EuroSchau

Ihre Meinung zu Euroschau zur EZB: Draghis Drahtseilakt in Riga

Mitten in den Wirren eines Politkrimis in Lettland tagt der EZB-Rat diese Woche in Riga. Das Treffen könnte den Anfang vom Ende der lockeren Geldpolitik im Euroraum einläuten. Von Klaus-Rainer Jackisch.

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15 Kommentare

Kommentare

Knjas Potemkin
Die Darstellung ist parteilich...

sage ich verbunde mit einem schönen Gruß aus Riga.

Demokratieschuetzerin2021
Die Beendigung der ultra-lockeren Geldpolitik ist ueberfällig

Weiterhin ist eine Beendigung der ultralockeren Geldpolitik längstens ueberfällig:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau-ezb-103.html

EZB könnte Anleihekaufprogramm beenden
Die chaotischen Umstände des EZB-Treffens könnten zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. Denn voraussichtlich wird die Sitzung in Riga als eine der großen Weichenstellungen in die Geschichte der EZB eingehen. Beobachter erwarten, dass der Zentralbankrat dem jahrelangen und hoch umstrittenen Anleihekaufprogramm ein Ende bereitet.

denn die Wirtschaft ist bereits dabei, heißzulaufen. Und dass ist nicht gut. Es ist immer mehr Zeit fuer Reformen und da verweigert sich bei uns die werte CSU und die werte AfD. Denn die sind gegen EU-Reformen und wollen dass alles so bleibt wie es ist bzw. die wollen sogar Rueckschritte. Und deswegen muss dieser Umtrieb von CSU und AfD bekämpft werden und zwar ganz entschieden!!

tevilainen
2500000000 EUR

Um diese Summe mal ins Verhältnis zu setzen: die gesamte Staatsverschuldung Deutschlands betrug im Dezember 2016 2,005 Billionen EUR. Das heißt, mit dem EZB-
Anleihenkaufprogramm wurde innerhalb von 4 Jahren die gesamte Staatsverschuldung der BRD seit 1950 plus 500.000.000 EUR als Liquidität auf den Markt geworfen.

Und was hat es uns gebracht? Aktienkursfeuerwerke in Zeiten globaler Krisen und explodierende Immobilienpreise. Im Fachjargon nennt man das eine Assetinflation. Nicht geholfen hat es dagegen, die Ursachen der Finanzkrise zu beseitigen geschweige denn, die Wirtschaft der EU nachhaltiger zu gestalten.

Am deprimierendsten an diesem Befund ist, dass die Alternative, gute deutsche Sparpolitik, den Karren noch viel schneller versenkt hätte.

Letzte Bemerkung: warum soll der "Verbraucher" von der Zinsanhebung profitieren? Es ist der Sparer, und das Sparvermögen in Deutschland ist höchst ungleich verteilt: 40% haben gar nichts, für die sind die erhöhten Zinsen eher nachteilig

Buntekuh
Warum nicht Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung?

Das der Chef der Zentralbank der EZB kraft Amtes angehört, wäre die Aufklärung im dringenden Interesse der EU. Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung ("Olaf") wäre doch dafür die richtige Adresse, nicht der EuGH.

FalkoBahia
Endlich!

Es ist längst überfällig, dass Draghi endlich eingesteht, dass sein mittlerweile 10-jähriges Zins- und Stützungsloch schon lange kontaproduktiv ist. Das Ankaufen von Staatsanleihen hat zwar einigen Staaten (inkl. Deutschland) eine Zeitlang geholfen, führt aber mittlerweile zu politischen Fehlentscheidungen. Dabei stellt sich mir die Frage, was passiert eigentlich mit diesen ganzen Anleihen im Bestand der EZB?

Die Nullzinspolitik hat nicht nur zu einer beträchtlichen Blase am Aktienmarkt geführt, sondern de facto Sparer und Rentenempfänger enteignet. Das wiederum führt dazu, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil des deutschen Haushaltsüberschusses in die Stützung der Rentenversicherung fließen muss. Also ein Nullsummen Spiel. Es ist an der Zeit, endlich wieder normale Verhältnisse zu schaffen.

Zur Situation in der lettischen Zentralbank sollten sicherlich mehr Fakten auf den Tisch als in diesem Artikel genannt.

bobby3001
Ankauf von Anleihen

Die ultra lockere Geldpolitik verbunden mit den hohen Anleiheankäufen war dazu gedacht, die Zinsbelastungen der süd-östlichen Euroländern aus ihren Kreditaufnahmen möglichst klein zu halten. So richtgig hat dies aber nicht geholfen. Dafür stiegen die Aktienkurse und die Immobilienpreise in der nordeuropäischen Eurozone explodierten. Wer sich heute noch gegen die Vergemeinschaftung von Schulden innerhalb der Eurozone wendet, der muss sich eingestehen, dass wir mit den massiven Anleiheankäufen der EZB schon genau das haben: Die Vergemeinschaftung der Schulden innerhalb der Eurozone, durchgeführt durch das gemeinsam getragene Bankhaus EZB. Es wird nun endlich Zeit, die Zinschraube wieder nach oben zu drehen, um in vielen Bereichen ein Preisniveau zu bekommen, das die Realität wiederspiegelt und nicht durch eine künstliche Nachfrage explodiert. Nachteil: Griechenland und Italien werden schnell in die nächste Schuldenkrise geraten.

trulicken
Kontraproduktiv ist die deutesche Politik des Export-

überschusses und die Zerstörung des Binnenmarktes. Das hat die EZB erst zu dieser Poltitik gezwungen. Beschwerden bitte an die schwarzen und roten Nullen in Berlin. Die schwäbische Hausfrau hat halt keinerlei Ahnung von Volkswirtschaft.

gman
Zu 12:20 von tevilainen "40% haben gar nichts"

.. 40% haben gar nichts, für die sind die erhöhten Zinsen eher nachteilig

An was bemessen? Und in der EU? In Griechenland, Italien? Immobilien, Null-Steuern...

Von "erhöhten Zinsen" kann keine Rede sein. Wenn es bei der Draghi-Politik quasi Geld umsonst gibt, bzw. manche am Schuldenmachen noch profitieren, ist das irre. Staaten und Menschen verschulden sich so im Übermaß und unübersehbar.

Ja klar, Schulden machen ohne Zins und möglichst noch ohne Rückzahlung ist ein Vorteil solange das Geld der Anderen reicht und sie das böse Spiel mitmachen. Das muss beendet werden, das dann als Nachteil zu bezeichnen ist absurd.

Vorsorge für Alter oder Familie, Sparen macht so keinen Sinn mehr. Wird die Geldpolitik nicht geändert, ist die Zukunft bald verspielt. Auch seriös geführte Banken werden in Schwierigkeiten kommen. Banken mit faulen Krediten im Übermaß sowieso. Der € wird vollends als Spaltpilz in die EU-Geschichte eingehen.
Wenn alle dann nichts haben, ist das Ziel erreicht?

gman
Der Irrsinn nimmt kein Ende -NEGATIV-Zinsen -ja das ist negativ!

Unglaublich, diese Meldung stimmt auch noch!
Wir retten mit unserem Steuergeld und zahlen auch noch Negativzinsen dafür.

Für unsere Rettungs-Milliarden müssen wir jetzt auch noch Zinsen zahlen! 128,9 Millionen Euro Steuergeld fließt an den Euro-Rettungsschirm ESM: Negativzinsen!
Grund:
Der Schirm darf für das Anlegen seines Stammkapitals von rund 80 Milliarden kein Risiko eingehen.
Das Geld liegt deshalb auf EZB-Konten: bei 0,4 Prozent Minuszinsen.

NeutraleWelt
@ 12:47 von FalkoBahia

"Endlich!
Es ist längst überfällig, dass Draghi endlich eingesteht, dass sein mittlerweile 10-jähriges Zins- und Stützungsloch schon lange kontaproduktiv ist."
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Das glauben Sie doch nicht wirklich, dass Herr Draghi so etwas jemals sagen würde?
Wenn alle Stricke reissen geht er wieder zurück zu Goldman Sachs International.
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Wir bleiben hier. Keine Zinsen für´s Gesparte, Altersvorsorgen, die keine Renditen mehr erwirtschaften können.
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Aber Sie können ja ein Haus bauen/kaufen. Die Kredite sind doch so niedrig! Aber das Haus kostet jetzt 500.000€......
Spekulieren Sie doch am Aktienmarkt!
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Danke, Herr Draghi.
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Wie kann man einen Italiener zum Chef der EZB machen..... Monte dei Peschi braucht Sie!

Peter Kock
Ende der lockeren Geldpolitik ?

Nicht mit Herrn Draghi und auch nicht mit den Finanzministern aller EU-Länder. Der Grund ist recht einfach zu überblicken. Alle EU-Länder sind höchstverschuldet. Allein Deutschland, Italien und Frankreich haben über 65 % der gesamten EU-Staatsschulden verursacht.
Deutschland zahlte vor ein paar Jahren noch jährlich 30-40 Milliarden an Zinsen. Heute sind es etwa 5-6 Milliarden. Deshalb haben alle größtes Interesse am 0-Zins und es war einfach und schön alles jemand Anderem in die Schuhe zu schieben. Und die gesparten 30 Milliarden jährlich wo tauchen die auf ? Natürlich nirgendwo. Alles ist wie immer und überall gleich.

Peter Kock
Die deutschen Staatsschulden ....

.... sind aktuell bei 6,2 Billionen. Also weit weg von den erwähnten 2,1 Billionen. Können Sie gern nachlesen beim Institut für Generationenverträge in Freiburg. Denen kann man mehr glauben als den Verursachern.

Driftzonen

"Erst kommt das Fressen, dann die Moral." B. Brecht.
Hat schlechte Gedichte geschrieben, aber hier hatte er Recht.

Wie kann man überhaupt Menschen Verantwortung übergeben, die in einer immerwährenden Win-Win-Situation sind.

Karl Napf
14:22 von gman

wir leben halt dank draghi im tollhaus. und der deutsche Michel und seine kleine frau merken es nichtmal oder begreifen es nicht. hier haben es ja einige schlaue auch geschrieben, niemand verliert was

pnyx

Natürlich kommt der Artikel nicht ohne Vorwürfe an Moskau aus. Sie sind zwar extrem vag und wolkig, aber hei, was solls? Eigentlich ist ja in diesem Zusammenhang von lettischen Privatbanken und ihren möglicherweise luschen Geschäften Privatpersonen, darunter möglicherweise auch Russen die Rede. Dennoch wird angedeutet, dass irgendwie auch der russische Staat... Irgendwas bleibt immer hängen...