Die Nebenkläger Abdulkerim Simsek sitzt am 09.01.2018 im Oberlandesgericht in München im Gerichtssaal.

Ihre Meinung zu Plädoyer im NSU-Prozess: Die Schmerzen des Sohnes

Es war ein emotionaler Auftritt im NSU-Prozess: Abdulkerim Simsek, der Sohn des ersten Mordopfers, schilderte, was seine Familie nach dem Tod des Vaters durchleiden musste. Er forderte eine hohe Strafe für Beate Zschäpe und weitere Aufklärung. Von Ina Krauß.

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15 Kommentare

Kommentare

dbr

Die Trauer der Hinterbliebenen wird nicht vergehen und die Opfer hoffentlich nicht vergessen.
Doch der Prozess dauert einfach schon viel zu lange.
Beate Tschäpe bekommt dadurch eine Bühne für ihre Selbstdarstellung.
Aburteilen und einschließen und zwar für immer.
Was diese Frau und ihre Mittäter getan haben lässt sich nicht wieder gutmachen.

Hepheistos

Ich bin gespannt, ob sich dieser Staat, oder erst ein nachfolgender, jemals die Mühe machen wird, die wahren Umstände all dieser Taten und was da alles noch so zusammengeschmissen wurde, wirklich offen zu legen. Leider werden durch manche der mehr oder weniger auffallenden Unstimmigkeiten immer Verschwörungstheoretiker ihre Themen finden, was nicht gut für die Glaubwürdigkeit unserer Behörden, Politik, Judikative und unseren Staat selbst sein wird. Da haben sich eben zu viele Zeugen selber verbrannt und zu viele der Aufklärungsausschussvorsitzenden mußten durch ihre plötzlich aufgedeckte persönliche, oder politische Fehler, ziemlich plötzlich ersetzt werden. Von den eigentlichen Umständen des Todes von Mundlos und Bönisch ganz zu schweigen. Irgendwie erinnert einem das an die vielen Mordtheorien Kennedys, nur dass unser Fall natürlich nicht so wichtig ist, was ja für manche hiesige Mitverweiler die berechtigte Hoffnung impliziert, dass die Sache dann bald vergessen sein wird.

peter graf
was wurde IM EINZELNEN eigentlich bewiesen ?

veständlich:
"Doch es ging Simsek in seinem Schlussvortrag nicht nur um den Ausdruck seiner Gefühle.Er forderte die härteste Strafen für die Schuldigen&100% Aufklärung."Da müssen Helfer sein,da müssen noch andere Leute sein,die nicht auf der Anklagebank sitzen.Daß sie ihre Strafe nicht bekommen,schmerzt uns halt sehr,sagte Simsek."Wir wollen Aufklärung&daß jeder seine Strafe bekommt."
doch leider ist weniger bekannt,als man allgemein zu wissen glaubt.
nach dem tod der uwes wurde nicht konsequent&in alle richtungen ermittelt.nürnberger polizisten wurden angewiesen in bestimmte richtungen nicht mehr zu ermitteln obwohl-um es mal harmlos zu formulieren-bei weitem nicht ausermittelt war.die beamten regten sich auf,durften aber nicht aussagen.ein ehemaliger klassenkamerad von mir wurde extra von der bayer. polizei abgestellt,der entsprechende befragung zunächst in den nichtöffentlichten teil"transportierte"&dort dann wg "geheim"keine aussageerlaubnis erteilte.
sehr fragwürdig,die nsu sache.

SoccerLady
Die Schmerzen des Sohnes

Es ist schlimm, was die Angehörigen durch die Täter erlitten haben. Auch ich fordere eine konsequente Bestrafung aller Täter, von den Haupttätern auch deshalb, weil sie nicht mit dem Gericht kooperiert haben. Eine lebenslänglichen Sicherheitsverwahrung von Frau Zschäpe stehe ich aber insofern kritisch gegenüber, als sie nicht persönlich gemordet hat und auch die teils löchrige Beweislage sie entlastet. Wegen der schlechten Beweislage halte ich auch weitere Ermittlungen für dringend geboten. Polizei, Verfassungsschutz und Justiz geben in diesem Fall kein sehr gutes Bild ab, weil sie den Fall zu lange nicht aufgeklärt und rechtsextreme Gewalt nicht ernst genug genommen haben.

peter graf
15:57 von Hepheistos:ja,leider zu viele widersprüche

zu dem tod der beiden uwes gibt es das buch von schorlau "die schützende hand".
wurde im zdf als film gezeigt.
dazu gibt es einen faktencheck,-nicht dass jemand hier sagt,wär halt nur en film.
ne,schorlau hat sich richtig mühe gemacht und bringt material und logik zusammen.

entsprechend diesem bsp gibt es bei den dem"nsu"zugeordneten taten widersprüche über widersprüche,fehlende beweise.
bei einigen taten ist es wahrscheinlicher,daß die uwes gar nicht am tatort waren etc.
die"gefahr" bestünde also,würde man weiterermitteln,daß in einem fall die unschuld der uwes bewiesen würde.
was dann?
dann müßte man jeden fall einzeln%&ordentlich ausermitteln
-&das scheuen die behörden wie der teufel das weihwasser.

zusammenfassung:in eisenach ging was schief.daraufhin wurde mit heißer nadel gestrickt&einiges in diese"story" mithineinverwurstet.
einiges dürfte mit nsu nix zu tun haben-wenngleich die rechte problematik&die staatsverstrickung insgesamt eher schlimmer als harmloser ist als angenommen

Stein des Anstosses
15:57 von Hepheistos

Der "Fall NSU" ist wichtig und wird auch nicht so schnell vergessen werden, schon gar nicht von den Angehörigen.

Diese Mordserie war montrös, das Versagen in der Strafverfolgung und später durch die Vertuschung in manchen Bereichen ebenfalls.

Gut, dass der Prozess ausführlich und konsequent geführt wurde. Er hat wieder etwas Vertrauen in den Rechtsstaat zurückgebracht, auch wenn der Prozess von Frau Zschäpe eher dazu benutzt wurde, den Staat, seine Bürger und seine Institutionen auch weiterhin nicht zu respektieren. Aber das war ihre Entscheidung, die haben der Staat als Institution und wir als Gesellschaft nicht zu vertreten.

Wir werden die Opfer nicht vergessen!

holyknights_returns

Ein Schauspiel mit sehr großer Strahlkraft.
Jeder sieht hier, dass der Verfassungsschutz, die Geheimdienste und die Kriminalämter den Nazis geholfen haben. Sei es durch das absichtliche zerstören von Beweisen oder das nicht-aufklären von duzenden Toten im Umfeld, sodass es keine lebenden Zeugen mehr gibt.

Es sieht einfach so aus, als ob die Nazi-Gruppen vom Staat gefördert werden um Angst und Schrecken zu verbreiten und dadurch mehr Geld- und Sachmittel sowie schärfere Gesetze zu erlangen. Es klingt unfassbar, aber wer sich mit der deutschen Politik auseinandersetzt ist ja einiges gewohnt.

Goldenmichel

@Am 10. Januar 2018 um 16:14 von peter graf

"ZDF" & "Faktencheck"

Ist das Ihr Ernst ?

peter graf
@16.26 von stein des anstosses:haben sie das verfolgt?

ich fürchte,vlt. nicht genau genug.

es wurde nichts ausermittelt,keine tat wurde den uwes nachgewiesen,nicht einmal ordentliche spuren oder sonstwas gab es bei einigen der tatorte.

wie kommen Sie nur so Ihrer Aussage:
"Gut, dass der Prozess ausführlich und konsequent geführt wurde"
???

es schien mehr so, als ob sich staatsanwaltschaft,verteidigung und richter einig waren, die "grunderzählung" wo auch immer es ging aufrechtzuerhalten.
was nicht dazu paßte wurde einfach herausgekürzt.

man kann sich die protokolle im netz ja anschauen und die kommentare der hartnäckigen prozessbeobachter.

oder die massiven vorwürfe der anwälte der nebenklage.
denn da waren immer wieder einzelumstände, die der eine oder ander unbedingt geklärt wissen wollte - immer zerschellten die aufklärungswünsche an der ablehnung des richters,dem mauern der staatsanwaltschaft und dem eigentlich unerklärlichen interesse der hauptverteidiger.

das ganze verfahren war-aus sicht eines ermittlers - eine farce.

peter graf
warum sind die taten der uwes so wichtig ?

weil, wenn man den uwes keine tat nachweisen kann, wie kann dann frau zschäpe für eine mittat verurteilt werden.
wenn Sie ihr auto verleihen und es wird keine unfall fabriziert,können Sie doch auch nicht in halterhaftung genommen werden.
oder,-seit wann und warum wird denn die sehr blonde freundin eines sagen wir um im bild zu bleiben doofen bankräubers in mithaft genommen, wenn der typ dann später geschnappt wird ?
weil sie ihren friseur vom bankgeld bezahlt hat ?

klar, die zschäpe is mindestens ne rechtsradikale kleinkriminelle,die sich wahrscheinlich hat vom geheimdienst steuern oder verdingensen lassen.
vlt is sie auch ne schwerer kriminelle.

jedenfalls soll man sie verurteilen,für das was sie gemacht hat.

nicht für das, was die geheimdienste gern hätten,was wir glauben sollen, von dem "nsu".

und ich hät auch gern die dranngekriegt,die bundesweit koordiniert akten schreddern,straftaten im amt begehen und strafvereitelung im amt.
den koordiniert können das nur "hohe tiere"

peter graf
@16.51goldmichel:ein lob an die öffentlich rechtlichen

Sie fragen:
"@Am 10. Januar 2018 um 16:14 von peter graf-"ZDF" & "Faktencheck"-Ist das Ihr Ernst ?"

natürlich und mein voller ernst.
ich fasse mich kurz und rein sachlich um ihnen antworten zu können.

der film lief im zdf unter "dengler-die schützende hand".
das buch dazu ist von schorlau.
im anhang des buches und im netz können Sie sich die akribische faktenauflistung,die dazu entstehenden fragen und die logischen und wahrscheinlichen antworten zu gemüte führen.man muss das buch ja nicht kaufen,bei hugendubel,dussmann etc. kann man ja einfach erstmal reinschaun unverbindlich.
im film sind kleine veränderungen,die dem faktischen nicht wirklich abbruch tun-es ist halt nicht ganz so einfach in der kurzen lauf zeit "alles" ausführlichst und bissfest darzustellen.

ich wunder mich öfters warum "faktenchecks" nicht gewürdigt werden,gerne auch kritisch.

z.B. zu"die anstalt" oder "hart aber fair"
die öffentlich rechtlichen geben sich da lobenswerterweise richtig mühe.

find ich sehr gut.

Perete
Sehr mutig und sehr wichtig

Sehr mutig, dass Herr Şimşek so offen spricht und seine Perspektive in den Prozess mit einbringt. Hoffentlich hören ihm viele zu und wissen das zu schätzen. Ich wünsche mir, dass seine Forderungen nach weiteren Ermittlungen erfüllt werden und dieser Komplex weiter aufgelöst wird und die Familien endlich mehr von der Wahrheit erfahren.

Und hoffentlich wird es für die Zukunft ein Umdenken geben, dass den Opfern und Angehörigen mehr zugehört wird. Hätten die Ermittlerinnen und Ermittler das vor dem Enttarnen des NSU gemacht, hätten sie die Täter*innen vielleicht eher bekommen, weniger Menschen wären gestorben und den Angehörigen wäre viel Leid durch rassistische Ermittlungen erspart geblieben.

Perete
Sehr mutig und sehr wichtig

Sehr mutig, dass Herr Şimşek so offen spricht und seine Perspektive in den Prozess mit einbringt. Hoffentlich hören ihm viele zu und wissen das zu schätzen. Ich wünsche mir, dass seine Forderungen nach weiteren Ermittlungen erfüllt werden und dieser Komplex weiter aufgelöst wird und die Familien endlich mehr von der Wahrheit erfahren.

Und hoffentlich wird es für die Zukunft ein Umdenken geben, dass den Opfern und Angehörigen mehr zugehört wird. Hätten die Ermittlerinnen und Ermittler das vor dem Enttarnen des NSU gemacht, hätten sie die Täter*innen vielleicht eher bekommen, weniger Menschen wären gestorben und den Angehörigen wäre viel Leid durch rassistische Ermittlungen erspart geblieben.

JensL.
Welche Tatbeteiligung

ist nun Frau Zschäpe nachzuweisen?

Vollgas
Es ist nicht nachzuvollziehen

was hier vorgetragen werde. Die Mittäter oder die hinter denen standen und Hilfe leisteten, Beihilfe stehen nicht vor Gericht. Das ist das bemerkenswerte an dem Verfahren. Ausserdem die Schmerzen die der Nebenkläger schilderte, sind doch auch nur Ausdruck von Hilfslosigkeit der Justiz . Denn in anderen Verfahren lassen sich die Richter nicht beeindrucken von solchen Vorträgen.
Da wird ganz cool darüber hinweg gesehen.
Da könnte ich einige Verfahren nennen wo die Beweislage für den Kläger auf der Seite des Klägers lag. Die Richter haben dann für den Beklagten "Recht" gesprochen, weil da Rechtsanwälte diesen vertreten hatten. Deshalb diese Schilderung des Nebenklägers als . . .