Johnsons Brexit-Abkommen hat die erste Hürde im britischen Unterhaus genommen. Das Parlament billigte den gesetzlichen Rahmen für das Abkommen mit der EU. Nun steht aber noch die Abstimmung über den Zeitplan an.
Das Parlament ist uneins in der Brexitfrage, so uneins wie das ganze Volk. Die Spaltung geht teilweise mitten durch die Familien.
Der Premierminister ist aber nicht nur an dieser Uneinigkeit gescheitert, die er ja selbst noch nach Kräften geschürt hat. Er hat auf raffinierte Weise versucht diese Spaltung zu nutzen, hat alle Register gezogen, um das Parlament auszukontern.
Johnson ist letztlich an seinen Tricks, an seiner Sturheit und an seiner Unfähigkeit zum Dialog und zum Kompromiss gescheitert. Er wollte mit dem Kopf durch die Wand, aber die Wand war stärker.
GB braucht dringend einen neuen Regierungschef. Einen, der konsensfähig und damit politikfähig ist.
Kann sich nicht irgendeine Slowakei oder irgendein Litauen erbarmen und im Europäischen Rat gegen die weitere Verlängerung der Austrittsfrist stimmen?
Ich kriege langsam Schüttelfrost.
Frage mich sowieso, warum hier ständig verlängert wird. Meine Fristen beim Finanzamt verlängert kein Mensch.
@ Gassi:
Über einen Zeitplan abstimmen??? Da sind die Parlamentarier aber früh dran: Hausaufgaben nicht gemacht.
Die Abgeordneten haben die Regierungsvorlage (115 Seiten) heute Nachmittag bekommen und sollen nach dem Willen von Johnson sofort darüber abstimmen. Ich verstehe nicht, warum Johnson die Abgeordneten in die Zwangspause geschickt hat (was schließlich gegen das Gesetz war). Er hat die Zeit vertrödelt, nicht das Parlament. Er versucht es mit allen rafinierten Tricks, nur nicht mit Fairness und Ehrlichkeit.