Ihre Meinung zu Bilanz der Amtszeit Trumps: Amerika in der Identitätskrise
In vier Jahren als US-Präsident hat Trump Gräben inmitten der Bevölkerung aufgerissen - und tiefes Misstrauen hinterlassen. Wie geht es zwei Seiten, die nicht mehr zueinander finden? Von Claudia Sarre.
Die politische Auseinandersetzung in den Staaten ist kein „Ponyhof“. Harte, oft grenzwertige Attacken und „negative Campaigning“ prägen sie schon lange. Unter Trump wurde aus dem politischen Wettbewerb allerdings eine Art geistiger Bürgerkrieg, der die Grenzen der Zivilisiertheit nicht mehr respektierte und aus Wettbewerb Totalfeindschaft machte.
Denunziation, Beleidigung und Lüge würden zur Normalität, die demokratische Kultur schwer havariert.
Zum gängigen Topos der Trump-Welt gehört, dass Wahlen nur valide sind, wenn sie den eigenen Sieg bringen. Friedlicher Wechsel durch die Wähler wurde nicht mehr anerkannt. Der De-Legitimierungsversuch der Wahlen 2020 erfolgte durch monatelange Falschbehauptungen über die Briefwahl und die Attacke auf die Kapazitäten des US Postal Service.