EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält eine Rede.

Ihre Meinung zu Balkan-Strategie der EU: Motivieren - nicht garantieren

Für die EU ist es eine Gratwanderung: Sie will die Westbalkanstaaten an sich binden. Gleichzeitig gibt es aber starke Vorbehalte gegen eine überhastete Erweiterung. Geht die neue Strategie auf? Von Kai Küstner.

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24 Kommentare

Kommentare

Smoerebroed
Erweiterung

Ist den Junker und die EU-Führung komplett resistent gegen schlechte Erfahrungen der Vergangenheit. Was muss noch geschehen damit hier endlich mal der gesunde Menschenverstand Einzug hält...
Ich befürchte das schlimmste!

Account gelöscht
Balkan-Strategie der EU:Motivieren-nicht garantieren

Haben Juncker und Co. keine anderen Probleme als die Expansion der EU anzustreben ? Den Länder des Balkan haben sie nichts zu bieten,man denke an daß Jahr 1999.
Oder soll es eine "Perspektive" sein,als billige Arbeitskräfte nach Westeuropa zu kommen ?

Und im Falle Mazedoniens wird das sowieso nicht funktionieren,Griechenland wird einen EU-Beitritt blockieren.

Bernd39
DAS ist der Kern

"Es geht um Einfluss in der Region
Neben der offen geäußerten Befürchtung, der Balkan könne wieder in die 90er-Jahre abgleiten, und kriegerische Konflikte könnten wieder offen ausbrechen, gibt es mindestens zwei weitere Gründe, warum die EU nun den Balkan sozusagen neu entdeckt: Russland und China. Beide sind intensiv damit beschäftigt, ihren Einfluss in der Region auszubauen."
Wie man überhaupt kulturell eine Diskussion anstoßen kann. Hat sich jemand schon die Frage gestellt, wie eine Region, wo noch Generationen die Entscheidung treffen müssen, Russisch-Orthodox oder Muslimisch, in den nächsten Jahren sich für Römisch.Katholisch entscheiden soll?
Wieder wird eine Region, wider besseren Wissens, vor eine Wahl gestellt und, wie die Ukraine, von der EU gedankenlos zerrissen.
Nicht Russland ODER die EU, sondern EU UND Russland als Partner des Balkan sollte doch die Lehre aus der Ukraine sein.
Aber meinetwegen, zertrümmert nur die EU, ich bin dann sowieso schon weg!

Gast

Wie schon beim Thema Ukraine geht es der EU vor allem um die Ausdehnung der eigenen Einflusssphäre.

Schon Adenauer betonte, dass die Einheit Europas behutsam und nicht gegen jemanden herbeigeführt werden muss. Das gilt heute so wie damals. Herr Juncker sollte sich mal die Worte des großen Europäers Adenauer zu Herrzen nehmen. Sonst ist das Projekt kein Friedensprojekt mehr, sondern das Gegenteil

wenigfahrer
Für den ganzen Artikel

hätte doch dieser Absatz gereicht um den es wirklich geht.
" Es geht um Einfluss in der Region

Neben der offen geäußerten Befürchtung, der Balkan könne wieder in die 90er-Jahre abgleiten, und kriegerische Konflikte könnten wieder offen ausbrechen, gibt es mindestens zwei weitere Gründe, warum die EU nun den Balkan sozusagen neu entdeckt: Russland und China. Beide sind intensiv damit beschäftigt, ihren Einfluss in der Region auszubauen. "

Also geht doch nur um Geopolitische Dinge und eigentlich nicht um Länder oder Menschen.
So ist aber schon immer.

Gruß

AK714
Starke EU

Ich bin mir relativ sicher, dass wir uns die Balkanländer in 20 Jahren nicht mehr aus der EU wegdenken können. Sie liegen an einer wichtigen Schnittstelle Europas zum Osten hin und werden in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen.

Gast
Balkan-Strategie der EU

Wieder wird eine Region, wider besseren Wissens, vor eine Wahl gestellt und, wie die Ukraine, von der EU gedankenlos in einen zweifelhaften Weg gedrängt .Immer wieder werden doktrinäre Entscheidungen getroffen wider jedem besseren Wissen einzig geschultete der Tatsache Russland vom Balkan auszuboten.Die Auswirkungen dieser Politik spüren wir heute noch am desolaten Rumänien und Bulgarien.Man braucht sich nicht zu wundern das die Bürger auf die Bürkraten in Brüssel sauer reagieren.

AK714
Komische Sicht

@ paddi:
Wie schon beim Thema Ukraine geht es der EU vor allem um die Ausdehnung der eigenen Einflusssphäre.

Das finde ich zwar nicht, dann der EU geht es vor allem um die Menschen und ihre ureigenen Interessen in einem geeinten und friedlichen Europa.

Aber mal davon abgesehen, ist die Ausdehnung einer Einflusssphäre ein höchst legitimer Beweggrund. Komisch finde ich, den bei anderen Mächten zu respektieren, bei der eigenen Seite aber nicht. Die Ukraine gehört meiner Meinung nach in fairer Freundschaft zu uns, also zur EU.

pnyx

Weitere Mitglieder würden die EU definitiv unregierbar machen. Es ist ein Zeichen äusserster Einsichtslosigkeit, dass darüber überhaupt gesprochen wird.

Nobody does it better
Auf Verwaltungskapazitäten achten

Ich finde die Heranführung der Westbalkanstaaten an die EU generell positiv. Wo man sehr genau hinschauen muss: es handelt sich teilweise um sehr kleine Länder - Montenegro (0,65 Mio. Einwohner), Mazedonien (2,1 Mio. EW), Kosovo (1,9 Mio. EW). Diese Länder verfügen in ihren öffentlichen Verwaltungen über Schwächefelder bei den vorhandenen Kapazitäten (Adaptierung und Umsetzung von Richtlinien).
Ich finde dass die EU dort Verwaltungsakademien gründen und finanziell sollte, damit die Verwaltung dort fitter werden.

Thomas Wohlzufrieden
Dringend Reformbedürftig

Bevor die EU weitere Länder aufnehmen kann, wovon ich allerdings im Falle der Westbalkanstaaten dringend abrate, muß sie reformiert werden. Dazu gehört auch ein Grundlegender Personalwechsel an der Spitze, denn Leute wie Juncker sind für den desolaten Zustand der EU verantwortlich.

sosprach

Anstatt die EU zu reformieren und attraktiver, gerechter (demokratischer) zu gestalten geht es ausschließlich um Erweiterung.
Für mich sind die Motive geostrategisch wenn ich an Versuche die Ukraine, Türkei oder Albanien an sich zu binden. Staaten wie andere speziell die osteuropäischen , zum Beispiel Polen hat sich bereits als wenig "reif" disqualifiziert.
So wird die EU wenig attraktiv für die "Kernstaaten" und Hauptgeldgeldgeber.

jukep
17:15 Bernd39

Es geht um Einfluss in der Region......
sie haben meinen Kommentar vor weg genommen.
Nur aus geopolitischen Gründen (Nato) will man sich diese Milliardengräber ans Bein binden um die Menschen geht es dabei nicht (siehe Kosovo größter Natostützpunkt aber die bittere Not ist immer noch da und keine Arbeitsplätze für die Bevölkerung)

jukep
17:54 Nobody does it

Verwaltungsakademien gründen und finanziell sollte.....
ganz sicher brauchen diese Länder keine Verwaltungsakademien sie brauchen handfeste Arbeitsplätze und eine Zukunftsperspektive für ihre Jugend die in der Regel gut ausgebildet ist. Außerdem finanziert nicht die EU oder die Regierungen in den EU-Ländern sondern die Steuerzahler und das sind wir (der Postbote, der Frisör, die Krankenschwester, die Fleischereifachverkäuferin, die LKW-Fahrer, die Selbständigen, die Maurer usw., usw.) das sollte man immer vehement betonen. Übrigens auch die EU-Beamte und die Kommission und das EU Parlament wird vom Steuerzahler gesponsert.

barbarossa2
Wenn das Verhältnis

Geberländer zu Nehmerländer sich immer mehr zu ungunsten der Geberländer entwickelt, sollte doch auch der größte EU-Sympathisant zumindestens mal anfangen zu rechnen.

Gast
@ Thomas Wohlzufrieden - erstaunlich

...........denn Leute wie Juncker sind für den desolaten Zustand der EU verantwortlich........

Erstaunlich, was Sie einem einzelnen Menschen zustrauen. Welche Verfehlungen lasten Sie denn dem "Desolator" Juncker an?
Und zu welchem vorjunckerischen Zeitpunkt ging es denn der EU besser?

Werner40

Zu früh; vorher muss die Struktur der EU geändert werden; als wichtigstes: Stimmrecht nach Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft sowie Mehrheitsentscheidungen.

peter Schäfer
Als ob wir nicht schon genug

kaputte Länder in der EU hätten, die solidarisch die Hand aufhalten, denen aber europäische Werte, Recht und Solidarität egal sind.

GeMe
@18:37 von barbarossa2: anfangen zu rechnen

"Geberländer zu Nehmerländer sich immer mehr zu ungunsten der Geberländer entwickelt, sollte doch auch der größte EU-Sympathisant zumindestens mal anfangen zu rechnen."

Sehe ich genauso. Ich bin ein großer EU-Sympathisant, aber erstmal muss Ordnung in die EU und denen, die schon dabei sind, müssen die Regeln noch mal ganz deutlich erklärt werden. Außerdem muss klar sein, dass der Kuchen von dem genommen wird, nicht größer wird, sondern die Stücke kleiner. Schade für Polen und Ungarn, aber diese Stücke hätte ich schon lange auf Null-Diät reduziert.
Wenn das geregelt ist, kann man überlegen ob weitere Mitglieder aufgenommen werden können.

Wörterboarding
Personalwechsel

@ Thomas Wohlzufrieden:
Dazu gehört auch ein Grundlegender Personalwechsel an der Spitze, denn Leute wie Juncker sind für den desolaten Zustand der EU verantwortlich.

Das halte ich zwar für völligen Quatsch. Aber sei es drum, machen wir es doch wie im Fußball, Trainer kündigen, neuen Trainer engagieren und dann weiter so. Mir solls recht sein.

Aber-aber
Expansionstrieb

Herr Juncker ist nicht die EU.
Ob alle Länder ( mit gleichen Stimmrechten) das befürworten, obwohl es sich ausschließlich um Nettoempfänger handelt und die eigenen Anteile schmälert, möchte ich bezweifeln. Ich würde vorschlagen, erstmal abzuwarten, wie sich der Brexit de facto auswirkt. Der Velust der Sperrminorität wird die großen Einzahler möglicherweise in eine Situation führen, die man nicht wollte. Siehe hierzu auch Hans-Werner Sinn von ifo Institut. Auch die Neulinge werden sich nicht darum reißen, Flüchtlingen einen sicheren und auskömmlichen Aufenthalt zu ermöglichen. Also ein Problem nach dem anderen angehen. Es liegen noch zu viele in der Pipeline.

Wörterboarding
Wer rein will darf rein

Alle Balkanstaaten wollen in die EU, und zwar aus freiem Willen. Also nehmen wir sie doch auf. Europa hat gute Chancen darin erfolgreich zu sein, worin das historische Konstrukt "Jugoslawien" gescheitert ist.

MichlPaul
Das verstehe wer will

Die EU ist am Ende und will weiter Länder aufnehmen, was soll das denn?

Orestie
Will Juncker dieselben Fehler machen...

wie bei der überstürzten Osterweiterung? Damals wurden
10 Staaten auf einmal in die EU aufgenommen. Seitdem gibt es mit den
Visegradstaaten immer mehr Konflikte.
Wir müssen erst einmal Ordnung in die
Rest-EU nach dem Brexit bringen. Neue
Probleme wie Griechenland brauchen wir nicht.