Eine beschädigte Rakete liegt auf einem Tisch

Ihre Meinung zu MH17: Wie Russland Zweifel an den Ermittlungen sät

Russland weist nach wie vor jede Verwicklung in den Abschuss des Fluges MH17 über der Ostukraine zurück und erhebt Vorwürfe gegen die Ermittler. Ein Faktencheck wichtiger Behauptungen. Von Silvia Stöber.

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11 Kommentare

Kommentare

Diakon64
Verwirrspiel

Rußland ist geübt darin, mit falschen Behauptungen und offensichtliche Lügen die Bevölkerung zu manipulieren. Trotz offengelegten Beweisen und Transparenz in der Untersuchungen des Jit, bestreitet Moskau alles und jedes und bringt Gegenbeweise, ohne sie zu belegen. Hintenherum versuchen sie alles um solche Untersuchungen zu verhindern, um sich dann gleichzeitig zu beschweren, das sie gar nicht befragt werden. Und sie wurden etliche Male befragt. Rußland nutzt solche Momente für Behauptungen, die sie nicht belegen können.
Genau dieses Verhalten ist für Diktatorische Machthaber üblich. Daran erkennt man sie. Das kann man bei Asad, Erdogan oder gar bei Trump beobachten.

Autograf
Russische Desinformationskampagne

Durch immer neue, völlig aus der Luft gegriffene Behauptungen versucht Moskau die Ermittlungen zu behindern und die Verschwörungstheorien anzuheizen. Damit soll am Ende allgemein das Gefühl bleiben, "vieles sei noch ungeklärt", also die notwendige Klarheit über die russische Verantwortungslosigkeit, so gefährliche Waffen seinen dilletantischen Paladinen zu überlassen, zu kaschieren. Ich habe aber ein gutes Gedächtnis: Die russische Luftverteidigung hat damals kurz nach dem Abschuss "unwiderlegbare Beweise in Form von Radarbildern" vorgelegt, aus denen hervorging, dass ein ukrainische Flugzeug MH17 abgeschossen hat. Da wir heute sicher, und auch von Moskau unbestritten, wissen, dass da kein anderes Flugzeug war und der Abschluss nicht durche eine Luft-Luft-Rakete erfolgte, fragt man sich, wo kamen diese Radarbilder her? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Wer so selbstverständlich Beweise fälscht, wie Moskau, versucht natürlich auch Videos der Emittler als Fälschung darzustellen.

teachers voice
Bekannte Strategie

Die „Argumente“ ähneln verblüffend der Vorgehensweise von absolut allen verdeckt ablaufenden russischen Operationen.
Kern ist das schlichte Abstreiten ganz offensichtlicher Fakten in einer ausgeklügelten Ablaufkette, die genau so in jedem simplen Geheimdienstlehrbuch steht. Dort geht es nie um die Wahrheit, sondern allein darum, mit scheinschlauen Argumenten seine eigenen gutgläubigen Anhänger zu füttern.
Nur 4 spontane Teilstücke:
•Keine Beweise (kann man beliebig oft wiederholen, solange man Gerichtsverfahren verhindert). Und die verhindert man, in dem z.B. keine Personen „findet“.
•„Cui bono“: Damit ist immer der Gegner gemeint, denn dieser sucht ja durch eben diese Ermittlungen einen Vorteil.
• „politisch motiviert“. Passt immer! Weil natürlich immer alles „politisch motiviert“ ist. Wird aber übersetzt mit: Die wollen „uns“ nur schaden.
• „false flag“: Der letzte Rettungsanker. Die Aufdeckung selber zeigt, man war es nicht. Denn dann wäre es nicht aufgedeckt worden. Also?

Soldat in schwarz
Bemerkenswert

"Das BUK-System mit der Nummer 332 hatte unter einem Tarnnetz vier Raketen geladen. Es befand sich auf einem roten Tieflader, der von einem Lkw der Marke Volvo mit weißem Führerhaus gezogen wurde."

Hat das originale russische BUK-System Volvo-Zugmaschinen und keine russischen?
Verwundert mich.

No pasaran
Die Nummer an der Rakete...

... Beweist eindeutig, dass sie seit dem Jahre 1986 in der Ukraine gewesen ist.
.
Ende der Vorstellung mit bellenden Katzen.

Nettie
Die Essenz von Verschwörungstheorien ist der Mangel an Wissen

Danke für diese minutiöse Auflistung belegbarer Fakten.

Zwar werden die Gefolgsleute und Unterstützer von Machtzirkeln, die unlautere Interessen verfolgen (wie in diesem Falle die russische Staatsführung) und ihre Unterstützer sich von Meldungen wie dieser naturgemäß in keinster Weise beeindrucken lassen (und sie wahrscheinlich gar nicht erst lesen - den Urhebern solcher Verbrechen wie dem Abschuss der MH17 selbst sind die Fakten, deren Aufdeckung sie wie man sieht mit allen Mitteln zu verhindern versuchen ja ohnehin bestens bekannt).

Es gibt aber auch sehr viele Menschen, die nur unschlüssig sind und deren „Anfälligkeit“, auf Falschinformationen und Verschwörungstheorien hereinzufallen schlicht auf mangelndem Wissen beruht (wobei man aber fairerweise berücksichtigen muss, dass o.g. Machthaber alles in ihrer Macht stehende tun, um ihnen den Zugang zu neutralen, faktenbasierten Informationen zu erschweren oder ihn ganz zu verhindern; z.B. durch Zensur oder Blockierung des Internets!).

Bikky-kun
Gute Gegenüberstellung

Liebe Redaktion,
Wenn Sie wollen, dann können Sie.
Das war eine sehr gute Gegenüberstellung.

Jenseits
Das JIT

"Für die strafrechtliche Aufklärung ist ".."das Joint Investigation Team (JIT), zuständig. Beteiligt sind Australien, Belgien und Malaysia" und .... "Die Ukraine" ...
(Russland nicht). Und was hier fehlt, ist die grundsätzliche Vereinbarung, dass aus dem JIT nur veröffentlicht werden darf, was alle gemeinsam billigen. Der Rest ist geheim. Also muss die Ukraine jeder Veröffentlichung zustimmen. Als möglicher "Tatverdächtiger" ist das natürlich fatal. Außerdem fehlt mir der Einfluss von Bellingcat, die doch maßgebliche Beweise geliefert haben sollen. Also der #faktenfinder bewegt sich hier, für mich, auf einem sehr schmalen und sehr verschlungenem Pfad. Vlt. sollte sich der #faktenfinder umbenennen...

Gast
Respekt

Dieses eindrucksvolle Dokumentar-Video des JIT vermittelt den Eindruck, als seien die damaligen Ereignisse auf kaum noch zu überbietende Weise akribisch rekonstruiert und völlig nachvollziehbar dargestellt worden. Eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams.

Und dann kommt dieser Verbrecher und behauptet, Filme und Fotos seien gefälscht. Es wäre reine Zeitverschwendung, auf diesen widerlichen Vorwurf auch nur mit 1 Wort einzugehen.

Die einzige vernünftige Reaktion wäre, die Sanktionsschraube für Russland noch enger anzuziehen - dauerhaft, schmerzhaft und effektiv.

Thomas Mainthal
Gut recherchiert

Schade nur, das dies die Bevölkerung in Russland nie zu Gesicht bekommen wird. Jedenfalls nicht in der Masse.

friedrich peter peeters
Fragen und keine Antwort !

Die Vielzahl an Beweise und die Art der Beweise ist erdrückend, insbesondere der Rumpf der MH17 woraus erkennbar wird die Art des Abschusses. Noch erdrückender ist die Weigerung der Befragung der vier Hauptverdächtigen durch die Untersuchungskommission. Ja, nicht mal in der Ostukraine oder Russland konnten sie befragt werden. Dies zeigt auf das gerade hier vieles zu verbergen ist. Äußerst fragwürdig ist das der Abschussort in der Ostukraine nicht besucht werden durfte und geradezu skandalös, das Umfeld des Niedersturzes des Wracks des MH17 konnte nur teilweise und nur verspätet von der Untersuchungskommission in der Ukraine besucht werden. Fragwürdig ist auch das Verhalten der Ukrainische Behörden das Radaraufnahmen und Funkaufnahmen nicht zur Verfügung gestellt wurden. Ebenso genauso wenig von Russen und Amerikaner, die dies in noch bessere Qualität haben müssten. In wieweit dies auch die niederländische Regierung bekannt ist, ist offen. Fazit - Eine wirkliche Offenlegung will keiner.