EU-Kommission in Brüssel

Ihre Meinung zu "Paradise Papers": EU will "Schwarze Liste" für Steueroasen

Als Reaktion auf die Enthüllungen der "Paradise Papers" will die EU Steuerparadiese an den Pranger stellen. Bis Dezember soll eine "Schwarze Liste" erstellt werden. EU-Länder wie Malta oder Luxemburg werden darauf aber nicht zu finden sein. Von Ralph Sina.

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15 Kommentare

Kommentare

Wir Sofa-Revoluzzer
An den Pranger stellen?

Was soll das bringen?

wenigfahrer
Typisch EU

" Wobei schon jetzt klar ist, dass EU-Steuervermeidungsparadiese wie Malta, die Niederlande, Luxemburg oder Irland nicht auf dieser Liste stehen werden. Die Europäische Union selbst kenne keine Oasen im Bereich der Steuerminimierung, das betonte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici sehr deutlich vor den Finanzministern."

Na dann wird es ja eine tolle Liste, schön wenn man über andere urteilt und selber im Glashaus sitzt.

Gruß

Nachfragerin
Es gibt im Wald keine Oasen...

"Die Europäische Union selbst kenne keine Oasen im Bereich der Steuerminimierung, das betonte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici sehr deutlich vor den Finanzministern."

Steuervermeidung mit Briefkastenfirmen ist selbst in Deutschland möglich. Insofern wundert es mich nicht, dass die EU keine Steueroasen auf ihrem Gebiet kennt. Sie selbst ist ein ganzer Wald!

Youtube: "Christian Ehring zu Steueroasen"

Nachfragerin
@Wir Sofa-Revoluzzer - Ablenkungsmanöver

20:58 von Wir Sofa-Revoluzzer:
"An den Pranger stellen? Was soll das bringen?"

Man kann damit herrlich von sich selbst ablenken.

Panama ist auf Platz 13 der weltweiten Steueroasen. Deutschland auf Platz 8.

Jean-Baptiste
Steuervermeidung

"Wir werden uns das sehr genau anschauen", na das ist doch ein Satz von extrem grosser Bedeutung und was sagt dieser Satz über die Entschlossenheit eines Herrn Altmeiers und anderer Kollegen auf dem politischen Parkett aus? Nichts!
Das Problem der Steuervermeidung und der Steuerhinterziehung, zieht sich durch die Jahrhunderte dahin und sogar nach abschaffen des Imperialismus in den meisten Staaten der Welt hat die unverfrorene Bereicherung einzelner durch Schlupflöcher und schlechte Gesetzgebung, Dimensionen angenommen von denen man sich nie zu träumen wagte und die Politik redet und redet und jetzt werden die Herren sich das mal genauer anschauen.
Die Menschheit wird ihnen an Hand dieser Einsicht zu unermässlichem Dank verpflichtet sein. Zumal der Teil der Menscheit welcher durch die schlechte Verteilung von Reichtum ein elendes Dasein auf Erden führen muss aber "Gott sei Dank" wird man sich das Problem jetzt mal genauer anschauen.
Willkommen in der traurigen Realität moderner Zeiten.

OrwellAG

Da so wenig dagegen getan wird, offenbar trotz des möglichen oder tatsächlichen Wissens darüber, kann man vermuten, dass der Staat hierbei mitverdienen will (nach dem Motto: Geht es den Banken gut, geht es dem Staatshaushalt gut weil er keine Banken retten muss). Oder wie, oder was?

Man sieht an meinen Gedanken, ich bin sprachlos.

Melanda
Es waere so einfach

Bei uns in Brasilien ist wirklich einiges im argen und wenn das Militaer die Regierung zeitweise uebernimmt bin selbst ich als PMDB-Vorstands(Regional)-Mitglied dafuer um venezuelanische Verhaeltnisse zu verhindern. Aber unsere Steuergesetzgebung ist einfach und sehr effizient: Alle erwirtschafteten Werte in Brasilien muessen auch hier versteuert werden. Gewinnverschiebungen, Abschreibungensmodelle, ect gibt es nicht. Jeder eingenommene Centavo muss versteuert werden, nach dem Umsatzsteuerprinziep, egal ob er mit Verlusst oder Gewinn erwirtschaftet worden ist. Also wenn man will geht es. Grosse Konzerne wie Monsanto, Bunge, Apple, ect zahlen in unserem wirschaftlich schwaecheren Brasilien ein vielfaches an Steuern als in der gesamten EU. Und trotzdem sind sie noch bei uns uns wollen ihre Produkte verkaufen.

Gruss aus Brasilien

friedrich peter peeters
Hoffnungslos.....

Was soll denn das? Und auch wenn die Niederlande, Luxemburg, Irland oder gar Malta auf der Liste der Steuerparadiese käme es ist total unsinnig und überflüssig weil fast jedes Land in Europa Steuervorteile oder Steuerparadiese anbietet. England, Frankreich, Spanien oder Portugal bieten eine Vielzahl von abgelegenen Inseln an mit hervorragende Verbindungen zum Mutterland. Die Banken in den meisten Südeuropäischen Ländern als auch die ehem. Ostblockstaaten bieten die Möglichkeit große Summen Geld unbekannter Herkunft, steuerfrei, anonym, unkontrolliert anzulegen. Wenn man die unglaubliche Zahl von Firmen sieht, die Milliarden von Steuerfluchtgelder gewinnbringend in Finanzprojekten versuchen anzulegen statt zu investieren in nützliche Tätigkeiten im Herkunftsland, sollte wissen das es ein hoffnungsloses Unterfangen ist. An Korruption scheitert die Demokratie.

Whatever007
Sehr originell

Hm, die grössten Übeltäter sind unter anderem die USA, UK (z.B. die Kanalinseln, Bermuda, Cayman), Luxemburg, Irland, die Niederlande usw. Weiter entfernt Panama, Singapur etc. Selbst Russland würde wohl auf eine solche Liste gehören. Das wird ja sehr interessant: EU gegen sich selbst und den Rest der Welt. Hm, schauen wir mal. Aber ernsthaft: diese Gesetze wurden von Reichen für Reiche gemacht. Dies sieht man ja auch an den Politikern und Machthabern, die auf den Listen aufgeführt sind. War immer so, und wird (leider) auch immer so bleiben.

benni0279
Ja, schreibt eure Listen und

trotz allem wird sich nichts ändern, da die Politik weder in Deutschland noch in der EU den Willen aufbring.
Alleine was wir innerhalb der EU für Geldflüße haben, ist unglaublich.

Thomas Wohlzufrieden
Vor der eigenen Türe kehren

Wenn schon, dann gehören alle Steueroasen auf diese schwarze Liste, selbstverständlich auch die Europäischen. Hier werden andere an den Pranger gestellt, aber über Luxemburg und Co wird die schützende Hand gehalten. So nicht bitte.

realist999

Ist die EU so dumm oder gibt sich ahnungslos, damit eigene Mitarbeiter nicht angeklagt werden? Listen? Schon vor 10 Jahren haben z.B. Unternehmen wie Sun Microsystems München (heute Oracle), Bull AG Köln u.v.m. ihre "Gewinne" in einer niederländischen BV "versteuert". Und Verluste in Deutschland, dh dort nie Gewinn gemacht. Wie blöd ist Brüssel??

Emigrant 2.0
Unser ach so hochgelobter

jetzt Ex-Finanzminister hat jahrelang alle Initiativen auf europäischer Ebene torpediert, die zu mehr Steuergerechtigkeit führen sollten. Stattdessen hat er unsere Infrastruktur verrotten lassen und den Ärmsten der Armen noch was weggenommen, damit er seine schwarze Null hinbekommt. Darüber haben die Medien, leider auch die öffentlich rechtlichen, nie wirklich kritisch berichtet. Stattdessen erging man sich in Lobeshymnen für den Schwarzgeldfinder und jetzt sind alle plötzlich ganz verwundert, dass die Superreichen die Steuertricks auch ausnutzen, die man ihnen bereitwillig zur Vefügung stellte.

sophus cum noctua
Augenwischerei

Zitat:
>>Als Reaktion auf die Enthüllungen der "Paradise Papers" will die EU Steuerparadiese an den Pranger stellen. Bis Dezember soll eine "Schwarze Liste" erstellt werden. EU-Länder wie Malta oder Luxemburg werden darauf aber nicht zu finden sein.<<
Zitat Ende

Na also, DIE werden doch nicht mit Steinen auf ihr eigenes Glashaus werfen!

Malta, Luxenburg und die Niederlande dürfen also demnach ihre Interessen höher stellen als alle die anderen EU-Länder welche mit den hinterzogenen/vermiedenen Steuern in ihren Ländern soziale Schieflagen beseitigen könnten.

Die Lobbyisten von Appleby, E&Y und wie sie alle heissen sind bestimmt schon unterwegs um nach neuen Inseln zu suchen und dafür zu sorgen das auf die OECD-Liste zu dem bisher einen Eintrag keine weiteren Namen kommen.
So haben sich die Gründerväter der EWG/EU das bestimmt nicht vorgestellt !!

Sisyphos3
das war doch wohl jedem Klar

Luxemburg, Malta oder Irland kommen nicht auf die Liste
.
da sorgt schon der Junckers dafür
wie war das übrigens
Im November 2014 deckte ein internationales Rechercheteam unter dem Namen Luxemburg-Leaks auf, dass das Großherzogtum Luxemburg in der Amtszeit von Jean-Claude Juncker seit 2002 komplizierte Steuerabkommen zwischen mehr als 340 internationalen Konzernen und Luxemburg abschloss, welche Hunderte Milliarden Euro durch Luxemburg schleusten und damit Steuern in Milliardenhöhe sparten
so zumindest in Wikipedia nachzulesen