Ein Foto des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke bei der Trauerfeier im Juni 2019.

Ihre Meinung zu Generalbundesanwalt Frank: "Nährboden für Extremismus"

"Terroristen fallen nicht vom Himmel", sagt Generalbundesanwalt Frank. Er warnt im ARD-Interview vor einem zunehmend radikalisierten Rechtsextremismus. Von Claudia Kornmeier und Frank Bräutigam.

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72 Kommentare

Kommentare

SinnUndVerstand

Die politische Aufarbeitung rechtsradikaler Gewalt und Morde ist viel zu zögerlich. Wenn eine Frau ihre geplanten Mordanschläge auf Politiker mit deren "Flüchtlingsfreundlichkeit und Muslimfreundlichkeit" legitimiert, ist die Linie zu politischen Strömungen von Flüchtlings- und Muslimfeindlichkeit deutlich zu erkennen. Und jedem ist klar, dass es für solche fremdenfeindliche Mordplanungen ein Umfeld und Netzwerk gibt, leider zum Teil bis in eine bestimmte politische Partei hinein.
Das wusste man eigentlich schon vor NSU. Aber zu viele verschließen bis heute davor die Augen.

Adeo60
Wehrhafte Demokratie

Jede Form von Extremismus ist eine Gefahr für unseren Rechtsstaat und die Demokratie. In den vergangenen Jahren haben indes vor allem rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten für Aufruhr gesorgt. Hass und Hetze, Rassismus und sprachliche Verrohung liefern den Nährboden dafür. Friedliche Demonstrationen, die von gewaltbereiten Chaoten dazu missbraucht werden, um für ihre krude Ideologie zu werben und Hassbotschaften zu verbreiten, dürften nicht akzeptiert werden. Wer dort mitmarschiert, macht sich mitschuldig an Gewaltexzessen. Politische Parteien, die sich nicht zweifelsfrei von radikalen Kräften lossagen, Chaos in unserem Staat stiften wollen, um daraus politischen Nutzen zu ziehen, mit Galgen und dem Konterfei von Politikern durch die Straßen ziehen, sind eine Gefahr für unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat.

Der Lenz
"Terroristen Fallen nicht vom Himmel"

Nein. wahrlich nicht.
Verallgemeinerungen auch nicht, denn es handelt sich hier um ein mit anderen Strömungen die ebenfalls die Gewaltfrage stellen können nicht vergleichbares Phänomen.
Rechtsradikaler Terrorismus ist ja auch nicht neu, sondern seit Jahrzehnten unser Dauerbegleiter.
Neu ist nur das er sich seine Opfer auch im Rechts-konservativen Millionen sucht. Damit hat er den Sprung vom "Äusseren" Kampf, zum "Inneren" - gegen die "Abweichler" von dem was als, "wahrer Rechts-konservativismus" definiert wird, gemacht.

Klauserich
Was nützt eine Warnung?

Wen will er damit erreichen. Den "normalen" Bundesbürger oder gar die rechtsradikale Szene selbst?

Konsequentes Handeln ist angesagt und zwar von den dafür vorgesehenen staatlichen Stellen.

logig
Nährboden für Extremismus

"Terroristen fallen nicht vom Himmel". Engt man dies auf den Rechtsextremismus ein, so ist die Diskussion schwierig. Die Grundfrage ist, was führt dazu, dass Menschen verführbar werden. Blickt man auf die drohende Klimakatastrophe, so gibt es ein klares Motiv. Es geht um die Erhaltung der Lebensgrundlagen. Wenn da bei immer mehr insbesondere Jugendlichen, dass Gefühl der Hilflosigkeit entsteht, wird dies bei immer mehr zur Wut kondensieren. Wenn dann als Gegenreaktion nichts weiter erfolgt, als auf die Komplexität des Problems hinzuweisen, kann dies das Gefühl auslösen, dass das System nicht fähig ist, Probleme zu lösen.
Sieht man die Anhäufung und Verschärfung vieler Probleme, so ist dieses Gefühl nicht ganz unberechtigt (Schulprobleme, Pflegenotstand, Gesundheitsystem, Lobbyunkultur, usw.). Eine Änderung der Politikkultur ist notwendig.
Um nicht mißverstanden zu werden. Nichts rechtfertigt Terrorismus. Ein konsequenter Kampf gegen Demagogen und Hetzer (Höcke) ist notwenig.

Anderes1961
Mangelndes Problembewußtsein

Aus dem Artikel:

"Im Fall der mutmaßlichen Rechtsextremistin, gegen die kürzlich Anklage erhoben wurde, gebe es bisher keine Hinweise auf Helfer, Anstifter oder Mittäter. "Aber eine Terroristin oder eine Extremistin, die fallen ja nicht einfach vom Himmel", sagt Frank. Extremismus und Terrorismus seien eingebettet in einen Diskurs, in dem Personen radikalisiert und extremistische Auffassungen geteilt würden. "Das ist ein Nährboden."

So ist es. Die vermeintlichen Einzeltäter haben auch ein Umfeld. Hier muß man auch ansetzen: Wehret den Anfängen. Ich erlebe es gerade in meiner eigenen Familie. Mein Bruder fällt mir seit einiger Zeit mit rassistischen Sprüchen auf. Ihm habe ich bereits klar gesagt, was ich davon halte. Aber ich bin leider der einzige, der Rest der Familie tut das als Spinnerei ab, nach dem Motto: "Lass ihn doch, der will nur spielen."

Und das ist das erschreckende, nämlich das mangelnde Problembewußtsein. Der Hass frisst sich in unsere Gesellschaft. Traurig.

MRomTRom
Wehrhafte Demokratie sein

Terroristen fallen von nirgendwoher herunter. Sie werden auch nicht als solche geboren sondern werden zu Gewalttätern über die Stationen der Radikalisierung durch Hass und Hetze und durch Netzwerke, in welche sie sich eingebunden fühlen.

Die sozialen Netzwerke machen es möglich, sich auch nur geistig einer Gruppe zugehörig zu fühlen, ohne jemals körperlich in einer Gruppe anwesend gewesen zu sein.
Egal ob Einzelgänger oder Gruppenmitglied, sie kommen im Terror an, wenn Hass sich zu Wahn steigert und die Tat als ein Akt angesehen wird, der 'Feinde' vernichtet. Deutschland hat schon einmal erlebt, wie rechter Terror den man nicht aufhält, eine ganze Nation ins Unglück stürzt. Die wehrhafte Demokratie darf das nie wieder zulassen. Nicht als Einzeltat und nicht als Gruppentat.

Karl Klammer
@Klauserich - Wen will er damit erreichen.

Die 44% der Mitläufer welche eine rechtsnationale Partei in den Bundestag wählen.

Anderes1961
@Klauserich

"Am 05. Februar 2021 um 10:31 von Klauserich
Was nützt eine Warnung?

Wen will er damit erreichen. Den "normalen" Bundesbürger oder gar die rechtsradikale Szene selbst?

Konsequentes Handeln ist angesagt und zwar von den dafür vorgesehenen staatlichen Stellen."

Mit ein bischen Überlegung kommt man selber drauf. Er meint sicherlich den "normalen" Bundesbürger. Extremisten haben auch ein persönliches Umfeld. Da sind Familie und Freunde gefragt.

Und da können Sie auch gleich selbst aktiv werden mit konsequentem Handeln und müssen nicht auf den Bundesanwalt warten. Es fängt immer klein an, mit rassistischen Bemerkungen.

Hier ist Achtsamkeit gefragt und man muß solchen Äußerungen klar entgegentreten, immer wieder und darf sie nicht einfach unkommentiert zulassen. Aber genau das erlebe ich immer wieder. Stillschweigende Zustimmung sozusagen. Rassistische Vorurteile sind tiefer in unserer Gesellschaft verankert, als viele wahrhaben wollen. Das macht es so gefährlich.

Traumfahrer
Re : Klauserich !

Zum einen übernehme ich das Zitat eines anderen Users : "Extremisten fallen nicht vom Himmel", was auch so zu verstehen ist. Es gibt leider etliche geistige Brandstifter, die im Hintergrund ihre Fäden ziehen, dies schon über sehr lange Zeit. Und all diese Ideologien werden von weiteren Personen weiter getragen, und finden bei so manchen jungen Menschen Gehör, die sich abgehängt fühlen, dann in eine gefährliche Gemeinschaft geraten, das Ganze durch die Sprache, die immer rauer, bedrohlicher und rücksichtsloser wird, wo am Schluss dann in Gewalt endet.
Natürlich sollen die zuständigen Behörden und Stellen dagegen angehen, aber auch jeder andere Mensch sollte nichts unversucht lassen, klare Kante zu zeigen und Stellung zu beziehen, und in friedlichen Diskussionen auf Irrtümer und falsche Ideologien aufmerksam machen.
Nur wenn man mit guten Argumenten konsequent mit den Ideologien aufräumt, können wir alle mehr erreichen. Schweigen und nur zuschauen nützt nur denen !

Sausevind
10:31 von Klauserich

"Was nützt eine Warnung?

Wen will er damit erreichen. Den "normalen" Bundesbürger oder gar die rechtsradikale Szene selbst?

Konsequentes Handeln ist angesagt und zwar von den dafür vorgesehenen staatlichen Stellen."

,.,.,

Der Artikel gibt die Antwort auf Ihre Frage:

<< Extremismus und Terrorismus seien eingebettet in einen Diskurs, in dem Personen radikalisiert und extremistische Auffassungen geteilt würden. "Das ist ein Nährboden." <<

,.,.,

Insofern ist klar, dass nicht der Staat den Nährboden für Extremismus bildet, sondern zum Beispiel die Diskussionsforen.

Dort wird gehetzt, dort wird aufgewiegelt, dort wird Fremdenfeindlichkeit gezüchtet.

FritzF
Wenn sie nicht vom Himmel fallen,

kann man sich über die Ursachen Gedanken machen oder auch ausgewählte Gruppierungen dafür verantworlich machen.

Traumfahrer
Re : logig !

Was sie schreiben trifft den Nagel auf dem Kopf. Es ist aber nicht nur der Rechtsterror, sondern jegliche Form von Terror.
Leider ist es aber auch so, dass viele Probleme ja Haus- gemacht sind, durch die Politik, durch die Wirtschaft, und durch die immer größere ungleiche Verteilung des Geldes.
Wenn man sieht, wie dies sich alles so entwickelt, und die Oberen kein wirkliches Interesse zeigen, etwas tatsächlich zu ändern, nicht bereit sind, Rede und Antwort zu stehen, viele dieser Oberen immer ihre eigene Suppe kochen, nicht wirklich hinhören, da kann man den Frust von sehr vielen verstehen.
Aber es rechtfertigt in keiner Weise weiter zu hetzen, Hass zu schüren und erst recht nicht Gewalt zu verüben, egal in welcher Form.
Ich habe nichts gegen zivilen Ungehorchsam, und dies in so großer Zahl, dass die da Oben endlich mal zuhören und wieder den Normalos entgegen kommen. Nur dann kann was für alle erreicht werden !

Der Lenz
@ logigum 10:36

> Nichts rechtfertigt Terrorismus<

Da sprechen sie ein Problem an.
Terrorismus ist nichts als eine Gewaltanwendungsstrategie, gerechtfertigt aus der unterlegenen Position des Anwenders die ihm keine offene Konfrontation erlaubt,
und jenseits des Mantra der persönlichen Ablehnung von Gewalt gibt es in unserer Kultur einen Haufen anerkannter Gründe für deren Anwendung; deshalb unterhalten wir Militär und Polizei, aber beklatschen auch die "Widerstandskämpfer " deren Legitimität in der delegitimierten (Weil ungerechten) Staatsgewalt liegt.
Das Heist das die Rechtfertigung für Terrorismus aus dem Unterschied im Rechtsempfinden entsteht.
Immer.

Das Mantra, mag für sich gut sein, kann aber auch der Kommunikation im Weg stehen, und der Erkenntnis des Reaktionsweges:

Ein Staat der seine Bürger vergiftet, einsperrt und quält...genau, und schon hat man den ersten Anschlag.

Sausevind
10:36 von logig

"Um nicht mißverstanden zu werden. Nichts rechtfertigt Terrorismus. Ein konsequenter Kampf gegen Demagogen und Hetzer (Höcke) ist notwenig."

,.,.,

Das Wort "Kampf" klingt sehr kriegerisch.
Ich kann nicht sehen, wie man in Menschen eine fremdenfeindliche Haltung "bekämpfen" kann. Die Menschen bestrafen?

xxxx

"Die Grundfrage ist, was führt dazu, dass Menschen verführbar werden. [...] Wenn da bei immer mehr insbesondere Jugendlichen, dass Gefühl der Hilflosigkeit entsteht, wird dies bei immer mehr zur Wut kondensieren."

.-.-.

Ich weiß nicht.
Solange ich lebe, gibt es gravierende Probleme in der Welt, seit Ende des letzten Krieges. Das brach nie ab.

Wer da Wut entwickelt, muss andere Ursachen haben.

Ich habe kein Patentrezept, aber der Versuch, Bürger der verschiedensten Nationen in unserem Land zueinander Freund werden zu lassen, muss im Kindergarten beginnen und in der Schule fortgesetzt werden.

Freunde werden einander nicht totschlagen.

Account gelöscht
Nährboden? Siehe Rede von Fr. Knobloch im Bundestag

Ich denke, dass man den Nährboden für den Rechtsextremismus in Deutschland in der Zeit zwischen 1933 bis 1945 suchen muss.
Frau Knobloch sagte so treffend in ihrer Rede im Bundestag in Richtung AfD:
„Sie werden weiter für Ihr Deutschland kämpfen. Und wir werden weiter für unser Deutschland kämpfen. Ich sage Ihnen: Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren.“
Sie sieht offenbar auch die Wurzeln für Rechsextremismus, wozu auch der Antisemitismus rechnet, in der Kriegszeit.
Daher ist Deutschland besonders gefährdet, was den Rechtsextremismus angeht, weil sich dieses Gedankengut in den Köpfen etlicher Deutscher in der Nachkriegszeit "gehalten hatte" und teilweise an die Nachfahren weitergegeben wurde.

Der_Europäer

Leider wird es solche "Spinner" immer geben. Und wir werden es auch niemals ganz abschaffen können. Wichtig ist nur, dass alle diese "Spinner" wenn sie dann erwischt werden, mit voller Härte bestraft werden. So wie im Fall Lübcke. Lebenslang ohne vorzeitige Entlassung. Und wenn es nach mir ginge, mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Anders scheinen sie es nicht zu begreifen. Das Gleiche gilt natürlich auch für "linke Extremisten"
M.M.n. sind die Strafen für Mord eh zu lasch in Deutschland. 15 Jahre für vorsätzlichen Mord ist eigentlich ein Witz. Die Meisten können schon nach der Hälfte der Strafe, also nach 7,5 Jahre wegen "guter Führung" entlassen werden. Ich finde, beim Mord, erst recht vorsätzlich, sollte der Jenige schon die vollen 15 Jahre absitzen. Und bevor sich jetzt Einige auf mich "stürzen" mit Kritik. Das ist meine persönliche Meinung und zu der stehe ich zu 100%!

Der Lenz
@ Traumfahrer um 11:15

> und dies in so großer Zahl, dass die da Oben endlich mal zuhören und wieder den Normalos entgegen kommen.<

Nun sind die Aussagen die da kommen von "den Normalos" relativ widersprüchlich

Die "Normalos" in diesem unseren Land decken ein Spektrum von so weit Links das man in der halben Welt dafür erschossen wird zu so weit Rechts das man der halben Welt den Krieg erklären müsste ab...und das ist nur die einfachste Skala, dazu kommen Religiöse, die Frage welches Herrscherhaus den Thron wiederhaben soll, ob man überhaupt noch Fleisch essen darf, wenn ja welches, Steuern abschaffen - oder Negativsteuern einführen?

.

melancholeriker
Die ,,Gnade der späten Geburt"

Es wird zuviel verdrängt in diesem Land. Wenn ich an den grinsenden, sich noch immer am Leid, Schmerz und der Fassungslosigkeit der Angehörigen Lübckes labenden Mitangeklagten denke, sehe ich ins Gesicht von Generationen größten Versagens.

Als Drittklässler mußte ich als Strafarbeit einmal eine Aufgabe lösen, die mich in einem Rechenwettbewerb innerhalb der Klasse weit nach vorne gebracht hat.

So kommt mir das Sühnen von Deutschland heute vor nach 1945, nachdem der größte organisierte Terror, der jemals die halbe Welt bedohte, nach nur ein paar Jahren vor allem von den USA mit dem sogenannten Wirtschaftswunder gnädig belohnt wurde. Wer sollte sich da noch die Mühe und die Arbeit gemacht haben zu klären, wie die ein paar Millionen Restreichsbürger mit Schuld, Scham, Verlust und Depression umgehen und ihren Kinden etwas zu erklären, was ohne starke seelische Unterstützung nicht zu erklären war.

Selbstverständlich hat der Goldene Schwamm rasch alles hinfällig gemacht im Wunderland...

Jacko08
11:05 von Traumfahrer

>>Natürlich sollen die zuständigen Behörden und Stellen dagegen angehen, aber auch jeder andere Mensch sollte nichts unversucht lassen, klare Kante zu zeigen und Stellung zu beziehen, und in friedlichen Diskussionen auf Irrtümer und falsche Ideologien aufmerksam machen.
<<

Sie widersprechen sich. Wie kann man friedlich diskutieren und dabei "klare Kante" zeigen? So will denn jedeR "seine klare Kante" zeigen, womit eine friedliche Diskussion hinfällig wäre.

Adeo60
Soziale Medien - Fluch und Segen

Ihr Kommentar lässt sich in einem "Ja, aber..." zusammenfassen: Die "Oberen", die nicht zuhören provozieren Kritik, aber Hass und Hetze sind dadurch natürlich nicht zu rechtfertigen... Aber sind es nicht gerade solche Verallgemeinerungen, wie die von Ihnen genannten, wonach die "Verteilung des Geldes ungleich" ist, "die Oberen kein Interesse zeigen, etwas zu ändern" und "nicht Rede und Antwort stehen", sie "ihre eigene Suppe kochen" und "nicht wirklich zuhören"...
Ich möchte Ihre Kritik nicht einfach abtun, aber es sind letztlich Stammtischparolen, die man mit Sachargumenten belegen und nicht einfach plakatieren sollte. Ein Stück weit laufen wir alle Gefahr mit einfachen Parolen Hass zu schüren - und die sozialen Medien sind hierfür ein idealer Nährboden. Umso wichtiger, dass es eine Forenaufsicht gibt, die auf die Einhaltung von Regeln achtet. Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Gut, sie darf aber nicht zur Meinungsdiktatur extremistischer Kreise werden.

Anderes1961
@Traumfahrer

"
Am 05. Februar 2021 um 11:15 von Traumfahrer
Re : logig !

Was sie schreiben trifft den Nagel auf dem Kopf. Es ist aber nicht nur der Rechtsterror, sondern jegliche Form von Terror.
Leider ist es aber auch so, dass viele Probleme ja Haus- gemacht sind, durch die Politik, durch die Wirtschaft, und durch die immer größere ungleiche Verteilung des Geldes."

Da haben wir den Salat. Das mangelnde Problembewußtsein. Sie meinen es gut, aber Sie liefern den Rassisten die Blaupause der Begründung für deren Handeln mit. Die genannten Probleme existieren, das leugne ich gar nicht. Nur: zu sagen, die armen Extremisten werden durch die Probleme garadezu gezwungen so zu handeln, geht am Problem vorbei.

Es sind zwei verschiedene Probleme. Und so muß man auch damit umgehen. Auf der einen Seite der Rassismus, den es zu bekämpfen gilt. Ohne Wenn und Aber.
Auf der anderen Seite soziale Ungleichheiten, die es genauso zu bekämpfen gilt. Aber beides als Entschuldigung miteinander zu verquicken ist fatal.

Der Lenz
@Sausevind um 11:09

>Insofern ist klar, dass nicht der Staat den Nährboden für Extremismus bildet, sondern zum Beispiel die Diskussionsforen.

Dort wird gehetzt, dort wird aufgewiegelt, dort wird Fremdenfeindlichkeit gezüchtet.<

Deutschland( und der Rest der Welt) hat eine lange Geschichte des Extremismus, die weit weit vor die Einführung des Internets zurückreicht.

Auch des Extremismuses des "kleinen Mannes" - es waren schließlich nicht die Staats oder Kirchenorgane die die Mehrzahl der "Hexen" verbrannten - der Virus des Hasses ist schon lange unterwegs, und etwa so wie Herpes; alle werden Infiziert, und es geht nie wieder weg, sondern schlummert, bis die Abwehr geschwächt ist, was zu lebensbedrohlichen Ausbrüchen führen kann.

Das Internet hat nur den Stammtisch öffentlich gemacht: alle können nun lesen was "immer schon gesagt" wurde.
Nur das Ende der Hoffnung das Information heilt...na ja, das dachte man beim Buchdruck auch.

werner1955
Konsequentes Handeln?

von Klauserich @

Leider haben unser Politiker bisher nicht den gesetzlichen Rahmen und die personelle und finaziellen Vorrausetzungen geschaffen.

Idiologie und Datenschutz verhinder hier sinnvollen und notwendigen Bürgerschutz.

Deeskalator
Was wir brauchen

sind Parteien, die wieder eine Heimat bieten, für die Bürger deren politische Einstellung in Einklang mit dem Grundgesetz ist.
Dabei ist es ganz egal ob sie Sozialisten sind oder Erzkonservativ.

Denn für beides und alles dazwischen, gibt es mittlerweile keine Parteien Mehr die diese Werte Konsequent vertreten.

Als Ausnahme mag man vielleicht die FDP nehmen, aber nur weil diese von Anfang an als Lobbypartei gedacht war.

Wo sollen Sozialpolitisch orientierte Menschen hin, wenn die SPD den Generalstreik verbieten oder die Asozialste Arbeitsmarktreform der Bundesgeschichte verabschiedet?
Wo sollen die Konservativen hin, wenn die CDU sie komplett antichristlich verhält, nur noch nach der Pfeife der Industrie tanzt und
die CSU in einem fort am rechten (beinahe Rechtsextremen) Rand fischt?

Insgesamt alles nur noch Einheitsbei ist?

Ich möchte mal wieder einen Helmut Schmidt oder einen Konrad Adenauer.

Einen Streitbaren Geist mit Prinzipien, sie müssen nicht mal mit meinen übereinstimmen

Sausevind
11:36 von Margitt.

Ich denke, dass man den Nährboden für den Rechtsextremismus in Deutschland in der Zeit zwischen 1933 bis 1945 suchen muss.

<< Frau Knobloch sagte so treffend in ihrer Rede im Bundestag in Richtung AfD:
„Sie werden weiter für Ihr Deutschland kämpfen. Und wir werden weiter für unser Deutschland kämpfen. Ich sage Ihnen: Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren.“
Sie sieht offenbar auch die Wurzeln für Rechsextremismus, wozu auch der Antisemitismus rechnet, in der Kriegszeit.
Daher ist Deutschland besonders gefährdet, was den Rechtsextremismus angeht, weil sich dieses Gedankengut in den Köpfen etlicher Deutscher in der Nachkriegszeit "gehalten hatte" und teilweise an die Nachfahren weitergegeben wurde. <<

,

Durch die Nachfahren weitergegeben?
Dafür gibt es m.E. keine Anhaltspunkte.

Dass man sich in Internetgruppen gegenseitig dazu anstachelt und sich auf die Hetzschriften der Nazizeit aufmerksam macht, halte ich für wahrscheinlicher.

Der Frieden bei uns ist langweilig geworden.

Anderes1961
@Sausevind

"Ich weiß nicht.
Solange ich lebe, gibt es gravierende Probleme in der Welt, seit Ende des letzten Krieges. Das brach nie ab.

Wer da Wut entwickelt, muss andere Ursachen haben.

Ich habe kein Patentrezept, aber der Versuch, Bürger der verschiedensten Nationen in unserem Land zueinander Freund werden zu lassen, muss im Kindergarten beginnen und in der Schule fortgesetzt werden.

Freunde werden einander nicht totschlagen."

Wenn Sie sich die Geschichte des Rassismus genau anschauen, werden Sie feststellen, daß es da ein relativ einfaches Schema gibt: Schwarz-Weiß-Denken. Es ist zu verlockend, sich einfache Lösungen für komplexe Probleme zu suchen. Und die einfachste Lösung ist: Richtig, der Sündenbock. Der ist an allem schuld. Dieser Hass auf den Sündenbock fängt im kleinen an und steigert sich nach und nach. Das Tempo der Steigerung hat sich in den letzten Jahren enorm beschleunigt durch die sozialen Netzwerke. Hier helfen nur drei Dinge:
1. Widerspruch
2. Widerspruch
3. Widerspruch

Traumfahrer
Re : Anderes1961

Das ist es genau, jeder einzelne kann mit dazu beitragen, durch Achtsamkeit, Anstand, Respekt und Akzeptanz.
Wenn ich nur mal die Hetze gegen die Flüchtlinge nehme, dann zeigt sich ein schreckliches Bild, wo keinerlei Achtung und Respekt vor dem Leben dieser Menschen gezeigt wird. Da wird nicht nur verbal auf die ein gedroschen, ohne sie zu kennen, ohne nur ein Funken Mitgefühl, ohne wirklich sich mal mit der Kultur, mit der Religion zu beschäftigen.
Gleiches gilt zur Zeit mit den "Querdenkern", die nicht wirklich sich anscheinend mit den wirklichen Folgen des Virus auseinander setzen, sondern nur ihre "Freiheit" durchsetzen wollen, und dies ohne Rücksicht, Anstand und Respekt. Eine Sammelgrube für alle, die den Staat nicht so respektieren, aber alle Vorteile für sich haben wollen.
Es wäre sehr hilfreich, wenn all diese Typen mal gründlich nachdenken würden, dass nur wir alle zusammen was Positives bewirken können.

Sternenrindviech
Nun ja

Die besorgte-Bürger Fraktion kennt natürlich den „Grund“ warum es immer mehr rechtsterroristische Straftaten gibt: weil die Regierung keine Politik für eine rechtsextreme Minderheit macht, die sich mit <10% Anteil der Wahlberechtigten für „das Volk“ hält.

Die Realität sieht halt einfach mal so aus das die laut Bundesverfassungsgericht als „Gegenentwurf zur nationalsozialistischen Schreckensherrschaft“ gegründete BRD bereits in ihrem Grundgesetz auf antifaschistischen Werten aufbaut, und das der allergrößte Teil der Deutschen hinter diesen Werten steht.

Dadurch dürfen wir in einer der besten Demokratien der Welt leben, und ich bin stolz darauf das der Großteil der Deutschen so vernünftig ist.

Unser geliebtes Deutschland werde ich daher immer gegen rechtsradikale Deutschlandhasser verteidigen, so wie das jeder aufrechte Demokrat tun sollte.

Traumfahrer
Re : Sausewind !

Grundsätzlich ist es ja gut, wenn Diskussionen stattfinden. Und es ist auch gut, wenn unterschiedliche Meinungen auf einander treffen, aber es sollte nicht gehetzt und Hass geschürt werden, sondern alle Diskussionen mit Achtung und Respekt geführt werden.
Leider nutzen aber inzwischen viele das Netz, um anonym ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf ohne jegliches Unrechtsbewusstsein zu geben. Dann springen andere auf und teilen den ganzen Unsinn, den ganzen Frust, die ganze Wut auf alles, was nicht passt, was fremd ist, und sich nicht in das eigene Weltbild fügt.
Leider sind so manche nicht bereit, sich einem fairen Umgang zu stellen und auch so zu leben, leider !
Und leider wird es immer wieder Menschen geben, die dann auch zu extremer Gewalt nicht nur neigen, sondern sie ausüben, um sich ein selbst gebautes Denkmal zu setzen.
Wie traurig und beschämend !

Der Lenz
@ Deeskalator um 12:04

"Was wir brauchen sind Parteien"

Gründen sie doch eine.
Ernsthaft:
Die großen Blöcke sind am schwinden weil die Gesellschaft sich wandelt:
Sogar die Diversifizierung am rechten Rand gehört in den Prozess der größeren Diversifizierung unserer Kultur (und ja, die Hassen das - ironischerweise ist es exakt der Selbsthass den sie den Linken gerne unterstellen, aber das ist ein anderes Thema)
Und zu Zeiten von Adenauer und Schmidt hatten wir nicht gerade weniger Radikalität und weniger Terror; der Sprecher der ersten Großen Oppositionsbewegung der BRD wurde auf offener Straße niedergeschossen, beim Oktoberfest in München ein Massenmord begann nur um die Wut auf die linken und die RAF zu schüren, und deren Treiben ist den meisten ja noch recht gegenwärtig.

Nettie
Nährboden von Extremismus ist vor allem Menschenverachtung

Wenn man sich vor Augen hält, dass eine Nazi-Ärztin (de.wikipedia.org/wiki/Die_deutsche_Mutter_und_ihr_erstes_Kind) bis in die 60er-Jahre hinein als Autorin des maßgeblichen Erziehungsratgebers zur Säuglingspflege "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" war, in dem sie von Müttern forderte, die Bedürfnisse ihrer Säuglinge zu ignorieren weil man sich sonst "einen Tyrannen heranziehe" (nochmal: wir reden hier von Säuglingen! - Auszug aus der "ZEIT": "Für eine Generation aus Mitläufern forderten die Nazis von Müttern, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu ignorieren. An den zerrütteten Beziehungen leiden noch die Enkel"), verwundert es nicht, dass so "erzogene" bzw. misshandelte Kinder ihr Leben lang an fehlendem Vertrauen in andere und sich selbst und ihre eigenen Stärken leiden, weil sie von Beginn an von denjenigen, auf deren Schutz und liebevolle Fürsorge sie als hilflose Säuglinge angewiesen waren zu rückhalt- und -gratlosen (und ängstlichen) "Gehorchern" geformt wurden. Aus Machtkalkül.

Tremiro
12:04 von Deeskalator

>>Ich möchte mal wieder einen Helmut Schmidt oder einen Konrad Adenauer.<<

Ihr Motto ist: Früher war Alles besser.
Ich versichere Ihnen dass früher, auch zu Regierungszeiten der genannten Personen, nichts besser war.
Allerdings lebten damals noch viele Menschen die Kriegszeiten (manche sogar 2 mal) erlebt haben. Die waren zufrieden. Im Jahr 2021 wird auf allerhöchstem Niveau gejammert.

Lutz Jüncke
@ 10:57 von Karl Klammer

"Wen will er damit erreichen?
Die 44% der Mitläufer welche eine rechtsnationale Partei in den Bundestag wählen.
"

Falls das nicht ein lediglich ein lässlicher Tippfehler sein sollte - wen bitte meinen Sie und wer sind die 100%, auf die Sie sich beziehen?

fathaland slim
11:15, Traumfahrer

>>habe nichts gegen zivilen Ungehorchsam, und dies in so großer Zahl, dass die da Oben endlich mal zuhören und wieder den Normalos entgegen kommen. Nur dann kann was für alle erreicht werden !<<

Wenn man Ihre Worte liest, dann könnte man auf die Idee kommen, daß es in Deutschland zwei in sich einheitliche Gruppen von Menschen gäbe, nämlich "die da oben" und die "Normalos".

Die Menschen, die ich kenne, lassen sich aber, wenn überhaupt, dann nur mit aller Gewalt in so ein Schema hineinpressen.

Wo soll ich beispielsweise die mit mir befreundete Bürgermeisterin der Nachbargemeinde abheften? Für mich ist das Anette, die ich seit vielen, vielen Jahren kenne. Für Sie wahrscheinlich eine von "denen da oben", weil sie Bürgermeisterin ist?

logig
an Traumfahrer

Sie beschreiben das Verhalten der großen Mehrheit des politische Esteblischments sehr zutreffend. Ich möchte hier nicht von Frust sprechen, sondern von Ohnacht. Für eine Diskussion im Einzelnen fehlt hier der Raum. Mit großer Vorsicht für den Bereich des Rechtsextremismus formuliert, ist die Frage, ob man die Bedenken hinsichtlich der Integrationsmöglichkeit so einfach beiseite schieben kann. Auch die Frage nach der Krisenstabilität einer modernen "multi-kulti-Gesellschaft" muss gestellt werden können. Die Anwort ist dabei durchaus offen. Nur würde man z.B. nicht die politische Arbeit Erdogans hier in Deutschland tolerieren. Weder die Antwort totalitärer Staaten, Meinungsfreiheit zu unterdrücken, noch die Antwort liberaler Demokratien, Meinung zu ignorieren ist eine Antwort. Es nutzt auch wenig dem Populismus von Rechts und Links, einen Populismus der Mitte entgegen zu stellen.

fathaland slim
11:59, Der Lenz

>>Das Internet hat nur den Stammtisch öffentlich gemacht: alle können nun lesen was "immer schon gesagt" wurde.<<

So ist es.

Das Motzen auf "die da oben", die "Gammler" die "Kanacken" etc. war die Begleitmusik meiner frühen Erdentage.

Ich werde in vier Monaten fünfundsechzig. Da kann sich jede/r ausrechnen, wie lange die her sind.

Sisyphos3
12:35 von Der Lenz

das Tragen gefärbter Brillen ist und war schon immer allgegenwärtig !
jeder der dezent darauf hinweist ist ein Relativierer

Sausevind
11:59 von Der Lenz

"Das Internet hat nur den Stammtisch öffentlich gemacht: alle können nun lesen was "immer schon gesagt" wurde."

.,.,

Nein, das Internet hat den Extremismus um ein Vielfaches gesteigert.

Einfach, weil man sich so leicht gegenseitig aufstacheln kann.

Ich weiß nicht, warum Sie das nicht sehen können.

Dergleichen nicht zu sehen oder gar zu leugnen, heißt de facto, die neu entstandenen Gefahrenquellen mit zu unterstützen, indem man wegguckt.

Adeo60
@Deeskalator, 12:04 Uhr

Sozialisten und Erzkonservative sollten in unserem Parteienspektrum durchaus Anknüpfungspunkte finden, die mit dem Grundgesetz in Einklang zu bringen sind.

Für Links- und Rechtsextremisten gibt es diese Anknüpfungspunkte im demokratischen Spektrum nicht - und diese Gruppierungen werden von Ihnen ja auch nicht aufgeführt.

Die Unionsparteien haben sich vom rechten Rand klar abgegrenzt. Leider ist die AFD längst zum Auffangbecken für NPD-Protagonisten, Reichsbürger, Querdenker, Faschisten, Verschwörungstheoretiker, gewaltbereite Rechtsextremisten geworden.
Man wartet hier immer noch auf eine klare Distanzierung.

Wenn Sie die CDU als "unchristlich", "nach der Pfeife der Wirtschaft tanzend" oder am "rechten Rand fischend" bezeichnen, so ist mir dies viel zu allgemein, aber letztlich auch sachlich-inhaltlich unzutreffend. Sie "deeskalieren" damit nicht, sondern befeuern Stammtischparolen.

melancholeriker
um 12:09 von Sausevind 11:36 von Margitt.

,,...Durch die Nachfahren weitergegeben?
Dafür gibt es m.E. keine Anhaltspunkte.

Dass man sich in Internetgruppen gegenseitig dazu anstachelt und sich auf die Hetzschriften der Nazizeit aufmerksam macht, halte ich für wahrscheinlicher.

Der Frieden bei uns ist langweilig geworden."

Dieses ,,Weitergeben" (von rechtsextremistischer oder rassistischer Gesinnung) muß nicht notwendig mit der Tradition von Inhalten zu tun haben. Ich denke, daß man sich ansehen und hinterfragen müßte, was in der Vergangenheit nicht glaubwürdig, authentisch, nachhaltig und ernsthaft aufgearbeitet wurde. Was muß ein junger Mensch in diesem Land denken über die Geschichte von Eltern und Großeltern, die quasi in einem Kokon leben, der ihnen den ,,Gaulandschen Fliegenschiss" als Drama ohne nähere Beteiligung der Vorgeneration immer noch vorgaukelt. An dem Hochmut der Braunen im Netz kann man ziemlich scharf erkennen, wohin es führt, wenn nachhaltige Konsequenzen ausbleiben und Maßstäbe verrücken auf ganzer Ebene

Sausevind
12:14 von Traumfahrer

"Es wäre sehr hilfreich, wenn all diese Typen mal gründlich nachdenken würden, dass nur wir alle zusammen was Positives bewirken können."

.-.-.

Ja, es wäre sehr hilfreich. Nur: wie erreicht man das? DAS ist doch die Frage.

Sisyphos3
12:47 von fathaland slim

Das Motzen auf "die da oben", die "Gammler" die "Kanacken" etc. war die Begleitmusik meiner frühen Erdentage.
.
ebenso die Hetzerei auf Schwule .....

von daher sollte man die Sache mit Augenmaß betrachten
das Denken der Menschen ändert sich eben
wer weiß was Leute mit heute 20 sagen werden, über das Denken in ihrer Jugend, wenn die mal 65 sind

Anderes1961
Unsägliches Hufeisen

Bevor jetzt jemand wieder mit der längst widerlegten Hufeisentheorie kommt mit dem Satz "Ja aber die Linken, die doch auch" möchte ich prophylaktisch mal klar machen, woher die überhaupt kommt: nämlich aus der NS-Zeit. Ein Blick in Wiki klärt da auf:
"Als Bild für die Verteilung der politischen Kräfte und der Beziehungen dieser Kräfte zueinander wurde das Hufeisen zum ersten Mal in der 1932 erschienenen Schrift Entfesselung der Unterwelt. Ein Querschnitt durch die Bolschewisierung Deutschlands verwendet. Die Autoren, der nationalsozialistische Soziologe Adolf Ehrt und Julius Schweikert, verwendeten das Bild als Argument gegen den sogenannten Kulturbolschewismus. Das Bild wurde in den 1960er Jahren vom völkischen Autor Armin Mohler zitiert, von dem es der konservative Politologe Uwe Backes 1989 aufgriff. Seither ist es als feste Komponente in den politischen Diskurs übergegangen.Eckhard Jesse, einer der Begründer der Extremismustheorie, verwendete die Metapher „Hufeisen“ gelegentlich."

Adeo60
@fathaland slim, 12:39 Uhr

Volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Viele denken in einfachen Schablonen: oben und unten, rechts oder links, Troll oder Nicht-Troll, Ossi oder Wessi... Man wird in Schubladen gesteckt und abgelegt. Stammtischparolen finden in dieser Klassifizierung ihre Fortsetzung. Man sucht nach einfachen Wahrheiten, plakatiert diese und will daraus Nutzen ziehen. Begriffe wie Establishment oder etablierte Parteien sind zu Kampfbegriffen geworden. Und die bürgerliche Mitte wird selbst von jenen beansprucht, die an den politischen Rändern verhaftet sind. Deshalb auch die Schwierigkeit, Koalitionen zu schmieden. Die GroKo wird als links- oder grün-versifft diffamiert, die Kanzlerin als Linke abgestempelt. Anstatt die politische Sacharbeit zu bewerten, werden Plattitüden entwickelt. Und dieser verhängnisvolle Mix führt zu Verunsicherung, Orientierungslosigkeit bis hin zu Extremismus. Warum soll für einen Konservativen nicht auch mal der Gedanke eines Sozialdemokraten überzeugend sein - und umgekehrt?

Der Lenz
@ logig um 12:39

>Mit großer Vorsicht für den Bereich des Rechtsextremismus formuliert,...<

Das würde eine Relevante Frage sein hätten wir einen Kausalzusammenhang; also ein auftreten des Einen(Rechtsextremismuss) als Folge des Anderen (Bedenken hinsichtlich der Integrationsmöglichkeit die beiseite geschoben wurden). Nur: Wie weit wollen sie für einen Beleg dieser Behauptung zurück gehen?
Die Geschichte der BRD reicht da nicht hin, die des Deutschen Staates auch nicht.

> die Frage nach der Krisenstabilität einer modernen "multi-kulti-Gesellschaft"<

Wie Modern ist diese? Und womit wollen sie es vergleichen?
Der Versuch eine Homogenität zu erzeugen jedenfalls ist wohl eine der größten Krisen unserer Geschichte geworden, und das er unternommen wurde weist darauf hin das diese weder vorher noch, da das Scheitern recht klar erkennbar ist, nachher vorlag.

Anderes1961
@logig

"[...] Auch die Frage nach der Krisenstabilität einer modernen "multi-kulti-Gesellschaft" muss gestellt werden können. Die Anwort ist dabei durchaus offen. Nur würde man z.B. nicht die politische Arbeit Erdogans hier in Deutschland tolerieren. Weder die Antwort totalitärer Staaten, Meinungsfreiheit zu unterdrücken, noch die Antwort liberaler Demokratien, Meinung zu ignorieren ist eine Antwort. Es nutzt auch wenig dem Populismus von Rechts und Links, einen Populismus der Mitte entgegen zu stellen."

Nein, die Frage muß gar nicht gestellt werden. Sie ist längst beantwortet. Seit mindestens 100 000 Jahren, also seit es homo sapiens sapiens gibt. Es gab nie eine "ethnisch reine" Gesellschaft. Multikulti war schon immer da. Der Rassismus für Abiturienten in Form von "Ethnie" oder "Kultur" war und ist niemals angebracht. Kultur liegt nicht in den Genen, sie ist erlerntes soziales Verhalten. Ein Bayer kann nicht jodeln weil er Bayer ist, sondern weil er es gelernt hat.

Sausevind
12:24 von Traumfahrer

<< Re : Sausewind !

Und leider wird es immer wieder Menschen geben, die dann auch zu extremer Gewalt nicht nur neigen, sondern sie ausüben, um sich ein selbst gebautes Denkmal zu setzen.
Wie traurig und beschämend ! <<

.-.-.

Ja, aber das wäre Resignation in Reinkultur.
War schon immer so, wird immer so sein, kann man machen nix.

Der Mensch ist in Entwicklung. Der Weg von einem rein national Denkenden zum Weltbürger mag lang sein, aber er ist nicht unendlich lang.

Dazu gehört der von mir favorisierte Versuch, Freundschaften zwischen Bürgern verschiedener Staaten zu fördern.

Manche Schulen tun das; durch Reisen oder Einladungen.

Begegnungen zu fördern: dazu kann man tausende von Möglichkeiten entwickeln.

Äh, allerdings erst nach Corona...

Charlys Vater
Mir fehlt die Konkrete Fragestellung.

Nämlich, woher kommt die Unzufriedenheit ?
Alles fängt mit Unzufriedenheit oder dem Eindruck bzw. der Gewissheit benachteiligt oder Übergangen zu werden.

Hier zeigen sich auch die Defizite auf.
Es wird zu viel Debattiert, und zu langsam zu wenig oder gar nicht, oder völlig unzureichend gehandelt.

Jeder weiß doch, das, wenn Probleme ignoriert oder aufgestaut werden, diese nachher kaum noch ab zu arbeiten sind.

Als "kleines" Beispiel darf ich vielleicht die völlig ausgeuferte Problematik der LKw Parkplätze anführen.

Oder das Geld für Fluggesellschaften vorhanden ist, aber Schulen immer noch wie vor 50 Jahren rumkrücken.

Es gibt Beispiele, auch bei der Einwanderung, die für viele einfach nicht Nachvollziehbar sind.

Oder bei Hartz IV, oder den niedrigen Bruttolöhnen für bestimmte Berufsgruppen, die sehr wohl System relevant sind.

Wanderfalke
Floskeln helfen nicht

"Terroristen fallen nicht vom Himmel"
"Wir sind alle Charlie Hebdo"
"Wir sind nicht auf dem rechten Auge blind"
"Wir sind eine wehrhafte Demokratie..."

Das mit dem "wehrhaft" lass ich mal dahingestellt. Lieber wäre mir, wenn man dafür sorgt, dass unsere Demokratie stabil bleibt.

Beispiele:
Nach über zwei Jahren weiß man trotz BKA und Verfassungsschutz nicht, wer hinter "NSU 2.0" steckt - geht so wehrhaft?

Wenn Lehrer als Beispiel für unsere Freizügige Meinungs- und Pressefreiheit das Thema "Charlie Hebdo" aufrufen, dürfen sie gleich mit Repressalien und Morddrohungen rechnen - was läuft da falsch? Solche Themen aus dem Unterricht verbannen? Würde das helfen?

Wenn Juden sich in der Öffentlichkeit zeigen, sollten sie zum Eigenschutz besser ihre Kippa abnehmen - ist das die Toleranz und Würde, die wir nach unsere Verfassung garantieren wollen?

Ist man bereit auf diesen Ebenen wirkungsvoll anzusetzen oder reichen da noch die Sprüche von der wehrhaften Demokratie?

fathaland slim
13:05, Sisyphos3

>>12:47 von fathaland slim
Das Motzen auf "die da oben", die "Gammler" die "Kanacken" etc. war die Begleitmusik meiner frühen Erdentage.
.
ebenso die Hetzerei auf Schwule .....<<

Ja, es hat sich in sechs Jahrzehnten wenig geändert.

>>von daher sollte man die Sache mit Augenmaß betrachten<<

Inwiefern?

>>das Denken der Menschen ändert sich eben
wer weiß was Leute mit heute 20 sagen werden, über das Denken in ihrer Jugend, wenn die mal 65 sind<<

Merken Sie nicht, daß Sie hier eine Kehrtwende vollziehen, nachdem Sie mir oben noch beipflichten?

Sisyphos3
13:13 von Adeo60

Die GroKo wird als links- oder grün-versifft diffamiert,
.
und dann gibt es noch die Gruppe die pauschal als "Faschisten/Nazis" diffamiert werden

Zitat :
"Warum soll für einen Konservativen nicht auch mal der Gedanke eines Sozialdemokraten überzeugend sein
- und umgekehrt?"
oder eines LINKEN gar eines aus der AfD ??

frosthorn
@fahaland slim

Fünf Jahre war ich alt, als meine Großmutter mir erklärte, dass man die Straßenseite wechseln sollte, wenn einem "so einer" entgegen kommt (gemeint war ein Farbiger). Nicht ohne die Ergänzung, dass das nur so sei, weil "wir" den Krieg verloren hätten, sonst wäre es anders herum.

Fünfundsechzig bin ich jetzt, befinde mich grade in Kur und höre schlimmste Beschimpfungen meiner Mitpatienten über die Reinigungskräfte, die "nicht mal richtig deutsch können".

Ich empfinde wie Sie das Gerede vom neu entstandenen Nationalismus als lächerlich. Nur noch getoppt durch die Behauptung, es gäbe keine rechte Gewalt, wenn die Regierung endlich mal Politik fürs Volk machen würde. Gemäß der Argumentation der Schutzgelderpresser: schuld am verwüsteten Lokal ist der Wirt selbst. Er hat schließlich nicht bezahlt.

Anderes1961
@Der Lenz

"[...]> die Frage nach der Krisenstabilität einer modernen "multi-kulti-Gesellschaft"<

Wie Modern ist diese? Und womit wollen sie es vergleichen?
Der Versuch eine Homogenität zu erzeugen jedenfalls ist wohl eine der größten Krisen unserer Geschichte geworden, und das er unternommen wurde weist darauf hin das diese weder vorher noch, da das Scheitern recht klar erkennbar ist, nachher vorlag."

Nun, in der Geschichte der Menschwerdung, die vor 5 Millionen Jahren begann, ist die "Multikulti-Gesellschaft" sozusagen eine traditionelle Gesellschaft. Es gab sie von Anfang an. Es gibt nämlich keine lineare Abstammungsgeschichte des Menschen, wie man dank der Fortschritte in der Genetik heute weiß. Die Geschichte der Menschheit war immer eine multikulturelle Geschichte. 1 bis 4 Prozent Neandertalergene in uns heutigen Menschen zeugen noch davon.

teachers voice
re 12:56 Sisyphos3: Relativierer

>>das Tragen gefärbter Brillen ist und war schon immer allgegenwärtig !
jeder der dezent darauf hinweist ist ein Relativierer<<

Ob „dezent“ oder versteckt - so ist es!

Nettie
Seltsame Logik

„Bisher gebe es aber [bei der Serie rechtsextremistischer Drohmails mit dem Absender "NSU 2.0", deren Adressaten viele Abgeordnete, Rechtsanwältinnen, Aktivistinnen, NGOs waren] keine Anhaltspunkte für eine solche [terroristische] Vereinigung,
>> was auch daran liege, dass man in den meisten Fällen die Absender nicht finde“

Weil man die Absender der Drohmails nicht findet, gibt es hier keine Anhaltspunkte dafür, dass eine terroristische Vereinigung dahinterstehen könnte??

Anderes1961
@Sausevind

"[...] Dazu gehört der von mir favorisierte Versuch, Freundschaften zwischen Bürgern verschiedener Staaten zu fördern.

Manche Schulen tun das; durch Reisen oder Einladungen.

Begegnungen zu fördern: dazu kann man tausende von Möglichkeiten entwickeln.

Äh, allerdings erst nach Corona..."

Nö, geht auch jetzt schon. Dank des Internet. Videokonferenzen, der Austausch per Mail, Messengerdienste, usw. Man muß nur ein bisschen Fantasie aufbringen und man muß wollen.

Sausevind
13:21 von Charlys Vater

"Mir fehlt die Konkrete Fragestellung.
Nämlich, woher kommt die Unzufriedenheit ?
Alles fängt mit Unzufriedenheit oder dem Eindruck bzw. der Gewissheit benachteiligt oder Übergangen zu werden.

Hier zeigen sich auch die Defizite auf.
Es wird zu viel Debattiert, und zu langsam zu wenig oder gar nicht, oder völlig unzureichend gehandelt."

,.,.,

Wenn ich das richtig verstanden habe, suchen Sie die Ursachen für den Rechtsextremismus und dem Bedürfnis, Politiker zu ermorden, bei den Politikern selber.
Bitte korrigieren Sie mich, falls ich das falsch verstanden habe.

"Unzufriedenheit" ist Teil des Menschen.
Er wird immer mit irgend etwas unzufrieden sein, sei es mit seinen Eltern, sei es mit seinem Ehepartner, sei es mit den eigenen Kindern und den Lehrern etc.

Unzufriedenheit ist da, weil wir nicht vollkommen sind.

Kann man aber unzufrieden damit sein, dass wir verschiedene Hautfarben haben? Dass eine andere Hautfarbe in unseren Stadtteil eindringt?

Anderes1961
@Sausevind

"[...] Durch die Nachfahren weitergegeben?
Dafür gibt es m.E. keine Anhaltspunkte.

Dass man sich in Internetgruppen gegenseitig dazu anstachelt und sich auf die Hetzschriften der Nazizeit aufmerksam macht, halte ich für wahrscheinlicher.

Der Frieden bei uns ist langweilig geworden."

Doch, die Anhaltspunkte gibt es. Zitat aus einem Focusartikel "Deutschlands Neonazi-Dörfer: Der Schlüssel im Kampf gegen Rechts liegt auf dem Land":

"In "Neonazi-Dörfern" sei der Männeranteil oft hoch, die Dorfgemeinschaft homogen und skeptisch gegenüber Neuem. Dazu komme in manchen Fällen auch eine rechtsextreme Tradition. "Gerade im südwestdeutschen Raum gibt es Ortschaften, die Anfang des 20. Jahrhunderts als Nazi-Hochburgen galten. Dort wählen noch heute mehr Menschen rechte Parteien als andernorts", erklärt Simon. Fakt ist also: Nicht nur Ostdeutschland hat mit dem Problem der "Neonazi-Dörfer" zu kämpfen."

Link: "tinyurl.com/2dmsmd6m"

schneegans
Natürlich fällt es ...

... nicht vom Himmel.
Die ganze Nachkriegszeit war geprägt von ungenügender Vergangenheitsbewältigung (indem Anwälte, Ärzte, Politiker, Lehrkräfte usw. usw. der Nazizeit in gehobenen Ämtern blieben) und rechtem Gedankengut.
Zur gleichen Zeit wurden „geradezu spießbürgerliche“ Einwohner linker Denke (= nach Gerechtigkeit Rufende - ich meine nicht die RAF) argwöhnisch beäugt, aus Ämtern entfernt (selbst wenn es Briefträger waren).
Rechtsradikale Anschläge wurden nie ausreichend als zum rechten Spektrum zugehörig behandelt, z. Teil Betroffene zu Verdächtigen gemacht.
Nein, vom Himmel fiel es gewisslich nicht.

MartinBlank
um 13:34 von Sisyphos3

"und dann gibt es noch die Gruppe die pauschal als "Faschisten/Nazis" diffamiert werden"

Die Stoßrichtung der berühmten "Nazi-Keule" ist längst umgekehrt worden: jede berechtigte Kritik an rechtsextremem Verhalten wird heute mit dem Begriff "Nazi-Keule" diskreditiert.
_

artist22
Ich empfinde wie Sie das Gerede.. 13:39 von frosthorn

"vom neu entstandenen Nationalismus als lächerlich."

Ich ebenso, denn m.M.n geht das am Problem vorbei, dass der schon immer da war,
und durch die neuen Medien (als Technik!) eher verstärkt wird.

Da kann man Spitzer nur zustimmen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Spitzer#Computer_schaden_Kindern_…
kurz: https://is.gd/zrLSFM
auch wenn ich seine radikale Position nicht immer teile.

Der Effekt der neuen Medien ist eben, dass die Mehrheit dümmer,
und eine Minderheit schlauer wird.

Wer nämlich, wie viele Amerikaner, glaubt,
dass die 'Elite' Blut vom Babies trinkt,
um ihr Leben zu verlängern, ist doch
bereits der geistigen Demenz verfallen.
www.buzzfeed.com/stephenlaconte/twitter-is-gobsmacked-over-this-video-o…
kurz: https://is.gd/hVUTgp

Der Lenz
@Charlys Vater um 13:21

> woher kommt die Unzufriedenheit ?<

Hätten die Menschen für alles so viel Ideen wie sie Gründe für Unzufriedenheit zusammen bekommen währen wir Technologisch Jahrtausende weiter und würden zum Urlaub nicht nach Malle sondern zur Andromeda-Galaxie teleportieren.

Wenn sie z.b von Einwanderung sprechen schätze ich das sie mehr Restriktionen Wünschen: ich hingegen wünsche das Abschaffen von Grenzen, und ihre wünsche machen mich unzufrieden.

Menschen werden unzufrieden weil das Essen zu gut ist, und sie Gewichtszunahme fürchten, oder einfach nichts mehr rein geht...

Natürlich stimme ich in einigen Punkten mit ihrer Liste überein, aber Unzufriedenheit und Terrorismus sind doch zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe.

melancholeriker
um 13:21 von Charlys Vater

,,Mir fehlt die Konkrete Fragestellung.
Nämlich, woher kommt die Unzufriedenheit ?
Alles fängt mit Unzufriedenheit oder dem Eindruck bzw. der Gewissheit benachteiligt oder Übergangen zu werden... "

Vielleicht wird eine Frage griffiger, wenn man eine Symptomatik wie die von Ihnen beschriebene einem Kontext gegenüberstellt, der die Unzufriedenheit im Verhältniss nicht nur zum Gewährsträger der zu erfüllenden Befriedigung stellt, sondern auch zu den Unzufriedenen selbst und mit welchen Ansprüchen diese solche Befriedigung fordern. Gängiges Modell des Selbstverständnisses vieler Bundesbürger heute ist die Zugehörigkeit zum Fleißadel des überlegenen deutschen Wirtschaftens und der Anspruch, deshalb lebenslänglich Privilegien genießen zu dürfen, ist so unhinterfragbar, daß eine Rezession zu zersetzender Desorientierung führen kann, weil die Schudigen dafür ,,oben und draußen" sitzen müssen. Die gehen dann mit den echt armen Zukurzgekommenen jene ideologischen Bündnisse im Netz ein.

schneegans
@Charlys Vater 13:21

Wenn man Ungerechtigkeiten feststellt und unzufrieden ist, wäre das Richtige, gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen, für gerechtere Verteilung einzutreten, gegen Ausbeutung an der falschen Stelle zu stimmen, für solidarisches Handeln zugunsten der Schwachen zu sein.
Es ist nicht der richtige Weg, sich die Sündenböcke bei den Gruppen zu suchen, die ihnen diese Ungerechtigkeiten gar nicht zufügen oder denen hinterher laufen, die sie nur als „tumbe“ Erfüllungsgehilfen für eigene Machtgelüste missbrauchen, weil sie sich die Hände selbst möglichst lange nicht beschmutzen wollen.

AktenzeichenXYeingedöst
Wieso keine Übernahme des Falls NSU 2.0?

"Nicht übernommen hat er dagegen die Aufklärung der Serie rechtsextremistischer Drohmails mit dem Absender "NSU 2.0" - obwohl die Frankfurter Staatsanwaltschaft sogar darum gebeten hatte.

Der Unterschied: Die mutmaßliche Rechtsextremistin sei mit ihren Anschlagsvorbereitungen bereits "über das reine Bedrohungsstadium" hinausgegangen, indem sie sich Brand- und Sprengstoff-Vorrichtungen beschafft habe."

Hinter NSU 2.0 stecken offenbar Polizeibedienstete, und die brauchen sich keine Waffen zu beschaffen, die haben sie nämlich bereits. Zur Verfügung gestellt vom Staat und vom Steuerzahler bezahlt.

fathaland slim
14:16, MartinBlank

>>um 13:34 von Sisyphos3
"und dann gibt es noch die Gruppe die pauschal als "Faschisten/Nazis" diffamiert werden"

Die Stoßrichtung der berühmten "Nazi-Keule" ist längst umgekehrt worden: jede berechtigte Kritik an rechtsextremem Verhalten wird heute mit dem Begriff "Nazi-Keule" diskreditiert.<<

So ist es.

Ich nenne es die Nazikeulenkeule.

Anderes1961
@MartinBlank

"
Am 05. Februar 2021 um 14:16 von MartinBlank
um 13:34 von Sisyphos3

"und dann gibt es noch die Gruppe die pauschal als "Faschisten/Nazis" diffamiert werden"

Die Stoßrichtung der berühmten "Nazi-Keule" ist längst umgekehrt worden: jede berechtigte Kritik an rechtsextremem Verhalten wird heute mit dem Begriff "Nazi-Keule" diskreditiert.
_"

Ich habe das hier vor geraumer Zeit mal als "Keulen-Keule" bezeichnet, weil ich das für eine griffige Vokabel für das auf rechtsextremer Seite immer wieder gerne kolportierte Phänomen der Schuldumkehr halte. Und diese Schuldumkehr kann man ja auch bei Querdenken beobachten. Da rennen dann plötzlich zahlreiche Sophie Scholls oder Anne Franks rum. Unfassbar.

berelsbub
@ 14:16 Martin Blank

Die Wahrheit liegt wie so häufig in der Mitte.
Nur wer sich auf sein schwarz-weiß-Muster verlässt, der wird eine Seite nicht sehen (wollen)

Anderes1961

"Am 05. Februar 2021 um 14:37 von Finn Serene
@ Sausevind, 14:01

"Kann man aber unzufrieden damit sein, dass wir verschiedene Hautfarben haben? Dass eine andere Hautfarbe in unseren Stadtteil eindringt?"

Wie sich zeigt, kann man auch augenscheinliche Unterschiede instrumentalisieren, so, dass die angesprochene Menschengruppe zur Überzeugung gelangt, dass in solchen Unterschieden (Hautfarbe, Sprache, Geburtsort, Kultur, Religion, etc.) die Ursachen für die Situation derer, die mit ihr unzufrieden sind, liegen oder im Zusammenhang stehen. Habe ich jetzt vereinfacht dargestellt, wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich mit den Forschungsergebnissen hierzu beschäftigen. [...]"

Im Prinzip das, was ich hier heute genannt habe: Die Suche nach Sündenböcken aufgrund von vereinfachtem Schwarz-Weiß-Denken. Die Sündenböcke sind beliebig: Flüchtlinge, Moslems oder eben Turnschuhträger, Anzugträger, Blondhaarige, Schwarzhaarige, Orangensafttrinker... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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