EuroSchau

Ihre Meinung zu Euroschau: "Despacito-Man" zögert Geldwende hinaus

Seit Jahren pumpt die EZB Milliarden in die Märkte mit dem Ziel, den Eurokurs zu schwächen und die Wirtschaft anzukurbeln - vergeblich. EZB-Chef Draghi hält sich zurück und setzt auf Zeit - ihm kommt die Entwicklung entgegen. Von Klaus-Rainer Jackisch.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
7 Kommentare

Kommentare

Klaus V.
Die meiste Zeit

ist vergangen, dieses wackelige Gebilde Euro am Leben zu erhalten.
Die Rechnung wird in den nächsten Monaten kommen und ich hoffe es kommt wie Godrey Bloom es vorausgesagt hat.
dann werden Sie diesen Saal stürmen und alle aufhängen und Sie werden im Recht sein !

Demokratieschuetzerin2021
Bei Zinswende 2019 wird dass ein Fest fuer mich

Und wenn dann 2019 die Zinswende kommen sollte, dann wird dass ein Fest fuer mich. Denn dann heißt es fuer mich:

Dividenden + Kursgewinne + Zinsen = dicker Gewinn - (abzuziehende Steuern + Sozialbeiträge)

Tja Herr Draghi... Ihre Politik geht nun nach Hinten los. Und dass hier von Draghi:

Ein zu früher Ausstieg könne gefährlich sein, die Wirtschaft brauche weiter Unterstützung, die Wende müsse wohl überlegt sein.

ist genauso falsch, weil auch das nach Hinten losgehen wird und dadurch die Börsenkurse nur noch weiter befeuert werden und die Gewinne an den Börsen noch dicker werden und die Wirtschaft noch mehr an den Börsen spekulieren muss um Draghi die Kante zu geben!

So macht man dass. Ciao, Herr Draghi. Ihre Zeit als EZB-Chef ist rum und Sie werden abgelöst werden.

Ernst-

Die Ökonomen der Zentralbanken folgen dem Positivismus, Empirismus oder Falsifikationismus und begreifen Ökonomie als Erfahrungswissenschaft. Daher haben sie keine Bedenken gegen das Experimentieren der Politik. Jede noch so irrsinnige ökonomische Theorie hat damit aus der Sicht dieser Ökonomen gewissermaßen das Recht in die Tat umgesetzt zu werden. Ausführliches zu den Irrtümern dieser Ökonomen und zur Alternative, bringt Professor Dr. Thorsten Polleit in seinem Vortrag auf YouTube: "Gibt es ökonomische Gesetze?" Viel Freude beim Erkenntnisgewinn.

Karl von Fallersleben
Kommentar schwierig, aber notwendig

Wenn die Notenbankchefs die Situation nicht erklären und auch von der Wissenschaft keine Erklärungen gegeben werden, es hier mit 1000 Zeichen tun zu wollen, ist vermessen. Gleichwohl:
M. E. ist die erzeugte Geldmenge nur virtuell. Die Scheine werden nichtmals gedruckt. Bis zum 50 Euro-Schein kann man als Bürger nicht mehr erkennen, welches Land hinter dem Druckauftrag steht.
Der Euro ist eine Vertrauenswährung. Solange die Märkte Vertrauen in den Euro haben, funktioniert die virtuelle Geldvermehrung, in beliebiger Menge und über eine beliebige Zeit.
Da die USA und Japan mindestens in gleicher Weise aktiv sind, gibt es keine Alternativen. Die Markteilnehmer müssen in die Währungen vertrauen, auch wenn sie wissen, dass das Vertrauen nicht gerechtfertigt ist. Bis zum Knall.
Die Zeit sollte genutzt werden, um Staatshaushalte nachhaltig umzustellen. Das passiert zu wenig, weil kein Druck besteht. Bis zum Knall.
Das virtuelle Geld wird über Staatsausgaben verteilt und landet in Speichern.

Marcus2
Blinde sehen nichts

Man kann Geld investieren. In neue Produkte und neue Firmen oder manchmal besser im Aufkauf alter Firmen und erwartbar steigenden Aktienpaketen. Gekoppelt an Arbeitsplätze oder selbstverstärkend in einer Finanzblase.
Man kann in Arbeitskräfte oder in Maschinen investieren. Gekoppelt an Menschen, die mit ihrem verdienten Geld Produkte kaufen oder losgelöst mehr Produkte für weniger Käufer.
Man kann Wohnungen für Investoren bauen, die nicht wissen wohin mit ihrem vielen Geld sich selbst mit steigenden Mieten befeuernd. Oder für Menschen, die nicht mehr wissen wie die Miete bezahlen.

Die Märkte sind entkoppelt. Die Welt der großen Finanzen und weltweiten Produktionsmöglichkeit, die die Welt der meisten Menschen nicht mehr für nötig hält.

friedrich peter peeters

Ende vorigen Jahres ist man in Amerika ausgegangen von einem breitangelegten multimilliarden Infrastrukturprogramm, eine Modernisierung und Ausweitung der Wirtschaft, eine drastische Kürzung der Steuern, wesentliche Erhöhung der Einkommen insbesondere der Mittelklasse, deutliche Steigerung der Konsumausgaben und damit verbunden einen deutlich steigenden Dollar. Für Europa wurde der politische und wirtschaftliche Niedergang befürchtet und damit einen weiteren Abwärtstrend des Euros.
Draghi hat zurecht das Schlimmste für Europa befürchtet und die lockere Geldpolitik fortgesetzt damit die politische Stimmung und Wirtschaft in Südeuropa nicht kippen würde. Zwischenzeitlich haben wir es in Amerika auf Grund der politische Situation, die nicht in der Lage war auch nur einen Vorsatz zu realisieren, mit einer weniger stabilen Situation zu tun. Dem hat auch wohl Draghi Rechnung zu tragen und wird sicher die positive Konjunktur in Europa weiter fördern.

Werner40

Es ist inzwischen mehr und mehr Konsens, dass in Zeiten der Globalisierung ein vor Jahrzehnten funktionierendes Inflationsziel von 2 % mittlerweile obsolet und sogar schädlich geworden ist. Auch bei 0% Inflation gibt es keine " Kaufzurückhaltung " ( = schädliche Deflation ). Die Gefahren der Reformverzögerungen durch indirekte Staatsfinanzierung durch die EZB werden dagegen riesengroß und könnten eine gewaltige Finanzkrise hervorrufen.