Ihre Meinung zu Myanmars Aung San Suu Kyi: Sturz einer Ikone
Friedensnobelpreisträgerin, Symbolfigur der Demokratie, tapfere Kämpferin gegen die Militärdiktatur in Myanmar - all das verkörperte Aung San Suu Kyi. Doch seit sie zur de facto Staatschefin aufstieg, war sie nicht unumstritten. Von Lena Bodewein.
Auch San Suu Kyi wusste, dass die Lösungsvorschläge der UN klar auf dem Tisch liegen:
- Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage breiter Bevölkerungsschichten sowie die Anerkennung der Diversität und der Identität der verschiedenen Gruppen und Gemeinschaften im Bundesstaat Rakhine, der Region mit den meisten Rohingya-Dörfern
- organisierte Rückführung sowie Garantien für die Sicherheit der Geflüchteten aus Bangladesch
Das ist eine riesige Aufgabe, aber eben auch eine unverzichtbare; durch den Militärputsch nun in weite Ferne gerückt.
Entwicklungsminister Müller hat im Februar 2020 nach dem Besuch eines Flüchtlingslagers für Rohingya in Bangladesch deutlich gemacht, dass die Bundesregierung die Hilfe für Myanmar aussetzt, bis das Land die Rückkehr der Rohingya in Sicherheit garantiert.
Und die von der EU 2018 beschlossenen Sanktionen gegen Myanmar wurden vor einigen Monaten angesichts der systematischen Menschenrechtsverletzungen bis zum 30. April 2021 verlängert.