
Ihre Meinung zu Krieg in Bergkarabach - Konflikt ohne Lösung
Russland hat eine Waffenruhe vermittelt, doch Armenien und Aserbaidschan halten sie nicht ein. Das zeigt, wie verfahren die Lage schon lange ist. Westliche Staaten müssten sich einbringen. Von Silvia Stöber.
Der Krieg in Bergkarabach zeigt leider auch wieder einmal, wohin jede Form von gruppenbezogenen Abwertungen, Feindseligkeiten und rassistischen Politikansätzen führt. Es gehört zur Gesamtsicht, dass Menschen mit aserbaidschanischen Wurzeln seit Jahrzehnten aus Armenien fliehen mussten, und fast alle noch in Armenien verbliebenen Aseris ihren Namen geändert haben, um nicht als solche erkennbar zu sein. Genauso ist es in Aserbaidschan heutzutage kaum möglich, seinen armenische Hintergrund offen zu machen.
Es gibt nur eine Basis für die Zukunft stabiler friedlicher Gesellschaften: der Respekt vor der kulturellen und religiösen Vielfalt. Das sind Aufgaben jeder Gesellschaft, dort wo politische Parteien existieren auch Aufgabe politischer Programme und Konzepte - und immer auch der Religionsgemeinschaften in einem Land.
Erdogans Türkei, Putins Russland, Aliyevs Aserbaidschan und Paschinjans Armenien haben da, gelinde gesagt, durchaus Nachholbedarf.