Der Amokfahrer von Münster verfasste vor der Tat eine Art Lebensbeichte, die er an Bekannte versandte. Zudem hinterließ er ein 18-seitiges Schreiben, das die Ermittler als Andeutung eines Suizides werten. Von Georg Mascolo und Katja Riedel.
Zunächst schien der erste Sommertag bewusst ausgewählt weil dann besonders viele unschuldige Bürger heimtückisch und feige ermordet werden konnten.
Nun wird spekuliert, der Täter hätte aus einer Depression heraus gehandelt.
Voreilige Spekulationen sollten ausbleiben. Bei dem schlimmsten Terroranschlag nach der Wiedervereinigung wurde tagelang der polnische LKW Fahrer verdächtigt.
Die Polizei bräuchte Tage um Ausweispapiere des echten Terroristen Amri zu finden.
Die Behörden haben mein volles Vertrauen!
Mir müssen mit diesen Psychopathen und "Trittbrettfahrern" leben. Leider.
Das Leben ist einfach kompliziert geworden. Es gibt keine einfachen Lösungen mehr bzw. hat es auch nie gegeben, auch wenn sich das manche wünschen oder meinen, herbeireden bzw. "herbeihetzen" zu können !
Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden der Opfer.
"Zudem hinterließ er ein 18-seitiges Schreiben, das die Ermittler als Andeutung eines Suizides werten."
Der Mann hat sich selbst erschossen! Was soll das denn gewesen - ein Unfall?!
Die wenigsten psychisch kranken Menschen stellen eine Gefahr für andere dar. Die Delinquenz liegt hier sogar deutlich unter dem Bevölkerungsdurchschnitt, bei Gewaltverbrechen sogar weit darunter. Die überwiegende Zahl führt ein für andere völlig unauffälliges Leben. Viele wären überrascht, wenn sie wüßten, wer alles in ihrem Umfeld an einer psychischen Störung im medizinischen Sinne leidet. Die altbekannten "Irrenanstalten" gibt es nicht mehr, und das ist gut so.
Küchenpsychologen sollten sich tunlichst zurückhalten mit Erklärungsversuchen und erst Recht mit Ratschlägen für den zukünftigen Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Die "Normalos" sind statistisch weit gefährlicher.
"...in dem er aufarbeitete, was in seinem Leben schiefgelaufen sei und wer daran Schuld trage."
Schuld daran tragen sicher nicht die Menschen, die er bei seiner feigen Attacke getötet und verletzt hat. Die waren nur rein zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort.
Die "Logik" solcher Amokläufe wird sich mir nie erschließen. Aber das ist eben der Punkt: Solche Leute sind psychisch gestört, da darf man kein vernünftiges Handeln erwarten.
Zudem solle man nicht wieder den Fehler machen, in den Medien zu viel über den Täter zu diskutieren und zu spekulieren. Diese Aufmerksamkeit kann dazu beitragen, dass sich ähnlich gestörte und suizidale Menschen zur Nachahmung angeregt fühlen.
Den Familien und Freunden der Ermordeten möchte ich mein Beileid aussprechen, den überlebenden Verletzten wünsche ich viel Kraft bei der Bewältigung dieses furchtbaren Traumas.
"Voreilige Spekulationen sollten ausbleiben. Bei dem schlimmsten Terroranschlag nach der Wiedervereinigung wurde tagelang der polnische LKW Fahrer verdächtigt..."
Merken Sie was? Ziemlich fragwúrdige Taktik. Zurückhaltend ausgedrückt.
"Spekulationen" angeblich ablehnen, um im nächsten Satz gleich die seit gestern von sektenhaft gläubigen AfD-Anhängern permanent neu gestreuten Verschwörungstheorien quasi so nebenbei hier unterzubringen. Das Geschehen hat nichts mit einem islamistischen Zusammenhang zu tun. Auch wenn Sie es sich noch so sehr gewünscht haben.
Ist wie beim Vorfall mit der German Wings Maschine -Menschen bleiben unberechenbar und die absolute Sicherheit wird es niemals geben.
Meiner Meinung nach sollte die Presse auch gar nicht zu sehr auf die Täter solcher Ereignisse eingehen, sondern sich mehr um Solidarität der Verletzten und Verstorbenen bemühen.
Schade auch, dass einige Rechtspopulisten mit ihren schrecklichen Kommentaren ihre Widerlichkeit wieder einmal unter Beweis stellen mussten
Mein Beileid an die Familienangehörigen.
Psychisch krank sind viele, deshalb aber in einem Fanal Leute umzubringen ist perfide, feige und falsch. Darf ich raten, was in seiner „Lebensbeichte“ steht? Alle anderen sind schuld - wie immer.