Zahlungsdienstleister Wirecard

Ihre Meinung zu Wirecard-Skandal: "Keiner fühlte sich zuständig"

Fast zwei Milliarden Euro haben sich beim Zahlungsdienstleister Wirecard in Luft aufgelöst. Bei der Aufklärung des Skandals rücken auch die Finanzbehörden in den Fokus. Jetzt zeigt sich: Zuständigkeiten waren lange unklar.

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13 Kommentare

Kommentare

Nettie
Wer unangenehme Fragen stellt, kriegt erfahrungsgemäß nur Ärger

"Ganz viele wussten ganz viel, aber keiner hat gehandelt"

Das ist (bzw. war) aber nicht nur bei Wirecard so.

suomalainen
man könnte sagen:

zu viele köche verderben den brei!

oder aber auch: das kommt dabei raus, wenn eine stelle die verantwortung der nächsten zuschiebt.

die politik hat hier eine ganz schechte figur abgegeben. dazu gehört auch der SPD-kanzlerkandidat. und das ist ja nur eine seiner vielen baustellen. ich bezweifle, dass ein Helmut Schmidt oder ein Oskar Lafotaine (als er noch bei der SPD war), ja sogar ein Gerhard Schröder, unter solchen vorzeichen ihre kandidatur aufrecht erhalten hätten.

save the euro
@ suomailanen

... dazu gehört auch der SPD-kanzlerkandidat.

Der Ehrlichkeit halber muss man aber sagen, dass der Wirecard-Skandal schon vor 2014 begann und Olaf Scholz erst seit 2018 Finanzminister ist.

save the euro
@ suomailanen

... ich bezweifle, dass ein Helmut Schmidt oder [...] unter solchen vorzeichen ihre kandidatur aufrecht erhalten hätten.

Natürlich hätte er das. Man kann Helmut Schmidt ja einiges vorwerfen, aber sicherlich war er nicht zimperlich oder wankelmütig. Und Scholz ist das auch nicht.

sonnenbogen
Wirecard-Skandal: "Keiner fühlte sich zuständig"

"Keiner fühlte sich zuständig", na, dann ist es doch kein Skandal, sondern Alltag.

cor ruptly ru
staatliche Aufsicht

Deutschland ist in einer Zwickmühle: man muss eigene Finanzdienstleister hierzulande beaufsichtigen und möglichst kritisch betrachten, während andere Staaten, z. b. in Asien, ihren Firmen legal oder illegal alle Wege ebnen und sie völlig unkritisch pushen.

friedrich peter peeters
Und alle haben daran verdient und schweigen.

Fest steht das Viele viel mehr wussten als sie heute vorgeben zu wissen. Dies betrifft die gesamte Führung von Wirecard, mehr als 400 Personen, die anscheinend im Detail seit mehrere Jahren über alle Machenschaften informiert waren, dies betrifft logischerweise auch die Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY zuständig für Wirecard, sie müssen von Anfang an informiert gewesen sein über die Milliarden Leer-und Scheingeschäfte und es betr. auch die zuständige BaFin Mitarbeiter, denn es gab zu viele an zu viel Stellen die über alles informiert waren. Welche weitere Behörden hier von wussten ist noch fest zustellen.

Und eins scheint alle zu verbinden alle haben wohl sehr gute Geschäfte gemacht in und mit Wirecard, deswegen wurde solange geschwiegen und wird immer noch geschwiegen. Dies zu Lasten der Aktionäre und der Kreditgeber, soweit deren Mitarbeiter nicht auch involviert waren. Es hat das Image von Deutschland geschadet.

cor ruptly ru
Gab es das Geld jemals?

Fast zwei Milliarden Euro haben sich beim Zahlungsdienstleister Wirecard in Luft aufgelöst.

Hier enthält der Artikel vermutlich einen Fehler. Ich glaube nämlich nicht, dass es die zwei Milliarden je gab. Aber das müsste man ja nachrechnen können, denn die Bundesbank kennt ja wohl die gesamte Geldmenge und dann müsste man ja nur einen Kassensturz von ggf Anz Deutschland machen.

KongoMüller
Exculpation der "Eliten"

Ja, das ist leider ein beklagenswerter Zustand in unserer Gesellschaft. Die Möglichkeit, die Verantwortung hin und her zu schieben, wie bei der Exekution durch Erschießen. Jeder kann ausreichend berechtigte Zweifel an seiner Mitschuld darlegen, der Delinquent ist trotzdem tot. Demnächst werden noch die nötigen "Bauernopfer" (die durchaus eine Mitschuld aufweisen) präsentiert um die kochende "Volksseele" ruhig zu stellen, aber am Ende der Geschichte, geht alles seinen gewohnten Gang. Es ist nicht schön... fast zum verzweifeln. Naja, den großen Globus wenigstens juckts nicht

friedrich peter peeters
21.26 cor ruptly ru Börsenverluste sind zu berücksichtigen

Es sind nicht nur die 2 Milliarden oder auch 3 Milliarden zu berücksichtigen, sondern vor allem die Verlustgeschäfte bedingt durch die künstliche Kursschwankungen an der Börse und die dadurch entstandene Panikverkäufe einerseits und andererseits die von Insidern erzielte enorme Gewinne. Diese Wellenbewegungen hat es mehrmals an der Börse gegeben.

frosthorn
"keiner fühlte sich zuständig"

was kann man dazu noch sagen. Da gibt es eine Institution namens Finanzaufsicht und die fühlt sich nicht zuständig dafür, Finanzgeschäfte zu beaufsichtigen. Dann muss sich auch der TÜV nicht für die Verkehrstauglichkeit von Fahrzeugen verantwortlich fühlen, die Kriminalpolizei nicht für Verbrechen, der Zoll nicht für Wareneinfuhren, die Gesundheitsämter nicht für die Gesundheit … wo soll ich aufhören?

@suomalainen: freue mich, wieder mal etwas von Ihnen zu lesen.

Autograf
Problem: Kriminelle Energie

Keine normale Aufsicht, auch keine britische (die übrigens mehrfach sich Milliardenskandale, zuletzt den Equitable-Skandal, geleistet hat, und das war alles nicht kriminell sondern nur grobe Unvernunft), kann gegen genügende kriminelle Energie ankommen. Wir haben doch längst schon eine Schattenwirtschaft aus Clans, die rein kriminell ist. Gegen sowas kann nur eine Staatsanwaltschaft mit richterlichen Beschlüssen vorgehen. Wirtschaftsprüfer und Aufsichtbehörden fehlt nicht nur das Personal sondern vor allem sind Gesetze ja dafür da, Privatpersonen und deren Unternehmen gegen Willkür von Prüfern zu schützen, nicht die Prüfer zu Prüfungen bis zum letzten Hosenknopf zu bevollmächtigen. Diese Prüfung findet nur im Rahmen des Strafrechts statt. D.h bis zur Strafanzeige wegen Betrugs etc. kann aufgrund des gesetzlichen Schutzes nur mit Samthandschuhen geprüft werden. Wenn da der Prüfer nicht den Blick und die Intuition eines Sherlock Holmes hat, fällt auch nichts auf.

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