Brasiliens Präsident Bolsonaro schwenkt in Brasilia auf einem Pferd seinen Hut und grüßt Teilnehmer an einer Kundgebung gegen das Oberste Gericht und für ihn teil.

Ihre Meinung zu Brasilien und die Pandemie: Kleinreden und blockieren

In Brasilien untersucht ein Corona-Ausschuss des Senats die Versäumnisse der Regierung von Präsident Bolsonaro. Zeugen berichten vor dem Gremium von gravierenden Fehlentscheidungen auf höchster Ebene. Von M. Ebert.

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14 Kommentare

Kommentare

SinnUndVerstand

Der Bericht zeigt detailliert die Leugnungen, Verharmlosungen, Missachtungen, Verschwörungsfakes und auch die Demokratieunfähigkeit und -unwilligkeit Bolsonaros und seiner Vasallen auf.
Die verheerende Bilanz eines Rechtspopulisten im politischen Amt, deren Konsequenzen die Menschen erleiden müssen.
Gut, dass er wenigstens (zumindest bisher) nicht geschafft hat, den Untersuchungsausschuss zu verhindern.

Carlos12
Das Versagen der Populisten

Es fällt auf, dass die rechtskonservativen Populisten (USA, Brasilien, Indien, und weitere) in einer realen Krise versagen. Sie haben ihre klassischen Feindbilder (illegale Immigranten, Kriminelle, Muslime, usw.). Aber wenn eine reale Bedrohung außerhalb des klassischen Feindschemas auftaucht, wird diese ignoriert oder klein geredet.

Naturfreund 064
Bleibt zu hoffen

Dass dieser Urwaldvernichter zu bei den nächsten Wahlen,abgewählt wird.
Vor allem die indigene Bevölkerung wieder mehr Rechte bekommt.
So etwas wie eine Pandemie,passt natürlich nicht in die Agenda eines solchen Populisten.

Sisyphos3
am verheerenden Corona-Drama in Brasilien.

Im weltweiten Vergleich lagen am Montag dieser Woche lediglich Tschechien, Belgien und Italien bei den Toten pro 100.000 Einwohner vor Brasilien.
.
ist es dann so dramatisch wie berichtet wird
und wie verhält es sich zu Indien ?

Nettie
@Naturfreund 064, 11:11

Es wäre schon viel geholfen, wenn geltendes Recht von Bolsonaros Vasallen mit dessen „tatkräftiger“ Unterstützung nicht permanent gebrochen würde (bzw. gebrochen werden könnte): daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/brasilien-bolsonaro-indigene-video-100.html

„Wenn man dann die de facto 'Nichtbesteuerung' großer internationaler Konzerne auch endlich konsequent bekämpft, könnte man auf die Doppelbesteuerung der Renten gut verzichten“

Wenn man sich die dramatischen Folgen dieser „Hofierung“ von Konzernen durch einige Regierungen vor Augen führt, die in diesem Beitrag besonders plastisch herausgearbeitet wurden: daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/weltspiegel-video-1004.html
stellt sich die Frage, welchen Zwecken Steuereinnahmen selbigen Regierungen bevorzugt dienen.

Bender Rodriguez

Hätte Bolzi seine coronainfekion nicht überlebt, würde er sie heute trotzdem als leuchten Schnupfen abtuen.
Ich kann ja verstehen, wenn man auf Wahlversprechen reinfällt. Aber öfter als einmal geht das nicht.
Also müssen sich Bolzi, Trump und ähnliche Vertreter, während einer Amtszeit die Taschen möglichst voll machen.
Das geht am besten mit "alles abstreiten und kleinreden"

Naturfreund 064
13:03 von Bender Rodriguez

"Hätte Bolzi sein coronainfektion nicht überlebt,würde er sie heute trotzdem als leuchten Schnupfen abtuen."
Also dieser Satz ergibt für mich jetzt irgendwie keinen richtigen Sinn.

Nettie
Bolsonaro agiert auf "eigene Rechnung“ – die Bürger bezahlen die

„Nun bringt der parlamentarische Untersuchungsausschuss im Senat weitere Details ans Licht. Bolsonaros erster Gesundheitsminister Mandetta gab an, Bolsonaro hätte ein "paralleles Beratergremium" für den Gesundheitssektor gehabt
>> das Mandettas eigene Bemühungen für eine Pandemie-Eindämmung konterkariert habe“

"Bolsonaros Ex-Kommunikationschef erklärte den Ermittlern, dass 2020 ein Impfstoff-Angebot von Pfizer wochenlang von Bolsonaros Administration ignoriert wurde. Erst nach zwei Monaten erhielt der Pharma-Konzern eine Antwort. Der Südamerika-Chef von Pfizer gab dazu vor dem Ausschuss an, Brasilien hätte schon im vergangenen Jahr 70 Millionen Impf-Dosen erhalten können. Doch Bolsonaro habe das abgelehnt. Erst Monate später, 2021, bestellte die brasilianische Regierung doch noch mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech-Vakzins“

Der Preis, den vor allem der wirtschaftlich benachteiligte Teil der brasilianischen Bevölkerung für Bolsonaros "Politik" zahlen musste und muss ist bekannt.

Nettie
Schwacher Trost – aber wenigstens ein Funken Hoffnung

„Politische Konsequenzen muss Bolsonaro wegen des Untersuchungsausschusses wohl eher nicht fürchten. Ein Amtsenthebungsverfahren erscheint unwahrscheinlich.
Doch für die Wahlen im Oktober 2022 sieht es derzeit düster aus für den Amtsinhaber. Jüngsten Umfragen zufolge sinken seine Zustimmungswerte – wohl auch aufgrund der Enthüllungen des Untersuchungsausschusses,
>> die allabendlich die Hauptnachrichten im Fernsehen bestimmen“

Wenigstens das kann Bolsonaro all seinen „Bemühungen“ zum Trotz nicht verhindern. Und das, obwohl Brasilien zu den Ländern zählt, in dem NGO-Mitarbeiter und Journalisten besonders gefährlich leben.

Jacko08
13:03 von Bender Rodriguez

>>Hätte Bolzi seine coronainfekion nicht überlebt, würde er sie heute trotzdem als leuchten Schnupfen abtuen.
<<

Ne, hätte "Bolzi" (Bolsonaro) die Infektion nicht überlebt, würde er gar nichts mehr machen... Denken Sie mal bitte über Ihre Worte nach...

cleverly2
Dramatisch

@Sisyphos3 11.20 Uhr
Natürlich ist es dramatisch auch wenn andere Länder schlechtere Zahlen aufweisen. Es geht doch hier um die Politik der Verharmlosung des Präsidenten, der vehement die Gefährlichkeit der Pademie abstreitet auch angesichts der vielen Toten. Weder Belgien, Tschechien oder Italien bestreiten die Gefährlichkeit der Pandemie.

FalkoBahia
U-Ausschuss Corona

Auch wenn ein impeachment Bolsonaros unwahrscheinlich ist, bringt diese Untersuchung doch erstaunliche Dinge zutage, die hier in den brasilianischen Medien täglich veröffentlicht werden. So hat das von ex-Minister Mandetta erwähnte Parallel-Gremium, in dem insbesondere ein Sohn Bolsonaros das Sagen hatte, z.B. den Plan, die Beschreibung des unwirksamen, aber von Bolsonaro preferierten, Medikaments Chlorocin dahingehend zu ändern, dass es bei COVID 19 eingesetzt werden sollte. Nur aufgrund der Weigerung des Chefs der Arzneimittelbehörde und des damaligen Gesundheitsministers wurde dies verhindert.

Auch dass Pfizer im vergangenen Jahr vier Angebote zum Kauf von Impfstoff unterbreitet hat, was von Bolsonaro abgelehnt wurde, ist jetzt bekannt. Viele Anti Corona-Maßnahmen konnten letztlich nur umgesetzt werden, da der oberste Gerichtshof die Kompetenz zugunsten der Bundesländer verändert hat und so die Gouverneure ohne die Zentralregierung entscheiden konnten.

BlattImWind
@ 11:20 von Sisyphos3

Mich packt das kalte Grauen bei so viel Menschenverachtung.
Das verstehen Sie nicht?

Nun, nehmen wir mal an, es ginge um Verkehrstote bei einem Unfall. Bei vielen Fahrzeugen sind die Insassen mit leichteren bis schwereren Verletzungen davon gekommen. In einem Auto sind 2 Insassen verstorben.
Sagen Sie dann auch, "ist es dann so dramatisch wie berichtet wird"? Und verweisen auf das Fahrzeug mit 3 Verstorbenen?

Was mir bei derlei Kommentaren durch den Kopf geht, sprengt die Netiquette. Es hat aber viel mit Übelkeit zu tun.

Naturfreund 064
Bis zu den Wahlen

Im Oktober 2022 vergeht noch ein Jahr und fünf Monate.
Genügend Zeit die schlechten Umfragen wieder zurecht zu biegen.
Zumindest scheint die Gewaltenteilung noch zu funktionieren und die Gerichte scheinen noch unabhängig zu sein.
Hoffentlich gelingt es Bolsonaro nicht,hier noch die Hebel anzusetzen und diese wichtigen Grundlagen der Demokratie noch auszuhebeln.