Nicaragua Protest

Ihre Meinung zu Unruhen in Nicaragua: "Wir kämpfen, bis die Diktatur besiegt ist"

Seit Monaten gibt es in Nicaragua Proteste gegen Präsident Ortega, der immer brutaler gegen seine Kritiker vorgeht. Erneut wurden Menschen getötet. Für heute hat die Opposition zu einem Generalstreik aufgerufen. Von Christina Fee Moebus.

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22 Kommentare

Kommentare

No pasaran
Unglaublich...

... Jemand hat's noch nicht begriffen, und zwar en masse, worum es bei solchen plötzlichen Bewegungen geht.

Parteibuchgesteuert

Diese Opposition ist sicher auch so eine Opposition wie in der Ukraine oder in Syrien. Gesponsert durch US-Dollar . Mehr muss man da nicht sagen. Natürlich berichten unsere Qualitätsmedien in diese Richtung.

Account gelöscht
Traurig aber dennoch...

...auch erfreulich! Überall stehen die Menschen auf und versuchen ihre Diktatoren loszuwerden. Leider geht sowas wohl nie ohne Tote. Dennoch ist, auch dank der schnellen (sozialen) Medien, inzwischen vielen auf der Welt bewusst, dass sie mit ihrem Willen zur Freiheit nicht alleine sind. Zwar funktioniert sowas nicht immer, wie wir jetzt in Syrien sehen müssen, jedoch werden sich in Zukunft vielleicht manche Tyrannen zweimal überlegen, ob ihr Weg der richtige ist und sie nicht alle enden wie Gadaffi und Co.! Schön wäre es ja...

lenin stalin putin
Die Sandinisten ...

... kamen als linke Revolutionäre und Befreier. Mittlerweile haben sie das Land in eine korrupte Diktatur geführt. Es gibt nicht ein sozialistisches Experiment, das nicht gescheitert wäre.

WM-Kasparov-Fan
"bis die Diktatur besiegt ist"

Hoffentlich ist die Gesellschaftsform nach dem Sieg über die Diktatur ein freiheitlich demokratischer Sozialismus.

alaskakid
Wo sind die "Aktiviste" von damals?

Ich kann mich gut daran erinnern, wie linke "Aktivisten" nach Nicaragua geströmt sind um dort an der Seite Ortegas gegen die bösen Amis zu kämpfen. Ortega wurde als zweiter Che Guevara gefeiert der die Demokratie im Land aufbauen sollte. Daran sollte man durchaus einmal erinnern.

krittkritt
Nicaragua wurde schon einmal Opfer der USA.

Stichwort: Iran-Contra-Affäre.
Die USA wurden sogar vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu Entschädigungszahlungen verurteilt.

Deshalb bin ich bei den gegenwärtigen Berichten sehr vorsichtig.
Immerhin hätte die Opposition ja auch die Wahlen gewinnen können.

paule2
Wie sehen denn eigentlich die Pläne der Regierung aus?

Welchen Zwängen, wirtschaftlich, nationalen, internationalen, besonders der USA, sind sie ausgesetzt?
Amerikanische Einflußnahme in Mittel- und Südamerika ist ja notorisch und bekannt.
Hier fehlt für uns verständliche Hintergrundsaufklärung, statt allein von einseitigen "Kämpfern" zu berichten. Denn die können immer gesteuert sein.

Account gelöscht
Unruhen in Nicaragua:"Wir kämpfen bis die Diktatur....

Eine "echte Diktatur",die natürlich weg muß.Der "Diktator" wurde am 6.11. 2016 ja auch mit nur 72,4 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt.
Und sie sind alle dabei:Die Rechte,der Unternehmerverband Cosep und auch die NGO National Endowment of Democracy(NED),die mit bisher mehr vier Millionen $ den Regime Change betreibt(Geschäftsbericht).USAID bezahlt die Reisetätigkeit von "Studentenvertretern".
Die Frage ist,was für Verhältnisse kommen,wenn sie gewinnen ?

fathaland slim
10:34, krittkritt

>>Nicaragua wurde schon einmal Opfer der USA.
Stichwort: Iran-Contra-Affäre.
Die USA wurden sogar vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu Entschädigungszahlungen verurteilt.

Deshalb bin ich bei den gegenwärtigen Berichten sehr vorsichtig.
Immerhin hätte die Opposition ja auch die Wahlen gewinnen können.<<

Ortega unterscheidet sich mittlerweile nicht mehr von der damaligen Opposition, den so genannten Contras. Er fährt einen wirtschaftsliberalen, oligarchenfreundlichen Kurs. Natürlich nur, sofern die Oligarchen ihm wohlgesonnen sind.

Die Leute, die heute gegen ihn demonstrieren, haben mehr mit den sandinistischen Idealen gemeinsam als er.

Die Iran-Contra-Affäre ist aus den unterschiedlichsten Gründen hochinteressant. Ich empfehle, sich eingehend damit zu beschäftigen.

fathaland slim
10:28. alaskakid

>>Wo sind die "Aktiviste" von damals?
Ich kann mich gut daran erinnern, wie linke "Aktivisten" nach Nicaragua geströmt sind um dort an der Seite Ortegas gegen die bösen Amis zu kämpfen. Ortega wurde als zweiter Che Guevara gefeiert der die Demokratie im Land aufbauen sollte. Daran sollte man durchaus einmal erinnern.<<

Die damaligen Sandinisten haben mit dem, was Ortega heute macht, nicht mehr viel gemeinsam. Viele haben sich von ihm losgesagt. Wie beispielsweise Ernesto Cardenal, eine der intellektuellen "Galionsfiguren" der sandinistischen Revolution. Und dies nicht etwa, weil Herr Cardenal nach rechts abgedriftet wäre. Es ist genau umgekehrt.

Cardenal lebt mittlerweile im Exil.

Mit ihm sollten sich alle diejenigen beschäftigen, die meinen, die Aufstände in Nicaragua seien auf eine Amidollarverschwörung zurückzuführen. Diese Fraktion taucht ja hier im Thread gleich zu Anfang auf. Also bitte den Namen mal nachschlagen.

teachers voice
re krittkritt: Wahlen gewinnen

„Immerhin hätte die Opposition ja auch die Wahlen gewinnen können.“

Dieses Argument zieht sich nicht nur bei Ihnen durch alle Themen und basiert auf einem fundamentalem Trugschluss.

Wahlen gewinnen können Sie nur, wenn Sie eine Opposition in einer freiheitlichen oder liberalen Demokrate bilden. Schon in einer „elected democracy“ hat die Opposition auch bei angesetzten Wahlen nicht den Hauch einer Chance und dient nur als demokratisches Feigenblatt einer „starken“ Regierung. Beispiele muss ich wohl nicht nennen.

Und genau deshalb ist es auch nicht so wichtig, ob man die jeweilige Regierung und deren starken Mann gut oder schlecht findet, sondern allein darauf, dass es die gleichen Grundrechte für wirklich Alle, eine funktionierende und garantierte Gewaltenteilung und eine wertgeschätzte, geschützte und vielfältige freie Presse gibt.

Es kommt also nicht auf die Regierung an, sondern auf das demokratische System. Dies muss verteidigt werden, nicht eine bestimmte Politik.

teachers voice
re paule2: Hintergrund?

„Hier fehlt für uns verständliche Hintergrundsaufklärung, statt allein von einseitigen "Kämpfern" zu berichten. Denn die können immer gesteuert sein.“

Ja, das stimmt. Und was wollen Sie damit erklären?
Das der Einsatz und die Toleranz von Todesmilizen und Sicherheitskräften gegen Oppositionelle nur dann zu verurteilen wäre, wenn diese „nicht gesteuert“ wären?

Und: Was stellen Sie sich denn unter einer „nichtgesteuerten Opposition“ vor?

Rolando
Ortega ist ein übler Diktator

Ortega ist weltweit einer der übelsten Diktatoren,
der weiterhin von der deutschen Linken völlig kritiklos hofiert, unterstützt und in Schutz genommen wird.
Auch deshalb könnte ich niemals der Linkspartei meine Stimme geben.

Ortega (und sein Familienclan) unterdrückt jegliche Opposition im Land mit brutaler Gewalt und hat alle Staatsgewalt (Justiz, Polizei, Militär) voll in seiner Hand und die Presse sowieso.

Übelste Diktatur. Ich hoffe, ihm wird möglichst bald ein Ende gesetzt.

Grüße aus dem Nachbarland Costa Rica (das auch seine liebe Müh und große Probleme mit diesem Diktator hat)

Rolando

das ding
Worum gehts?

da waren doch mal die "Contras"... je nach Standpunkt waeren oder waren sie auch Opposition. Man musste nur unter den Tisch kehren, das sie von den USA gesteuerte Soeldner waren. Paralellen zu heute? Schwer zu verstehen, wie und ob und warum aus dem einstigen Befreier Ortaga nun der Unterdruecker werden sollte. ist es so einfach.. die Revolution frisst ihre Kinder? Altesrdemenz mit hunderachtzig Grad Wende? Was man sagen kann, ist das die Berichterstattung denselben Einfluessen unterliegt wie immer und die Ereignisse damals bewiesen ja, wie sehr eine Wahrheit mit viele Luegen verdreht und versteckt werden kann und wird.

Leider ein Bericht, der nicht beantwortet, worum es geht. Ausser um Krawall. Vielleicht ist es auch zu komplex fuer die ARD, man muss eher in den Alternativmedien gucken.

Hrvat
@Rolando

Ich bin Mitglied dieser Partei, Kritik vernehme ich durchaus. Klar, dass kann daran liegen das ich mich etwas mehr Informiere und auch Parteinahe Dinge lese (die Rosa Luxemburg Stiftung hat z.B. eine Recht ausführliche Analyse zu Nicaragua geliefert in der gezeigt wird das auch Anhänger der Regierungspartei Protestieren und die Regierung es gänzlich verfälscht). Also den Vorwurf kann ich nicht nachvollziehen. Das es auch Tendenzen gibt solche Diktatoren zu Verteidigen, seie es nun in Kuba, Nicaragua oder Syrien, streitet niemand ernsthaft ab. Allerdings sehe ich dahingehend in der eigenen Partei auch einen kritischen Umgang der mir bei anderen gänzlich fehlt.

Im übrigen würde ich Ortega nicht als einen der "übelsten Diktatoren" ankreiden. Allen voran wenn man bedenkt das es offiziell nicht allzu viele gibt ist er tatsächlich noch einer der weniger schlimmen, womit ich ihn nicht in Schutz nehmen will sondern nur andere Autokraten als weit brutaler ansehe...ist wohl Ansichtssache

Peter Kock
Nicaragua

Diktatur bekämpfen ist mit Sicherheit sehr gut und wird dringend gebraucht. Es ist ein sehr hartes Brot und bedarf einen langen Atem. Hoffentlich haben die Leute dort den langen Atem.

kurtsteiniger1
@Hrvat

Wo ist hier das LOL-Icon....

Ein Linker, der versucht zu erklären, dass es schlimme und weniger schlimme (also eher zu akzeptierende? ) Dikatoren gibt....

Aber irgendwie wundert es mich auch nicht.
Ich kann mich an kein Land entsinnen, bei dem die Vorstellung von linker Politik nicht letztendlich in einem staatlichen diktatorischen System mündete....DDR, UdSSR, Nicaragua, Kuba, China.....oder kennen sie ein Beispiel, bei dem die linke Politik und Meinungsfreiheit mal Hand in Hand gingen?

karlheinzfaltermeier
Nicht nur....

bei Nicaragua frage ich mich, was der Grund dafür ist, daß aus dem "Paulus" immer wieder ein "Saulus" wird? Vergißt die sozialistische Ideologie und ihre Verfechter den Menschen oder ignoriert besserwisserisch seine Schwächen und Stärken? Ich bezweifle zumindest, daß sowohl in Kuba wie in Venezuela oder Bolivien usw. die sozialistischen Anführer den gleichen Lebensstandart oder die gleiche Qualität der medizinischen Versorgung usw. haben, wie die früher ausgebeutete Bevölkerung. Paradox wird es, wenn z.B. die Reduzierung des Analphabetentums dann wieder zum Sturz der sozialistischen Regimes beiträgt. Ich gebe aber zu, daß die Anhänger der sozialistischen oder marxistischen Ideologie um eine Ausrede nie verlegen sind.

teachers voice
re das ding: Alternativmedien?

„Leider ein Bericht, der nicht beantwortet, worum es geht. Ausser um Krawall. Vielleicht ist es auch zu komplex fuer die ARD, man muss eher in den Alternativmedien gucken“

Sie meinen, man sollte ausser tagesschau.de auch noch andere Medien nutzen? Eine wirklich gute Idee. Allerdings auch wenig spektakulär.

Oder glauben Sie ernsthaft, auch nur einer unserer user würde das nicht machen?

Aber vielleicht meinen Sie mit „Alternativmedien“ auch ganz spezielle Medien, die ihren Beitrag zur Meinungsvielfalt vor allem darin sehen, immer genau das Gegenteil von dem zu verbreiten, was sie unter „Mainstream“ verstehen. Nur hat das dann nichts mit Vielfalt zu tun, sondern nur noch mit reiner Destruktion. Ziel ist dann nicht mehr die eigene Glaubwürdigkeit, sondern nur noch die Untergrabung der Glaubwürdigkeit der „Anderen“.

Ich warne eindringlich davor, dies unter dem Label „kritisch“ oder eben „alternativ“ zu betrachten. Es ist davon das exakte Gegenteil.

fathaland slim
14:17, karlheinzfaltermeier

>> Ich bezweifle zumindest, daß sowohl in Kuba wie in Venezuela oder Bolivien usw. die sozialistischen Anführer den gleichen Lebensstandart oder die gleiche Qualität der medizinischen Versorgung usw. haben, wie die früher ausgebeutete Bevölkerung. Paradox wird es, wenn z.B. die Reduzierung des Analphabetentums dann wieder zum Sturz der sozialistischen Regimes beiträgt. Ich gebe aber zu, daß die Anhänger der sozialistischen oder marxistischen Ideologie um eine Ausrede nie verlegen sind.<<

Das Gesundheitssystem auf Kuba sucht in der dritten Welt seinesgleichen.

Aber das ist natürlich nur eine Ausrede eines Anhängers der marxistischen ideologie...

Und was Evo Morales in Bolivien angeht, da werden auch Sie außer ehrabschneidenden Vermutungen ("ich bezweifle, daß..") nichts beitragen können.

Oder irre ich mich?

Werner40

Je früher Ortegas Familiendiktatur verschwindet, um so besser für die Bevölkerung.