Carsten Linnemann

Ihre Meinung zu Linnemann argumentiert mit falscher Zahl

In der Debatte über Deutschkenntnisse von Kindern hat der CDU-Politiker Linnemann mit einer falschen Zahl argumentiert. Er hatte behauptet, 16 Prozent der künftigen Erstklässler in Duisburg könnten kein Deutsch. Von Patrick Gensing.

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19 Kommentare

Kommentare

Karl Napf
es werden sicherlich noch mehr sein

wenn man einige schulen sich genauer anschaut

andererseits

In der CDU geht das große Stühlerücken los; da möchte sich auch Linnemann in Position bringen. Dass er das mit falschen Zahlen und damit auf dem Rücken von Kindern mit Migrationshintergrund tut, scheint ihm nichts auszumachen - das könnte man auch in die Bewertung seiner charakterlichen Eignung einbeziehen. Und Linnemanns Schlussfolgerungen aus der mit falschen Zahlen untermauerten Behauptung bleibt einerseits falsch und atmet andererseits einen populistischen Geist wider, den die Schulpflicht kann nicht ausgesetzt, sondern muss im Gegenteil ausgeweitet werden, u.a. durch gezielte vorschulische Sprachförderung und mehr Förderunterricht. Das weiß Linnemann natürlich, aber mit dieser sachlich begründeten Position richtet man beim Stühlerücken wenig aus, weil es bildungspolitischer Konsens aller mit der Materie vertrauter Menschen ist.

Bote_der_Wahrheit
Immer diese verfluchten Rechtspopulisten!!

Verfluchte Rechtspopulisten, dass sie doch tatsächlich verlangen, dass Schüler auf deutschen Schulen deutsch sprechen können sollen!

Was kommt als Nächstes? Dass Schüler im Englischunterricht Englisch sprechen sollen??! Ich werd' verrückt!!

Peter Kock
Linnemann rechnet mit falschen Zahlen

Bekommt er die geliefert oder rechnete er diese %-Zahlen selbst aus ? Wenn ich so höre was die Grünen alles verwechseln, die können nicht einmal zwischen Bit´s und Tonnen unterscheiden bzw. sie einordnen weder die Damen noch die Herren !

yolo
Der Vorstoß zum Vorschulprogramm ist richtig

eine "Vorschulpflicht für alle, die schlecht Deutsch sprechen".
...
Sehr gut. Die gab es schon in den 70er Jahren in S-H, als wir den Zustrom an türkischen Migranten bekamen, welche definitiv keine Deutschkenntnisse besaßen.
Ich hatte drei türkische Mädchen bei mir in der Vorschulklasse, welche nach diesem ersten Jahr sich zumindest gut mit uns unterhalten konnten und somit zumindest verstanden, was die Lehrkraft da vorne von uns Schülern forderte.
Die Methode hatte sich bewährt.
Damals gab es auch noch ausreichend Förderschulen. Auffällig war allerdings, dass wir fast nur türk. Mädchen an unserer Grundschule hatten.
Die türk. Jungs waren oft durch Verweigerungstendenzen so aufgefallen, dass man sie oft an die Förderschulen überwies, oder sie kamen oft gar nicht in die Schule und standen bei Schulschluss davor, um ihre Schwestern abzuholen.

Vorschulen sind nur dann eine Hilfe, wenn sie auch besucht werden.
Ein türk. Mädchen machte später sogar einen Realschulabschluss.

yolo
Natürlich muss sich in der Schulpolitik etwas gewaltig ändern

Ausgrenzung sei aber "der falsche Weg".
-----
Ein Vorschulprogramm hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern wohl eher etwas mit einer vom Bürger finanzierten Sonderstellung, die den Kindern zu teil werden würde.
Sie hätten damit eine zusätzliche Chance, bei Eintritt in die erste Klasse, am Schulunterricht teilzunehmen. Das würde ich eher Chancengleichheit nennen, als dieser falsch gewählte Ausdruck von Ausgrenzung.

Tatsache ist, dass man als Lehrkraft den Unterricht nicht so anfahren lassen kann, wenn man Kinder ohne Deutschkenntnisse im Unterricht sitzen hat. Das gesamte Niveau wird runtergesetzt und alle Schüler dieser Klasse haben damit eine verlangsamte Lernleiste.
Der Schaden, der dadurch insgesamt entstünde, wäre in Anbetracht unserer wirtschaftlichen Entwicklung nicht hinnehmbar.
Schon heute bemängelt die Wirtschaft, dass die Schulabgänger trotz Abschlüssen nicht mehr brauchbar wären für eine Lehre.

Das muss Konsequenzen in der Schulpolitik geben, bin ich der Meinung.

Didib57

Kinder lernen sehr schnell die Landessprache in der sie leben. Vorbild müssen natürlich die Eltern sein. Mit Sprachbildung und sogar Disziplin haben sogar deutsche Familien Probleme. Da wäre für alle infrage kommenden Kinder die Vorschule bestens geeignet.

nie wieder spd

Egal über welchen Missstand im Zusammenhang mit Schulen man sich aufregen möchte: Solange weder ausreichend Schulgebäude, noch ausreichend Lehrer, noch ausreichend Sozialarbeiter vorhanden sind, um eine Kind - und Lerngerechte Schule herzustellen, solange muss man sich über dass Problem, das Linnemann angesprochen hat, gar keine Gedanken machen.
Es gibt seit Jahrzehnten erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse, dass schon im Kindergarten eine Gruppe von Kindern nicht größer sein darf, als 6-7 Personen. Und das möglichst bis zum Abitur!
Dazu gehört dann 1 Lehrer und 1 Sozialarbeiter pro Gruppe/Klasse!
So könnte sich auch um jedes einzelne Kind gekümmert werden, bei all seinen Problemen! Nicht nur schulischen!
Doch soo wichtig sind uns unsere Kinder wohl doch nicht!
Dass Migrantenkindern die Möglichkeit kaum gegeben wird, anständig die deutsche Sprache zu erlernen, ist nur ein weiterer Punkt, in dem Kinder diskriminiert werden.
Und das ist vorsätzliche Politik seit Jahrzehnten!

Barbarossa 2
Linnemann argumentiert

Wenn jemand das ausspricht, was jeder normale Bürger tagtäglich wahrnimmt oder erlebt, in der Öffentlichkeit angeprangert wird, dann ist das Ergebnis Frust und nochmals Frust. Und nun kommt die AFD ins Spiel, wie deutlich zu erkennen ist.

hwnw
Zahlenspiele

Ob die von Herrn Linnemann genannte Prozentzahl richtig ist, oder eine geringere, kann wohl kein Zeitungsleser oder Zuschauer der TS wirklich überprüfen. Bei Zahlenspielen im Zusammenhang mit Ausländern/Flüchtlingen ist Skepsis angebracht, die einen verharmlosen, die anderen dramatisieren, je nach politischem Interesse. Es ist auch völlig nebensächlich, wie viele Kinder kein Deutsch sprechen, es ist unzweifelhaft eine erhebliche – und wachsende – Anzahl. Man tut weder den ausländischen Kindern, noch ihren deutschen Klassenkameraden einen Gefallen, wenn man sie ohne gründliche Vorbereitung in die Klassen setzt. Die einen sitzen gelangweilt herum, weil sie nichts kapieren (oder stören sogar den Unterricht), bei den anderen sinkt das Niveau. Es gilt, endlich den Tatsachen ins Auge zu sehen und klare Worte zu sprechen, die Welt ist nicht so, wie sie sich linksliberale Idealisten erträumen!

robertfrost
Darf-Man-Das-Sagen-Theater

Meine Güte - schon wieder das übliche "Darf-Man-Das-Sagen-Theater". Die erste Grundschulklasse basiert darauf, daß man Deutsch reden und verstehen kann, alles Weitere wird einem dann in dieser Sprache beigebracht. Voraussetzung für den Eintritt in die erste Klasse muß also sein, daß alle die Sprache sprechen und verstehen können.

Sisyphos3
09:29 von nie wieder spd

eine Gruppe von Kindern nicht größer sein darf, als 6-7 Personen.
Und das möglichst bis zum Abitur!
Dazu gehört dann 1 Lehrer und 1 Sozialarbeiter pro Gruppe/Klasse!
.
wir waren zu 43 in der Klasse
und haben mitgeholfen das Wirtschaftswunder zu schaffen
also ich denke man sollte in der heutigen Zeit statt zu träumen
mal den Hintern bewegen und nicht permanent die Schuld
"in der Gesellschaft" oder den "anderen" suchen

Projekt Gold
@andererseits; 09:10

Linnemann fordert nicht, was auf dem Rücken von Migrantenkindern ausgetragen wird. Ich bin der Meinung, dass aus falsch verstandener Rücksichtnahme eher etwas auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird, die der deutschen Sprach soweit mächtig sind, dass sie dem Unterricht problemlos folgen können. Diese Kinder erhalten nicht genügen Aufmerksamkeit, wenn alle Aufmerksamkeit auf die gelenkt wird, die grundlegend (sprachlich) gefördert werden müssen. Ein Jahr spätere Einschulung ist ein geringes Übel, wenn diese Kinder dem Unterricht anschließend folgen können und den Lehrstoff selbständig erfassen können ohne die anderen Kinder in der Erfassung des Lehrstoffes zu hindern und zu bremsen.

eine_anmerkung

Was soll diese Relativierung nach regionsbezogenen Prozentpünktchen? Das Grundproblem bleibt doch erhalten und hier muss angesetzt werden? Und wenn wir schon solche Vergleiche anstellen warum vergleichen wir nicht mal den Migrantenanteil in den Grundschulklassen von NRW mit beispielsweise mit den Grundschulklassen aus dem Bayernländle?

fathaland slim
09:36, Barbarossa 2

>>Linnemann argumentiert
Wenn jemand das ausspricht, was jeder normale Bürger tagtäglich wahrnimmt oder erlebt, in der Öffentlichkeit angeprangert wird, dann ist das Ergebnis Frust und nochmals Frust. Und nun kommt die AFD ins Spiel, wie deutlich zu erkennen ist.<<

Ach, hören Sie doch auf mit Ihren normalen Bürgern.

Wenn ich Ihr Weltbild zugrunde lege, dann sind mehr als 80% der Bürger hierzulande nicht normal.

eine_anmerkung
um 09:09 von Karl Napf

>>"es werden sicherlich noch mehr sein
wenn man einige schulen sich genauer anschaut"<<

Ich wohne und arbeite in NRW und Sie können sich nicht vorstellen was hier an unseren Schulen "migrationstechnisch" abgeht? Das liegt nicht nur an dem Verteilungsschlüssel wonach NRW die meisten Migranten aufnehmen muss (bevölkerungsreichtes Bundesland), sondern auch an dem Umstand das Migranten aus ganz Deutschland sich nach NRW orientieren weil hier der Heimatbezug am größten ist (jede größere Stadt hat Ihr ständig wachsende Maghrebviertel mit Parallelgesellschaften. Das wir die Heimatsprache gesprochen, da werden kulturelle Errungenschaften aus der Heimat gepflegt, kurzum man ist unter sich). Und deren Kinder kommen dann ganz ungeplant auch in die Schulen, fallen also quasi vom Himmel sozusagen.

Biocreature
Sorry Herr Lindemann aber...

...Sie haben anscheinend überhaupt keine Ahnung, wie man mit diesen Problem umgeht.
Und das Sie darüber hinaus auch noch falschen Zahlen für Ihre Forderung nutzen macht die Sache nicht besser.

---

Statten Sie lieber die Kitas und die Vorschulen und Grundschulen lieber mit mehr geschultem und fachkundigen Personal aus.
Und wenn Sie schon dabei sind erhöhen Sie die Löhne und Gehälter derer die unseren Kindern, denen die Zukunft gehört,
1. den Anreiz zu geben, daß überhaupt mehr Menschen bereit sind diese Berufe zu erlernen
und
2. das sie dann auch vernüftig für ihre harte Arbeit entlohnt werden.

Meine Freundin war bis zu ihrer Rente Erzieherin.
Was sie aber verdient hatte ist ein krasses Beispiel dafür, daß Bildungsberufe unterbezahlt sind.

Aber Hauptsache schnell noch eine tolle Forderung ins Sommerloch werfen, damit ich und vielleicht auch andere sich noch über Sie und andere Politiker aufregen müssen.

Danke dafür.

GeMe
Vorschulen für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen

Dazu gab es heute früh zwei Berichte auf WDR5.

Im ersten ging es im Studien zum Thema. Denn das Thema ist schon 30 Jahre alt.
Die Studien haben ergeben, dass man in Vorschulen den Kindern im besten Fall Grundkenntnisse beibringen kann, aber nicht die deutsche Sprache wie sie im Umgang mit anderen Kindern und in der Schule benötigt wird.
Daher wurde die Idee solcher Klassen in NRW vor 10 Jahren aufgegeben.

Als Vergleich wurde ein VHS-Kurs angeführt, in dem 15 Deutsche z.B. Holländisch lernen. Die kommen danach in Holland auch nicht gut zurecht, wenn sie mit Holländern zusammenleben sollen.

Lernt man die Sprache aber von Holländern, dann lernt man viel schneller und besser.
Gerade bei Kindern geht dieser Lernprozess sehr schnell, wenn sie viel Kontakt zu Deutschen haben.

Im zweiten Bericht ging es im die Umsetzung der Forderung Kinder in Vorschulklassen zu Unterichten.

Problem: Es gibt weder Schulgebäude und Klassenräume noch gibt es Lehrpersonal, das die Kinder unterichten könnte.

eine_anmerkung
um 09:10 von andererseits

>>"... Und Linnemanns Schlussfolgerungen aus der mit falschen Zahlen untermauerten Behauptung bleibt einerseits falsch und atmet andererseits.."<<

Junger Mann, dieser Ihrer kausaler Rückschluss ist definitiv falsch! Auch wenn Herr Linnemann mit einer falschen Ausgangszahl operiert bleibt das grundsätzliche Problem erhalten.