Eine 3D-Animation der Maya-Stätte

Ihre Meinung zu Guatemala: Riesige Maya-Siedlungen entdeckt

In Guatemala haben Forscher eine wichtige Entdeckung gemacht: Mithilfe eines speziellen Lasersystems konnten sie die Überreste riesiger Maya-Siedlungen unter dichtem Dschungel orten.

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14 Kommentare

Kommentare

Kurt von Hammerstein
Etwas mehr Vorsicht?

Ich freue mich riesig über die Entdeckung, aber es wäre vielleicht empfehlenswert gewesen, erst nach einer gründlichen Ausgrabungskampagne genau zu berichten. Raubgräberei ist ein Riesenproblem für die Forschung; sollte diese Stätte bisher unberührt gewesen sein, wäre das ein unvorstellbarer Schatz - doch wenn weltweit operierende Antiquitätenjäger von sowas Wind bekommen, wird kulutrelles Erbe schnell zu Freiwild erklärt.

Hoffentlich enthalten die veröffentlichten Fotos nicht genug topographische Hinweise, um das Gelände zweifelsfrei identifizieren zu können. Wenn doch, werden die Archäologen bestenfalls ein paar Grundmauern finden.

Allahkadabra
Weltkulturerbe

Hiermit beantrage ich einen Eintrag in die Liste der Weltkulturerbe. Gleichzeitig muss die Fundstätte militärisch gegen die Unmenschen der IS-Terroristengruppe geschützt werden.

Karlo Rangenhaut

Echt jetzt, ist das Ihr Ernst? Der IS in Guatemala? Au weia.

junix
Re: Weltkulturerbe

Das ist wirklich faszinierend!

Zum Glueck ist der IS sehr weit entfernt von Guatemala!
Und wenn der Dschungel so dicht ist werden die Raeuber wohl auch nicht so schnell durch kommen....

ein Zuschauer
Tikal ?

@ TS : ich habe versucht, mir den Bericht von "National Geographic" mal durchzulesen, mir ist jetzt nicht ganz klar (mein Englisch ist nun leider nicht das beste) was da nun genau entdeckt worden ist (bis auf die sicherlich spannende Erkenntnis, das die Siedlungsgebiete und die Siedlungsdichte der Mayas teilweise viel größer und vernetzter waren als bisher angenommen) bzw. welche Stadt die Bilder wirklich zeigen ? Mir sieht das eher nach Tikal aus ? Vieleicht können sie dem noch mal nachgehen ? Gerne könnte doch auch mal die ARD oder ZDF einen eigenen ca. 30 min. Beitrag darüber produzieren ?

@llgemein betrachet - coole Sache

Davian

@Kurt: College-Professoren sind in der Regel recht intelligent, ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen. Und selbst wenn sie die Stelle im tiefen Dschungel angeben würden, hätten die Grabräuber da wohl ein paar logistische Probleme.

@Allah: Der IS hat nicht wirklich viel mit Mittelamerika zu tun, oder?

Kurt von Hammerstein
@Davian: In der Regel ja, aber...

... die "huaqueros" (so nennt man Raubgräber in Teilen Lateinamerikas) sind hervorragend vernetzt und extrem geländegängig. Die haben teilweise bessere Logistik und sind auch überraschend gut bewaffnet (@Allahkadabra hat gar nicht mal so Unrecht, wenn militärischer Schutz gefordert wird).
Ich kenne selbst ein paar Professoren, die in dem Feld tätig sind, und die haben mir bestätigt, dass man auf solche Expeditionen fast immer mit Eskorte geht - und dass die frisch entdeckte Stätten nicht selten bereits ein paar verräterische Löcher in den Mauern aufweisen (Raubgräber buddeln sich einfach durch die Wände durch, anstatt einen Eingang zu suchen), da die Kriminellen ja kaum ihre Entdeckungen melden, und was der Wissenschaft erst kürzlich bekannt ist, kann im Antiquitätenschiebermilieu schon eine olle Kamelle sein.

Die Gier ist der Feind jeder Kultur. Fur die guatemaltekischen Maya, die unter Efraín Ríos Montt so viel leiden mussten, ist jeder solche Verlust eine Katastrophe.

Kenner
Haarstreubende Erklärung zur Messtechnik

Lidar (light detection and ranging) ist kein spezielles Lasersystem sondern ein recht allgemeiner Überbegriff für Fernerkundungsmethoden welche auf der laufzeitmessung von laserimpulsen beruhen. Radarsysteme beruhen aber selbstverständlich mitnichten auf Laserstrahlung sondern Funkwellen. 2min googlen und der Autor kann einen fachlich richtigen Artikel verfassen...

Ralmnjir
Exemplarische Kommentare

Wissen sie, was mich wirklich nachdenklich stimmt? Ich habe mir sehr über diese Nachricht gefreut, auch weil sie mal etwas Faszinierendes und Positives im sonst eher negativen Nachrichtenkanon war. Aber dann sind die Kommentare wieder genauso, wie bei jeder anderen Meldung. Ich lese was vom IS und Grabräubern. Kann sich der durchschnittliche Tagesschau-Nutzer nicht einfach mal positiv zu etwas melden? Woher kommt dieses sinnlose Dauer-Meckern/Schwarz-Sehen/Verschwören? Das hat nichts mit reflektierter Kritik zu tun, sondern schlicht nur mit Schlechtreden.
Da habe ich, als Nutzer, nicht mehr das Gefühl echte Meinungen, sondern nur noch Polarisierung und eingewöhnte Wut zu lesen. Das nimmt mir dann einfach die Lust zum Schreiben und mich am Austausch zu beteiligen. Und da bin ich bestimmt nicht der Einzige.
Deswegen will ich zum Abschluss noch was Positives sagen: Danke liebe Redaktion der Tagesschau, für diese spannende Meldung!

ngrube

Leider hat die Presse immer große Probleme mit der abgewogenen Darstellung wissenschaftlicher Forschung. Das betrifft auch diese sehr sensationell aufgemachte und von National Geographic übernommene Meldung. Tatsächlich wird das Lidar-Verfahren in der Maya-Archäologie schon seit vielen Jahren angewendet. Die ersten Lidar-Aufnahmen einer Maya-Stadt wurden 2009 in Caracol, Belize gemacht. Seit dieser Zeit wissen wir, dass die gesamte Landschaft um die Städte herum dicht besiedelt war. Ähnliche Forschungen mit Lidar wurden in den letzten Jahren auch in Regionen in Guatemala und Mexiko gemacht und bestätigen nun die Hypothese, dass das gesamte Urwald-Tiefland dicht besiedelt war und eine größere Bevölkerung aufgewiesen haben musste als lange Zeit angenommen. Die Meldung ist also überhaupt nicht neu. Vor allem handelt es sich nicht um die Entdeckung einer oder mehrerer "riesigen Siedlungen". Hier wird ein völlig falscher Eindruck erzeugt.

groeschelu
„Lidar“-Lasersystem

Es wäre schön wenn man mit dem neuen Lasersystem auch die Drogenfabriken in Südamerika erkenntlich machen könnte.

ngrube
Tikal

Das Bild dieser schlecht recherchierten Meldung zeigt tatsächlich Tikal. Die Stadt ist der Forschung seit über 150 Jahren bekannt und heute eine der großen Sehenswüdigkeiten von Guatemala und Weltkulturerbe. Was der Bericht eben nicht sagt ist dass wir heute endlich wissen, dass viel mehr Menschen in und um Tikal lebten als früher angenommen. Hier hat das Lidar-Verfahren, das seit über 10 Jahren erfolgreich in vielen Maya-Städten angewendet wird tatsächlich neue Erkenntnisse liefern können. Leider hat die Tagesschau diesen Bericht ganz schlecht recherchiert und ungeprüft von amerikanischen Presseagenturen übernommen.

higher
ich moechte kurz auf guatemala aus anderer sicht eingehen.

es freut mich sehr, dass das umfangreiche, spannende kulturerbe in guatemala so eine wunderschoene bereicherung erfaehrt.

meine frau ist guatemaltekerin. von daher kenne ich guatemala sehr gut.

das heutige guatemala ist durch armut gekennzeichnet. durch drogen. es grenzt an drogenstaaten wie mexiko, honduras, el salvador und belize.

die mordrate in zentralamerika ist die hoechste weltweit.

sehen sie sich die mordraten an. einfach nur schrecklich.

hinzu kommt groesste korruption in allen politischen schichten.

der jetzige praesident jimmy morales war in seinem ersten leben clown. ich weiss nicht was ihn berechtigt, diesen nachnamen zu tragen.

fuer die guatemalteker freue ich mich sehr.

es ist ein liebenswuerdiges, von armut und bescheidenheit gepraegtes volk.

BreiterBart
Phantastisch!

Die Maya-Stadt ist zwar schon seit langem bekannt, aber es ist wirklich beeindruckend, welche präkolumbianische Hochkultur es damals gab.

In Mexiko war ich schon bei fast jeder Ausgrabungsstätte. In Guatemala noch nicht.

Super!