Markus Preiß

Ihre Meinung zu Kommentar: Trumps Pläne - Anlass für deutsche Selbstkritik

Ja, das mit den US-Zöllen scheint für die EU vorerst gutgegangen zu sein. Aber der Anlass bleibt: der gigantische deutsche Exportüberschusses, meint Markus Preiß. Jetzt muss es ein Umdenken geben.

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21 Kommentare

Kommentare

nie wieder spd

Völlig richtig! Höhere Löhne!!!!!
Sagen Sie das bitte auch den Arbeitgebern!!
Und vor allem den Gewerkschaften!!!
Denn die knausern so sehr mit ihren Forderungen, das es schon fast lächerlich ist!
Alles unter 10 % jährlich mehr an Lohnerhöhung ist völlig indiskutabel!

Zeilenschreiber69
Zum Kommentar

Ich würde mir doch sehr wünschen, dass Kommentatoren zu wirtschaftlichen Themen ein Mindestmaß an Sachkenntnis und Wissen um ökonomische Zusammenhänge aufweisen. Stattdessen bekommen wir eine Positionierung aus dem Bauch heraus. Wir Deutschen würden nichts im Ausland kaufen? Die meisten Produkte Made in Germany haben Vorprodukte oder Rohstoffe aus dem Ausland zur Grundlage! Eine Lösung für das Problem: Unsere Produkte teurer machen. Was hilft dies denn den Griechen? Bauen diese dann Autos, die wir kaufen? Ein Milchmädchen-EinmalEins des Autors! Die Konkurrenz in Fernost würde sich über verlorene deutschen Marktanteile allerdings sehr freuen ... Das schadet dann der ganzen EU.

Massenschieber

Der Trump hat doch bloß ein müdes Lächeln übrig für die, die ihn als z.B. "wildgeworden" - wie hier - bezeichnen. So blöd kann niemand sein, dass er das immer gleiche Spiel nicht durchschaut.

c4--
Unsinn!

Ein hoher Handelsbilanzüberschuss ist für das Land welches ihn erzielt durchweg positiv, denn es kommt einfach mehr Geld hinein. Wie sich das dann verteilt ist eine andere Frage und hängt maßgeblich von anderen Stellschrauben ab.

Natürlich fehlt dieses Geld am Schuss anderen Staaten, denn global betrachtet müssen sich Handelsbilanzüberschüsse und Defizite ausgleichen, ABER: Es ist an den Staaten mit Handelsbilanzdefiziten etwas zu ändern, damit sich ihr eigener und der weltweite Wohlstand mehrt, z.B. indem sie ihre Fertigungskosten senken oder die Qualität ihrer Produkte verbessern.
Zu sagen Deutschland solle seine Handelsbilanz künstlich senken ist, wie einem Schüler zu sagen: Mach absichtlich Fehler in deinem Test, damit sich dein fauler Mitschüler nicht schlecht fühlt.

Es sollten weltweit Zölle und staatliche Investitionen in Exportgüter verboten werden, nur so bekommt man einen Welthandel, der durch faire gegenseitige Konkurrenz Innovationen vorantreibt und Leistung belohnt.

grübelgrübel
Ein verstörender Gedanke:

Produkte teurer machen, damit sie auf dem Weltmarkt weniger gekauft werden. Wenn wir Löhne hätten, wie in China könnte man dort ansetzen. Aber das durchschnittliche Einkommen bei uns liegt auf einem ähnlichen Niveau wie vergleichbare Länder.

Ich behaupte, dass unsere Produkte oft nicht gekauft werden, weil sie billiger sind, sondern weil sie besser sind. Das würde bedeuten, man müsste an der Qualität ansetzen. Das wird niemand ernsthaft wollen.

WiPoEthik
Vorgeschlagene Lösung ist keine Lösung

Der Vorschlag vermehrt zu investieren ändert nichts am Exportüberschuss, wenn die Investitionen bei deutschen Unternehmen eingekauft werden. Und auch wenn wir im Ausland einkaufen heißt es nicht automatisch, dass wir US-Produkte kaufen.

Weiterhin kann der Dtaat Unternehmen nicht zur Investition zwingen. Wenn es aber der deutsche Staat ist der investiert um den Überschuss irgendwie auszugleichen haben wir ein anderes Problem. Denn dann wird fer private Überschuss durch staatliche Ausgaben 'kompensiert'. Damit würde sich der Staat massiv verschulden.

Die Anpassung der Löhne zur Senkung unserer Wettbewerbsfähigkeit ist auch nur begrenzt eine Lösung, da der Staat nur wenige Möglichkeiten hat auf die Löhne in der Industrie einzuwirken. Die Löhne im öffentlichen Dienst zu erhöhen wirkt sich auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht aus.

malitze
Wohltuender Kommentar

Danke für diese Perspektive, meiner Meinung der richtige Ansatz der leider unter dem Heer schwäbischer Hausfrauen oft zu kurz kommt.

RoyalTramp
Auf keinen Fall höhere Löhne!

Denn viele Branchen sind tariflich nicht geregelt.

Wenn es da dann heißt "10% höhere Löhne", dann knallen in ihrer unermesslichen Gier die Unternehmen und Händler mindestens auch 10% auf die Preis drauf, sodass wir dann eine enorme Inflation haben, von der aber eine große Zahl an Gehälter ausgenommen wären, sodass sich also das Heer der Menschen in relativer Armut dadurch noch weiter vergrößern wird. DAS ist kein erstrebenswerter Zustand, es den schwer gebeutelten Menschen auch durch Inflation zusätzlich das Leben zu erschweren!

friedrich peter peeters
Wir werden alle umdenken müssen .

Ein richtiger Kommentar Herr Preiß. Das Umdenken ist gar nicht so einfach. Aber es geht nicht anders. Aber wenn dann mehr Auslandsinvestitionen und Know How-Transfer nötig ist, dann bedarf es mehr Sicherheit und keine Wild-West Methoden. Und Neo-Kommunistische Dogmatik auch nicht. Also in den kommenden Monaten gibt es viel Arbeit.

Alexander Fleming
Schlimme Fehler in Kommentaren!

Ein Netto-Exportüberschuss ist nichts anderes als ein Importdefizit. Es klingt schön, ist aber eine Katastrophe - insbesondere für die EU, weil wir eine Währungsunion sind.

Man muss sich viel mehr mit Destatis beschäftigen:

Alle Finanzierungsüberschüsse Deutschlands wurden dem Ausland auferlegt, fast 280 MRD Euro. Das ist das Geld, was Deutschlands Sektoren an Überschüssen 2017 erzielt haben und entspricht genau dem deutschen Leistungsbilanzüberschuss.

Deutschland ist ein schwarzes Loch für das Kapital Europas und in der Welt, während diese unfassbaren Einnahmen völlig ungleich in Deutschland verteilt werden.

All das Gerede um die EU und den Schaden. Es ist genau anders herum. Deutschlands Exporte machen die EU kaputt.

Gast
falsches Gedankenbild

Würde die EU auf die Barrikaden gehen, wenn Kalifornien ein enormes Plus erwirtschaftet? Wir sehen die USA als ganzes.

Im Gegenzug wird jedoch Europa immer noch als Potpourri einzelner Nationen gesehen. Und es ist tatsächlich so. Europa ist ein loser Zusammenschluss, bei dem der Euro nur die erste und kleinste Grundlage bildet. Eine Union mit einem Wirtschaftsministerium, einem Außenministerium, einem Verteidigungsminister und gleichen Steuermodellen sowie vielen weiteren Angleichungen ist das unbedingte Ziel.

Das bedeutet natürlich auch Abgabe von Kompetenzen an diese zentrale Regierung.

Das dauert aber noch viele, viele Jahre. Und damit viel zu lange.

Zwischenzeitlich darf man den Amis klar machen, dass sie nicht billigend die schlechte Lage in Griechenland für sich in Kauf nehmen können, aber gleichzeitig kritisieren, dass Deutschland gut wirtschaftet. Hier muss man Europa als ganzes sehen.

IlPadrino

Mich persönlich würde hier interessieren welche Länder mit uns vergleichbar sind?
Abgesehen von China erwirtschaftet kein Land einen ähnlich hohen Exportüberschuss...

Alexander Fleming
Oje Oje..

Ist es überhaupt nicht. Sie haben keine Ahnung.

Das Problem ist ja, dass diese Überschüsse an Deutschland ja gar nicht in der Summe ausgezahlt werden können, die man uns schuldet. Es geht nur noch um Schuldverschreibungen.

Es ist ein großes Übel, das Überleben einer Volkswirtschaft ganz und gar abhängig zu machen von der Nachfrage aus dem Ausland. Irgendwann, wenn man dort zu Protektionismus greift (wie z.B. Strafzölle) oder der Schuldenberg zu hoch wird (Griechenland) und eben nicht mehr "gerettet" werden kann, dann gehen die großen Exportunternehmen hier, die für unsterblich gehalten werden, ganz fix drauf.

Ich glaube, Sie verstehen das Problem des Nettoexportüberschuss einfach nicht. Aber da sind Sie nicht alleine. Frau Merkel versteht das nämlich auch nicht.
Schade, denn jeder Finanzminister - außer dem deutschen - könnte es ihr erklären. Denn die sagen seit Jahren nichts anderes, als dass das deutsche Modell niemanden nützt, außer einigen Wenigen.

Account gelöscht
Unsere Produkte

werden gekauft weil sie einen guten Ruf haben: Made in Germany steht für gute Qualität,das war schon immer so.

EPN
Weitgehend verschenkt

wird in Wahrheit der Warenwert des deutschen Exportüberschusses. Deutschland kriegt dafür Geld, na toll, aber wenn es sich dafür nichts kauft weil es nichts braucht (ist ja ÜBERSCHUSS) hat es doch nichts davon. Schon mal was von Target 2 gehört? Dieses aus Export-Überschüssen entstandene EU-Intern-Guthaben von fast 1 Billion wird eines Tages gestrichen damit unsere Nachbarn nicht Pleite machen. Das sind 10.000 Euro pro Bundesbürger - echt geil. Im Prinzip hatte Helmut Schmidt diese Export-Verschwendung schon vor 20 Jahren für sinnlos erklärt. Vorschlag: In den nächsten 5 Jahren dürfen alle Bundesbürger im EU-Ausland auf Kosten der Bundesbank hemmungslos Urlaub machen. Und die Bundesbank nimmt das Geld vom Target-2-Konto.

Werner40

Andere Länder müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen; nicht Deutschland soll sich weniger wettbewerbsfähig machen. Im übrigen ist Deutschland kein Billigmassenproduktexporteur. Produkte werden teuer gekauft weil die Qualität stimmt.

Einfach Unglaublich
Dann sollten ...

... die Medien endlich damit aufhören, Forderungen nach Lohnerhöhungen als überzogen darzustellen.

Es ist eine Schande, wie die Medien eine gerechtere Verteilung von Unternehmensgewinnen und Lohnsteigerungen wie in anderen europäischen Staaten als schädlich darstellen.

Das Gegenteil ist der Fall. Lohnerhöhungen von 6 % und die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro sind dringend nötig um den Irrweg der Lohnzurückhaltung des letzten Jahrzehnts zu korrigieren.

Kokolores2017
Mehr Lohnzuwachs und auch bessere

Bezahlung und Absicherung für z. B. Selbständige/Freiberufler und überdies weiter an einem vergleichbaren Lebensstandard EU-weit zu arbeiten, ist auf jeden Fall richtig - aber nicht in erster Linie, um die USA glücklich zu machen. Die betreiben selbst Lohn-/Honorar-Dumping und lassen in Mexiko und Fernost produzieren. Sie bestimmen die Finanzwelt, halten die Aktienmehrheit der großen Konzerne in D, kaufen bei uns Wohnungsgesellschaften auf und sind aggressiv marktbeherrschend im e-Geschäft.

Wir kaufen doch nicht nach Handelsbilanzen, sondern nach Bedarf/Wünschen, Qualität und Preis. Die Regale sind voll von Produkten aus aller Herren Länder - aber wenn ich die Wahl habe, kaufe ich aus der EU, Deutschland und bei Lebensmitteln möglichst aus der Region.
Es ist heute doch viel wichtiger, sich um möglichst kurze bzw. energiesparende Transportwege zu sorgen, als darum, ob wir die US-Handelsbilanz bedienen. In der EU gibt's halt fast alles - und sehr gut. (Der Rest kommt aus Fernost.)

harry_up
@ c4--, 22:34

Schön und gut, aber glauben Sie allen Ernstes, die wirtschaftlich schwachen Staaten könnten ihre Handelsbilanz auf Fingerschnipp ankurbeln?
Und wenn sie es könnten, sähe Trump sich das ganz sicher nicht einen Tag an, weil die Handelsbilanz-Schieflage dann noch größer würde.
Daran verbesserte auch die weltweite Abschaffung aller Zölle nichts, im Gegenteil.

bobby3001
An dem Kommentar ist viel

Wahres dran. Wenn man Produkte über die Löhne teurer macht und die Menschen den höheren Lohn im Inland ausgeben, könnte es klappen. Weiterhin muss endlich mehr Geld in Investitionen fließen. Schulen, Unis, Kindergärten, Autobahnen, Straßen, Öffentlicher Nahverkehr, alternative Energien, Hochwasserschutz, Krankenhäuser, Kanalsanierungen, Digitalisierung usw. die Liste ließe sich noch sehr lange fortsetzen. Davon hätten auch alle etwas. Immer nur der Schwarzen Null nachzujagen ist vollkommen verkehrt. Und natürlich nehmen wir mit unserem Handelsüberschuss vielen anderen Ländern die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Ein kleines Beispiel aus einer langen Liste: Unsere Landwirtschaft produziert viel zu viel Nahrung. Das macht sie, weil ein großer Teil z.B. in Afrika verkauft werden kann und damit den einheimischen Markt zerstört, weil die Nahrungsmittel günstiger angeboten werden können, als der heimische Markt dort in der Lage ist zu produzieren.

zoya
Importdefizit

Wenn man es genauer durchdenkt, erkennt man, dass das Problem ein Importdefizit Deutschlands ist. Höhere Löhne helfen, dass deutsche Konsumenten mehr Geld für den Import haben. Die Niederlande haben übrigens einen noch ausgeprägteren Niedriglohnsektor und einen noch ausgeprägteren Handels Überschuss. Ich finde es erstaunliche, dass viele Mitkommentatoren denken und starr und steiff behaupten, sie hätten Ahnung aber nur neoliberaler Industriepropaganda auf den Leim gegangen sind..