Bei Zusammenstößen von Demonstranten und Sicherheitskräften in Ramallah fliegen Steine, dazwischen steigen Tränengas-Wolken auf.

Ihre Meinung zu Nach Tod von Abbas-Kritiker: Gewalt bei Protesten im Westjordanland

Nach dem gewaltsamen Tod des Menschenrechtsaktivisten Nizar Banat sind im Westjordanland auch gestern Hunderte Menschen gegen die Palästinensische Autonomiebehörde auf die Straße gegangen. Es kam zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

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28 Kommentare

Kommentare

Der Lenz
Ich hatte

mich gestern schon gewundert keinen Bericht über diesen Politischen Mord ( "Sein Gesundheitszustand hatte sich vor seinem Tod rapide verschlechtert"-Kein Wunder wenn man ihm mit Eisenstangen auf den Kopf geschlagen hat) in der TS zu finden.

Nun gut. Die Palestinenser sind wohl nicht bereit die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Gut so.
Was ist die Führung eines Nicht-Staates ohne Territoriale Integrität? Was ist eine Exekutive ohne ein positives Gewaltmonopol, nur der Möglichkeit "auch" Gewalttaten zu verüben?
Die Vertretung eines Volkes? Ohne Demokratische Legitimation?
Das Hamas schlimmer ist reicht nicht.

Vielleicht gäbe es, wo Netanyahu endlich weg ist mal wieder einen Ansatz für Gespräche - wenn sich ein Palestinensischer Partner findet der sich Legitimation verschaffen kann.
Die Alten Männer auf beiden Seiten müssen halt weg.

zöpfchen
Sehr schwierige Situation

Es kann überhaupt keinen Zweifel darüber geben , dass es im Westjordanland, wie auch in allen anderen arabischen Staaten extreme Korruption und auch Gewalttätigkeiten gibt.
In solch einer Situation sich „die Finger nicht schmutzig zu machen „ ist extrem schwierig.
Von daher bin ich froh, dass uns - im Gegensatz zu Israel- einige tausend Kilometer von diesen Menschen trennen.

Werner40

Die Menschen im Westjordanland und in Gaza haben eine furchtbare Führung, die nur am eigenen Machterhalt interessiert ist und dafür auch den Konflikt mit Israel auf ewig fortzusetzen bemüht ist. Internationale Geldgeber sollten ihre Unterstützung sehr viel stärker von der Implementierung demokratischer Strukturen und der Bereitschaft einen Friedensvertag innerhalb einer angemessenen Frist abzuschliessen abhängig machen.

Löwe 48

Wir fragen uns warum Afrika so ist wie es heute ist.
Wir fragen uns warum der nahe Osten so ist wie er heute ist.
Wir fragen uns warum Nord / Südamerika oder Asien so ist wie es heute ist.
Wir fragen uns warum Palestina so ist wie es heute ist.
Einfach Geschichte lesen wer denn wann da war und was wer wann gemacht hat und dann nochmal nachdenken.
Dann komm man vielleicht drauf wer wesentlich für die heutigen Zustände überall dort verantwortlich ist aber bis heute so tun als wenn sie damit nichts zu tun gehabt hätten.
Die Schuld der Weissen Herren samt ihrer Christlamistischen Religion ist unendlich groß. Aber von Palestinensern wird erwartet jetzt endlich vernünftig zu werden. Stelle mir das schwer sehr, sehr schwer vor.

fathaland slim
14:13, zöpfchen

>>Sehr schwierige Situation
Es kann überhaupt keinen Zweifel darüber geben , dass es im Westjordanland, wie auch in allen anderen arabischen Staaten extreme Korruption und auch Gewalttätigkeiten gibt.
In solch einer Situation sich „die Finger nicht schmutzig zu machen „ ist extrem schwierig.
Von daher bin ich froh, dass uns - im Gegensatz zu Israel- einige tausend Kilometer von diesen Menschen trennen.<<

Sie wissen, daß der ehemalige israelische Ministerpräsident zahlreiche Korruptionsprozesse am Hals hat?

Ist Israel für Sie also auch ein arabischer Staat?

Oder wie soll ich Ihre Worte verstehen?

Mene mene tekel u-parsin
@Löwe 48:

so ist es - aber überall gibt es auch Einheimische, die die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung mitgemacht und fortgesetzt haben, und das beileibe nicht uneigennützig. - Saudi-Arabien kidnappt und ermordet bestialisch Kashoggi, im Westjordanland machen das die Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde mit Nizar Banat, in Syrien kümmert es einen Baschar al-Assad nicht die Bohne, sein eigenes Volk in den Tod zu schicken, im Libanon, Jemen, in Somalia herrscht Chaos. Wer dabei alles seine Hände im Spiel hat, will ich mir gar nicht ausmalen - aber: es ist Zeit auf der Arabischen Halbinsel mit der Ethik der drei abrahamitischen Religionen, dieser Ethik auch einmal gerecht zu werden. -

Tada
Kaum ist Netanjahu weg...

... schon können sich Palästinenser darauf konzentrieren vor eigener Tür aufzuräumen.

Ich werte das als Aufbruchsstimmung in Richtung Lösung des Konflikts.

Account gelöscht
Nach Tod von Abbas-Kritiker: Gewalt bei Protesten im Westjordanl

Und vorher Gewalt bei der Verhaftung des Abbas-Kritikers. Präsident Abbas wurde im Jahre 2005 für vier Jahre gewählt. Seit dem hat es keine Wahl mehr gegeben. Liegt auch daran, daß Israel die Teilnahme an Wahlen für die Palästinenser in Ostjerusalem ausschließt.
Während Abbas gern gesehen Gast in westlichen Hauptstädten und deutschen Krankenhäusern ist, wird er wohl von der Mehrheit der Bevölkerung des in ABC-Zonen eingeteilten Westjordanlandes, für so etwas wie einen Vichy-Mann gehalten...

zöpfchen
Abgrenzung ist schwierig

@ 27. Juni 2021 um 16:00 von fathaland slim
14:13, zöpfchen
>>Sehr schwierige Situation
Es kann überhaupt keinen Zweifel darüber geben , dass es im Westjordanland, wie auch in allen anderen arabischen Staaten extreme Korruption und auch Gewalttätigkeiten gibt.
In solch einer Situation sich „die Finger nicht schmutzig zu machen „ ist extrem schwierig.
Von daher bin ich froh, dass uns - im Gegensatz zu Israel- einige tausend Kilometer von diesen Menschen trennen.<<
„Sie wissen, daß der ehemalige israelische Ministerpräsident zahlreiche Korruptionsprozesse am Hals hat?
Ist Israel für Sie also auch ein arabischer Staat?
Oder wie soll ich Ihre Worte verstehen?“

Ich denke, genau dies bestätigt, dass auch ein kulturell anderer Staat, wie Israel , sich nicht komplett von seiner Umgebung frei machen kann.

Moderation
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fathaland slim
17:15, zöpfchen @16:00 von fathaland slim

>>Ich denke, genau dies bestätigt, dass auch ein kulturell anderer Staat, wie Israel , sich nicht komplett von seiner Umgebung frei machen kann.<<

Sie meinen, Netanjahu wäre nicht korrupt, wenn Israel keine Araber als Nachbarn hätte?

nie wieder spd
@ um 16:00 von fathaland slim

„Ist Israel für Sie also auch ein arabischer Staat?“
Das kommt darauf an, wie Sie „arabisch“ definieren wollen.
Zu den Semiten gehören beide Volksgruppen.
Hebräisch und Arabisch sind verwandte Sprachen.
Wenn man das alte Testament zu Grunde legt, waren Auseinandersetzungen jeglicher Grausamkeitsstufe zwischen diesen Geschwistern-Völkern damals noch viel häufiger an der Tagesordnung.
Und wahrscheinlich sind die Beschreibungen dazu die einzigen Passagen der Bibel, die historisch belegt werden konnten.
Somit kann man Israel sehr wohl als arabischen Staat bezeichnen.

Nettie
Zwei Welten

„Länder wie Israel, aber auch Deutschland und die USA befinden sich in einer diplomatisch schwierigen Situation: Sie arbeiten mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und deren Sicherheitskräften“

Leute, die auf friedlich protestierende Bürger losgehen („Videoaufnahmen zeigen aber auch Sicherheitskräfte in zivil, die mit Stöcken auf friedlich Demonstrierende und Journalistinnen und Journalisten losgehen“) würde ich grundsätzlich nicht als „Sicherheitskräfte“ bezeichnen. Wie grotesk das ist, wird aktuell besonders deutlich an den Schergen der Machthaber in Myanmar, Belarus und Hongkong/China deutlich (wie gesagt, nur um die eklatantesten Beispiele zu nennen).

Eu-Schreck
Echt schwierig. Also: der

Echt schwierig.
Also: der Westen, und auch Israel, haben große Angst dass die Hamas gewählt wird. Insofern stützen sie Abbas.
Als in Europa, in Deutschland zuerst vor 103 (!) Jahren, eine demokratische Republik gegründet wurde, gab es viele Extremisten. Es mündete in zwölf Jahren barbarischster Diktatur wie man sie im Europa der Neuzeit nicht für möglich gehalten hätte.
Und so ist es doch auch in Frankreich, natürlich nicht ganz so verheerend, gelaufen, als ein Napoleon sich zum Kaiser ernannte und Kriege führte.
Es ist also ein normaler Vorgang der Demokratisierung, dass man das Risiko einer sehr unliebsamen Regierung hat.
Ich weiß, dass ich im Fall Ägyptens mich zunächst sehr gefreut habe, als Mursi aus dem Amt gejagt wurde. Auch Teile des Westens freuten sich und unterstützen das dortige Regime , auch wenn sie Wahlen anmahnten. Fakt: der Orient hat keine Chance, den umwegreichen Weg zur Demokratie zu gehen. Dafür haben zu viele Dritte ihre Interessen in der Region. Meine Meinung.

Grossfamilienberater
Zu fathaland slim um 16.00 Uhr

Im Gegensatz zu Abbas und seiner Autonomiebehoerde werden in Israel die Verteter der staatlichen(!)Anklagebehoerden und nichtstaatlichen Protestbewegungen nicht umgebracht. Diesen Unterschied zwischen dem Grossteil der arabischen Welt und dem pluralistischen Israel zu leugnen halte ich fuer bedenklich.

zöpfchen

@ 27. Juni 2021 um 17:34 von fathaland slim
17:15, zöpfchen @16:00 von fathaland slim
>>Ich denke, genau dies bestätigt, dass auch ein kulturell anderer Staat, wie Israel , sich nicht komplett von seiner Umgebung frei machen kann.<<

„Sie meinen, Netanjahu wäre nicht korrupt, wenn Israel keine Araber als Nachbarn hätte?“

Denkbar, dass Israel einen anderen Ministerpräsidenten als netanjahu (gehabt) hätte, wenn es nicht von arabischen Staaten umringt wäre.

DeHahn
Wer steckt bei der Palästinenserfrage wohinter?

Nach meiner Auffassung wetteifern hier mehrere Geheimdienste darum, die Menschen zu verwirren und aufzustacheln. Kommen Raketen und Feuerballons wirklich alle von Palästinensern? Ist der Menschenrechtsaktivist wirklich von Palästinensern umgebracht worden?
.
Was beide Inzidenzien verbindet ist, dass die Palästinenser noch weiter in Verruf geraten und noch mehr untereinander zerstritten sind. Wer nur mag davon profitieren? Was für ein unlösbares Rätsel!

fathaland slim
17:53, Grossfamilienberater

>>Zu fathaland slim um 16.00 Uhr
Im Gegensatz zu Abbas und seiner Autonomiebehoerde werden in Israel die Verteter der staatlichen(!)Anklagebehoerden und nichtstaatlichen Protestbewegungen nicht umgebracht. Diesen Unterschied zwischen dem Grossteil der arabischen Welt und dem pluralistischen Israel zu leugnen halte ich fuer bedenklich.<<

Tue ich das denn Ihrer Ansicht nach?

Es hat allerdings nichts mit Pluralismus zu tun, sondern mit Rechtsstaatlichkeit.

Duzfreund
2021 um 13:48 von Der Lenz ...

Dem Schlusssatz ist frohen Herzens zuzustimmen, obwohl wir hier überall ja mit den jungen auch nicht nur Glück haben.

Der Lenz
@ DeHahn um 18:15

>Wer steckt bei der Palästinenserfrage wohinter?<

Die Palestinenser sind, wie die meisten Menschengrppen, sowieso zerstritten. Es gibt fundamental-Demokraten, Friedensaktivisten, Law-And-Order-anhänger genauso wie diverse Religiöse, Clankrieger, Partisanen diverser Parteien aus diversen Gründen.

Auch bei uns werden Politiker von Politischen Gegnern getötet, und es stecken wahrscheinlich keine Ausländischen Dienste die uns entzweien wollen dahinter.

Wobei dieses Scenario in Palästina nicht wirklich auszuschliessen ist.

zöpfchen

@ 27. Juni 2021 um 18:27 von fathaland slim
17:53, Grossfamilienberater
>>Zu fathaland slim um 16.00 Uhr
Im Gegensatz zu Abbas und seiner Autonomiebehoerde werden in Israel die Verteter der staatlichen(!)Anklagebehoerden und nichtstaatlichen Protestbewegungen nicht umgebracht. Diesen Unterschied zwischen dem Grossteil der arabischen Welt und dem pluralistischen Israel zu leugnen halte ich fuer bedenklich.<<

„Tue ich das denn Ihrer Ansicht nach?

Es hat allerdings nichts mit Pluralismus zu tun, sondern mit Rechtsstaatlichkeit.“

Ohne Pluralismus keine Rechtsstaatlichkeit. Manche Kulturen sind mit Pluralismus offenbar nicht in Einklang zu bringen. Dort gibt es ergo auch keine Rechtsstaatlichkeit.

Grossfamilienberater
Zu fathalandslim um 18.27

Pluralismus ist u.a. die Grundlage fuer Rechtsstaatlichkeit. Wenn Sie nicht mehrere Meinungen zulassen, koennen Sie auch keine Rechtsstaatlichkeit aufbauen.

derkleineBürger

"Erst vor einigen Wochen hatte er eine Parlamentswahl auf unbestimmte Zeit verschoben. "

->
Erst vor wenigen Wochen hatte Netanjahu das Wahlrecht für die Palästinenser negiert.
Er wollte nicht, dass die Palästinenser in Gaza, Ost-Jerusalem und der Westbank gemeinsam eine palästinensische demokratisch legitimierte Regierung wählen.
Damit Israel sie besser spalten und gegenseitig ausspielen kann.

Andere Seite der Medaille:
Das passte Abbas in den Kram. Hatte er doch Angst die Wahl zu verlieren.

Vor kurzem wurden Journalisten in Israel von der Polizei angegriffen und zeitweise festgenommen um sie von der Berichterstattung (bei Demos) abzuhalten.

Gibt es also in der Gegend auf beiden Seiten der Mauer.

Aber die kamen unter Polizeikontrolle nicht ums Leben.

Sisyphos3
17:36 von nie wieder spd

Wenn man das alte Testament zu Grunde legt, waren Auseinandersetzungen jeglicher Grausamkeitsstufe zwischen diesen Geschwistern-Völkern damals noch viel häufiger an der Tagesordnung.
.
den meisten Krach und Händel gibts zwischen Verwandten

warum sollte es ausgerechnet da anders sein

Grossfamilienberater
Zu fathaland slim um 18.27

Ich wuerde meinen Ursprungsbeitrag un ein Wort aendern: anstelle von "halte ich fuer bedenklich" wuerde ich lieber "hielte ich fuer bedenklich" schreiben, da ich mir nicht sicher ueber Ihre diesbezuegliche Meinung bin.

derkleineBürger

um 17:53 von Grossfamilienberater
"
Im Gegensatz zu Abbas und seiner Autonomiebehoerde werden in Israel die Verteter der staatlichen(!)Anklagebehoerden und nichtstaatlichen Protestbewegungen nicht umgebracht."

->
Doch. Aber nicht in diesem Fall.
In den letzten Jahren wurde so einige Journalisten und Aktivisten von israelischen" Sicherheitskräften" ange- bzw. erschossen.

derkleineBürger

"um 20:43 von derkleineBürger
"Erst vor einigen Wochen
"Erst vor einigen Wochen hatte er eine Parlamentswahl auf unbestimmte Zeit verschoben. "

->
Erst vor wenigen Wochen hatte Netanjahu das Wahlrecht für die Palästinenser negiert.
"

-> Spezifikation:
Für die Palästinenser in Ost-Jerusalem.

nie wieder spd
@ um 20:56 von Sisyphos3

Stimmt. Aber darum ging’s gar nicht.