Ihre Meinung zu Türkei beantragt Auslieferung von Journalist Dündar
Seit zwei Jahren lebt der regierungskritische Journalist Dündar im deutschen Exil. Nach Informationen von NDR, WDR und "SZ" beantragte die türkische Regierung seine Auslieferung - ausgerechnet kurz vor Erdogans Deutschland-Besuch.
Die Türkei stänkert - anders kann man das nicht nennen, wenn ein Land Menschen im Ausland mit Strafverfolgung überzieht, obwohl das, was man ihnen vorwirft, in keinem Rechtsstaat strafbar wäre. Dass Deutschland oder ein anderes EU-Land keinen der "Gesuchten" ausliefern wird, ist der türkischen Regierung völlig klar.
Und natürlich könnte Deutschland zurückstänkern: Zum Beispiel eine "Red Notice" für die Ditib-Imame, die ihre Gemeinden in Deutschland bespitzelt haben und sich dann abgesetzt haben, beantragen. Oder für andere türkische Geheimdienstler, die hier aktiv waren. Oder vielleicht gegen die, die in der Türkei deutsche Staatsbürger festhalten, wegen Freiheitsberaubung?
Macht man aber nicht. Internationale Politik ist wie Erziehung schwieriger Kinder: Prügeln hilft nicht, Erfolge hat man nicht schnell. Bis die verstehen, was "Nein" bedeutet, braucht man Geduld.
Das sieht zwar vielleicht ein bisschen schief aus ("und wir lassen uns das von denen gefallen?"), ist aber richtig.