Bundeswehrsoldaten tragen auf dem Flughafen in Masar-i-Scharif zu einem wartenden Hubschrauber eine Feldkiste (Archivbild vom 08.12.2015).

Ihre Meinung zu 20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan: War es das wert?

Fast 20 Jahre Bundeswehr-Einsatz am Hindukusch sind beendet. Nun gibt es Forderungen und auch das Versprechen der Bundesregierung, diesen Einsatz gründlich aufzuarbeiten. Denn es stellt sich die Frage: War es das wert? Von Kai Küstner.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
46 Kommentare

Kommentare

berelsbub

20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan: war es das wert?

Nein, zu keiner Zeit!

albexpress
Dieser Einsatz

war nie vom GG gedeckt. Die Bundeswehr ist nur dazu da die Grenzen von Deutschland zu schützen was man noch zum Schutz der EU -Grenzen ausweiten kann und sollte. In Afghanistan kläglich gescheitert weil niemand richtig wusste was ein Deutscher Soldat dort sollte , von der Politik mit vernünftigem Kriegsgerät im Stich gelassen da nie definiert wurde dass es sich um Krieg handelt . Dafür wurde aber der Schutz der Deutschen und vor allem die EU- Grenze in unverantwortlicher Weise vernachlässigt. In der Schule würde es heisen „ Thema verfehlt ,setzen ,6“.

Werner Musterfrau

NEIN, zu keiner Zeit. Es sei denn, man wollte Uffz. DG ausbilden, die sich perspektivisch als mittlere Führungskader in bewaffneten Einsätzen gleich welcher Art eignen könnten.

KarlderKühne
Ausser Spesen nix gewesen!

56 tote Soldaten, sehr viel Geld und im Prinzip nichts erreicht sind eine sehr traurige Bilanz. Ich fühle mit den Hinterbliebenen.
Deutschland wird nicht am Hindukusch und auch nicht in Mali verteidigt. Man kann keinem Land, das noch im Mittelalter lebt, unsere Demokratie aufzwingen.

saschamaus75

Ich fand es krass, daß der Köhler nach seiner Äußerung, daß die Bundeswehr in Afghanistan überhaupt 'im Krieg' wegen "Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit" zurückgetreten ist.

Selbst der letzte Esel und die letzte Ziege ist in Afghanistan seit 20 Jahren im Krieg, nur die Bundeswehr nicht? oO

Zeitlos-Geistlos
Aufklärung

Was will man da noch aufklären? Wenn 20 Jahre nicht genügen, kann man doch nicht noch mehr Zeit hinterher werfen.
Auch die Opposition hatte lange genug Zeit, doch im Wahlkampf, weiß man es wieder besser. Waren die Grünen nicht Regierungspartei als das UN-Mandat begann? Und hatte man die Verlängerung des Mandats in 2010 nicht mit einer Vielzahl an Enthaltungen mitgetragen? Kann es sein, dass auch die SPD in ihrer kurzen regierungsfreien Etappe sich zwischen euporischen Abstimmungen 2010, 2011 und 2012 für einen Moment gegen das Mandat positionierte?
Ganz ehrlich: Was will man jetzt noch klären?

Mischa007

War es auf keinem Fall Wert!
Wenn man schon dort hin geht sollte man auch aktiv die Ziele verfolgen die man bekämpfen will. Alles andere ist Nonsens. Brunnen bauen und Soldaten ausbilden bringt da recht wenig!
Jetzt verschwinden alle und lassen das Zerstörte Land sich selbt überlassen.
Da hat man jetzt 20 Jahre den Leuten, die nicht an den Gottesstaat glauben, gezeigt das es auch andere Varianten gibt. Nun verduften alle und schauen zu wie die Taliban das Land wieder übernehmen.
Is schon blöd für ein Land, wenn man nichts hat was der Westen braucht. Kein Oel, kein Gas.... eigentlich nur viel Gegend und Sand.
Es sollte sich doch auch, seit Vietnam, herum gesprochen haben das man einen Häuserkampf immer nur sehr schwer gewinnen kann, zumal man nicht weiß wer die Gegenseite unterstützt.

RenamedUser
Die Frage stellt sich bei Betrachtung...

der aktuellen Lage doch überhaupt nicht!

In dem Moment, in dem die NATO abzieht, überrennen die Taliban das Land, die 20 Jahre lang von uns ausgebildete ANA ergibt sich gleich in kompletten Einheiten und überlässt den Taliban intakte Standorte, Waffen, Fahrzeuge, Munition. Man muss kein Land gegen Taliban verteidigen, in dem sich die dort lebenden Menschen nicht selbst zur Wehr setzen wollen.

Die Menschenrechtslage wird wieder katastrophal und mir tut jedes Mädchen und jede Frau leid, die ab jetzt wieder im tiefsten Mittelalter leben müssen. Aber vielleicht sehen die Menschen dort das Joch der Taliban ja auch als einzigen Ausweg, ohne Krieg und Terror leben zu können?

Der Einsatz war falsch. Auch, weil er stets nur halbherzig geführt wurde. Ich hoffe nur, dass wir uns um unsere Ortskräfte kümmern und ihnen bei uns Asyl gewähren, damit sie nicht massakriert werden. Sonst wäre das der letzte Verrat an den Menschen dort.

Mischa007
@Werner Musterfrau

Wenn man hätte ausbilden wollen, wäre es einfacher gewesen die nach Deutschland zu fliegen und hier ausbilden.
Zumal ich da nicht sicher bin mit was die Bundeswehr ausbilden will. Auf Gegner schießen können die bestimmt auch alleine. An Waffensystemen ausbilden kann ich mir bei den Zustand unserer Budeswehr nur schlecht vorstellen. Zumal diese meißt nicht funktionieren, oder es gerade wieder einmal an Ersatzteilen mangelt.
Wie sagte schon jemand hier...
Thema verfehlt, setzten, 6.

Bender Rodriguez

Gebracht hat das nix. Ausser noch mehr Flüchtlinge.
Das war einfach nur kopfloser Aktionismus, um den Amerikanern zu gefallen.
Afghanistan hatte nichts mit 11.9 zu tun. Ebensowenig, wie der Irak.
Die Afghanen wollten keine Russen dort und auch keine NATO.
Die Nenschentechte sind in dem Moment wieder verloren, wenn keine Aufpasser mehr da sind.

Was wir mit dem schönen Geld hätten anfangen können.

RenamedUser
Es ist desweiteren auch sehr bezeichnend, ...

dass an dem Tag, an dem die letzten deutschen Soldaten nach Hause zurückkehren, sowohl die Verteidigungsministerin als auch der Bundespräsident auf Auslandsreise sind, anstatt die Soldaten zu empfangen.

Das ist eine politische Stillosigkeit, die sich einfach nicht gehört! Kein großer Appell oder Zeremonie, um sich selbst in Szene zu setzen, sondern einfach am Flughafen stehen und jeden der letzten Rückkehrer mit einem "Willkommen zurück und Danke!" begrüßen, ohne Presse, nur für die Soldaten. DAS würde sich gehören.

pemiku
20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan

War es das wert? NEIN !!!
Mein Mitgefühl gilt den vielen Verletzten, Toten, deren Angehörigen und Freunden.

Wann lernt es der "Westen" denn endlich, dass die ständige Einmischung - hauptsächlich aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen - letztendlich keinen Erfolg verheißt.
Auch das Eingreifen in den arabischen Frühling hat im Endeffekt einen Flächenbrand ausgelöst hat.

Nach Abzug aller Truppen werden in Afghanistan die Taliban wieder "aufblühen" und ihren Machtanspruch zu sichern versuchen.

SINNLOSE OPFER in einem sinnlosen Unterfangen - nicht nur von deutscher Seite.

Bender Rodriguez

Im Grunde ist das ein reines US Problem.
Wer hat da die mujahedin unterstützt, als es gegen die Russen ging? Die wurden dann sich selbst überlassen. Usw usw.
Die Anis sind komplett beratungsresistent. Die glauben, nur weil Deutschland so einfach zu besiegen war, klappt das überall. Man muss nur genügend Soldaten und Bomben hinschaffen, dann geht das.
Das ging nur in Deutschland so.
Jeder andere US Einsatz ging in die Binsen. Und überall ist es schlimmer, als vorher.

Nettie
Fundamentales Missverständnis - gleichwohl konnte sich an der

Situation der Zivilbevölkerung Afghanistans offenbar zumindest zwischenzeitlich durchaus etwas verbessern. In dem Fall war der Einsatz schon deshalb und wegen des Zugewinns an Erfahrungen für alle nicht völlig sinnlos. Ob, für wen und warum dem so ist, fragt man am besten die Menschen in Afghanistan selbst (möglichst viele verschiedene).

Die Wehrbeauftragte Högl:
"Das Ziel war, dass internationaler islamistischer Terrorismus nicht mehr von Afghanistan ausgeht (…)"

Und ich Dussel dachte damals allen Ernstes, es ginge darum, die Menschen in Afghanistan - allen voran die Frauen und Mädchen - von der Terrorherrschaft der Taliban zu befreien…

Die aber gleichzeitig zu bedenken gibt: "Wenn wir das Ziel formulieren, wir wollten Demokratie und Rechtsstaat nach Afghanistan bringen und allen Menschen nach unserer Vorstellung von Freiheit und Frieden eine Perspektive bieten, dann ist dieses Ziel sicher nicht erreicht worden."

Demokratie kann man auch nicht „bringen“. Die kann man nur zulassen.

Taeler
Afganistaneinsatz

Wie schon der erste hier kommentierte war es das nicht wert. Aber ich stelle die Frage, wer wird strafrechtlich für die 56 Tote deutsche Soldaten belangt. Die Politiker, welche die Soldaten in den Einsatz geschickt haben, wie ich vermute, nicht. Selbst die nicht, die auch nach der Aussage von Ex-Verteidigungsminister v. Guttenberg dieser Einsatz ist ein Kriegseinsatz, wollten diese, welche die Soldaten in den Krieg geschickt haben der Bevölkerung immer noch erklärten, es wäre ein humanitärer Einsatz. Von diesen Damen und Herren, wurde mit Sicherheit kein Kind in diesen Einsatz geschickt, und wenn doch dann an einen absolut sicheren Ort.

datten
Nein, ich war kein Anhänger von Helmut Schmidt,

aber selbst er fragte, was wir dort verloren hätten. Anwort: Nichts.
Die Aufgabe der Bundeswehr sollte auf die Verteidigung der Grenzen beschränkt sein. Leider ist nur "Die Linke" dieser Auffassung. Und so wurden jetzt in Mali (Frage: was haben wir da verloren?) junge Menschen teilweise schwer verletzt. Und dort hat sich in punkto Menschenrechten genau so viel getan, wie in Afghanistan. Und dies wird ein noch so langer Einsatz (hört sich so schön harmlos an) auch dort nichts ändern.

Demokritisch
Das Land ist nicht kontrollierbar

Es war von Anfang an ein Fehler sich direkt ins Land zu begeben und hier etwas regeln zu wollen, nach westlichem Sinne.
Selbst Alexander der Große ist schon am Regieren von Afghanistan gescheitet und danach weitere.
Dann sollte man endlich mal aus der Geschichte lernen. Das Land muß selbst klar kommen.
Und alle externen Länder sollten auch keine Waffen liefern. Aber das ist eine Illusion.
Man muß es akzeptieren wie es ist, es wird wieder ein reiner "Gottesstaat" werden und ins Mittelalter zurück fallen.
Wir brauchen Afghanistan nicht, sie brauchen uns nicht, also klammern wir das Land aus.

Augustus Cäsar
Da sollte man SPD und Grüne

frage. Die schickten schließlich mit unklare und unsinnigen Vorgaben die Soldaten hinüber um Deutschland am Hindukusch zu verteidigen

Account gelöscht
20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan: War es das wert ?

Die Bundeswehr zieht also ab. Aber nur deshalb, weil auch die USA den Einsatz beenden. Wäre es nach Kramp-Karrenbauer gegangen, dann wäre die Bundeswehr geblieben.

Vermutlich werden die Truppen demnächst in anderen Teilen der Welt neue Einsatzorte finden.
Dafür haben sich grundsätzlich auch Laschet, Scholz und Baerbock ausgesprochen.....

der.andere
Interessen

Nein!
Die Bundeswehr zieht ab weil die USA das Land verlassen. Die Bundeswehr ging nach Afghanistan weil die USA es wollten! Deutschland als auch die EU sind zu keiner eingenständigen ihren Interessen und der ihrer Bevölkerung geschuldeten Politik in der Lage. Dieses gefolgsame Verhalten ist das Zeichen eines Vasallen - zu nichts anderem hat uns die Politik gemacht.

Koblenz

Die AfD hat immer gegen eine Verlängerung der Auslandseinsätze gestimmt und aktuell auch gegen Mali .

Herr Mann
Afghanistan

Ich frage mich, was denn nun mit unserer Freiheit wird, die ja von unseren Soldaten dort angeblich verteidigt wurde.
Vielleicht können uns ja unsere besten Freunde aus Übersee ein neues Ziel zuweisen, um unsere Freiheit auch weiterhin fern der Heimat zu verteidigen.

pemiku
War es das wert?

NEIN.
Der Westen glaubt immer noch, DEMOKRATIE "verordnen" zu können.
Welch ein fataler IRRGLAUBE.

wenigfahrer
Eindeutig Nein

und auch alle anderen Einsätze werden auch so enden, das Problem ist, das wir den USA immer folgen, meine Sichtweise, muss auch niemand teilen.
Manche Länder kann man nicht ändern, das sollte auch der letzte begriffen haben, komisch daran ist, unten ist das den Meisten klar, ober scheint man in einer eigenen Welt zu leben.
Da bin auch über unseren kleinen Außenminister in der letzten Zeit sehr erstaunt, für ein SPD Mitglied gibt er sich ziemlich Militär freundlich.
Da erwarte ich von einer ehemaligen Arbeiterpartei, eigentlich etwas anderes.
Es sollte gut sein, keine Einsätze mehr, aber wenn ich mir die Kandidaten ansehe, die jetzt von den Parteien aufgestellt werden. Meine Stimme wird dabei nicht helfen, und jemand von denen ins Amt heben, es muss mal gut sein mit den Militärspielchen.

nie wieder spd
@Tagesschau

Berichtet doch mal bitte darüber, wie die Bundeswehr mit all den Soldaten umgegangen ist, die beim Einsatz in Afghanistan oder Mali nicht nur körperlich schwerste Verletzungen davongetragen haben, sondern auch psychische Traumata erleiden mußten.
Wie werden die versorgt? Vor allem auch, wenn sie nicht mehr der Bundeswehr angehören, aber immer noch unter Einsatzfolgen leiden?
Wie sehen Schadensersatz und Rente aus und wie werden Familien von Bundeswehrsoldaten unterstützt, die ihre Angehörigen bei Einsätzen verloren haben?
Das in Afghanistan kaum etwas zu retten war, aber viel Leid angerichtet werden wird, war schon zu Beginn dieses Krieges ziemlich sicher.
Aber es geht eben auch um unsere Soldaten, die dort ihr Leben riskieren.
Im Auftrage unserer Politiker.

M. Neumann
War es das Wert?

Nein!
Weil die Mehrzahl der einheimischen Bevölkerung so weiterleben will, wie seit Jahrhunderten lebt !
Das mussten alle Besatzer der letzten Jahrzehnte erleben. Aber keiner gibt es zu.
Wo unterschiedliche Kulturen und Religionen zusammen treffen, wird es immer schwere Konflikte geben, die kaum zu lösen sind.
Daran wird letztendlich auch die Integration hier in Deutschland scheitern.

franky10
Abzug

Die Taliban werden das ganze Land übernehmen!!!
Das traurige ist , das die Frauen und Mädchen
jetzt wieder die Sklavenrolle übernehmen.
Quasi ein zweites Iran. Alles wird auf Null gestellt. Einfach nur beschämend

Michael Klaus Möller
Afghanistan

nach meiner Meinung nach war dieser Einsatz von Anfang an falsch, denn es fehlt von Anfang an das Konzept für langlebiges Erfolgsaussichten. und wenn man die Nachrichten richtig verfolgt hat und sich auch anderer Mitteilungen bedient, wird aufgezeigt das die Taliban auf den Vormarsch sind und die wenigen Errungenschaften in den Gebieten wieder abschaffen. somit war der ganze Einsatz unsinnig und hat nur Kosten verursacht und Menschenleben gekostet.

Möbius
Der Geschmack der Freiheit

Trifft auf ein von fundamentalen Islamisten und mittelalterlichen Stammeskriegern geprägtes Land.

Das war auch Ende der 1970er so: die Russen brachten Schulbildung, medizinische Versorgung und die Befreiuung der Frau.

Der Westen brachte „Stinger“ Raketen damit die „Mujaheddin“ die Russen vertreiben konnten.

Dann radikalisierte sich das Land zusehends, aus den Mujaheddin wurden die Taliban, der Anschlag vom 11. September brachte nun wieder den Westen auf den Plan.

Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch:

Mit der NATO kamen Schulbildung, medizinische Versorgung, Infrastruktur, Ausbildung der Polizei und die Befreiuung der Frau.

Nach dem Abzug der NATO kehrt die Angst, Unterdrückung und Gewalt wieder zurück. Die islamistischen Gotteskrieger sind wieder auf dem Vormarsch.

Aus heutiger Sicht hätte der Westen die Russen damals eher unterstützen, statt bekämpfen sollen.

rainer4528
08:57 von Mischa007

Brunnen bauen und Soldaten ausbilden bringt da recht wenig!///

Entschuldigung. Habe nur diese paar Worte kopiert. Verfälscht aber Ihren Text nicht?
Mir stellt sich immer eine Frage.
Bildet man Soldaten aus, oder neue Terroristen?

Möbius
Universität Kabul war ein Hort der Freiheit

Unter den Russen und unter der NATO. Dazwischen nicht.

Es gibt viele Afghanen die das Land verließen nach dem Abzug der Russen. Viele kamen auch nach Deutschland.

So einen Exodus muss man jetzt auch wieder befürchten sobald Kabul wieder an die Extremisten fällt.

Aber sind diesmal die deutschen Grenzen noch offen um die afghanische Intelligenz zu retten?

Exilrüganer
Man sollte die "Wertfrage" nicht stellen

Vorab danke allen Soldaten und zivilen Einsatzkräften für ihren und euren Dienst!

Viele Menschen vor Ort haben nach 20 Jahren zumindest die Idee, was in "friedlichen" Zeiten möglich wäre, Kinder, insbesondere Mädchen haben so ewtas wie Schulbildung genossen und viele Väter und Großväter konnten sehen, dass Bildung (insbesondere auch für Mädchen) nichts schlimmes ist. Diese Erkenntnis wird der jungen Generation bleiben und hoffentlich zu politischem Druck führen, wenn die Taliban nicht alles zunichte machen.

Und genau dort rächt sich der Umstand, dass die USA unter Führung des (nun zweitdümmsten) Präsidenten der US-Geschichte die "westlichen Werte" in eine Bevölkerung drücken wollte ohne auf kulturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu achten.

Afghanistan wird sich selbst überlassen, traurig aber folgerichtig, wenn man ohne Sinn und Verstand einmarschiert.

Willkommen zu Hause!!!

Poliós
Nicht so einfach

Wenn man die Meinungen, die hier im Forum umhergeistern, zusammenfasst, ist die Sache klar: Der Afghanistan-Einsatz war ein Fehler von Anfang an; er war von den USA verschuldet und gesteuert (was prinzipiell gegen ihn spricht); die Menschen in Afghanistan leben in selbstgewolltem Elend; da ist also nichts zu machen etc.

Aber wer so wohlfeil daherredet, macht es sich zu einfach. Der Anlass für den Afghanistan-Krieg waren ja nicht die Lebensverhältnisse, die ein archaischer Islamismus dort verordnet hatte, sondern die Weigerung der Taliban, gegen die international operierende Al-Qaida vorzugehen. Und da liegt ein Problem, das nach wie vor nicht behoben ist.

Dass das Bundeswehr-Engagement in Afghanistan ein voller Erfolg war, wird niemand behaupten können. Aber wer nur herummeckert, von dem darf man u.a. eine Antwort auf die Frage erwarten, wie in Zukunft mit schwer kontrollierbaren Gebieten umzugehen ist, von denen Gefahren für die globale Sicherheit und Stabilität ausgehen.

SirTaki
Bürgerkrieg, Taliban, Ausbildung, Terror

Afghanistan war unter Sowjethilfen schon ein Minenfeld, kulturell, gesellschaftlich und politisch. In dem Quadrat der Bürgerkriegs- bis hin zur Terrorzeit haben Sowjets mit massiven Verlusten gerlernt, ihre Lösungsversuche scheiterten. Der Westen hat dasselbe versucht. Wie soll man ausbilden, wenn die Ausbilder als Feinde des Auslands von den Taliban zum Abschuss freigegeben sind? Weil die in den letzten 30 Jahren ihrem Credo treu blieben: keine Ausländer dauerhaft in Afghanistan. Ausbildung vor Ort plus Schutz und Hilfsmaßnahmen (auf Wunsch der Kabuler Regierung) waren ein Angebot. Die Kosten- ich nenne sie Entwicklungshilfe und Beitrag zur inneren Stabilität- verschlangenMrd. und Menschenleben und erreichten nur einen brüchigen "Frieden". Das zeigt uns allen, wie wenig manche Modelle in fremden, unterentwickelten Regionen helfen, wenn andere Faktoren fehlen, die stabilisieren und die Lösungsversuche mittragen. Die Bundeswehr hat gut daran getan, was sie als Ausbildung machte.

rainer4528
10:02 von franky10

Die Taliban werden das ganze Land übernehmen!!!
Das traurige ist , das die Frauen und Mädchen
jetzt wieder die Sklavenrolle übernehmen.
Quasi ein zweites Iran. Alles wird auf Null gestellt. Einfach nur beschämend///

Quasi ein zweites Iran?
Quasi ein zweites Saudi-Arabien?
Quasi was weiß ich? Hauptsache unsere geopoltischen Freunde!

Poliós
um 10:18 von Möbius

"Aus heutiger Sicht hätte der Westen die Russen damals eher unterstützen, statt bekämpfen sollen."

Ich traue ihrem Urteilsvermögen zu, dass Sie wissen, was Sie hier verschweigen: Das Afghanistan-Abenteuer der Russen war keine humanitäre Unternehmung, sondern verdankte sich den imperialistischen Ambitionen der UdSSR. Spielraum für gemeinsames Handeln mit dem Westen war auch von russischer Seite nicht eingeplant und vorgesehen. Was Sie schreiben, läuft auf eine Verfälschung der jüngeren Geschichte hinaus.

In Ihrem Post vermisse ich allerdings die Einsicht, dass offenbar weder eine sozialistische Diktatur nach sowjetischem Muster noch die westliche Demokratie sich ohne weiteres als politisches Modell für Afghanistan eignen.

Poliós
10:01 von M. Neumann

"Daran wird letztendlich auch die Integration hier in Deutschland scheitern."

Ihr Blick in die Glaskugel ist ohne Wert. Sicher ist nämlich nur eins: Wer's nicht versucht, wird's nie erfahren. Wie wäre es, wenn Sie mal die Ärmel aufkrempeln würden, statt nur herumzusitzen und eine miese Stimmung zu verbreiten?

Gast
Nur teilweise "war es das wert"

Den Terrorismus zu bekämpfen war richtig. Es muss klargemacht werden, dass wir es nicht hinnehmen, dass Terroristen ungestraft uns angreifen dürfen. Der Versuch, die Demokratie zu exportieren, war falsch. Jedes Volk muss selbst darum ringen, welche Staatsform es sich geben will.

Stefan P.
1. Weltkrieg - 2. Weltkrieg und immer noch dumm wie Stroh

Allein die Frage: War es das wert?
Ist ein Schlag ins Gesicht all der Familien die Gefallene zu beklagen haben. Was kann das Leben von Soldaten oder Zivilisten wert sein? Es gibt nichts, ausser anderes Leben zu retten.
Feige, dumm und unverantwortlich haben unsere Politiker wider besseren Wissens und der gemachten Versprechung: "Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus!"
Sowohl einen Krieg in Bosnien, dann Irak, Afghanistan, Syrien und jetzt Mali unterstützt. Für mich der Supergau und derart verbrecherisch, dass man die Urheber anklagen sollte.
Anstatt Deutschland zu einem Hilfs/Katastrophenhilfe Staat, nach den eigenen Erfahrungen umzubauen, wird in Kriegsgerät wie vor dem 2. Weltkrieg investiert, wohl wissend, dass Waffen in der Hand des einen, zu Aufrüstung in der Hand des Anderen führen.
Anstatt Neutralität zu vermitteln, ist Deutschland zu einem der größten Kriegstreiber der Welt geworden, denn wer Waffen verkauft, der hat Blut an der Händen. Schande über die CDU/CSU/SPD und FDP

SirTaki
Starke Führung und Volk hinter sich

Die beiden Voraussetzungen würden bewirken, dass man eine Grundlage hat, ein neues oder modifiziertes politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches System aufzuziehen. Die Taliban sind für uns vielleicht wie brutale Hinterwäldler erschienen. Genau betrachtet, haben sie ihre Stammeskultur und Religion verinnerlicht und sehen das bedroht. Fatal ist, dass es keine Regierung mit genug Macht und Militär gibt, die durchgreifen kann. Partisanen und Anschläge sind eine andere Natur als die üblichen Vorstellungen von Feind, Kampf und Abwehr. Irgendwann steht am Ende ein Friedensangebot, Verhandlungen und Umsetzung von neuen Elementen eines staatlichen Aufbaus. Das konnte weder die NATO von außen bieten, also beließ man es bei üblichen, standardisierten Methoden von Besatzung, Unterstützung und Schutzmaßnahmen. Der Frieden verflog, bevor er kam. Die Taliban haben mit langem Atem erreicht, was sie wollen: Abzug. Unsere Bundeswehr braucht innerhalb und mit der NATO Reformen und Ziele.

Miauzi
Zitat: "Is schon blöd für ein

Zitat:
"Is schon blöd für ein Land, wenn man nichts hat was der Westen braucht. Kein Oel, kein Gas.... eigentlich nur viel Gegend und Sand."

nun ja - vielleicht nicht Öl oder Gas - dafür aber eine Fülle von mineralischen Bodenschätzen - z.T. die grössten noch nicht erschlossenen Vorkommen auf dem Planeten

aber ohne Infrastruktur - wie Bahnlinien - sind diese nicht erschliessbar

dafür braucht es aber Frieden - mit militärischen Kräften von Aussen ist dieser nicht herstellbar

was aber immer vergessen wird:
Das unheilige Erbe der britischen Kolonialzeit -> der Dauerkonflikt Indien-versus-Pakistan
der Pakistan veranlasst sich ein strategisches "Hinterland" in Afghanistan aufzubauen
die Koranschulen aus denen die Taliban kommen müssen finanziert werden - wenn man der Spur des Geldes folgen würde...

wenigfahrer
Am 30. Juni 2021 um 10:18 von Möbius

" Aus heutiger Sicht hätte der Westen die Russen damals eher unterstützen, statt bekämpfen sollen. "

Solche Gedanken sind ja schon fast sträflicher Leichtsinn ;-), so was geht gar nicht, alles was andere machen ist falsch, und wenn es um die RF geht, so wie so.

Kann etwas Ironie enthalten.

baumgart67
Leider vergebens

Die Bilanz fällt sicherlich sehr ernüchternd aus und ehrlicherweise war das abzusehen. Man kann in einem Land, in dem es mächtige lokale Stammesfürsten gibt noch einfach unsere wesentlichen Werte und unser politisches System einführen. Es gibt sicherlich sinnvollere Dinge, die man mit Geld tun kann, z.B. Brunnenbohren in Afrika oder die bessere Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften im nahen Osten.

zöpfchen
Mit Taliban kooperieren

Die Mission in Afghanistan hatte die Aufgabe radikal-islamische Mächte dauerhaft von der Macht fernzuhalten und ist grandios gescheitert.

Die lokale Bevölkerung scheint das Ziel nicht zu teilen und zieht offenbar eine islamistische Gewaltherrschaft einer Herrschaft vor, in der nicht-Muslime eine stabilisierende Rolle spielen. Anders ist das neutrale , wenig kämpferische Verhalten der Afghanen im Kampf gegen die Taliban nicht zu erklären

Ich denke wir sollten daraus die Konsequenzen ziehen und uns mit den islamisten arrangieren. Sie gegebenenfalls sogar finanziell unterstützen, wenn sie die Grenzen ihrer Länder für Migration sauber abriegeln.

Gast
Am 30. Juni 2021 um 08:33 von KarlderKühne

"...Deutschland wird nicht am Hindukusch und auch nicht in Mali verteidigt. Man kann keinem Land, das noch im Mittelalter lebt, unsere Demokratie aufzwingen..."

Horst Köhler und der Bundeswehreinsatz in Afghanistan, war die erste und letzte Wahrheit zu diesem Einsatz und er durfte dann gehen.

Moderation
Schließung der Kommentarfunktion Liebe User, um Ihre Kommentare zum Thema „20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan - war es das wert?“ besser bündeln zu können, haben wir uns entschieden, die Kommentarfunktion in diesem Artikel zu schließen. Gern können Sie das Thema hier weiter diskutieren: https://meta.tagesschau.de/id/149318/nach-nato-abzug-wer-nun-in-afghanistan-aktiv-wird Viele Grüße Die Moderation