Fahnen der EU und der Türkei wehen vor einer Moschee in Istanbul

Ihre Meinung zu EU-Türkei-Verhältnis: Zwischen Eiszeit und Annäherung

Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei schwankte 2017 zwischen eisiger Distanz und Signalen der Annäherung. Folgt 2018 ein weiterer Tiefpunkt oder setzt sich der jüngste Trend zur Entspannung fort? Kai Küstner blickt zurück und voraus.

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22 Kommentare

Kommentare

pkeszler
EU-Türkei-Verhältnis zwischen Eiszeit und Annäherung

Dazu finde ich den Vorschlag von Bundesaußenminister Gabriel schon sehr gut. Er plädiert für eine neue Form der Zusammenarbeit mit der Türkei und der Ukraine. "Wenn wir ein kluges Abkommen mit Großbritannien hinbekommen, das die Beziehungen zu Europa nach dem Brexit regelt, könnte das ein Modell für andere Länder sein: die Ukraine und auch die Türkei", sagte der Außenminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Eine Möglichkeit wäre, mit Ankara eine neue, engere Form der Zollunion anzustreben. Das geht aber nicht, solange sich die Lage in der Türkei nicht wieder ändert."

traurigerdemokrat

Die EU zerbröselt und unsere "Eliten" schwadronieren über Beitrittverhandlungen :(

mirage3a
Dominantes Thema

Die ersten 3 Artikel drehen sich mal wieder um die Türkei.Gibt es keine anderen Themen?
Die Berichterstattung darüber nimmt viel zu viel Raum ein.Es gibt in Deutschland genug Themen über die man berichten könnte.Als Gebührenzahler erwarte ich das auch.Die Türken können machen was sie wollen,schließlich haben sie sich den Herrn Erdogan selbst gewählt.Und eine EU-Erweiterung,ohne Akzeptanz der gemeinsamen Werte,nur um einen neuen Markt zu erschließen,braucht man nicht.Die EU stößt eh schon ans Ende der Akzeptanz bei vielen Bürgern ihrer Mitgliedsstaaten.

wenigfahrer
Wird nicht viel

passieren, Türkei hat immer die NATO Karte in der Hand und die sticht immer.
Es gibt zu viele unterschiedliche Signale und wenn es um Wirtschaft geht und Gewinn dann ist der Kurs vorbestimmt.
Die EU ist aufgebaut auf Transferleistungen und das ist wohl schon ein genereller Fehler, Geld von einem Staat in den anderen schieben unterstützt vorsichtig ausgedrückt nur andere Dinge die eher nicht gewollt sind.

Die EU muss wirklich neu gedacht werden, aber ohne Geld und Regeln für Glühlampen und Gurken. Sondern wirklich Wirtschaftlich ohne Einmischung.
Und die Türkei liegt eben nicht in Europa und da sollte auch nicht mehr versprochen werden als man halten kann.
Die EU ist einfach zu groß geworden und vor allem zu schnell gewachsen, was leider nicht mit Wirtschaft zu tun hat sonder Politisch motiviert ist.
Und das geht am Ende nicht auf weil die Bürger nicht mitgenommen wurden.
Deutschland und Türkei ist ein Sonderfall, wen das interessiert der sollte mal nach den Geldflüssen googlen.
Gruß

schutzbefohlener
Ich sehe beim besten Willen

... kein Trend der Entspannung.
Nur weil die Gerichte anscheinend noch nicht ganz der Doktrin von Erdogan folgen oder weil der Despot selbst Menschen denen er zuvor die Freiheit genommen hat, sie nun selektiv und in kleinen Teilen zurück gibt, ist kein Zeichen von Entspannung, sondern gehört zum taktischen Spiel des Despoten.

Mich würde interessieren, was Erdogan gegen die deutschen Politiker, wie Gabriel oder Merkel in der Hand hat, dass diese nach einem Tritt vom ihm, sich noch während des Fallens umdrehen und "Entschuldigung" rufen.

Gnom
EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei haben zur Zeit keinen Sinn,

dies ist aber dennoch kein Grund dafür, diese nun zu beenden. Allein schon aus Zeitgründen wäre es unsinnig, die Tür endgültig zu schließen, da ein EU-Beitritt normalerweise immer über viele Jahre ausgelegt ist und kurz nach der Jahrtausendwende die Türkei auf sehr gutem Weg war und eher die EU auf der Bremse stand (man erinnere sich an die Worte von Herrn Stoiber).

Mit einer anderen Staatsführung in der Türkei könnten die Kriterien für den EU- Beitritt wieder schneller erreicht werden - Zwar ist das nach der Verfassungsänderung schwieriger, da auch Herrn Erdogans Nachfolger von der (ungezügelten) Machtbefugnis profitieren werden, aber mit der richtigen Person wäre es möglich.

Dass die Türkei ein russisches Raketensystem kauft, ist sicher nicht das wesentliche, denn da die NATO nun die Möglichkeit zur Analyse hat, ist es eher positiv. Hauptkritikpunkt dürfte nach wie vor die Mitgliedschaft der Türkei in der "Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit" sein.

KowaIski
Eine Annäherung wäre schön

Eine Annäherung Westeuropas an die Türkei und an Russland wäre schön, schon allein wegen der sehr herzlichen Bevölkerung und der sehr interessanten Länder.
Die zur Zeit herrschenden autoritären Machthaber sind schon älter und können nicht ewig an der Macht bleiben.

Sosiehtsaus News
Wirtschaft hat Vorang

Nur Güter und Dienstleistungen müssen im Handel frei fließen. Sie helfen den Menschen und machen keinen Ärger.

Heißer Schnee
Hebel gegen den Knebel

Toller Bericht, der auch die Denkweise Erdogans mit einbezieht. Wenn die von Erdogan gewünschte Erweiterung der Zollunion wirklich der Grund für die kürzlichen Freilassungen gewesen ist, dann sollten wir diesen Hebel ansetzen, um wenigstens die gefangenen Journalisten zu befreien.

Hafenstraße1982
Spannung gibt es immer wieder

Seit Jahren will die Türkei in die EU, immer wieder wurde es vertagt. Nach dem Putsch sind die Spannungen größer geworden, aber auf Dauer verflachen auch diese. Die Türkei hat meiner Meinung nach nichts in der EU zu suchen. Dazu muss sich das ganze Land ändern, nicht nur von Seiten der Regierung.
Die Türkei geht immer weiter in Richtung Islam und solange das so ist hat die Türkei nichts in der EU zu suchen.

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pxslo
Verhältnis zur EU

Dass die Türkei Probleme mit der EU habe sehe ich überhaupt nicht. Selbst in großen Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien, GB ist die Türkei in den Medien momentan überhaupt kein Thema. Das gilt erst recht für die osteuropäischen Staaten. Gäbe es tatsächlich eine Krise wäre dies sicherlich anders. Eine Ausnahme sind nur Deutschland und Österreich. Und damit kann die Türkei leben.

Kölner1

Eine Beziehung zwischen der EU und der Türkei hat es nur in puncto Ex- und Import gegeben. Die türkischen Werte sind von den Werten Europas Lichtjahre entfernt. Gäbe es keine Wirtschaft, würde es auch keine Diskussion über eine Beziehung zur Türkei geben und schon gar keine Beitrittsverhandlungen zur EU. Die Türkei ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Wirtschaft das Zepter in der Hand hält und nicht die Politik.

pxslo
@Hafenstraße1982

"Die Türkei hat meiner Meinung nach nichts in der EU zu suchen. Dazu muss sich das ganze Land ändern, nicht nur von Seiten der Regierung.
Die Türkei geht immer weiter in Richtung Islam und solange das so ist hat die Türkei nichts in der EU zu suchen."

Also die Türken werden sicherlich nie den Islam aufgeben. Und was die EU betrifft, so sollten Sie sich die mal genauer anschauen. Die Menschen in der Türkei haben jetzt schon höhere Einkommen als in so manch einem EU-Land. Und da man dies selber erwirtschaftet hat, also ohne EU-Steuergelder, wird sich diese Entwicklung fortsetzen.

Nein, die Türkei braucht ganz bestimmt keine EU-Mitgliedschaft. Man hat selber genug Potential für Wohlstand und Entwicklung.

pxslo
@Kalküllator

"Erstmal müsste die EU ihren Teil des Flüchtlingsdeales nachkommen, d.h. die restlichen 2.1 Milliarden der ersten zugesagten 3 Milliarden überweisen, ganz zu schweigen von den weiteren zugesagten 3 Milliarden. "

Stimmt, man hat bisher nur einen Bruchteil bezahlt. Aber selbst wenn man die 3 Mrd. € /pro Jahr überweisen würde bedeutete dies bei 3 Millionen Flüchtlingen 83 €/Monat pro Flüchtling(!). Und nach 12 Monaten wären die 3 Mrd weg. Das heißt die Türkei zahlt den Rest (Bildung, Unterkunft, Medizin, Verpflegung).

Es wäre absolut im Interesse der Türkei, wenn die EU den Vertrag einseitig aufkündigen würde. Die Linke und die Grünen fordern dies ja schon seit längerem. Wahrscheinlich ohne zu ahnen, dass sie der Türkei dadurch einen riesengroßen Gefallen tun würden.

J.Rahmig
Säkulares Denken

Unser Leitstern ist das Grundgesetz.
Die Türken haben sich mehrheitlich gegen eine säkulare Ordung entschieden.
Freiheit ohne Religionsfreiheit ist für mich persönlich nicht denkbar. Schon vor 500 Jahren wollten unsere Bauern in Oberschwaben ihren Pfarrer selbst wählen.
Freiheit konnte bei uns nur entstehen, weil es schon im Mittelalter Universitäten gab, die nicht dem Papst sondern dem Kaiser unterstellt waren.

pxslo
Die EU ist nicht das Zentrum der Welt

Die Türkei wird auch in Zukunft wirtschaftlich stark wachsen. Gilt das auch für die EU? Sind die Krisenländer schon über dem Berg?

Ein abgeschotteter Türkei-Markt dürfte nicht im Interesse Griechenlands oder Bulgariens sein. Was wäre bspw. Holland ohne den Zugang zum deutschen Markt? Entweder diese Länder verdienen ihr eigenes Geld oder sie werden mit Steuergeldern unterstützt.

Die Türkei kann derweil ruhig und gelassen nach neuen Märkten Ausschau halten.

pkeszler
um 13:20 von pxslo

"Also die Türken werden sicherlich nie den Islam aufgeben. Und was die EU betrifft, so sollten Sie sich die mal genauer anschauen."
Sie sollen doch gar nicht den Islam aufgeben. Aber wenn sie sich in Deutschland wohl fühlen und hier ihr Einkommen haben, dann sollen sie auch unsere Gesellschaftsordnung akzeptieren, auch mit doppelter Staatsbürgerschaft und dann aber nicht als Dankeschön Erdogan wählen.

Gnom
re 13:07 von Kölner1

>>Gäbe es keine Wirtschaft, würde es auch keine Diskussion über eine Beziehung zur Türkei geben und schon gar keine Beitrittsverhandlungen zur EU.<<

Nicht ganz richtig, da durch die vor Jahrzehnten stattgefundene Migration ("Gastarbeiter") die Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei eine ganz besondere ist.

Die wirtschaftlichen Interessen sind bei der Türkei durchaus vorhanden und auch schon sehr alt: Schon der EU-Vorläufer EWG hatte in den 1960er Jahren mit der Türkei ein Assoziierungsabkommen geschlossen. Seit den späten 1990er Jahren ist die Türkei offiziell Beitrittskandidat der EU, daher würde ich gern wissen, warum die Visa-Pflicht noch immer besteht? Für Georgien als EU- Beitrittskandidat wurde sie sofort abgeschafft, gleiches gilt für die Ukraine, und dies, obwohl dieser Staat mit der EU bisher auch nur ein Assoziierungsabkommen abgeschlossen hat... Messen mit zweierlei Maß?

Einfach Unglaublich
Klare Verhältnisse schaffen:

Beitritt ablehnen!

Einfach Unglaublich
@ Gnom

Ganz im Gegenteil - eine Fortführung der Beitrittsgespräche hat keinen Sinn.

Die Türkei ist geografisch, kulturell und wertemäßig nicht europäisch und es ist Unsinn, das asiatische Land in die EU aufnehmen zu wolle.

Gottlob gibt es jetzt in Österreich eine Regierung, die einen Beitritt ablehnt ohne herumzuschwadronieren wie Gabriel und Co. es wieder einmal tun.

Danke an Herrn Kurz und Herrn Strache!

Einfach Unglaublich
@ pxslo

Volle Zustimmumg - die Türkei braucht die EU nicht. Diese Einsicht sollte sich mal in Brüssel durchsetzen und nicht so getan werden, als ob die Aussicht auf eine EU Mitgliedschaft das Einzige wäre, was die Türkei vor dem Untergang bewahren würde.