
Ihre Meinung zu Wie die EU-Personalien zusammenhängen
Von fünf EU-Spitzenposten, für die der EU-Gipfel Vorschläge gemacht hat, sind nun zwei vergeben. Bei der Besetzung der anderen drei gibt es mehrere Szenarien. Im Zentrum steht dabei die Personalie von der Leyen. Von David Rose.
Das bisherige Prozedere ist dringend reformbedürftig, und zwar in Richtung einer Stärkung des Parlamentes. Dass bisher nur die Kommission (also das Gremium der Regierungschef*innen der EU-Mitgliedsländer, derzeit 28) das Vorschlagsrecht hat und für einen Vorschlag eine Mehrheit von derzeit 21 Ländern (eine 75%Mehrheit!), die mind. 65% der EU-Bevölkerung repräsentieren, ist ein Unding. Es führt einerseits dazu, dass es nur zu Kompromisskandidat*innen kommen kann - trotz aller vorherigen Bekundungen zur (bisher im Prozedere überhaupt nicht verankerten) Rolle von Spitzenkandidat*innen - und andererseits zu einem undurchsichtigen Spiel und Deal der Interessen hinter der Personalie. So muss man wohl befürchten, dass der Vorschlag "vdL" zu einer Schwächung bei der Verfolgung von Rechtsbrüchen oder auch bei der Ahndung von Abbau von Rechtsstaatlichkeit etc. führt und vor allem die Suche nach einer humanen solidarischen Flüchtlingspolitik post Dublin erschwert. Der Preis ist zu hoch.