Bildschirm mit Text und Gesichtsanalyse

Ihre Meinung zu Fragwürdige Personalauswahl mit Algorithmen

Anbieter neuer Software versprechen Vorstellungsgespräche, die vorurteilsfreier ablaufen sollen: Eine "Künstliche Intelligenz" erstellt Persönlichkeitsprofile von Bewerbern anhand kurzer Videos. Doch die Technologie hat Schwächen, wie eine Analyse des BR zeigt.

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66 Kommentare

Kommentare

IBELIN
Eine vorurteilsfreie

Personaleinstellung ist unrealistisch.

Man muss mit einer Person auch zurechtkommen und die Person muss mit auch mit dem Umfeld zurechtkommen. Das ist normal.

Man ist schliesslich keine Maschiene. Und auch nicht jede Maschiene passt ueberall hin.

Die Einstellung per Algorithmus lehne ich ab. Ist unmenschlich. Besser an den eigenen Vorurteilen arbeiten. Und in eine Firma mit Vorurteilen, die das mit Programmen kaschieren will ich auch nicht.

Das Vorstellungsgespraech ist fuer mich ein unverzichtbares Kriterium, ob ich dahin will.

Nettie
"Doch die Technologie hat Schwächen"

Die dürften darin liegen, dass die Algorithmen, auf denen die KI basiert immer noch von Menschen entwickelt werden. Und somit letztlich immer noch auf von einzelnen(!) Menschen "vorgegebenen" Parametern beruhen. Und jeder Mensch hat nun mal seine Vorlieben und Abneigungen.

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Nun, in diesem Metier bewegen sich viele und die weitaus meisten davon folgen einem inneren Guide und ihrem eigenen Narzissmus.
Wirklich gute clevere und damit professionelle Gesprächsführung in Bewerbungssituationen beherrschen die allerwenigsten. Die meisten erkennen ihre eigenen Projektionen, Minderwertigkeitsgefühle und Vorurteile bei der Beurteilung von Bewerbern nicht. Sie können noch nicht mal einen Lebenslauf interpretieren, sondern lesen nur die Daten, aber nicht zwischen den Zeilen. Heute via Internet ist alles optimiert durch vorgegebene Strukturen und damit werden wichtige Informationen über einen Bewerber gar nicht mitgeliefert. Wenn dann alles vorstrukturiert und optimiert ist, wurde ein 1/3 wesentlicher Informationsquellen wegrationalisiert.
Ferner gibt es meistens auch keine "sauberen" Anforderungsprofile für zu besetzende Stellen sowie keine Klarheit darüber was mit Anforderungsbegriffen exakt gemeint ist, oder heißt kommunikative Persönlichkeit nur "Labersack"?

Anna-Elisabeth
Unausgereift bis gefährlich

***Die Ergebnisse unterliegen augenscheinlich Schwankungen: Wechselt eine Probandin beispielsweise von Bluse und Jacket zu einem T-Shirt, verändert die Frisur oder legt die Brille ab, verschieben sich die Ergebnisse der Persönlichkeitsbewertung teilweise deutlich.***

Für mich klingt das nach Vorurteilen der Programmierer dieser KI.
Wenn ich mich als z.B. Lektorin bewerbe, macht sich die die Bücherwand gut. Wenn ich als Designerin einen Job suche, würde ich wohl einen anderen Hintergrund aussuchen. Dies scheint die hier beschriebene KI nicht zu berücksichtigen. In der Pflege brauche ich andere Persönlichkeiten als in der Werbebranche. Und Fielmann-Werbung ohne Brille?

steuer.mann
wer verdient das

so etwas ist - ein werkzeug für menschen, die glauben, dass sich alles durch messen wiegen testen beschreiben läst ... es ist im kern respektlos, borniert und menschenverachtend ... und das auch noch als Verbesserung ansehen. die maschine wird menschlich, das der mensch zur maschine gewandelt wird ... leorando, pablo und lady gaga - wäre der horror für die maschine

Der freundliche Friese
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Am 16. Februar 2021 um 18:55 von IBELIN

Personaleinstellung ist unrealistisch.
Die Einstellung per Algorithmus lehne ich ab.

###

Vielleicht ist man heute noch nicht so weit.
In der Zukunft wird es aufgrund von Daten und Algorithmen nicht unmöglich sein. Ob wir es wollen oder nicht. Denn auch Gesichtserkennung aufgrund von Daten und Algorithmen sind heute schon keine Zukunftsmusik mehr.

xeniosson
Anbieter von Software und ihre Heilsversprechen

Wir lösen heute viele Probleme mit Computern, die wir ohne diese Computer nicht hätten.

Und wir glauben an eine bessere Welt, wenn wir Computer nutzen. So klingen zumindest die Heilsversprechen der Softwareanbieter.

Wir würden es zumindest gerne so haben.

Ich kenne glücklicherweise eine Zeit davor.
Sie war glücklich. Sie war menschlich.
Selbst die Bahn kam pünktlich und zu Essen gab es auch.

Maschinen sind nützlich, wenn es um Routine geht, um stumpfe Wiederholung.

Warum glauben wir eigentlich nicht mehr an uns selbst? Warum sollen uns Maschinen das Denken und das Fühlen abnehmen?

Wir sollten mal wieder zu uns selber zurück finden.

Sonst versperren uns diese Maschinen eines nicht sehr schönen Tages den Weg zurück.

Anna-Elisabeth
@18:55 von IBELIN

//Das Vorstellungsgespraech ist fuer mich ein unverzichtbares Kriterium, ob ich dahin will.//

Eben. Ob man überhaut dahin will, ist auch noch die Frage.

Ich muss da gerade an alte Zeiten denken. 1976 hatte ich mich (damals noch Krankenschwester) in einem Hamburger Krankenhaus beworben. Dass die evangelische Kirche der Träger war, wusste ich zwar, aber dass dort immer noch Diakonissen das Zepter in der Hand hielte, wusste ich nicht. Als dann noch die Frage, ob ich bei meinem derzeitigen (frommen) Arbeitgeber auch an der morgendlichen Andachte teilnähme, war mit klar: Hierher will ich nicht! Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass das Gesicht, das ich bei dieser Frage möglicherweise gezogen habe, in einem Video festgehalten wäre... Oh je.

FritzF
Schöne neue Welt,

in der natürliche Dummheit durch künstliche Intelligenz ersetzt wird. Die Würde des Menschen ist unantastbar oder im Zweifel nicht mehr vorhanden.

draufguckerin
wo ist die Innovation

Ist das so neu? Wie man mit unterschiedlichen Frisuren, Brillen … wirkt, kann man sich schon seit Jahren auf einschlägigen Werbe-Seiten anschauen, und das kostenlos. Das kann doch nicht alles sein. Wird evtl das Bewerberprofil mit den Anforderungen des zukünftigen Brötchengebers in Einklang gebracht? Ich würde das dann eher als gefaktes Profil betrachten. Und sogar so etwas gibt es ja schon ewig, z.B. bei Partnerschaftsvermittlungen. Irgendwo sehe ich da nicht die Innovation.

Walther 68

Solche Algorithmen werden bekanntlich nicht vom Weihnachtsmann, sondern von Menschen programmiert und deren Vorurteile geraten dadurch in eine Dauerkopierung und Wiederholungsschleife. Bisher gibt es noch keine Künstliche Intelligenz, die sich ohne menschliche Programmierer von selbst erschaffen kann.

Grimm90
Großartig

Nun muss man nur noch einen Menschen finden der nachweislich frei von jeglichen Vorurteilen ist. Ansonsten ersetzt man die Vorurteile des eigenen Personalers nur mit denen des Programmierers.

Viel Glück bei der Suche!

draufguckerin
Wer hat etwas davon

Das liest sich so, als müsste man sich anbieten wie Sauerbier. Es kommt doch nicht nur drauf an, als Arbeitnehmerin eingestellt zu werden. Als JobsuchendeR möchte man selbst auch in das zukünftige Unternehmen reinpassen.

Man kann natürlich sein Profil total dem Anforderungsprofil des zukünftigen Arbeitgebers anpassen. Aber wer hat etwas davon? Spätestens in der Probezeit fällt es doch auf, ob die reale Person dem gefakten Profil entspricht. Oder will jemand sein ganzes Berufsleben lang unter falschen Vorzeichen leben und arbeiten?

Da würde ich eine gute Bewerberberatung durch Profis oder sachkundige Freunde vorziehen.

Wolfgang GA
Der Wahnsinn hat Methode

Solange uns eingegeben wird, dass mit "e" - wie Elektronik - fast alle Probleme der Menschheit gelöst werden können, wird es auch zu solchen abstrusen Ideen kommen, mit Hilfe eines elektronischen Programms Menschen korrekt beurteilen und einschätzen zu können.
Passt nicht ganz? Macht ja alles nix - schreiben wir noch schnell eine kleine App - und alles ist in Butter :-(.

Ich wünsche meinen Kindern und Enkeln, dass sie noch in einer menschlichen Gesellschaft aufwachsen.

Ich wünsche uns allen, dass wir nicht von Politikern regiert werden, die demnächst wohl von einer Maschine ausgewählt werden. Vereinfacht: "e" - die Ersatzreligion für Demokratie?

Gruß, Wolfgang

werner1955
Algorithmen zur Personalauswahl?

Das wäre doch mal zuerst bei den Politiker anzuwenden?

Walther 68
Vorurteile als Massenware

Und was enthalten diese Algorithmen ?: Ein Sammelsurium von Vorurteilen ihrer Programmierer, sodann von deren Privatansicht in die industrialisierte globale Anwendung gebeamt.

schabernack
Peinlich und unproffessionell

Zitat Artikel: «Zu den Abweichungen bei technischen Veränderungen äußert sich das Unternehmen auf Anfrage nicht im Detail, verweist aber darauf, dass der Bewerber selbst über die Qualität der hochgeladenen Videos entscheiden kann.»

Peinliche Aussage … und nix kapiert dazu.

Will man automatisiert-vergleichend ohne menschlichen Einfluss Videos auswerten. Muss als erstes sicher gestellt sein, dass alles Auszuwertende unter mögl. einheitlichen Aufnahmebedingungen entstanden ist.

Eine weiße Wand als Hintergrund hat so gut wie jeder zuhause. Sollen sich die Bewerber bei der Aufnahme davor setzen … und gut isses. Bei allen gleich. Muss man als Vorgabe nur kommunizieren vor dem Video.

Div. Farbstimmungen ("Farbtemperatur" / Kelvin) kann man simpel per Software vor der Auswertung vereinheitlichen. Bspw. alle auf "Mittleres Tageslicht" ± 5.500 Kelvin.

Dazu kann man Video- & Audiospur getrennt auswerten.
Wer sich in Badeshorts + Adiletten bewirbt.
Kriegt nicht mal als Bademeister was.

Leipzigerin59
Eine Software, die ...

... auf Äußerlichkeiten trainiert ist,
kann man in die Tonne kloppen.

Das hat auch nichts mit KI zu tun.

Man stelle sich vor, ohne dass ich die Politik des Herrn bewerten will,
dass Herr Maas mit Brille andere Fähigkeiten und Eigenschaften hat, als ohne, mit vermutlich Kontaktlinsen.
Das ist absurd.

Brillenträger werden diskriminiert,
könnte ein weiteres Fazit sein.

Rein rechtlich dürfte es ebenfalls fragwürdig sein, da z.B. ein Foto in den Bewerbungsunterlagen nicht gefordert weren darf, aus genau diesen vorurteilsbehafteten Schlussfolgerungen.

Anna-Elisabeth
@19:38 von FritzF

//Schöne neue Welt,
in der natürliche Dummheit durch künstliche Intelligenz ersetzt wird. Die Würde des Menschen ist unantastbar oder im Zweifel nicht mehr vorhanden.//

Bei manch einer Entwicklung kann es einem wirklich kalt den Rücken herunterlaufen. Selbst wenn man mir jetzt sagen würde: "Du darfst noch hundert Jahre leben.", würde ich das vermutlich gar nicht wollen. Lieber würde ich alle 50 Jahre mal aus dem Nirwana gucken wollen, wie sich die Menschheit und die übrige Natur weiter- oder zurückentwickelt. Ich frage mich nur, ob auch unsere Vorfahren schon so pessimistisch in die Zukunft geblickt haben. Ich glaube eher nicht, da diese oft unter Verhältnissen gelebt haben (z.B. Krieg), die noch Hoffnung in die Zukunft zuließen. Das gilt sicher auch noch für weite Teile unserer Welt, aber für die jetzt noch reichen Staaten eher nicht. Zu vieles, was ich in alten Science-Fiction-Romanen gelesen habe, ist jetzt schon Realität oder zumindest absehbar.

WasMichAergert
Kommentarfunktion

Ist Ihnen auch aufgefallen, dass man nur noch ganz wenige Themen als Leser kommentieren kann? Auch ist die frühe Schließung der Kommentarfunktion ein Ärgernis, da ja nicht jeder den ganzen Tag Zeit hat. So geht es mir.

WirSindLegion
Schöne neue Welt.... NICHT

Das hat schon was dystopisches.
Algorithmen bestimmen:
- Wer eingestellt wird
- Wer Bonus / Malus bei Versicherungen erhält
- Wer "potentiell krimimell" aussieht
- Wer vom Arbeitsablauf nur ein wenig abweicht (obwohl oft der Ablauf verbessert werden sollte und nicht zementiert durch eine KI!)
- Wer zu oft in "kritisch bewerteten" Regionen ist (auch das kritisch legt eine KI fest)
- Wer "zu krank" ist
- Wer zu oft kritisiert und verbessern will (Änderungen unerwünscht - dafür fehlen auch die Leute weil die schon lange von der KI gedisst wurden)

In so einer Zukunft will ich nicht leben. Tod dem Skynet.

Anna-Elisabeth

Es kommt der Tag, an dem man wohl mit den Bewerbungsunterlagen auch seine Krankenakte mit einreichen muss und die KI erstellt dann eine Prognose, mit welchen krankheitsbedingten Ausfällen künftig zu rechnen ist. Und wer noch keine Krankenakte hat, muss wenigstens ein MRT vom Hirn einreichen, als Nachweis, dass er, zumindest rein bildtechnisch, noch ganz dicht ist.

schabernack
19:38 von Anna-Elisabeth

«//Das Vorstellungsgespraech ist fuer mich ein unverzichtbares Kriterium,
ob ich dahin will.//»

«Eben. Ob man überhaut dahin will, ist auch noch die Frage.»

Ich wüsste nicht, dass irgendwer Unternehmen (x) ein freie Stelle nur danach besetzt, weil der Personalchef Bewerber / Bewerberin einmal per Video sah. Oder sie per Video analysieren ließ.

Ist wohl (soll wohl sein) viel mehr Ersatz für schriftlich eingereichte Bewerbungen. "Klassisch in der Mappe" … oder per elektronischem Fragebogen. Vorauswahl für dann 2 bis 3 Bewerber, die man auch persönlich kennen lernen will, bevor man wen anheuert.

Manchmal selten eralten auch wir 1-Man-2-Women Neben-Freiberuf-Technical-Documentation-Company "ungefragt" Bewerbervideos zugeschickt. Einstellen wollen & können wir niemand.

Interessant ist es schon, vergleichend zu sehen, wie Leute sich bewerben. Eine Frau haben wir mal eingeladen. Ihr vorher gesagt, dass es nur ein Gespräch unter 8 Augen wird. Weil ihre Art Vorstellung toll war.

asimo

Eigentlich kaum anders als jetzt. Die Bücher zum Bewerbungstraining werden dann nicht mehr zig Ratschläge enthalten, wie Personaler zu beeindrucken sind, sondern wie die Software zu beeindrucken ist.
Ein Theater ist es doch so oder so. Wer das jeweilige Anforderung-/Entscheidungsprofil kennt und ein wenig schauspielern kann, kommt durch. Anbiedern funktioniert im Schnitt noch immer am besten.

Ich finde dieses Spiel allerdings ziemlich unwürdig und habe deshalb auch Wege eingeschlagen, bei denen ich mich weitgehend von so etwas frei machen kann. Ich hätte ansonsten Sorge gehabt auf der Schleimspur auszurutschen...

Anna-Elisabeth
@19:52 von schabernack

Was Sie beschreiben, sollten die Mindestvoraussetzungen sein. Wie hier ja schon mehrfach angemerkt, möchte ich als künftiger Arbeitnehmer aber auch etwas über meinem künftigen Arbeitgeber wissen. Arbeitgeber - Arbeitnehmer, heißt doch nichts anderes als geben und nehmen und natürlich auch umgekehrt. Bei großer Bewerberzahl könnten professionell gestaltete Videos bei der Vorauswahl hilfreich sein, das persönliche Gespräch können sie nicht ersetzen. Und manche Fragen ergeben sich oft erst spontan im Gespräch.

Karuuso
KI ist nicht die Universallösung

Ich habe mein Studium auf KI-Anwendungen spezialisiert, stehe jetzt kurz vor der Masterthesis und möchte danach weiter in diesem Themenfeld forschen. Ich kann Frau Zweig voll zustimmen, dass Methoden auf Basis künstlicher Intelligenz tolle Werkzeuge sind.

Dennoch scheint es so, als sei KI heutzutage:
1) Die Universallösung für Problemstellungen jeglicher Art. Im Grunde wird mit dem großen (KI-)Holzhammer auf Prozesse losgegangen, zu denen keine festen Regelungen formuliert werden können und gehofft das etwas sinnvolles herauskommt.

2) Das Schlagwort KI ist inzwischen ein einziges Verkaufsargument. Bei weitem steckt nicht in jeder mit KI beworbenen Lösung auch wirklich ein lernender Algorithmus dahinter. Beim Kunden kommt‘s trotzdem gut an.

Zusammengefasst ist KI auch nur das fitten einer Funktion auf vorhandene Daten und damit nur so gut wie die Daten selbst. Diese decken nie das ganze Spektrum ab und sind immer noch vom Mensch erstellt und damit Fehleranfällig.

WirSindLegion
20:09 von Anna-Elisabeth: Nach meinem Renteneintritt gerne....

Ich hoffe, das Arbeitsrecht und in letzter Instanz das Grundgesetz stoppt so was noch ca. 20 jahre.

WirSindLegion
@WasMichAergert: Sehr einfach: Hausrecht und somit Hausregeln.

Sie haben recht, aber das kann jede Plattform selber bestimmen.
Mehr ärgert mich, dass im öffentl. TV die interessantesten Dinge erst sehr spät abends kommen....

Wolfgang GA
Darf ich ein wenig nachlegen?

Wozu sollten wir uns dann noch die Mühen machen, unnötig Geld ausgeben, die Landschaft mit Werbepostern zukleistern.

Nein, wir lassen die Pseudo-KI entscheiden, wer für welche Posten in Staat, Land und Stadt die passenden sind.

Endlich haben wir die unnötigen Wahlen abgeschafft - alles Dank toller Maschinen :-)

Gruß, Wolfgang

schabernack
19:50 von werner1955

«Algorithmen zur Personalauswahl?
Das wäre doch mal zuerst bei den Politiker anzuwenden?»

Wer stellt denn Politiker ein?
Bisher wurden die gewählt.

Aber Sie als Bürger können ja die Politiker-App erfinden und schreiben.
Mit der Sie dann beginnen, spätesten 2 Jahre vor der nächsten Wahl Polit-Bewerber zu analysieren. Viel Zeit + viel Langeweile.

Aber man hat sonst auch nichts besseres zu tun.
Und wo nun noch Corona ist.
Zum Schluss fallen bei Ihnen sowieso alle durch.
Weil alle Politiker nix können.
Ganz egal, bei was auch immer.

Tada
Ist ja lustig

Ich habe noch nie einen Job nur wegen einer Bewerbung bekommen, sondern weil man mich schon irgendwie kannte.
Ich scheine da ganz anderen Eindruck zu hinterlassen, als in Buchstaben.

Magrathea
Kein neues Problem

Ich übersetze gerade im Auftrag eines größeren Fachbuchverlages ein Buch zu genau diesem Thema.

Wenn die Personalabteilung Vorlieben für bestimmte Profile hat, wird die KI sie aus ihren Trainingsdaten übernehmen. KIs können nicht selbstständig denken, sie versuchen, die ihnen vorgelegten Beispiele möglichst gut zu imitieren. Und genau das ist die Gefahr.

Einmal war eine KI der Meinung, dass der ideale Bewerber für eine Amazon-Stellenausschreibung 'Jared' heißt und die Ballsportart 'Lacrosse' spielt (Quartz Magazin, 22.10.2018).

Ähnliche Probleme gibt es beim "predictive policing" (Technology Review 13.2.2019).

Das Problem ist also nicht neu, sondern schon seit Jahren bekannt.

@Redaktion: Weitere Quellen und Beispiele liegen mir vor. Bei Bedarf gerne Kontaktaufnahme.

draufguckerin
Das würde ich nie tun

Ich würde die "Hilfe" dieses Unternehmens nie in Anspruch nehmen. Es mag sein, dass die Software das Erscheinungsbild eines Bewerbers so pimpen kann, dass er besser ankommt.
Aber gleichzeitig liefert er den gesamten eigenen Datensatz kostenlos an die betreffende Software-Firma. Ich weiß nicht, ob man sich damit einen Gefallen tut.
Mich erinnert das Ganze etwas an das Geschäftsmodell der Samwer-Brüder (Rocket Internet).

schabernack
20:09 von Anna-Elisabeth

«Es kommt der Tag, an dem man wohl mit den Bewerbungsunterlagen auch seine Krankenakte mit einreichen muss und die KI erstellt dann eine Prognose, mit welchen krankheitsbedingten Ausfällen künftig zu rechnen ist.»

Das wäre evtl. Wunschkonzert so mancher Unternehmen.

Macht aber auch beispielhaft deutlich, wie sträflich vernachlässigt fast überall auf der Welt all die vielen wichtigen ethischen Fragen diskutiert wurden / werden, die mit immer mehr Vernetzung + KI verbunden sind.

Hier sind es Krankenakten und andere persönliche Daten von Bewerbern. In anderen Aspekten ist es die Frage, wen das Autonome KI Auto überfahren soll, kann es die Kollision nicht mehr vermeiden durch Fahr- oder Ausweichmanöver.

Rentnergruppe rechts … oder Kindergartentruppe links.
Hört man zwar manchmal selten was von.
Ernsthaft Gedanken macht sich darüber niemand in öffentlicher Debatte.

KI ist "Hidden World". Längst viel weiter entwickelt + verbreitet.
Als man weiß, befasst man sich nicht gezielt damit.

Bender Rodriguez

Wir haben es doch in der Hand. Angeblich herrscht seit 30 Jahren Fachkräftemangel. Wenn wir nun einfach die Firmen, die meinen, so superintelligent, zu sein, meiden, dann Gerät solcher Quatsch ganz schnell wieder in Vergessenheit.

Werner Krausss
Am 16. Februar 2021 um 20:01 von Leipzigerin59

„Brillenträger werden diskriminiert,
könnte ein weiteres Fazit sein.“

Das könnte sein,

aber als Brillenträger weiß ich,

dass eine Brille auch aus dem dümmsten Gesicht noch ein bisschen Intelligenz zaubert.

Frau Brauer 1 S-H pro Menschheit
Darstellungsprognose?... Solche Bosse sind oft irre!

Da artet Perversion aus. Man bedenke nur mal, wieviel Zwiespalt sich mit solchen Mono- Bossen vorfinden lässt. Im ernst! Sollte sich wirklich eine Erwerbsuchende Person blindlinks Etikettieren lassen? Sogar ich, als Privatperson wurde über Dokumentationen darüber informiert, dass manche Arbeitgeber sexuell abartigste Praktiken im Prostitutionsbereich fordern. Von Kinderschändern ganz zu schweigen. Und, all jene die dann auch noch ihr Personal herausfiltern um jene Datentechnisch an Datenhändler zu verhökern, wie schon längst praktiziert, um dann die Firma aufzulösen?! Hier geht es um mehr, als nur um unser Anrecht auf Meinungsfreiheit. Hier beginnt das berufliche Verbergen gläserner Arbeitgeber- Interessen und dieses auch noch gekoppelt mit der Börsen- angestrebten Gier nach Dominanz. Und dem Daten- Nuklearen- Gau gegen die lebendige Menschheit. Darin würde ich jene Bosse die derartige Algorithmen im menschlichen Umgang nutzen wollen, NICHT mal als Gärtner engagieren.
Frau D. Brauer

Sisyphos3
spinnereien ... moderne Zeiten

Algorithmen, dazu noch alles anonymisiert
Ist ja alles schön und gut, niemand soll benachteiligt werden
aber ein potentieller Bewerber muß ja auch, wie heißt es auf neudeutsch so schön, ins Team passen
und da ist es am besten ein persönliches Gespräch, er kriegt nen Eindruck und der Betrieb auch

Sisyphos3
spinnereien ... moderne Zeiten

Algorithmen, dazu noch alles anonymisiert
Ist ja alles schön und gut, niemand soll benachteiligt werden
aber ein potentieller Bewerber muß ja auch, wie heißt es auf neudeutsch so schön, ins Team passen
und da ist es am besten ein persönliches Gespräch, er kriegt nen Eindruck und der Betrieb auch

schabernack
19:20 von Anna-Elisabeth

«Für mich klingt das nach Vorurteilen der Programmierer dieser KI.
Wenn ich mich als z.B. Lektorin bewerbe, macht sich die die Bücherwand gut. Wenn ich als Designerin einen Job suche, würde ich wohl einen anderen Hintergrund aussuchen.»

Die KI kann immer nur das bewerten, was ihr irgendwer Mensch zum Bewerten programmierte. Für mögl. wertfreie Bewertung liegt schon der ganz grundlegende Fehler darin, dass Buchhändlerin meint, sich vor dem Bücherregal bewerben zu müssen. Designerin dann vor irgendwas, was so aussieht, als sei es Original-Bauhaus aus den 1920-ern.

Der Bewerber für den Tierpfleger im Zoo muss auch nicht mit Bär auf dem Schoß vor der Kamera sitzen, um zu beweisen, dass er Tiere mag.

Je weniger Trallala-Drumrum man der KI zum Bewerten präsentiert.
Desto weniger kann die bewerten, was mit dem eigentlichen Sinn so gar nichts zu tun hat.

Zurückhaltend in Gestaltung von Hintergrund + Kleidung ist immer gut.
Kommunizieren die AI-Macher den Bewerbern aber auch nicht !

saschamaus75
@19:20 von Anna-Elisabeth

>> Für mich klingt das nach Vorurteilen der
>> Programmierer dieser KI.

Nope, das bastelt sich die KI ganz allein zurecht.

Zur Erinnerung wäre da die KI, die Panzer von US-Army und Roter Armee unterscheiden sollte. Lief im Test sehr gut, nur halt in der Praxis nicht.

Warum?
Die US-Panzer waren Vormittags und die UDSSR-Panzer in der Mittagszeit photographiert worden.

Also, wichtige Erkenntnis: auch der Stand der Sonne zählt. -.-

Account gelöscht
um 21:20 von Sisyphos3

Algorithmen, dazu noch alles anonymisiert
Ist ja alles schön und gut, niemand soll benachteiligt werden
aber ein potentieller Bewerber muß ja auch, wie heißt es auf neudeutsch so schön, ins Team passen
und da ist es am besten ein persönliches Gespräch, er kriegt nen Eindruck und der Betrieb auch.
#
Ich würde immer ein persönliches Gespräch mit einem Bewerber,in vorziehen,denn auch der erste Eindruck entscheidet mit.

Anna-Elisabeth
@21:13 von Werner Krausss @20:01 von Leipzigerin59

//„Brillenträger werden diskriminiert,
könnte ein weiteres Fazit sein.“

Das könnte sein,

aber als Brillenträger weiß ich,

dass eine Brille auch aus dem dümmsten Gesicht noch ein bisschen Intelligenz zaubert.//

Erinnert mich an einen Zettel, den mir ein Pflegeschüler während des Unterrichts zukommen ließ. Der junge Mann war verliebt und hatte sich in Gedichtform meiner neuen Brille gewidmet. In der letzten Zeile stand:
Mein letzter Wille: eine Frau mit silberner Brille. :-)

Anna-Elisabeth
@21:48 von saschamaus75 @19:20 von Anna-Elisabeth

//>> Für mich klingt das nach Vorurteilen der
>> Programmierer dieser KI.

Nope, das bastelt sich die KI ganz allein zurecht.//

Ohne entsprechende Vorgaben 'bastelt' die KI gar nichts!

peter Schäfer
Nicht schlechter als andere Alternativen

Vorauswahl durch KI-Verfahren steht am Anfang und kann sicherlich noch verbessert werden. Aber immer noch besser als eine Stelle durch Klünglei auf dem Golfplatz, Vetternwirtschaft oder psychologische Kaffeesatzleserei zu besetzen. Die (Un-) Fähigkeit von zahlreichen Managern und Ministern sowie der geringe Anteil an Frauen in Führungspositionen zeigt wie die bisherigen Verfahren versagen.

saschamaus75
@21:56 von Anna-Elisabeth

>> Ohne entsprechende Vorgaben 'bastelt'
>> die KI gar nichts!

Der größte Teil ist die Datenbasis, mit der die KI zum Lernen gefüttert wird.

Und wenn da nur der kleinste Fehler drin ist (siehe Panzer und Sonnenstand)?

Was glauben Sie, wie groß die Freude auf dem Manöver (Mittags) war, als auf einmal ALLE(!) Panzer feindlich waren. ^^

Aber Sie haben Recht, diese eingefütterten Daten müssen ja von jemandem vorgegeben sein, der natürlich seine eigenen Vorurteile hat (und evl. mit einfließen läßt).

schabernack
21:53 von schiebaer45

«Ich würde immer ein persönliches Gespräch mit einem Bewerber,in vorziehen, denn auch der erste Eindruck entscheidet mit.»

"Der erste Eindruck" bei einer Bewerbung war in früheren Zeiten eine "Bewerbugsmappe" mit Lebenslauf, Foto, schulischem + beruflichem Werdegang. Warum gerade bei Unternehmen (x) beworben. Was kann man bieten … was will man verdienen. Evtl. Hobbys oder was anderes … wenn es in Zusammehang zur Bewerbung stand.

Dieser erste Eindruck machte Ablehung … oder Einladung zum Bewerbungsgespräch in persönlich was sagen, und über das Unternehmen erfahren zu können. Wie der Personalchef aus der Bewerbung, machte der Bewerber sich aus zugänglichen Infos einen ersten Eindruck über das Unternehmen vor der Bewerbung.

War früher deutlich schwierger für Bewerber ohne, als heute mit Internet.
Statt Mappe kam dann Bewerbung per Netz, noch später per Video.

Grundlegend geändert hat sich Prinzip der Bewerbung nicht.
Persönl. kennenlernen vor Einstellung ist immer noch Trumpf Ass.

Wolfgang GA
KI-Intelligenz in der Historie

Vor ca. 40 Jahren Besuch Institut AdW in NO-China. Chin. Wissenschaftler stellen sprachgesteuerten Computer vor. "Geben Sie ein Flugziel ein, der Rechner zeigt es auf dem Bildschirm an. Französischer Kollege sagt: "Beijing."
Karte auf dem Bildschirm zeigt London.
Franzose: "Au verdammt, jetzt haben wir aus Versehen London bombardiert".

Gut, dass diese "KI" damals noch nicht im Einsatz war ...

Gruß, Wolfgang

Anna-Elisabeth
@20:33 von Karuuso

//...Zusammengefasst ist KI auch nur das fitten einer Funktion auf vorhandene Daten und damit nur so gut wie die Daten selbst. Diese decken nie das ganze Spektrum ab und sind immer noch vom Mensch erstellt und damit Fehleranfällig.//

Danke für Ihren gesamten Beitrag. Es ist immer gut, wenn sich hier auch Leute melden, die vom Fach sind.

Anna-Elisabeth
@20:21 von schabernack 19:38 von Anna-Elisabeth

//Interessant ist es schon, vergleichend zu sehen, wie Leute sich bewerben. Eine Frau haben wir mal eingeladen. Ihr vorher gesagt, dass es nur ein Gespräch unter 8 Augen wird. Weil ihre Art Vorstellung toll war.//

Ich glaube gerne, dass das interessant ist, dennoch fängt hier u.U. die Ungerechtigkeit schon an. Es gibt Menschen, denen Selbstdarstellung ein Graus ist und oft sind das gerade nicht die Dümmsten. Und mir sind Selbstdarsteller ein Graus.

Werner Krausss
Am 16. Februar 2021 um 21:53 von Anna-Elisabeth

@21:13 von Werner Krausss @20:01 von Leipzigerin59

"//„Brillenträger werden diskriminiert,
könnte ein weiteres Fazit sein.“
Das könnte sein,
aber als Brillenträger weiß ich,
dass eine Brille auch aus dem dümmsten Gesicht noch ein bisschen Intelligenz zaubert.//

Erinnert mich an einen Zettel, den mir ein Pflegeschüler während des Unterrichts zukommen ließ. Der junge Mann war verliebt und hatte sich in Gedichtform meiner neuen Brille gewidmet. In der letzten Zeile stand:
Mein letzter Wille: eine Frau mit silberner Brille. :-)"

Danke für Ihre Antwort.

Ja, die Brille ist eben auch ein Schmuckstück zum Schmuckstück.

Anna-Elisabeth
@21:39 von schabernack 19:20 von Anna-Elisabeth

//Je weniger Trallala-Drumrum man der KI zum Bewerten präsentiert.
Desto weniger kann die bewerten, was mit dem eigentlichen Sinn so gar nichts zu tun hat.//

Richtig. Ich bezog mich lediglich auf den Text im Artikel.

Wolfgang GA
report - jetzt

Thema läuft gerade bei "report".
Ansehenswert!

Gruß, Wolfgang

schabernack
21:56 von Anna-Elisabeth

«Ohne entsprechende Vorgaben 'bastelt' die KI gar nichts!»

KI auf heutigem Entwicklungsstand hat schon "Anlagen" für Self-Correction und Learning-from-Experience, ohne dass immer wieder Programmierer eingreifen müssten, um KI klüger zu machen.

Einerseits das Faszinierende an KI.
Andererseits das Bedenkliche bis Gefährliche.

Am Faszinierendsten sind so was wie kleine Ameisen-KI-Wesen. Alleine können die nur wenig. Setzt man sie zusammen mit vielen anderen Gleichen bspw. in ein rechteckiges Feld mit Begrenzugsrahmen nach allen Seiten.

Kommunizieren sie miteinander, lernen voneinander.
Gar nicht lange dauert es … dann können sie alle zusammen was, was eine einzelne nie kann. Was aber auch niemand denen explizit programmierte, was sie lernen oder mal können sollen. Einprogrammiert-angelegt war nichts anderes bei jeder einzelnen "Ameise" als prinzipielle Fähigkeit zum Lernen.

Ameisen sind auch das KI-Vorbild für viele militärische "Anwendungen".
Science Fiction macht das schon so.

schabernack
22:11 von saschamaus75

«Der größte Teil ist die Datenbasis, mit der die KI zum Lernen gefüttert wird.
Und wenn da nur der kleinste Fehler drin ist (siehe Panzer und Sonnenstand)?»

Ein ganz extrem doofer Fehler bei jeder Art von Programmierung.

Dem Rechner, der vergleichen und entscheiden soll, Daten zum Vergleich zu geben, die unter ganz unterschiedlichen Aufnahmebedingungen gewonnen wurden (hier: Sonnenstand).

Wenn man schon völlig Untaugliches einfüttert. Muss sich gar niemand wundern, wenn auch nur völlig Untaugliches dabei rauskommt. Grundlagen sind immer das Wichtigste.

Anna-Elisabeth
@22:11 von schabernack 21:53 von schiebaer45

//Grundlegend geändert hat sich Prinzip der Bewerbung nicht.//

Ich denke doch. Fragen Sie mal Oberärzte, die sich in anderen Kliniken als Chefarzt bewerben. Auch da sind Selbstdarstellerqualitäten gefragt, obwohl bei der späteren Aufgabe höchst nebensächlich bis ärgerlich. Einer meiner Chefs hat sich beraten lassen und lachend erzählt, dass er durch eine sehr schwierige Schule gegangen sei. Es hat aber geklappt mit dem Chefarztposten.
Wenn allerdings ein lediger aufgeblasener Pfau mit einem knallroten Sportwagen vor einem katholischen Krankenhaus zur Bewerbung um den Chefarztposten vorfährt, geht's schon mal schief. Immerhin hat es dann noch für eine Privat-Praxis gereicht.

Wanderfalke
@peter Schäfer - 22:10

"Nicht schlechter als andere Alternativen

Vorauswahl durch KI-Verfahren steht am Anfang und kann sicherlich noch verbessert werden. Aber immer noch besser als eine Stelle durch Klünglei auf dem Golfplatz, Vetternwirtschaft oder psychologische Kaffeesatzleserei zu besetzen. Die (Un-) Fähigkeit von zahlreichen Managern und Ministern sowie der geringe Anteil an Frauen in Führungspositionen zeigt wie die bisherigen Verfahren versagen."

Ich denke, dass selbst die Anwendung von KI den Bereich der Vetternwirtschaft in seinem Fortbestand nicht gefährden wird. Wer die Macht dazu hat, wird auch bei festgestellter Unfähigkeit seine Günstlinge in Position bringen können.

Bei Algorithmen zur Personalauswahl sehe ich ähnlich weiße Flecken wie sie aktuell in der Gegenüberstellung Homeschooling vs. Präsenzunterricht zutage treten. Da, wo es wirklich um Verantwortung und Kompetenz geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich dabei ausschließlich auf KI verlassen wird.

Anna-Elisabeth
@22:27 von schabernack 21:56 von Anna-Elisabeth

//KI auf heutigem Entwicklungsstand hat schon "Anlagen" für Self-Correction und Learning-from-Experience, ohne dass immer wieder Programmierer eingreifen müssten, um KI klüger zu machen.//

Das ist mir bekannt. Was Sie hier als "Anlagen" bezeichnen, bezeichne ich als Vorgaben.

saschamaus75
@22:27 von schabernack4

>> Andererseits das Bedenkliche bis
>> Gefährliche.

Da gibt es einen sehr guten SciFi-Film aus dem Jahr 1970 -> Colossus. Extrem sehenswert.

Leipzigerin59
21:56 @ Anna-Elisabeth

" ... Ohne entsprechende Vorgaben 'bastelt' die KI gar nichts! "

Für mich hat das ganze überhaupt nichts mit KI zu tun.

Ein Bewerber mit Brille hat plötzlich andere Eigenschaften als der gleiche ohne, ist vorurteilsbehafteter Humbug.

Für KI benötigt man massenhaft Daten, und auf welchen KI-Methoden diese Algorithmen basieren, habe ich auch nicht gefunden.

schabernack
22:23 von Anna-Elisabeth / @schabernack

«Ich glaube gerne, dass das interessant ist, dennoch fängt hier u.U. die Ungerechtigkeit schon an. Es gibt Menschen, denen Selbstdarstellung ein Graus ist und oft sind das gerade nicht die Dümmsten. Und mir sind Selbstdarsteller ein Graus.»

Selbstdarsteller um des Erheischens von Aufmerksamkeit mit allen Mitteln sind auch mir ein Graus. So sehr, dass man es mit mäßigenden Worten gar nicht sagen kann.

Aber auch jede Art von Bewerbung von Angesicht zu Angesicht ist "Selbstdarstellung". Evtl. besser gesagt "Selbstpräsentation".

Im Fall der Arbeitsstelle wollen beide Seiten was. Der eine einen fähigen, verlässlichen, neuen Mitarbeiter. Der andere eben ein solches Unternehmen.

Die Frau, von der ich schrieb, fiel dadurch auf, dass sie so zurückhaltend-fokussiert war. Ganz ohne Tamtam um ihre Person. Nicht "hübsch" im Sinn von hübsch. Aber mit sehr viel Ausstrahlung. Spürte man in den ersten 10 sec. vom Video.

Arbeitswelt ist immer "sich präsentieren".
Gut ist immer selbstbewusst.

free Nawalny
Man sollte immer ehrlich sein

@ wolliden
Heute würde ich wohl nicht mal mehr eine Wohnung bekommen, weil ohne Facebook Profil, falsches Geschlecht, falsches Alter.

Ich würde an Ihrer Stelle immer das richtige Geschlecht und das richtige Alter angeben. Das bringt ja sonst nichts.

Sisyphos3
die vorurteilsfreier ablaufen sollen

ja die Vorurteile im menschlichen Leben
da ist Karl, 7 Jahre alt der wird von einem rothaarigen mit Sommersprossen immer auf dem Schulhof verkloppt
5 Jahre später auch ein rothaariger mit Sommersprossen verpetzt ihn beim Lehrer
es vergehen wieder 5 Jahre da spannt so ein rothaariger mit Sommersprossen ihm seine Erste Liebe aus
Ihm Studium sorgt ein rothaariger mit Sommersprossen dafür dass er die Assistentenstelle nicht kriegt
eines Tages kommt er früher nach Haus und sieht wie ein rothaariger mit Sommersprossen
sich leidenschaftlich von seiner Frau verabschiedet
last not least am nächsten Tag hat er als Personalchef ein Einstellungsgespräch
der Bewerber hat Sommersprossen und rote Haare
... wie das wohl ausgeht !

free Nawalny
Großverdiener

Wenn allerdings ein lediger aufgeblasener Pfau mit einem knallroten Sportwagen vor einem katholischen Krankenhaus zur Bewerbung um den Chefarztposten vorfährt, geht's schon mal schief. Immerhin hat es dann noch für eine Privat-Praxis gereicht.

Ich kenne Ärzte mit Privatpraxis, denen ein Chefarzt-Posten einfach zu schlecht dotiert wäre.

saschamaus75
@22:46 von schabernack

>> Wenn man schon völlig Untaugliches
>> einfüttert.

Oder einfach 2 verschiedene KI's aufeinander losläßt. Bestes Beispiel:

Hat es doch vor 2-3 Jahren gegeben, war das bei FaceBook oder Google? Aber hausintern, dadurch waren die LOG-files noch einigermaßen nachvollziehbar.

Die beiden KI's haben untereinander eine eigene Sprache entwickelt, die bis heute(!) nicht entschlüsselt ist.

Nach 17min 39sek half nur noch 'Stecker ziehen'!

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