Foto des Satiremagazins "Titanic"

Ihre Meinung zu "Bild"-Bericht über Jusos: "Titanic" reklamiert Fake für sich

Die "Bild" hatte über mögliche Russland-Kontakte der Jusos berichtet und ist damit offenbar einer Aktion des Satiremagazins "Titanic" aufgesessen. Ein Fehlverhalten erkennt sie aber nicht. Von Wolfgang Wichmann.

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27 Kommentare

Kommentare

BoMbY
Technisch alle ganz schwach.

Die Absenderadresse kann bei SMTP frei gewählt werden, und wird höchstens von SPAM-Filtern geprüft. Jeder kann Mails als 'merkel@bundeskanzleramt.de' oder 'friede@springer.de' versenden.

BoMbY
Ergänzung.

Und eine Email gesichert als Textdatei, ohne DKIM-Header oder ähnliches, kann jeder mit einem beliebigen Texteditor zusammen basteln. Das beweist für sich genommen so oder so absolut nichts.

Account gelöscht
"Bild"-Bericht über Jusos:"Titanic" reklamiert Fake für sich

Ein Fehlverhalten erkennt BILD aber nicht.Das passt zu BILD.
Ein paar E-Mails werden verschickt und schon kommt eine Geschichte die der Bildzeitung passt.Das ist "echter" Journalismus.Kann man aber anderen auch zutrauen.

dr.bashir
Das Fatale an solchen Fake-News

Die SPD-Jugendorganisation Jusos hatte die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen.

Das Schlimme ist, das so ein Dementi bei Vielen, die die falsche Nachricht vorher gelesen haben, nichts bewirkt. Und sind wir ehrlich - irgendwelche Skandale werden immer so lange dementiert, bis es nicht mehr geht. Die Meldung, wenn sie nicht völlig absurd ist, ist glaubwürdiger, als das Dementi.

Und selbst nach der Enttarnung der "Titanic"-Aktion wird die ursprüngliche Meldung bei manchen als Fakt im Gedächtnis bleiben. Deswegen finde ich sie auch nur mäßig lustig.

Selbst völlig absurde Meldungen werden von irgendwem geglaubt, wenn sie dem vorher gefassten Weltbild entsprechen ("wusste ich doch schon immer").

Das Fatale an heutigen Fake-News ist nicht deren Tatsache an sich, sondern die heute erzielbare Reichweite. Früher blieben die, die sich ganz sicher waren, dass Elvis von Aliens entführt wurde, unter sich.

reginasayshello
"journalistische Qualität"

Ich kann mich nicht erinnern, dass die BLÖD - ähhh BILD - jemals durch Qualitäts-Journalismus aufgefallen wäre! ;)

Das Blatt kann eines: durch Appellieren an niedere Instinkte Stimmung und damit Geld machen - nicht mehr, aber leider auch nicht weniger.

patzie

Bild druckt doch alles was in ihre Agenda passt,jetzt ist es mal wieder rausgekommen.

Paddy B.
Gegendarstellung?

Gab es für solche Fälle nicht mal den Anspruch, den die Jusos/SPD jetzt haben sollten, auf der Titelseite in gleicher Schriftgröße eine Gegendarstellung zu bringen? Fände ich durchaus angemessen.

Ingerimmson
Natürlich sieht die 'Bild'

kein Fehlverhalten bei sich selbst. Hat 'Der Stürmer' bei sich damals ja auch nicht. Weder in dem einem noch dem anderen Fall ging bzw. geht es aber um journalistische Standards. Nein, es geht nur um rechte Propaganda, und für diese reichen alternative Fakten bekanntermaßen aus. Es ist immerhin schön zu sehen, wie das faschistische Hetzblatt mit einer sinkende Auflage zu kämpfen. Mal sehen, wann der harte Kern der Leser übrig bleibt, die jede Lüge (auch Bild Artikel genannt) für bare Münze nimmt.

Thomas Wohlzufrieden
Qualitätsjournalismus?

Die Tatsache, das von den Verantwortlichen des betreffenden Blattes "kein Fehlverhalten" ihrerseits erkannt wird, sagt alles über die Qualität der betreffenden Journalisten und ihrer Zeitung aus. Aber darüber kann sich ja jeder selber seine Meinung bilden.

Prof.
FakeNews ist "Qualitätsjournalismus"

In Wahrheit ist der gesamte Journalismus in Deutschland ein komplettes Desaster.
Die Tageszeitungen und Nachrichten hängen so sehr an politischen Akteuren, dass sie gar kein unabhängiges Bild mehr zeichnen können.

"Regierungstreu" ist da noch sehr höflich ausgedrückt.

Ich wäre dafür, dass Verlage für verbreitete Falschmeldungen oder grobe Fehler erheblich Strafe zahlen sollten. Im Zeitalter des Internets können wir von jeder Tageszeitung erwarten, dass sie Originalquellen verlinken oder publizieren.

Dann sind 95% der Diffamierungs-, Werbungskampagnen und Falschmeldungen vom Tisch.

Automatic
Man muss sich nur die Headline

des Bild-Artikel ansehen, dann erkennt man die journalistische, und auch die stilistische Qualität, für die Herr Reichelt verantwortlich zeichnet. Ein übrigens liefern seine Auftritte in Talkshows. Da nützen nun auch keine Rückzugsgefechte mehr. Meiner Meinung nach blamiert sich Bild nicht nur mit diesem Artikel, sondern jeden Tag muss man das arme Papier bedauern, welches für diese Art Journalismus herhalten muss.

Sisyphos3
15:17 von reginasayshello

Das Blatt kann eines: durch Appellieren an niedere Instinkte Stimmung und damit Geld machen - nicht mehr, aber leider auch nicht weniger
.
das können andere auch
geben sich einen pseudoseriösen Eindruck
nur mit einer etwas gewählteren Wortwahl heißt es noch lange nicht,
dass ne Zeitung nicht lügt, beeinflußen will oder Geld verdienen will/muß

Marcelino
jourlalistische Qualität

Habe zufällig (bin kein Bild Leser) in einer der letzten Ausgaben als Schlagzeile gelesen, dass jetzt ein Hund für die SPD bzw.Groko wählen kann. Sind die denn ganz verrückt , besser gesagt bekloppt geworden. Wie kann man so einen Schwachsinn als Aufmacher für eine Schlagzeile drucken. Unfassbar !!!
Beste Grüsse

barbarossa2
15:51 von Prof.

Ihrem Vorschlag meine 100%ige Zustimmung.

gleichgewicht
Journalistische Qualität?

@15:17 von reginasayshello und 15:40 von Paddy B.

Unterschreibe beides zu 100 Prozent.

Holyshit

Als die deutschen Massenmedien den Wirtschaftsprofessor Varofakis in einem Video zeigten, in dem er einen Stinkefinger zeigt, waren sich alle einig: Es ist echt.

Es war (wie immer) eine hausgemachte Fälschung (Böhmermann).

Die Aktion hat ihren Nutzen erfüllt Varofakis gab auf und alle Griechen verloren ihr Erspartes.

Heute ist es eben die Bild, die (wie immer) alles übernimmt, was pro Krieg und kontra Frieden ist. ... Deutsche Presse ist echt unterirdisch. Die Satire zeigt das schon seit Jahren, aber immer mehr Bürgern bleibt das Lachen im Halse stecken!

fathaland slim
15:51, Prof.

>> dass Verlage für verbreitete Falschmeldungen oder grobe Fehler erheblich Strafe zahlen sollten. Im Zeitalter des Internets können wir von jeder Tageszeitung erwarten, dass sie Originalquellen verlinken oder publizieren.<<

Sie haben keine Ahnung von journalistischer Arbeit.

Sie erinnern sich an die Sache mit den Informanten einer Zeitschrift, deren Offenlegung die Staatsanwaltschaft gefordert hatte?

Geben Sie mal "Staatsanwaltschaft Potsdam Cicero" ein.

Wurde zum Glück höchstrichterlich in Katlsruhe abgeschmettert. Der Quellenschutz ist ein hohes Rechtsgut, wenn es um Pressefreiheit geht.

Mit Ihrem Gesetzesvorschlag, den Sie hier unterbreiten, wäre investigativer Journalismus nicht mehr möglich. Es gäbe dann bloß noch offizielle Verlautbarungen.

skydiver-sr
Selbstkritik

....ist keine Stärke der Bild Zeitung-statt dessen Verleumdung Beleidigung Diffamierung und FakeNews

Gast
@Prof: Wunschdenken

Sie schreiben, Journalismus soll auf Originalquellen verlinken. Das ist ein frommer Wunsch, denn das sind in der Regel maximal Sekundärquellen. Viel zu erfahren gibt es da also nicht.

Gebraucht wird immer das Original: Die Behauptung, das Schriftstück, etc.
Und journalistischer Quellenschutz muss bestehen bleiben! So kommen Sie also niemals an alle Informationen heran, die einem Artikel, einer Meldung, zugrunde liegen.

Klar, es muss sorgfältig und transparent gearbeitet werden. Aber das, was Ihnen vorschwebt, wird nichts verbessern, weil es broken by design ist.

Donostia
Unverändertes Konzept

Die Bild bleibt sich treu und die "Ärzte" haben das Konzept vor 10 Jahren treffend auf den Punkt gebracht: "Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht"
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Andreas Unzufrieden
Jusos reingefallen

Das schlimme ist nicht die Satireaktion der Titanik. Satire darf das. Das schlimme ist, dass es jeder den GroKo-Gegnern zugetraut hätte, sich von dubiosen russischen Finanziers kaufen zu lassen.

Account gelöscht
@dr.bashir, 15:13

Und selbst nach der Enttarnung der "Titanic"-Aktion wird die ursprüngliche Meldung bei manchen als Fakt im Gedächtnis bleiben. Deswegen finde ich sie auch nur mäßig lustig.

Die Titanic ist auch kein Witzblatt, und ob es der Sinn der Aktion war, Lacher zu erzeugen, würde ich mal bezweifeln.
Es wurde höchst anschaulich gezeigt, wie Medien wie die BILD zu ihren Nachrichten kommen, und dafür kann man den Redakteuren dankbar sein. Sollte man etwa auf die Entlarvung eines solchen Stils verzichten, nur, damit keiner mit der dafür gefaketen Meldung in Verbindung gebracht wird?

fathaland slim
15:13, dr.bashir

>>Und selbst nach der Enttarnung der "Titanic"-Aktion wird die ursprüngliche Meldung bei manchen als Fakt im Gedächtnis bleiben.<<

Das ist richtig.

Bestes Beispiel dafür ist der satirische Artikel in einer Juso-Unterbezirkszeitung, in dem sich über Antifa-Berufsdemonstranten, die angeblich von der SPD bezahlt wurden, ausgelassen wurde.

Unter besonderer Berücksichtigung der Rentenanspruchsfrage.
Das wurde von vielen rechten Portalen für bare Münze genommen und wird immer noch verbreitet.

>>Deswegen finde ich sie auch nur mäßig lustig.<<

Narrensichere Satire gibt es nicht. Braucht es auch nicht zu geben, denn die Art Narren, die auf so etwas reinfällt, macht sich selbst zum Gespött.

dr.bashir
@16:39 von frosthorn

Ich bin der letzte, der die Bild entschuldigen wollte, aber auf gut gemachte Fakes können auch andere reinfallen.
Die würden sich aber womöglich dafür entschuldigen.
Und selbst wenn es nicht lustig, sondern entlarvend sein sollte bleibt der Schaden bei den Jusos und die Titanic hat die Publicity.
Und was Neues über die Bild haben wir auch nicht gelernt.

schabernack
16:16 von Holyshit

«Als die deutschen Massenmedien den Wirtschaftsprofessor Varofakis in einem Video zeigten, in dem er einen Stinkefinger zeigt, waren sich alle einig: Es ist echt.
Es war (wie immer) eine hausgemachte Fälschung (Böhmermann).»

Das haben Sie aber völlig falsch in Erinnerung.
Der „Stinkefinger“ von Varoufakis war echt.
Er hatte ihn vor Jahren während einer Rede tatsächlich gezeigt, lange bevor er griechischer Finanzminister wurde.

Varoufakis hat lange Zeit abgestritten, das getan zu haben.
Er hätte ohne jeglichen „Gesichtsverlust“ sagen können:
„Sorry, mea culpa, Jugendsünde, Schwamm drüber, kommt nicht wieder vor!“

Da er das nicht getan hat, hat sich die Angelegenheit „selbst hochgejazzt“.
Was darin gipfelte, dass Böhmermann wider besseres Wissen (satirisch steif & fest) behauptete, er hätte den „Stinkefinger in das Video reingefälscht“.

Fälschen die deutschen Massenmedien auch Sportergebnisse?
Dann steht mein geliebter "Eff-Zeh“ evtl. gar nicht auf dem letzten Tabellenplatz?! …

schabernack
16:39 von frosthorn

«Die Titanic ist auch kein Witzblatt, und ob es der Sinn der Aktion war, Lacher zu erzeugen, würde ich mal bezweifeln.
Es wurde höchst anschaulich gezeigt, wie Medien wie die BILD zu ihren Nachrichten kommen, und dafür kann man den Redakteuren dankbar sein.»

Das sehe ich genau so.
Die "Titanic" ist sehr viel politischer, als sehr viele dem "Satireblättchen" gemeinhin unterstellen.

Nicht umsonst gelangt man von der Internet-Seite der "Spaßpartei" DIE PARTEI auf die Homepage der "Titanic", wenn man auf den Button "Parteiorgan" klickt.

Ebenso wie die "Titanic" kein reines Satiremagazin ist, ist die PARTEI kein "Sammelsurium von Satirikern".

Was wegen der (leider immer noch) geringen Bekanntheit in der Öffentlichkeit oftmals grob unterschätzt wird. Wer sich da ein wenig genauer auskennt, weiß, dass es die PARTEI war, die die 3%-Sperrklausel bei den Europawahlen mit ihrer Klage vor dem BVerfG zu Fall gebracht hat.

Titanic + PARTEI = wichtige "politische Hintergrundarbeit". Gut so!

hippojim
Das Blatt kann eines: durch Appellieren an niedere Instinkte

"""Das Blatt kann eines: durch Appellieren an niedere Instinkte Stimmung und damit Geld machen - nicht mehr, aber leider auch nicht weniger.""

Leider aber doch noch mehr.
Das BILDungsprogramm zeigt deutliche Wirkungen.
Wer informiert sich schon gerne über etwas, wenn er dabei mitdenken müsste.
Wer damit ein Verständnis Problem hat,
BILD hilft.