Hakenkreuzschmiererei an einer Gedenkstätte Nordbahnhof in Berlin (Archivbild 2013)

Ihre Meinung zu Antisemitismus in zwei Sätzen

Antisemitismus äußert sich auf unterschiedlichste Art und Weise. Nun hat die Bundesregierung eine Definition angenommen, die den Hass in einer festen Formulierung umschreibt. Die Definition soll etwa helfen, judenfeindliche Straftaten klarer zu erkennen.

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Antisemitismus kommt nicht als Krankheit aus dem Nichts, er wird immer wieder genährt durch gojimfeindliches Verhalten und gojimfeindliche Haltungen von Juden.

In Deutschland wird die Unterscheidung in der jiddischen Sprache "jiddische Kopp"(schlau) und "gojsche Kopp"(dumm) maßgeblich zu Anfeindungen gegen Juden beigetragen haben.

Menschen werden nicht gerne von Leuten mit Überlegenheitsdünkel pauschal als dümmer oder weniger wert als andere betrachtet, weder von Nazis, noch von Juden.

hammer
völlig richtig

der Antisemitismus schreitet leiter voran - nicht zuletzt durch den Bevölkerungszuwachs. Aber auch sonst gibt es viele Judenhasser - was ich unverständlich finde und nicht nachvollziehen kann. Dennoch verstehe ich diesen Teil des Satzes nicht

"oder nicht-jüdische Einzelpersonen"

also der A.. richtet sich auch gegen "nicht jüdische..."

Antinsemitismus richtet sich doch immer gegen jüdische Einrichtungen oder Juden oder wie soll das verstanden werden?

Demokratieschuetzerin2021
Diese Definition finde ich viel zu eng gefasst

Also diese Definiton:

http://www.tagesschau.de/inland/antisemitismus-definition-101.html

Die Definition wurde auf der Basis von Arbeiten der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken erarbeitet. Sie lautet:

"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen."

ist meiner Meinung nach viel zu eng gefasst. Denn ich sehe es so, dass Antisemitismus sich nicht nur gegen Juden richtet, sondern generell gegen alle Menschen die mehr als nur eine kulturelle Wurzel haben und die sich nicht klar einem Volksstamm zuordnen lassen. Damit meine ich Menschen, deren Eltern zum Beispiel aus unterschiedlichen Kulturen kommen und dann Kinder bekommen haben die damit mehr als nur eine kulturelle Wurzel haben.

nie wieder spd

Wenn Bundesinnenminister Thomas de Maizière meint, dass Antisemitismus zu Grausamkeiten führen KANN, kann man sich auch vorstellen, wieviel Arbeit noch nötig ist, bis wir keine Gesetze mehr benötigen die speziele Minderheiten oder Randgruppen schützen. Denn in erster Linie geht es auch bei antisemitischen Verbrechen um Verbrechen gegen Menschen. Das antisemitische Verbrechen aber erhöhter Aufmerksamkeit bedürfen, ist mit der deutschen Vergangenheit zu Recht begründet. Aber man fragt sich, wo unsere Innenminister der letzten 70 Jahre waren, in denen fast 1000 Morde durch rechtsradikale Terroristen verübt wurden und zu Beginn der Republik 99% der Täter unbehelligt blieben und maßgebliche Nazis in allen Parteien, Ämtern und Institutionen unterschlüpfen konnten? Was hat der Zentralrat der Juden dazu eigentlich gesagt? Den gibts ja auch schon seit 1950!

Demokratieschuetzerin2021
Wie meine Definition von Antisemitismus aussieht

Deswegen wuerde ich diese Definition etwas anders fassen:

"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung gegen Menschen mit mehr als einer kulturellen Wurzel (ganz egal ob Juden oder Menschen aus anderen Kulturkreisen) und mit Elternteilen die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen und unterschiedlicher Hautfarbe sind, die sich als Hass gegenüber diesen Menschen ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen solche Einzelpersonen, religiöse Einrichtungen und Gemeindeinstitutionen"

So fände ich es besser. Denn Semiten sind ausdruecklichst nicht nur Juden sondern eben auch viele andere Menschen.

ich61
ich denke

das es Antisemitismus schon gibt - etwa von der " Alternative für Denken ". Aber ich denke auch, dass vieles nicht Antisemitismus ist sondern einfach nur ein "die machen auch nicht alles richtig ".

Demokrat1950
bisher meist von Nazis , aber

jetzt kommt dazu noch der Antisemitismus aus dem Bereich der Flüchtlinge aus islam. Staaten ! Bisher wurde nur der Antsem. nur aus dem rechten Bereich erfasst !!! Hoffe die Erfassung wird jetzt realistiescher !!!

Demokratieschuetzerin2021
Darf man ein bestimmtes Wort zur Klärung von "Semit" verwenden??

Denn ich weiss jetzt nicht ob man hier jetzt eine Erklärung verwenden darf, die eigentlich das Wort "Semit" erklärt. Denn ich hoffe jetzt mal, dass dieses Wort bitte bitte nicht als Beleidigung aufgefasst wird.

Semiten sind Halbbluetler. Halbbluetler deswegen, weil ein Teil von der Mutter kommt und der andere Teil vom Vater. Damit kommt der eine Teil dieser Mischung der kulturellen Wurzeln von der Mutter und der andere Teil der Mischung kommt vom Vater.

Ich persönlich hatte mal eine Perserin in meiner Klasse, deren Mutter Europäerin war und deren Vater Perser war. Sie hieß Nazanin Fakoor. Und die ist damit ebenfalls eine Semitin.

Aber wie geschrieben:
ich hoffe jetzt mal, dass das Wort Semitin hier bitte bitte jetzt NICHT als Beleidigung aufgefasst wird. Denn ich meine es wirklich NICHT beleidigend, ganz im Gegenteil!!

Friedrich Spee
mathematiker haben jedenfalls nicht...

an dieser definition mitgewirkt.

der zweite satz ist zielfuehrend, der erste hingegen auffaellig riskant, da er auch aus einer rechtfertigung des antisemitismus stammen koennte.

insgesamt bin ich wieder einmal von der arbeit des bundestages enttaeuscht. sie stehen nicht nur bei ihrer gesetzgebung auf kriegsfuss mit dem grundgesetz, sie stehen auch bei ihren definitionen auf kriegsfuss mit der logik...

Rumpelstielz
Antisemitismus in zwei Sätzen ... hübsch!

Was wird hier verkauft - Antisemitismus hat Konjunktur?!
Verschiedene Formen von Menschenfeindlichkeit haben Konjunktur - das ist auch ganz verständlich, denn rechtes Gedankengut und geistig-moralische Not (um es nicht schärfer auszudrücken) haben Konjunktur (wobei sich unproduktiver, kleinbürgerliche Kulturpessimismus offenbart). Was dem einen sein Jude ist, ist dem anderen sein Christ, Moslem oder Obdachloser ... die moralische Verkommenheit und Verrohung, die sich in der niederträchtigen Handlung ausdrückt ist das tatsächliche, die Folge der Entpolitisierung der vergangenen Jahrzehnte.
Wo nicht mehr systematisch politisch gedacht, sondern kleinbürgerlich anarchisch geschwelgt wird, erwacht die "Propaganda der Tat" zu neuem Leben.
Utilitarismus hat keine Heimat mehr - außer in der Nabelschau.

tpd
wird es diese Definitionen

auch in arabisch etc. geben?

Phonomatic
13:33 von hammer

Es werden auch nicht-jüdische Personen aus antisemtischen Gründen angefeindet, weil sie sich bspw. engagieren ...

Hugomauser
@13:44 von nie wieder spd

Wo nehmen Sie denn
a) die Zahl von 1000 Morden durch Rechtsradikale her und vor allem:
b) die Behauptung, 99% von denen wären straffrei davongekommen?

Solche Behauptungen sollte man dann schon mal belegen können.

yolo
Der Antisemitismus

basiert auf verschiedenen Ebenen:
- religiöser Antisemitismus
-ökonomischer Antisemitismus
- rassistischer Antisemitismus
-sozial-politischer Antisemitismus

Das liegt daran, dass Juden heute nicht allein über ihre Religiosität definiert werden, sondern als Volk, Nation oder Rasse.
Damit wird es leichter, einen versteckten Antisemitismus zu betreiben, der sich vorgeschoben gegen einen ganzen Staat Israel richtet, oder sich auf Institutionen mit israel. Wurzeln erstreckt, oder
Boykott-Aufrufe gegen ökonomische Verträge oder Firmen, mit israel. Hintergrund.

Antisemitismus beginnt nicht mit der Verfolgung, sondern endet in ihr.
Wer Juden als Sündenbock für gewisse Entwicklungen vor sich hertreibt, macht sich bereits des Antisemitismus schuldig. Erklärungsmuster für alles nationale, soziale und wirtschaftliche Unglück, welches einem Staat widerfährt, ist NICHT dem Judentum zuzuführen.
Es ist ein billiger u armseliger Versuch, die eigene Unfähigkeit anderen in die Schuhe zu schieben!

Jon Do
Boykott gegen Israel ist kein Antisemitismus.

In einigen europäischen Ländern werden Boykott-Aktionen gegen Israel aufgrund der Palästinenserpolitik bereits kriminalisiert und als "Antisemitismus" abgestempelt. Eine ganz schlechte Entwicklung.

http://www.france24.com/en/20160120-
france-boycott-israel-bds-law-free-speech-
antisemitism

Auch in den USA gibt es solche Bestrebungen.

https://theintercept.com/2017/07/19/u-
s-lawmakers-seek-to-criminally-outlaw-
support-for-boycott-campaign-against-
israel/

Insofern ist die Definition eigentlich vernünftig. Jedoch besteht die Gefahr, daß auch unsere Bundesregierung nur allzugerne Haß auf die Außenpolitik Israels mit "Haß auf Juden" (= Antisemitismus) gleichsetzen und vermischen möchte, um dem Freund zu gefallen und derartige Meinungsäußerungen ganz zu verbieten.

montideluxe
Ein Blanko-Check

>>"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen."<<

Rein theoretisch kann mich nach dieser Definition jeder als Nazi bezeichnen. Obwohl ich Juden nicht hasse (die Definition sagt aber wohl sehr bewusst 'kann', zudem bezieht sie sich auf 'jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen', mit anderen Worten auf jeden Menschen auf diesem Planeten.

Quasi ein Blanko Check um alles und jeden der einem nicht genehm ist in die Nazi Ecke drängen zu können. Methoden die man so nur aus Diktaturen, dem Kommunismus und ja genau, Nazi-Deutschland kennt. Traurig was aus diesem Land geworden ist.

Digitaler Fußabdruck

Ich verstehe nicht denn Sinn einer besonderen Klausel für den Antisemitismus. Inzwischen gibt es glücklicherweise beinahe niemanden mehr auf dieser Welt, der am Holocaust beteiligt war (weder als Täter, noch als Opfer), daher greift mir dieser Vorstoß zu eng.
.
Es wäre schön, wenn klar formuliert werden würde, was man als Straftat gegen eine Bevölkerungs- oder religiöse Gruppe klassifiziert, ohne jedoch spezielle Regelungen für eine bestimmte Gruppe zu schaffen. Dies benachteiligt doch nur die anderen Gruppen gegenüber der Bevorzugten.
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In diesem Zuge hätte man vor allem den Straftatbestand der Volksverhetzung klarer definieren sollen, der leider immer noch sehr unscharf gefasst ist und auch so angewendet wird.
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Gast
Das ist keine Defintion

Das ist alles, aber keine Defintion. Zu sagen, dass etwas "eine bestimmte Form" von irgendetwas ist und dann noch darauf zu verweisen, wie diese "bestimmte" aber nicht näher erläuterte Form sich ausdrücken "kann" ist keine Definition. Die Zeit hätte man sich sparen können.

Marcus2
Unbrauchbar

Die Definition hängt vollständig am nicht definierten Wort "Hass".
Solange keine Vorgabe zur Unterscheidung von Hass und Kritik gemacht wird ändert sich nichts am Problem. Dabei ist klar dass jede tätliche Aktion und jede auf persönlichen Übergriff/Verallgemeinerung gerichtete Aussage ( "wir wissen wo du wohnst", "alle Juden...") noch gut abgrenzbar sind. Aber was ist bei Kritik an Beschneidung als Verletzung eines Menschenrechts auf Unversehrtheit oder Kritik an der Siedlungspolitik Israels. Da kann es je nach Voreinstellung als Ausdruck des Hasses oder als neutral zu wertender Kritik an einer Verhaltensweise aufgefasst werden. Es bleibt an diesen Stellen eine willkürliche persönliche Interpretation.

Odi.14
Die Regelungen

des § 130 StGB sind hinreichend. Jede Volksverhetzung ist strafbar. Wer einzelne Volksgruppen hervorhebt reduziert andere und diskriminiert diese damit.

Die vorhandenen Regelungen anwenden, wäre zielführender, als dieser, m.E. überflüssige, (wahlkampfbedingte?) Aktionismus.

Wie gesagt, j e d e Volksverhetzung ist gleichermaßen zu verfolgen.

Demokratieschuetzerin2021
Was ist ein Semit/eine Semitin (abgeleitet von Antisemitismus)

Denn zerlegen wir doch mal das Wort Antisemitismus in seine Einzelteile.

Anti = gegen
Semi = halb
Semit = Menschen mit mehr als einer kulturellen Wurzel

Ich nehme dafuer mal als Beispiel eine Mitschuelerin von mir. Sie hieß mit Vornamen Nazanin. Sie ging mit mir während meiner Gymnasialzeit in eine Klasse. Sie war hier in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ihre Mutter war Europäerin und ihr Vater war Perser (Persien gibt es heute nicht mehr). Sie selbst hatte zwar etwas dunklere Hautfarbe und lange schwarze huebsche Kruseelocken, sprach einwandfrei deutsch.

Damit war auch Sie eine Semitin und damit wuerde der Begriff Antisemitismus auch auf sie zutreffen.

Also bedeutet Antisemitismus = gegen Menschen mit mehr als einer kulturellen Wurzel zu sein und dass sind fuer mich ausdruecklichst eben nicht nur Juden sondern auch andere Menschen.

kritiker666
Finde ich recht schwammig, diese Definition

"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden[...]"

Verstehe ich es falsch wenn ich sage, dass quasi eine Meinung eines Juden entscheidet, was Antisemitismus ist?
Was ist denn diese "bestimmte Wahrnehmung von Juden"?
Wahrnehmung ist immer subjektiv.

Wir wollen doch hoffentlich einen Rechtsstaat mit klar definierten Gesetzen, wo nicht nur Juden, sondern alle Bevölkerungsgruppen einen entsprechenden Schutz geniessen, da braucht es keine speziellen Ausnahmen um Wachsam und Aufmerksam zu sein.

Bzgl. der Bildauswahl eine kl. Reaktion:
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/das-hakenkreuz-gebaeude-in-san…

Marcus2
@hammer

"oder nicht-jüdische Einzelpersonen"
Der Grund ist dass auch Nichtjuden mit dem als Schimpfwort gedachten Wort "Jude" belegt werden. Z.B auf Schulhöfen.