werden wohl die kommenden Generationen beurteilen.

Vielleicht ist es am Ende ja der Flughafen BER, weil er in herausragender Weise unsere Vorgehensweise bei Großprojekten darstellt.

Sie merken schon, ich weiß es leider nicht.
Aber das spannende ist, dass tatsächlich erst später beurteilt wird, was für unser Zeitalter typisch war und welche kulturellen Hinterlassenschaften dies in herausragender Manier zeigen.

Leipzigerin59
Die Künstlerkolonie ...

weckt meine Neugier, die wird in meine Besuchsplanungen aufgenommen.
.

@Anna-Elisabeth

Frank Gehry und Frank Lloyd Wright waren bzw. sind schon große Meister,
ersterer setzte ja das Werk vom zweiten fort.

Ken Jepson
@ Der Hans

Ich kenne Bad Kissingen, da ich in der Nähe aufgewachsen bin, und ich kenne Baden-Baden. Bei BK erschließt es sich mir gar nicht und bei B-B nur zum Teil, was diese Städtchen zum Weltkulturerbe machen soll.

Genau. Wir Deutschen sind eben Weltmeister in mangelndem Selbstbewusstsein und im sich selbst klein machen.

Sausevind
22:55 von Leipzigerin59

"Und was Museumsbesucher angeht, da sehe ich mehrheitlich die Leute durchströmen, weniger genießen als getrieben vom Guide oder ...
Stunden, wie ich sie dort oder in Ausstellungen, Galerien u.ä. verbringen kann, verbringen die wenigsten."

,.,.,

Seltsam, dass ich das Gegenteil sehe.

Ken Jepson
@ Leipzigerin59

Ich kenne die genannten Städte nicht,
dafür Weimar, Wernigerode, Quedlinburg, Goslar.

Hamburg, die Reperbahn oder der Duisburger Hafen.

Anna-Elisabeth
@22:55 von Leipzigerin59

//Heute werden Klötzer, quadratisch (rechteckig), praktisch, gut - oder auch nicht - aus Beton, Stahl, Glas, oder anderen Materialien hochgezogen. Mehr an Zweck als an Schönheit orientiert.//

Was ich fast noch schlimmer finde, wenn direkt neben schönen alten Gebäuden hässliche Klötze enstehen.

In einer Seitenstraße hier in meiner Nähe steht eine wunderschöne alte Villa. Früher war rundherum Garten. Vor ein paar Jahren wurden direkt an die eine Außenmauer ca. 6 Neubauwohnungen 'geklatscht'. Garten weg, die Villa wirkt nicht mehr schön, bzw. man nimmt sie nicht mehr wahr. Ein unfassbarer Frevel.

Leipzigerin59
22:18 @ Vaddern

"... Städte um die Auszeichnung, um damit auch Profit zu machen, und das geht am Besten mit Schönem. ..."

Schönheit liegt
- nicht nur so daher gesagt -
im Auge des Betrachters.

Darüber kann man endlos streiten. Jeder kann sagen, was ihm gefällt, was nicht,
da gibt es m.E. kein richtig oder falsch.

Ken Jepson
@ Anna-Elisabeth

Habe aber eine Frage an den Fachmann: Gibt es irgendwelche Bauten aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, von denen sie sich vorstellen können, dass spätere Generationen die erhalten möchten

Die Elbphilharmonie oder die Dresdner Frauenkirche.

Vaddern
@Leipzigerin59 um 22.55 Uhr

Es gibt natürlich auch herausragende Bauten der Moderne, die Welterbestätten sind.
Übrigens auch sozialer Wohnungsbau, die 5 Siedlungen in Berlin, z.B. die Weiße Stadt, die Hufeisensiedlung, Siemensstadt, Wohnstadt Carl Legien (die 5te hab ich grad vergessen).

Das Hundertwasserviertel in Magdeburg, schön anzuschauen, weil es etwas Anderes ist, ist für mich aber auch ein typisches Beispiel für
"Schön um für zu kucken, kulturhistorisch belanglos".

Auf der anderen Seite ist die Speicherstadt in Hamburg Weltkulturerbe, aber hätte jemand zu seiner Entstehung gesagt, sie sei schön?
Sie sollte vor allem funktional sein.
Und ihre Funktion, geschichtliche Bedeutung hat sie zum Weltkulturerbe gemacht.
Und heute sind wir von ihrer Schönheit auch noch fasziniert.

Anna-Elisabeth
@22:55 von Sausevind 21:25 von Anna-Elisabeth

//Das, was mich an der Moderne begeistert, werde ich hier nicht nennen, weil es destruktive Beurteilung nicht verträgt.//

Schönheit liegt doch im Auge des Betrachters. Ich erinnere mich, dass hier mal jemand schrieb, die Elbphilharmonie ähnele einem angebissenen Dominostein. Ich finde den Vergleich gar nicht so abwegig. Ich finde das Ding in mancherlei Hinsicht faszinierend, aber nicht schön. Schön finde ich das eigentliche Wahrzeichen Hamburgs, den Michel. Das aber auch nur von innen. Und was ich dazu sage, ist Bauherren und Bauten völlig schnurz.

Anderes1961
Anna-Elisabeth

"
Am 24. Juli 2021 um 22:48 von Anna-Elisabeth
@22:18 von Vaddern

//Da muss ich dann als Architekt kurz in die Diskussion eingreifen.//

Was für ein toller Beruf.

Habe aber eine Frage an den Fachmann: Gibt es irgendwelche Bauten aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, von denen sie sich vorstellen können, dass spätere Generationen die erhalten möchten - falls das überhaupt möglich ist?
Könnte mir da höchstens so etwas wie den Turm in Arles des Architekten Frank Gehry vorstellen. Von der Bausubstanz habe ich keine Ahnung."

Och da gibts ne ganze Menge. Aber man muß moderner Architektur auch etwas abgewinnen können. Die Stuttgarter Weißenhofsiedlung (1927), Dann die Gehry-Bauten in Düsseldorf (1999), die Universitätsbibliothek in Cottbus, die Waldspirale in Darmstadt (Friedensreich Hundertwasser).

In Frankreich das Centre Pompidou, der Louvre mit der Pyramide, in Australien natürlich das Sidney Opera House, in Barcelona die Sagrada Familia, usw.

Anderes1961
@Leiupzigerin59

Am 24. Juli 2021 um 22:55 von Leipzigerin59
22:13 @ friedrich peter... 21.25 Anna-Elisabeth

Ich kenne die genannten Städte nicht,
dafür Weimar, Wernigerode, Quedlinburg, Goslar.

Ich liebe solche Städte mit Fachwerk,
auch Potsdam hat sehr schöne Ecken.

Heute werden Klötzer, quadratisch (rechteckig), praktisch, gut - oder auch nicht - aus Beton, Stahl, Glas, oder anderen Materialien hochgezogen. Mehr an Zweck als an Schönheit orientiert. Wenige Ausnahmen wie das Viertel um die Frauenkirche in Dresden gehen auf die alten Baumeister zurück. Ausnahmen wie in Magdeburg mit dem Hundertwasser-Viertel sind selten.

Und das ganz Moderne dürfte den wenigsten gefallen, ich denke da gerade
an das Guggenheim-Museum Bilbao.
[...]

Das mit den Klötzen, daß stimmt so nicht in dieser Pauschalität, es gibt wunderbare moderne Gebäude auf der ganzen Welt, natürlich ebensoviele hässliche. Man muß dafür nur offen sein, genau wie für die zeitgenössische klassische Musik.

Anderes1961
@Vaddern

"[...] Darmstadt ist übrigens eine ziemlich hässliche Stadt, die Mathildenhöhe ist allerdings kulturhistorisch in Bezug auf den Jugendstil nahezu einzigartig und eben von "herausragendem universellen Wert". [...]"

Die Wald-Spirale in Darmstadt von Friedensreich Hundertwasser werden Sie doch nicht hässlich finden, oder?

Ich jedenfalls mag Hundertwasser und Antonio Gaudi, genial, was die beiden entworfen haben.

schabernack
22:55 von Leipzigerin59

«Und das ganz Moderne dürfte den wenigsten gefallen, ich denke da gerade
an das Guggenheim-Museum Bilbao.»

Doch … das gefällt. Nicht allen, aber vielen.

Den Eiffelturm in Paris wollten die Verantwortlichen der Stadt wieder abreißen lassen, sobald die Weltaustellung vorbei war. Was wäre Paris heute ohne Tour Eiffel …?

Die Glaspyramide vor dem Louvre wollte Jacques Chirac unbedingt.
Schande … scheußlich und hässlich hieß es erst.
Heute gar nicht mehr weg zu denken als Kontrast zum Alten Gebäude …

Das minimalistisch-formell-strenge Wikingerschiff aus Stahlbeton und Glas am Hafen in Oslo. Eines der Highlights von Stadtarchitektur weltweit.

In Deutschland traut man sich nicht, so was zu bauen. Aber gerade "Bauhaus" und Le Corbusier waren die Architektonischen Helden der Moderne. Es gibt noch eine (Papier) Fabrik im Bauhausstil. Grandios.

Das Porsche-Museum in Stuttgart ist auch großartig … weil "gewagt".
In Urban-Jungle Tokyo / Asien gibt es Wolkenratzer in den Formen … just wow.