Union Jack hinter verregneter Scheibe

Ihre Meinung zu FAQ: Worum geht es im Brexit-Streit?

Gerade noch verkündete die britische Premierministerin May Einigkeit über den Brexit-Kurs - nun sind Außenminister Johnson und Brexit-Minister Davis zurückgetreten. Darum geht es beim Streit über den Brexit.

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16 Kommentare

Kommentare

Kritikstar
Großbritanien will Rosinen

Nun möchte Großbritannien ein Freihandelsabkommen mit der EU abschließen. Ich habe die große Befürchtung, dass London mit der Rosinenpickerei erfolgreich sein wird, weil die EU aus wirtschaftlichen Gründen einem solchen Abkommen zustimmen wird.

Deeskalator
Da gibt GB einen Lehrgang:

Wie schiest man sich konzeptlos so lange selbst ins Knie, bis das Bein abfällt?
Für fortgeschrittene Spalter und Populisten.

Ich finde es schade, dass GB austritt, aber reisende soll man nicht aufhalten.
Was mir jedoch fölligst unklar ist, wie es Tatsächlich Menschen in Machtpositionen geben kann, die davon überzeugt sind, das GB von einem hartem Austritt profitiert...

Englands Wirtschaft basiert doch fast völlig auf dem, meiner Meinung nach semilegalem, Wertpapierhandel.
Wie soll das Land denn bitte profitieren, wenn man die Verbindungen zu dem internationalen Banken kappt?

Schottland wird zunehmend rebellischer werden, was schlecht für England ist, da die Schotten einen Großteil der real existierenden Produkte, vor allem die Landwirtschaftlichen erzeugen.

An die TS gerichtet: Wäre es möglich einen Faktencheck zur Motivation der Hardcore Brexetiers zu machen und detailliert zu ergründen wie sie meinen, dass GB profitieren würde? Ist mir nämlich völlig unklar.
Danke schon mal.

Einerer

Was muß man da verhandeln? Die treten aus und müssen dann, wie alle anderen Nicht EU Länder Zoll bezahlen, einzelne Abkommen schließen, etc.
Auch dieses Nordirlandproblem ist nichtig. Dann hat Irland eben eine Außengrenze. Hat Österreich ja auch.
Und wenn sie mit uns spielen wollen, müssen sie halt lieb fragen. Rosinen gibt's net.

Sisyphos3
12:04 von Kritikstar

weil die EU aus wirtschaftlichen Gründen
.
dann ist doch alles in Butter
wenn es sich für beide Seiten lohnt

Old Lästervogel
Alle 27 restlichen EU-Staaten müssen der

Abschlussvereinbarung mit den Briten zustimmen. Und da sehe ich schwarz. Wenn zuviele Zugeständnissse seitens der EU gemacht werden, kann ich mind. 5 Länder nennen, die jedenfalls mit "Nein" stimmen werden. Das Wort "Rosinenpickerei" ist so oft verwendet worden, dass die EU-Verhandlungspartner gar nicht anders können, als hart zu bleiben, da kann das britische Kabinett noch so viel beschliessen. Was auf GB zukommt, haben wir in den letzten Tagen gehört: Grosse, sehr grosse Konzerne, werden ihren Verbleib auf der Insel überdenken und Konsequenzen ziehen: Verlagerung ihrer Produktion auf das Festland. Asiatische Firmen werden da ganz vorn dabei sein, denn bei denen geht es nur ums Geld, nicht, wie bei den europäischen Firmen, auch um europäisches Zusammenhalten.

Messi
@um 12:04 von Kritikstar

Nun möchte Großbritannien ein Freihandelsabkommen mit der EU abschließen. Ich habe die große Befürchtung, dass London mit der Rosinenpickerei erfolgreich sein wird, weil die EU aus wirtschaftlichen Gründen einem solchen Abkommen zustimmen wird.

Der Vorwurf der Rosinenpickerei ist ein gleichsam bekannter wie auch abstruser und wird gerne von den Eurokraten zu Brüssel vorgetragen. Wenn sie den Verhandlungspartner und dessen Interessen nicht für voll nehmen.

Ein Bürger darf erwarten dass seine Regierung in Verhandlungen für die Interessen des Landes eintritt. Und die sind beim Brexit Votum offensichtlich geworden. Die britische Regierung weiss weshalb beim Brexit mit ja gestimmt wurde, der Volkswille ist bekannt.

Es zwingt niemand den einen oder den anderen Verhandlungspartner einen Deal einzugehen. Entweder gibt's einen, oder es gibt keinen. Das wirtschaftliche Argument ist ein gewichtiges, aber für die Briten beileibe nicht das Einzige.

Grüsse aus der Schweiz

Kopfschuetteln
Schön, dass die Brexit-Verhandlungen trotz

...Seehofer-Brief noch stattfinden können.

Der hat diese nämlich laut Tagesschau.de geschwächt. Zusätzlich werfen die Grünen ihm Rechtspopulismus wegen des Briefes vor.

Dabei musste man sich wieder die wesentliche Information, nämlich den Inhalt des Briefes im Internet zusammensuchen.

Aus einem Bericht des BRs über den Brief:
"""Seehofer betont darin die "uneingeschränkte Sicherheitszusammenarbeit" mit den Briten nach deren EU-Ausstieg anzustreben. Er wolle zwar nicht die Verhandlungen der Kommission kommentieren, schreibt Seehofer, fügt dann aber wörtlich an: "Ich erlaube mir jedoch als Innenminister eines europäischen Mitgliedstaats darauf hinzuweisen, dass die Sicherheit der europäischen Bürger höchste Priorität auch in der Europäischen Union genießen muss."""

Ein neuer Blickwinkel? Für mich jedenfalls eine Selbstverständlichkeit auf die ein Innenminister in dieser Form durchaus hinweisen kann.

Wieder nur Seehofer-Bashing?

Die Verhandlungen können ungestört stattfinden!

Beddingham
Kein Ausverkauf der EU, bitte!

Der vorliegende Vorschlag ist eigentlich gar keiner. Es ist weiterhin klassische Rosinenpickerei. Wir dürfen nicht darauf eingehen, sonst entstehen Probleme innerhalb der EU. Die Briten wären besser beraten gewesen, wenn sie als EU - Mitglied den Prozess der EU - Politik intensiv mitgestaltet hätten, anstatt nur zu blockieren und einen national - egoistischen Rabatt-Standpunkt einzunehmen. Alles andere als ein vollständiger Austritt ist unmöglich, wenn Britannien die volle Kontrolle zurück bekommen möchte und keine Beiträge mehr an die EU überweisen will. In ein paar Jahren kann sich die Lage ändern und die Ansichten zur EU auch.

Palas
Nicht nur Probleme durch Hardliner

Ich beneide May nicht. Ihr Land hat nur denkbar knapp für den Austritt gestimmt - so knapp, dass die teilweise schweren Regenfälle am Wahltag in einigen Regionen möglicherweise das Ergebnis beeinflusst hat, wie die Medien berichteten.

Und auch heute gibt es sowohl im Volk als auch im Parlament eine nennenswerte Gruppe, die in der EU bleiben wollen oder für nen weichen Brexit sind. Würde May ihre Hardliner glücklich machen wollen, verscherzt sie es sich mit der anderen Gruppe.

Kurzfristig schadet der Brexit dem Land, mit den EU-Behörden gehen auch Arbeitsplätze und Einnahmen durch Geschäftsleute verloren. Auch Teile des Finanzsektors wollen ihren Sitz in die EU verlegen, ebenso einige andere Unternehmen.

Langfristig muss die Zeit zeigen, wie es läuft. Immerhin hat die EU auch einen wichtigen Teil zum Frieden in Irland beigetragen, wie wohl bei nem harten Austritt bleibt?

Ich persönlich finde es schade, dass immer weniger EU-Bürger sehen, was die EU für den Frieden getan hat...

McWade
Kompromiss

Es ist halt wie es ist.
Die EU hat mit Recht festgestellt, erst wird der Austritt verhandelt/abgeschlossen.
Dabei sollen die Briten erklären wie Sie das Grenzproblem Irland/Nordirland behandeln wollen. Vorschläge der EU wurden genauso wie May´s Ansinnen, durch die UK Regierung abglehnt.
Ein Freihandelsabkommen wird anschliessend verhandelt.
Und das wird wie immer so verhandelt, wie es unter Staaten oder Staatengemeinschaften üblich ist.
Der wirtschaftlich Stärkere hat die besseren Karten. Wer den Kompromiss nicht annehmen möchte ....soll es lassen.
Das hat auch nix mit betrafen oder Rache zu tun.
Das sind allg. Regeln im Umgang mit Verhandlungspartnern.

P. Achterberg
zu Irland

Hallo,

der Druck wird steigen, in Nordirland war eine große Mehrheit für den Verbleib in der EU.

Es gibt große Teile der Bevölkerung die für eine Vereinigung mit der Republik Irland eintritt, eine "richtige Grenze" wird höchstwahrscheinlich wieder die Spannungen zwischen den Republikanern und den Unionisten steigen lassen, das Schreckensbild der Unruhen der 70er bis 90er Jahren sollte wohl dazu führen, dass sich jeder mal überlegt ob er das will.

Arebs
Ich ahne da etwas voraus:

Ein Brexit ohne Gesetz, daraufhin eine Abspaltung von Irland und Schottland, die Vereinigung von nord und Süd Irland, Schottland's EU Beitritt und London denkt sich dann nur noch: "Warum genau sind wir noch mal aus der EU ausgetreten?"

joergbrochi
Wenn es Großbritanien aber doch gelänge...

... wieder so etwas wie ein ganz normales Land zu werden? Ein staatsrechtliches Gebilde, in dem die eigenen Parlamente noch was zu sagen haben und das eigene Verfassungsgericht das letzte Wort hat? Mit eigenen gesicherten Grenzen und der freien Entscheidung wer da rein darf und wer nicht? Ein freies, friedliebendes Land mit freien Völkern, das seine eigenen Verträge mit anderen Ländern und Völkern Europas und der Welt macht? Am Ende sogar Glühbirnen herstellt und krumme Gurken krumm sein lässt? Wie völlig unvorstellbar wäre das denn? Das Imperium schlägt zurück.

eine_anmerkung
Es sollte nie vergessen werden das.....

Es sollte nie vergessen werden das wir den Brexit ausschließlich der Migrationskrise zu verdanken haben und das es sich im Fall der Briten, trotz einiger Sonderlocken, um ein Geberland der EU handelt (oder muss man schon handelte sagen?). So um die 7 Milliarden haben die Briten mehr eingezahlt als rausgenommen und Brüssel macht keinerlei Anstalten zu sparen. Die ersten Stimmen werden in Brüssel laut das Deutschland das ja noch mittragen kann zumal das Schulz und Merkel damals am Rande der Koalitionsverhandlungen eine freiwillige Mehrzahlung von Deutschland in Aussicht gestellt haben. Ein Ei das uns dieser unsägliche Herr Schulz von der SPD gelegt hat.

Peter-23
Exit vom Brexit?

Es ist sehr spannend, wie sich die englische Regierung dreht und wendet um doch noch die Rosinen der EU zu erhaschen.
Ob der Brexit wirklich eine „demokratische“ Entscheidung war, oder nur eine emotional-populistisch ausgenutzte und aufgepeitschte Stimmungsmache muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fakt ist, England merkt nun immer mehr was der Abschied von Europa kostet und welche Hürden man bzw. die May-Regierung aufgebaut hat.
Es kann und darf nicht sein, dass England die Rechte und Vorzüge der EU-Mitgliedschaft erhalten will, sich aber aus seiner Verantwortung stiehlt.
Brücken bauen ja!
Aber quid pro quo!
Europa könnte die Insel brauchen, die Insulaner uns jedoch weit aus mehr.

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