Fußgänger vor der Tower Bridge in London

Ihre Meinung zu Deutsche in Großbritannien: "Das Land fühlt sich anders an"

Angesichts des Brexit-Chaos wächst unter Deutschen in Großbritannien die Unsicherheit. Nicht nur die ungewisse Zukunft macht ihnen zu schaffen, sondern auch die veränderte Stimmung im Land. Von Thomas Spickhofen.

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51 Kommentare

Kommentare

Gassi
Umso wichtiger wird es ...

... dass wir in Europa die Briten NICHT ausgrenzen bzw benachteiligen. Für mich bleiben Briten willkommen - schade, wenn's auf der Insel tatsächlich so ist. Weg mit diesem nationalistischen Schwachsinn.
---
Hat eigentlich unsere Regierung einen Plan, wie sie den britischen Bürgern hier über das Brexit-Abkommen helfen will? Wie wird das mit Übergangs-Regelungen und Aufenthalts-Genehmigungen funktionieren? Hat unser Beamten-Apparat überhaupt genügend Personal, um das schnell und bürgernah für die britischen Mitbürger zu regeln? Oder gibt das den selben Hühnerhaufen wie 2015 ff und dem BAMF?

terich
Stimmungsartikel

Ich bin mir nicht sicher, warum so viele “Stimmungs-Artikel” zum Brexit in den deutschen Medien erscheinen. Sie bringen keine Neuigkeiten, und ändern tun sie auch nichts.
Die deutsche Medienposition ist schließlich klar. Deutsche EU-Skeptiker, die finden, dass GB vielleicht “das richtige” macht, werden durch solche persönlichen Schicksalsbeschreibungen auch nicht anders überzeugt werden.

Ich lebe seit 2000 in GB (in einer “Remain” Gegend) und, klar, finde, dass Brexit eine Panne ist - aber keine Katastrophe.

ValJom
Besondere Situation Schottland

Mein Mann und ich kommen jetzt auch nach 18 Monaten aus Schottland zurück, obwohl ich halb-Britin bin, weil die Unsicherheit einfach kaum auszuhalten ist. Hier in Schottland ist die Situation nochmal spezieller, weil Schottland für sich genommen ja gegen den Brexit gestimmt hat. Die Schotten in unserem Umfeld fühlen sich hilflos, haben alle gegen den Brexit gestimmt und haben das Gefühl, von Westminster aus total vor die Wand gefahren zu werden. Schottland ist auch besonders abhängig von EU Subventionen in ländlichen Gebieten

Möbius
Es wird (fast) nichts passieren

Die Warnung vor dem Chaos Brexit ist reine Panikmache. Es wird Übergangsregelungen geben. Die Märkte - sonst immer gerne zitierter Panikindikator im Westen - sind auffallend ruhig. So sollten es alle handhaben.

Rochhardo
@17:15 von terich

Das ist doch schön für Sie. Dass Sie keine Katastrophe sehen sondern nur eine Panne.

Hat ihr Beitrag jetzt neue Informationen geliefert? Es ist ihr persönliches Stimmungsbild zum Brexit. Genauso, wie in diesem Artikel, andere persönliche Stimmungsbilder zum Ausdruck gekommen sind. Ich persönlich kenne auch einige die das nicht so rosig sehen, wie Sie.

Warum Sie jetzt den "deutschen Medien" verbieten wollen, von solchen Schicksalen zu berichten, hat sich mir aber nicht ganz erschlossen.

karlheinzfaltermeier
Es steht......

zu befürchten, daß eben typischerweise in Spannungszeiten nicht zwischen Regierung und Bevölkerung unterschieden wird. Erfreulich ist ironischerweise nur, daß auch die Briten gegen dieses Verhalten nicht immun sind, sondern genauso empfänglich für Allgemeinplätze, Vorurteile oder Vorbehalte. Dabei wird vergessen, daß nicht "die" EU die Briten hinausgeworfen hat und daß die staatsrechtlichen und wirtschaftlichen Probleme von den Briten selbst geschaffen wurden. Es zeigt sich leider wieder, daß nur eine sehr dünne Farbschicht den unbegründeten Nationalismus, Arroganz oder übersteigertes Selbstwertgefühl bedeckt und wie leicht diese Schicht abblättern kann.

tirilei
quaelende Ungewissheit

Da ja wohl das Gefuehl der Unsicherheit schlimmer ist als wenn endlich Gewissheit herrscht, hoffe ich dass es bei dem Maerz Datum fuer den Brexit bleibt. Natuerlich waere ein geregelter Brexit wuenschenswert gewesen, aber dazu scheint ja nun wohl nicht zu kommen. Also dann eben harter ungeregelter Brexit, und damit immerhin ein Stueck mehr Gewissheit. Weitere Fristverlaengerungen und neue moegliche Abstimmungen wuerden ja nur die quaelende Ungewissheit verlaengern, das waere in meinen Augen die schlechteste Situation nach Maerz. Die einzige Moeglichkeit den Knoten der unvereinbaren Interessen noch vor Maerz so zu durchschlagen dass die Briten ihren Brexit mit unabhaengiger Handelspolitik bekommen und die EU ihr offenes Irland waere ja wohl eine Autonomie Nordirlands, das seinen Status dann selbst bestimmt, wofuer es ja noch Zeit bekommen koennte. Ja, das waere der von der DUP abgelehnte Sonderstatus.

Kjetil Kevesli
Nicht ausgrenzen

@ Gassi:
Umso wichtiger wird es ... dass wir in Europa die Briten NICHT ausgrenzen bzw benachteiligen.

Genau. Falls der Brexit wie geplant verwirklicht wird, sollen sie genau die gleichen Rechte erhalten, wie Bürger aller anderen Nicht-EU-Staaten auch.

Calenberg
Arg übertrieben

Ich war 1974 zum Schüleraustausch in GB, also zu einer Zeit, als GB gerade erst zwei Jahre Mitglied der EWG war.
Ich brauchte übrigens lange vor "Schengen", vor "Maastricht" und "Lissabon" kein Visum, der Reisepass war ausreichend.
GB existierte also bereits lange vor der heutigen EU und gar nicht einmal schlecht.
Das gegenwärtige Geheule und Gejaule über den Brexit und das danach, überspitzt gesagt, die Welt untergehen würde, ist völlig hysterisch und übertrieben.
Ich glaube, die Rest-EU-Staaten sind einfach nur panisch, daß der Brexit nach einigen Jahren zum Erfolgsmodell werden könnte und die demokratisch nicht legitmierten EU-Institutionen dann zum Auslaufmodell würden.
Ich wünsche den Engländern alles Gute und beneide sie auch ein wenig dafür, daß sie sich für die Freiheit entschieden haben.

Karl Klammer
@Möbius - Brexit ist reine Panikmache

Das werden spätestens die Briten merken,
wenn z.B jetzt ausgelaufene Schiffe nicht mehr rechtzeitig
ihre exportierten Waren in Asien nicht mehr abladen können

Wie wollen Sie das denn jetzt kalkulieren ?
Jeder Tag auf´m Schiff kostet, Ware zurück..,

zyklop

Aber die Schweiz ist doch auch nicht in der EU. Dennoch gibt es viele Deutsche, die dort leben und arbeiten. Besonders beliebt sind sie dort wohl nicht (man befürchtet als kleines Land naturgemäß eine Überfremdung) , aber die Situation scheint stabil zu sein. Wäre das nicht auch in GB möglich?

Don-Corleone
Flexibilität erforderlich ..

Wo ist d.Problem ?

Ich sehe keines ,,es ist d. Lauf d. Dinge.
Probleme sind da, um sie
kompromisslos u. effektiv zu lösen .
Ich bin froh, wenn d. Engländer d. Platte endlich
putzen . Die Sonderwünsche waren mir schon immer ein Dorn im Auge . Und d. Frust gg.d. Migranten
kann ich sehr gut nachvollziehen .

paule2
@ ValJom 17:35

GB war EU-Nettozahler, zahlte also mehr in die EU ein als es erhielt. Nun hat eben GB mehr Geld zur Verfügung für britische Interessen, auch für Schotten. Sogar einiges mehr.
GB ist nicht wegen des Geldes aus der EU ausgetreten, sondern wegen der Macht, die sich die EU angeeignet hat und in einem EU-Staat gipfeln soll. Brüssel hat nie von diesen Plänen abgelassen. Diese Unterwerfung hat GB erkannt da macht GB nicht mit! Bis es auch bei anderen dämmert, dauert es halt noch ein bißchen. Deshalb die hartnäckige Erschwerung eines EU-Austritts.

Einfach Unglaublich
@ ValJom

Schottland konnte vor ein paar Jahren in einem Referendum darüber entscheiden, ob es im UK bleibt oder unabhängig wird.

Die EU hat sich damals stark für einen Verbleib Schottlands im UK eingesetzt und darauf hingewiesen, dass eine Unabhängigkeit mit einem Austritt aus der EU einhergehen würde.

Catch 22

Einfach Unglaublich
klar

Klar ist jedenfalls, dass das UK am 29. März aus der EU austritt.

Und wenn man ein Handelsabkommen mit Japan abschließen kann, das eine Zollunion, aber keinen Backstop vorsieht, dann müsste es ja mit Tusks "Hölle" zusammenhängen, wenn das nicht auch mit dem UK möglich wäre.

Werner40
/// Am 09. Februar 2019 um

///
Am 09. Februar 2019 um 18:04 von Einfach Unglaublich
klar

Klar ist jedenfalls, dass das UK am 29. März aus der EU austritt.

Und wenn man ein Handelsabkommen mit Japan abschließen kann, das eine Zollunion, aber keinen Backstop vorsieht, dann müsste es ja mit Tusks "Hölle" zusammenhängen, wenn das nicht auch mit dem UK möglich wäre.///
.
Hat Japan eine Grenze mit Irland ?

Rumpelstielz
17:50 von zyklop ...aber die Schweiz ist doch ...

...natürlich wäre das möglich - nur funktionieren Rechtsstaaten eben aufgrund von Gesetzen und Verträgen und wenn man will, das es z. B. wie mit der Schweiz funktioniert, dann muss man eben entsprechende Abmachungen treffen, die Rechtssicherheit und Vertragstreue begründen - das aber muss man eben auch erstmal wollen können.

FoodForThought
RE: 17:47 von Calenberg

Ihnen ist aber schon bewusst, dass seit Ihrem Aufenthalt 1974 fast 45 Jahre vergangen sind, die Verflechtungen zwischen den EU-Staaten in allen denkbaren Bereichen des Zusammenlebens enger und komplexer geworden sind und dass nicht zuletzt dadurch auch der gewaltsame Nordirland-Konflikt (vorübergehend?) befriedet wurde?

karwandler
re einfach unglaublich

"Schottland konnte vor ein paar Jahren in einem Referendum darüber entscheiden, ob es im UK bleibt oder unabhängig wird.

Die EU hat sich damals stark für einen Verbleib Schottlands im UK eingesetzt und darauf hingewiesen, dass eine Unabhängigkeit mit einem Austritt aus der EU einhergehen würde."

Und deshalb fühlen sich die Schotten zu Recht veräppelt: Sie haben wegen der EU GEGEN die Unabhängigkeit gestimmt. Und heute stehen sie doppelt mit leeren Händen da: Ohne Unabhängigkeit und ohne EU.

Das nächste Referendum kommt bestimmt.

Karl Klammer
@paule2 - GB Unterwerfung gegenüber der EU

Paule denken sie mal nach was besser ist
als Fake News Glauben zu schenken :-)

Dann wird das ehemalige mitbestimmende EU Vollmitglied England aber dumm da stehen !

Besonders als EFTA-Mitglied (Norwegen modell)

Norwegen zahlt für die Zusammenarbeit mit der EU pro Einwohner gut 76 Euro im Jahr.
Darf nicht mitbestimmen
Voll-Mitgliedschaft der Briten 89 Euro pro Einwohner (2011)
GB durfte mitbestimmen und bekam auch EU-Gelder für Wirtschaft etc. auch wieder teilweise zurück und konnte seine eigenen Wirtschaftsbereiche schützen :-)

Fenian

Der Wandel wurde schon nach dem Machtantritt Thatchers spürbar.
Man kehrte zum alten Empire-Denken zurück, das sich im Krämer- und Söldnerdenken manifestierte : Thatcher stammte ja aus einem Krämerladen, und die Engländer werden zB in Australien nicht zu Unrecht als "Poms" bezeichnet : eine Abkürzung für "Pommerian Soldier" - bombastisch-prunkvoll ohne viel geistige Substanz.
Die schwere Arbeit ließ man die Iren erledigen: Bau der Bahnlinien und Autobahnen. Diese Arbeiten haben jetzt die Polen übernommen, während man aus Irland die - besonders am Land noch reichlich vorhandene - Intelligenz anlockt (Ärzte, Krankenschwestern, Naturwissenschaftler) .
Die Krämerei betreiben jetzt im großen Stil die Finanzler, im kleinen Stil die Pakistanis.
Die "milites gloriosi" sind die Politiker, allen voran der Ritter der Tinder-machine Bo(a)ris(h) Johnson.
Ich lebte gerne im Pre-Thatcher England und habe in der Irischen Gaeltacht schon lange eine neue Heimat gefunden.

karwandler
re einfach unglaublich

"Und wenn man ein Handelsabkommen mit Japan abschließen kann, das eine Zollunion, aber keinen Backstop vorsieht, dann müsste es ja mit Tusks "Hölle" zusammenhängen, wenn das nicht auch mit dem UK möglich wäre."

Mit Japan hat die EU ein Freihandelsabkommen, keine Zollunion. Den Unterschied sollte man schon kennen.

Und niemand in der EU bestreitet, dass man mit GB nach dem Brexit ein Freihandelsabkommen aushandeln kann. Was alerdings eine Weile dauert und genau die Frage der irischen Grenze erst noch lösen müsste.

peaceful
Brexit

Ich kann das Unwort des Jahrhunderts nicht mehr hören. Ich habe ab 1971 in GB, in London gearbeitet. Ich war mit Freunden und Leuten aus aller Welt auf dem Platz vor dem Houses of Parliament als das Referendum pro Europäische
Union verkündet wurde. Wir waren alle glücklich und seit
dem Moment bin ich Europäer. Über den Austritt bin ich einfach nur traurig.
Mein größtes Feindbild verkörpert Mr. Farage, der sitzt immer noch im EU-Parlament und kassiert Steuergeld von
den Mitgliedsstaaten, natürlich auch von den Beiträgen GB s.
Die Welt wird nach dem Austritt GB s weiter drehen.
Den Briten wünsche ich nach Th. May einen sehr starken Premier. good luck for everybody!!!!!!!!!!

Calenberg

@ FoodForThought Zu unseren größten Handelspartnern gehören neben GB vor allem die USA und China. Beide sind bekanntlich keine EU-Mitglieder. Der Handel und Austausch von Waren, Dienstleistungen und das Reisen mit und in diese Länder funktioniert ausgesprochen gut.
Wenn die EU von Bestrafungsaktionen gg GB absieht, wäre der Austausch mit dem Nicht-EU-Land reibungs- und geräuschlos möglich.
Ob die Befriedung im Nordirland Konflikt auf die EU zurückzuführen ist, kann niemand sagen. In erster Linie müssen die Konfliktparteien selbst zu Kompromissen bereits sein und beide Seiten müssen den Frieden wirklich wollen, oder eine der beiden Parteien kapituliert bedingungslos.

Gassi
@ 17:46 von Kjetil Kevesli

"..., sollen sie genau die gleichen Rechte erhalten, wie Bürger aller anderen Nicht-EU-Staaten auch."

Da möchte ich widersprechen. Sie sollen wie Menschen behandelt werden, egal ob In- oder Ausland, EU oder NICHT EU. Weg mit dem Nationalismus hin zu einem offenen und fairen Umgang ohne Wenn und Aber. So funktioniert Zivilisation.

paule2
Alle multinationalen Gebilde sind zerfallen

Österreich, Jugoslawien, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei sogar 2 mal! Man war der Meinung, daß nicht zusammenpaßt, was nicht zusammengehört. So wird in der EU krampfhaft ein Überstaat zementiert, wo keiner mehr die Macht zur Selbstbestimmung hat. Man baut auf die "Wohlstandsträgheit", den straffen Staat. Widerstand zwecklos?
GB zeigt, daß es auch anders geht!

Tschoerg
wir sind GB

Leider wissen einige Hardliner in GB noch immer nicht, dass das Empire Geschichte ist und das UK ein Teil Europas ist.
Erst wenn das in den Köpfen der Briten angekommen ist, werden sie wissen, was sie aus den Händen gegeben haben.
GB ist und bleibt unser Nachbar und Partner im Europa der Zukunft.

Harald Friedrich
Ja, Nationalismus verändert ein Land.

Das Gleiche passiert in Deutschland. Es wird mehr und mehr salonfähig, ein harter Nationalist zu sein. Egoismus, Arroganz gegenüber anderen Ländern und Völkern, Abgrenzung, Chauvinismus und auch subtiler Rassismus sind wieder hip.

Das führt nicht in den Frieden, das führt zu politisch motivierten Gewalttaten, später zu Unruhen, Aufständen und am Ende auch zu Krieg. Die friedliebenden Aufgeschlossenen sind zu weich und verschenken leichtfertig aus falsch verstandener Toleranz ihre Position, die sie hart erarbeitet haben.

Das erinnert mich an den historischen Spruch von Hermann Göring: "Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land."

dr.bashir
Aufenthaltsrecht

Wenn es noch ein Abkommen gibt bleibt für die jeweilige Bürger (Deutsche in UK, Briten in D) erst mal alles gleich für 2 Jahre, evtl. für 4.

Bei einem harten Brexit dürfen Briten als Touristen für 90 Tage ohne Visum einreisen. Wer länger bleiben will für Studium oder Arbeit braucht einen Aufenthaltstitel, wie andere Nicht-EU-Bürger auch.

Man mag es kaum glauben, aber ich hatte vor dem Beitritt Österreichs eine Kollegin von dort, die alle 2 Jahre einen Tag Urlaub nehmen musste, um sich in die Schlange auf dem Ausländeramt zu stellen.

Bei der beschriebenen Benachteiligung im Alltag mag auch viel „Gefühl“ dabei sein. Wer weiß, ob man vor dem Brexitbeschluss nicht auch schon mal im Cafe übersehen wurde. Aber wenn man sich einmal benachteiligt fühlt registriert man das anders.

campus
@18:34 paule Irrtum

Die EU ist sehr wohl ziemlich multinational und duldet Selbstbestimmung: Brüssel kann nur empfehlen und nicht ohne Zustimmung der nationalen Parlamente regieren!
Habsburg ist damals zerfallen , da haben sie recht.
Aber warten wir es ab: eventuell muss PM May den harten Brexit doch noch abblasen , weil er nur wenigen nützen aber Millionen schaden könnte.

Avalonian
Wie fuehlt es sich an in England zu sein

Meine Familie und ich leben in Glastonbury. Wir haben keine Veraenderung bemerkt .Wir werden genauso behandelt wie die Englaender . Alle Englaender sind freundlich wie eh und jeh und alles ist wo wie es immer war. Wir bleiben hier und hoffen, dass ein harter Brexit nicht so schlimm wird.

vox moderandi
@ terich

"Ich bin mir nicht sicher, warum so viele “Stimmungs-Artikel” zum Brexit in den deutschen Medien erscheinen. Sie bringen keine Neuigkeiten, und ändern tun sie auch nichts."

Die von Ihnen geschmähten Stimmungs-Artikel bringen sehr wohl neue Erkenntnisse - nämlich über eben diese Stimmungen, die mit einem so großen und verfahrenem Thema zusammenhängen. Und ändern können die sehr wohl etwas - und wenn es nur ein etwas anderer Blickwinkel ist. Für manche scheint das Thema Brexit irgend etwas abstrakt technisches zu sein. Dass da auch real existierende Menschen und deren Lebensplanung betroffen sind, daran darf ruhig mal erinnert werden.

Tammy Speed Mind
No panic__ Äh, was ändert sich denn f d Leute in GB ?

Wer dort lebt /arbeitet wird ganz genauso weiter dort leben/arbeiten. Unter den selben Arbeitsverträgen, den selben Sozialgesetzen, den selben Arbeitsrechten/pflichten. Und wer sagt denn, dass ausländische Arbeiter/Studierende/Aux pair denn nicht genauso wie vor der Erschaffung der besch. grenzfreien EU, dort hierzu hin kommen könnten?

Genauso wie vor der EU. Das Einzige was sich ändert: die Kriminalität nimmt rasch nicht erstaunlicher Weise merklich ab_ von d unkomplizierten grenzfreien Bargeldwäsche bis zum Schmuggel v Drogen/Waffen & der Möglichkeit der grenzenlosen Raubkriminalität ...

Wäre doch gar nicht so schlecht, auch für Deutschland ? Steht hier bei unseren Volkszertretern nicht zur Debatte, ein derartiger Schutz ihres Volkes das sie somit echt eher "zertreten" als es zu vertreten.

Nun ja, für uns werden die Pakete aus GB etwas teurer, wie schlimm. Kann ich verkraften. Dagegen decken sich einige v. Brexit-No-Wahn angesteckte Horter in GB derzeit mit BrexitBoxes ein LOL

Anita L.
@ gassi (18:32) Menschenrecht und Staatsrecht

Niemand wird den Briten die Menschenrechte aberkennen und sie werden auch weiterhin "wie Menschen behandelt werden" (eine reichlich fragwürdige Formulierung, nach meinem Empfinden).
Solange es jedoch Grenzen zwischen Staaten gibt, werden zwischen diesen Staaten Verträge ausgehandelt werden und diese werden je nach Interesse der Vertragspartner unterschiedlich ausfallen.
Ein Teil der Briten hat dem Versuch, den Nationalismus innerhalb Europas abzubauen, aus egoistischen Gründen eine Absage erteilt. Mit den Konsequenzen muss nun nicht nur das ganze Land, sondern alle Beteiligten leben.

B. Pfluger
17.50 von Zyklop

MÖGLICH wäre das für GB auch ABER:
Die Schweiz hat viele EU Vorschriften und Erlasse in jahrelangen Verhandlungen mit der EU akzeptier und umgesetzt.
Festgelegt in den Bilateralen Verträgen.
Unter anderem die Personenfreizügigkeit.
Ich habe in diesen Verhandlungsjahren in der Schweiz gewohnt und miterlebt, wie schwierig dieser Prozess war.
Ein solch langer Prozess wäre für GB a.)
keine unmittelbar hilfreiche Lösung und
b.) würde von den Hardlinern ohnehin abgelegt, da dies wieder EU Regelungen für
GB bedeuten würde.
Daher besteht für das Modell Schweiz in GB leider keine Chance.

Zweitaktmotor
Denkt die deutsche Politik an ihre Auslandsbürger?

Manchmal hilft es, Nachrichten im Zusammenhang zu lesen: Die britische Regierung hat immer betont, dass die dort lebenden EU-Ausländer nicht zum Brexit-Spielball werden sollen und dass man ihre bestehenden Rechte auf jeden Fall sichern will, jedoch nur - und jetzt kommt der Haken - nur, wenn das von der EU gegenüber dort lebenden Briten auch so handhabt.

Da ist mir doch vor ein paar Wochen vor Schreck fast die Maus aus der Hand gefallen, als es hieß, in Deutschland lebende Briten würden nach einem harten Brexit nur noch drei Monate lang geduldet und müssten dann zahlreiche Auflagen erfüllen.

Was zum Teufel denkt sich die deutsche Bürokratie bei solch einem Stuss?

Da kann man nur hoffen, dass die Briten trotz allem ihre sprichwörtliche Fairness walten lassen und die Deutschen nicht einfach rauswerfen.

rimitino
Haben wir etwas dazugelernt?

Laut Geschichte gibt es erst Frieden mit "Engeland" nach 45. Jetzt, wo langsam die Europäer verstehen, dass es mehr als sinnvoll ist, zueinander zu halten und zusammenzurücken, da platzen die Nähte!
Was ist es denn eigentlich, was uns trennt?
Britannien gehört zu Europa, zum Kontinent, auch wenn es auf einer Insel liegt! Als Bürger der EU kritisiere ich an erster Stelle Brüssel, Paris und Berlin, die m.E. viel zu wenig Phantasie haben, um sachliche Lösungen zu finden! Auch hätten die Volksbewegungen in GB, die gegen den Austritt sind, aufmerksamer registriert und
gefürdert werden müssen. Mit Unlust ist an einer Problemlösung gearbeitet worden!
Summa Sum…., es ist die Unfähigkeit der Politiker, dass die EU-Bürger mehr an Europa interessiert sind als die erstgenannten selber.

tisiphone
So jetzt waren alle ganz dolle aufgeregt

und jetzt sagt jemand diesen Leuten bitte: es gab eine Zeit vor der EU. Und damals - das klingt total verrückt - ist aber echt wahr - haben auch schon Menschen in Ländern gearbeitet und gelebt, ohne dort geboren worden zu sein. Ja - echt. Das ging. Wow, oder?

Und eine Kleinigkeit zu diesem "Stimmungsbild":
liebe TS, Sie müssen schon ein wenig achtsam sein, welches Bild Sie vermitteln wollen.

Denn wenn da jetzt gerade Deutsche jammern, dass sie schlechter behandelt werden als die Briten, weil in ihrem Umfeld die Mehrheit pro-Brexit stimmten - ja nun - dann sagt das eigentlich: die waren bei der Abstimmung für den Brexit - und sind es immer noch. Also widerspricht das diesem stets angedeuteten Stimmungsbild "ach noch mal abstimmen - die haben ihre Meinung total geändert".

PS wenn man total verzweifelt, da drüben - so als Gastarbeiter - einfach mal in Deutschland lebende und arbeitende Türken fragen - wie die das so hinkriegen - ganz ohne in der EU zu sein.

LaloUk
Schwachsinn!

Ich wohne seit fast 9 Jahren in London und auch sogar in Forest Hill! Ich merke überhaupt nichts davon dass irgendwer gerade in London bevorzugt behandelt wird. Im Gegenteil, viele Briten zeigen jetzt besonders Ihren EU-Mitbürgern wie wert sie sie schätzen und wollen, dass sie trotzdem bleiben. Ich glaube das ist alles eine Sache der Einstellung, und was man sofort auf sich bezieht. Klar, die politische Sicherheit hier zu blieben ist vielleicht eine andere Sache, da kann Unsicherheit entstehen. Aber jetzt hier alles so als anti UK darzustellen finde ich wirklich zu Einseitig.

Zweitaktmotor
Tendenziös

Noch eine Bemerkung zur Berichterstattung: Einige Foristen haben ja schon angemerkt, dass sie selektiv zu sein scheint und sie selbst etwas ganz anderes erleben. Leider sind Medien nun einmal nicht unabhängig und formen sehr wohl ein Meinungsbild.

Ich war zur Wende in Leipzig dabei und es war eindeutig, dass sich die angereisten Fernsehteams (aus dem "Westen") ganz bewusst nur Gesprächstpartner ausgesucht hatten, die unbedingt die D-Mark und die Wiedervereinigung wollten. Die Stimmung auf der Straße war anfangs durchaus nicht so. Dass sie später kippte, kann wohl durchaus auch dieser Berichterstattung angerechnet werden, denn der Rest der DDR nahm sie ja für bare Münze.

In diesem Sinne misstraue ich auch den Berichten aus Venezuela. Eine eigene Meinung kann ich dazu nicht haben, aber ich misstraue einfach dem vermittelten Bild.

Nettie
Abwarten und Tee trinken

„In der kommenden Woche will Theresa May im Unterhaus sagen, wie es weitergehen soll. Gut möglich ist allerdings, dass es auch dann noch immer keinen klaren Weg für den Austritt Ende nächsten Monats geben und die Unsicherheit auch in der deutschen Gemeinde in London bleiben wird.“

Mein Vorschlag: Wenn man sich bis dahin nicht einigen konnte, weil dann immer noch keiner eine klare Vorstellung davon hat, wohin die Reise gehen soll (was wohl die einzig realistische Annahme sein dürfte), einigt man sich einstweilen darauf, dass erstmal alles so bleibt wie es ist. D.h., der Brexit zurückgezogen wird, was ja durchaus noch im Bereich der Möglichkeiten liegt.

Und die Leute sitzen erstmal weiter bei Tee und Kaffee zusammen und tauschen sich in Ruhe aus.

Angela Burke
Brexit und Situation für Deutsche

Ja, Brexit ist schon total verrückt und viele Engläander sind sehr dagegen, besonders jüngere. Aber Demokratie geht eben nur soweit. :(

Aber ich fühle mich als Deutsche hier genauso akzeptiert wie schon früher.
Ich habe niemals ernsthafte Feindseligkeit oder Benachteiligung irgendeiner Art hier verspürt und ich lebe seit Mitte der 80er Jahre in England (na ja, ich war 15 Jahre auch in der Republik Irland).

Bin seit 2012 wieder in England und habe das Brexit Referendum hier miterlebt.

Ich bin froh, dass ich noch meinen deutschen Pass habe, denn was auch immer hier passiert, bin ich weiterhin Europäerin. Ich sehen jedoch keinen Grund, das Land zu verlassen und werde, wenn Brexit tatsächlich stattfinden sollte, einen Antrag stellen hierzubleiben. Der wird kostenlos sein und an meiner Situation dürfte sich nichts ändern.

Natürlich hoffe ich immer noch auf ein 2. Referendum, aber es sieht nicht gut aus.

Jedoch besteht kein Grund zur Panik für Deutsche.

friedrich peter peeters
Fragen zum Brexit.

Die zunehmend negative Stimmung in Britannien wird beschrieben. Sicher wichtig. Noch wichtiger jedoch wären Resultate von Meinungsumfragen und ein gewisser Trend. Die Anti-Europäer sind leider sehr lautstark. Ob sie in der Mehrheit sind, ist die Frage. Wie setzen denn diese Anti-Europäer sich sozi-demografisch zusammen.

schonvielerlebt
@AYN

Wollen Sie etwa andeuten, dass ein gemeinsames Austreten Deutschlands mit GB aus der EU die von Ihnen erwähnten Probleme lösen würde, ohne neue zu schaffen? Ich verzichte freiwillig auf so ein Experiment.

karwandler
re angela burke

" Ich sehen jedoch keinen Grund, das Land zu verlassen und werde, wenn Brexit tatsächlich stattfinden sollte, einen Antrag stellen hierzubleiben. Der wird kostenlos sein und an meiner Situation dürfte sich nichts ändern."

Nichts gegen Ihre Zuversicht, aber natürlich wird sich was ändern. Sie sind dann ein Ausländer, werden Papiere, Formulare, Genehmigungen benötigen, von denen bisher keine Rede war. Werden in wie auch immer fälligen Abständen bei einer Behörde vorsprechen und um eine Bewilligung bitten, sich in GB aufhalten, arbeiten, oder sonstwie dort präsent sein zu dürfen.

Sie werden da in einer Reihe stehen mit einem Peruaner, einem Sudanesen und einem Chinesen.

Gast
Wir werden sehen

Da war so eine Panik 1997 bei der Übergabe von Hong Kong an China. Und was ist passiert? Nix.
Ich hab keinen Kontakt zu Deutschen in GB. Niemanden mit dem ich mir den Kopf heißreden kann.

Das größte Problem wird sein, daß Deutschland für meinen Hausrat Einfuhrzoll kassieren wird wenn ich umziehen muß, und mein Partner kein Visum für DE bekommt, weil er kein Deutsch spricht.

GeMe
@19:51 von Tammy Speed Mind: Kriminalität nimmt ab

"Das Einzige was sich ändert: die Kriminalität nimmt rasch nicht erstaunlicher Weise merklich ab_ von d unkomplizierten grenzfreien Bargeldwäsche bis zum Schmuggel v Drogen/Waffen & der Möglichkeit der grenzenlosen Raubkriminalität ..."

Warum sollte nach dem Brexit die Kriminalität in GB dramatisch abnehmen?

Meinen Sie, dass die, die jetzt Kokain konsumieren, am 30.03.19 ganz plötzlich damit aufhören werden?

Meinen Sie, dass die Raubüberfälle in GB durch den Brexit abnehmen werden? Warum sollte das der Fall sein?

Möglicherweise wird es etwas weniger Wirtschaftskriminalität in GB geben, weil die Verbindungen zu EU gestört sind.

Aber eines dürfte wohl klar sein. Die Kriminellen werden als erstes eine Lösung für den Brexit finden. Selbst im Falle eines harten Brexits werden sie schneller als jedes legale Unternehmen ihre Geschäfte wieder aufnehmen.

Ultimo25
AYN 21:42

"Ohne GB in der EU, wird Deutschlands Stern schnell verblassen und sich Frankreich und den "Südstaaten" unterordnen müssen"
Wie bitte, ich glaube sie überschätzen die wirtschaftspolitische Bedeutung von GB.
Seit dem Referendum vor 2 Jahren gibt es eher eine Verunsicherung und Kaufzurückhaltung damit sinkende Steuereinahmen in England als hierzulande. Was juckt es den Baum wenn ein selbst grösserer Ast abbricht?
Im Gegenteil D hat bisher am meisten profitiert als EU Mitglied, wohin weiterhin 2 Drittel des Export verkauft werden. Davon grade mal 12% auf die Insel.
Wenn die Briten wieder draussen sind wie bis 1974, kann es auch schnell wieder bergab gehen mit Wachstum, Arbeitsstellen, Verschuldung und dem britischen Wechselkurs.
Vielleicht kommen sie nach einigen Jahren zu der Erkenntniss dass es ihnen in der Union insgesamt besser erging als in den alten eingeredeten Träumen von 'make Britain great again'.

fathaland slim
17:47, Calenberg

>>Ich war 1974 zum Schüleraustausch in GB, also zu einer Zeit, als GB gerade erst zwei Jahre Mitglied der EWG war.
Ich brauchte übrigens lange vor "Schengen", vor "Maastricht" und "Lissabon" kein Visum, der Reisepass war ausreichend.<<

Sie meinen, Schengen wäre von heute auf morgen beschlossen worden?

Nirgendwo in Europa brauchte man in meiner Lebenszeit ein Visum.

>>GB existierte also bereits lange vor der heutigen EU und gar nicht einmal schlecht.<<

Jedes europäische Land existierte lange vor der EU. Manchmal gar nicht mal schlecht, manchmal gar nicht mal so gut.

Ein Blick in ein Geschichtsbuch verrät näheres.

Reinhard Libuda
Hoffentlich

kommt bald der 29.
Dann ist das allgemeine Rumgeeiere endlich vorbei und es brechen goldene Zeiten für die Unterstützer der eisernen hard-Brexiteers an.
Und wir Europäer werden auch ohne die britischen Blockheads weiter heftig an Europas Entwicklung für Prosperität und Frieden arbeiten müssen.
Und das ziemlich schnell, effizient und übernational.
Denn die nächsten Europawahlen drohen schon mit weiteren rechten Nationalismen.
Welch ein trostloser Beginn des neuen Jahrhunderts??
Hab ich mir so nicht gewünscht.
Ist das Lernen aus den geschichtlichen Zusammenhängen denn wirklich so schwer??
Anscheinend ja.!

fathaland slim
18:34, paule2

>>Alle multinationalen Gebilde sind zerfallen
Österreich, Jugoslawien, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei sogar 2 mal! Man war der Meinung, daß nicht zusammenpaßt, was nicht zusammengehört.<<

Dann ist das vor weit weniger als 200 Jahren zusammengezimmerte multinationale Gebilde Deutschland wohl auch bald dran, und wir kriegen endlich die ethnisch homogenen Kleinstaaten zurück?