Eine Straßenbahn auf der Isle of Man

Ihre Meinung zu Drei Inseln zittern vor dem Brexit

Auf den drei britischen Inseln Guernsey, Jersey und Isle of Man ist die Welt in Ordnung. Dank Nullsteuersatz für Firmen läuft die Wirtschaft. Politischen Druck seitens der EU blockte Schutzmacht Großbritannien ab. Doch nach dem Brexit ist damit Schluss. Von Philipp Eckstein und Benedikt Strunz.

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30 Kommentare

Kommentare

imalipusram
Mein Mitleid...

... hält sich in Grenzen. In sehr engen Grenzen. Es darf gerne mit dem Mikroskop gesucht werden.

Wie wärs mit der Schaffung anständiger Arbeitsplätze? So als Ansatz zur Lösung des zu erwartenden Problems?

heimatplanetmars
Das sind die Grüde

warum sich die "einfachen" Bürger nicht mit der EU anfreunden können. Da ist eine "Schutzmacht" ein EU Staat, der derartige Modele beschützt und der Rest der EU Staaten nimmt es hin bzw. deren Vertreter (/Verräter).

Rumpelstielz
05:32 von imalipusram "...anständiger Arbeitsplätze"

Fallen nicht vom Himmel - zumal, mit Verlaub, anständige Arbeitsplätze sich ja nicht dadurch auszeichnen, das ihr Besetzer anständig, womöglich im Schweiße seines Angesichts darauf herum werkelt, sondern dadurch, das er auch anständig davon leben könnte, wenn er es denn verstünde. Letzteres, das wissen wir durch Armutsberichte und all das, fällt hierzulande schon oft schwer.
Wir sollten uns aber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen, wenn die Reproduktionsbedingungen im Zuge des Brexit auf der "Mutterinsel" endlich den Rahmen sprengen, dann kann man ja dort hin umsiedeln - es ist also kein wirkliches Drama vor der Tür.

Bernd39
Und Deutschland?

"Mehrere europäische Staaten, darunter Belgien, Spanien, Griechenland und Kroatien, führen die drei Inseln deshalb auch offiziell als Steueroasen."
Ich hätte mir zumindest einen Satz dazu gewünscht, warum ausgerechnet Deutschland, das ja bei anderen Staaten so vehement gegen Rechtsbrüche vorgeht, hier wieder einmal fehlt.
Sind es, ähnlich den Flüchtlingsdeals, ökonomische Interessen deutscher Unternehmen?

Laskaris
Wettbewerbsverzerrung

Grundsätzlich bin ich ja für Wettbewerb bei den Steuersätzen - das hält die Regierungen davon ab, die Steuern allzu sehr zu erhöhen, weil Unternehmen und hochqualifizierte Bürger sonst einfach auswandern.

Wenn allerdings Mini-Staaten wie die Kanalinseln Nullsteuersätze bieten, hat das schon etwas von Wettbewerbsverzerrung. Dieser Missstand muss beseitigt werden.

Leider existieren auch innerhalb der EU noch genug Steueroasen und deren Schutzmächte, etwa Madeira und Portugal. Es gibt also auch nach dem Brexit noch genug zu tun.

JustMe90
Da Deutschland ein Paradies

für Geldwäschen ist, sollten wir da erst mal vor der eigenen Haustüre kehren.

maku404
Ich habe es nie

verstanden, warum die EU den Engländern so viele Zugeständnisse (z.B. Mrs. Thatcher) gemacht hat. Es ist höchste Zeit, damit endlich aufzuhören !

Boris Fröchtling
Erstaunlich...

...wie schnell die Diskussion bei einem im Kern für jeden Einzelnen doch weitgehend irrelevanten Thema den üblichen Verlauf nimmt.
Schon im zweiten Post werden die vermeintlichen "EU-Volksverräter" ins Spiel gebracht und bereits in Nummer vier ein Zusammenhang des Wirtschaftssystems der Kanalinseln zur Flüchtlingsthematik konstruiert - die darf freilich nicht fehlen.
Ich beschleunige das jetzt mal und bringe gleich einmal die beiden Punkte, die zu einer typischen, abschließenden Analyse einer Forumsdebatte noch fehlen: "Die Merkel ist schuld" und "der Euro muß weg".

Account gelöscht

Es ist doch ganz wunderschön, wenn auf diesen drei kleinen Inseln k e i n e wirtschaftlichen Probleme den Bewohnern das Leben beschweren ! Für Deutschland erwarte ich in den nächsten Jahren ganz erhebliche Probleme . Wie wäre es, wenn unsere "Macher in Berlin" ganz einfach das Wirtschaftsmodell der drei oben genannten Inseln kopierten ? Fachkundiges Personal wäre von dort sicherlich auch abzuwerben. Spaß beiseite: Wir werden ja sehen, wie gut oder schlecht die Umstellung auf echte Arbeit auf diesen britischen Inseln verlaufen wird, doch es wird sicherlich nicht einfach sein.

sosprach
Steuerflucht

es zeigt eines von vielen Problemen in der EU.
Wie kann es sein das die Steuerflucht derart moeglich ist?
Ob Luxemburg, England oder Niederlande, alle "halten" sich ihre Steuerpardiese - es geht auf Kosten der Steuerzahler. Scheuble spart speziell an der Infrastruktur, moegen die Nachfolger sich um die Kosten streiten.
Die Versprechungen die Steuerflucht zu verhindern sind nur Maerchen.
Es waere einfach, multinationale Konzerne bezahlen Steuer aus Gewinnen in dem Land wo die Gewinne erziehlt wurden.
Die CDU wird das niemals aendern, die FDP schon gar nicht. Da hilft auch nicht der Wahl-O-Mat.

karlheinzfaltermeier
Auch...

Wirtschaftsjuristen geht es nicht um Gerechtigkeit,sondern um das Azsnutzen von rechtlichen Möglichkeiten, bevorzugt, wenn sie sich in einem Graubereich bewegen! Also ist das Verhalten des UK hinsichtlich seiner Möglichkeiten absolut verständlich. Diese drei Inseln sind nicht die einzigen Gebiete, die das UK nutzt, je nachdem, was das Ziel ist! Ob nun jeder "Fliegenschiß" seinen eigenen Fußballverband haben darf und damit die UEFA beherrscht, oder ob es die fehlenden Gemeinsamkeiten bei der Steuergesetzgebung innnerhalb der EU sind, nicht nur das UK handelt nach dem Motto: das Hemd ist mir näher, als der Rock! Waren denn die "Butterfahrten" nach Helgoland etwas anderes, oder die "duty free shops"? Diese drei britischen Inseln machen nur auf den grundlegenden Fehler der EU aufmerksam, den leider führende Politfunktionäre dauernd relativieren und kleinreden und deren negative Folgen eben sozialisiert werden! Warum wohl hat übrigens Herr Vettel den Wohnsitz wie viele Andere, in Monaco?

BlueAngel
Denen sollte

man so schnell wie möglich die Grenzen aufzeigen. Jeder Arbeitnehmer muss Steuern zahlen und jeder kleine Hndwerksbetrieb wird von den Steuerbeamten bis auf das Hemd durchleuchtet und auch dann noch mit Zwangsgeld belegt, wenn niht pünktlich die Steuern gezahlt werden. Die drei Inseln müssten Strafgebührne zahlen, wie es nun Mallorca macht mit den Touristen. Da werde der Tourist mit 2,--- Euro pro Tag am nächsten Jahr zu Kasse gebeten. Hier wird Hand angelegt. Aber bbei den drei Inseln, hätte man das schon früher machen sollen, auch wenn das Königreich dagegen gestimmt hätte. Das sind in meinen Augen Schmarotzer, die zu Ungunsten einer Mehrheit der Steuernormalbürger, ihre Gelder aus dem Fond des Staates entziehen. Die sollen auch wirtschaften mit allen negativen Regularien. Hoffentlich ist das Thema Brexit bald beendet, damit die Engländer einmal klaren Kopf bekommen.

nie wieder spd

In der Eu werden jährlich 1 Billionen Euro an Steuern hinterzogen. In der BRD 150 Milliarden Euro! Da werden die paar Inseln auch nicht soviel ausmachen. Oder hat die Tagesschau konkrete Zahlen dazu, wie hoch der Anteil dieser Inseln ist, im Vergleich mit dem Steuerbetrug vom Rest von Großbritanien?

Mehlwurm
@Bernd39 vom 31. August 2017 um 08:25

Was haben die Flüchtlinge, der Flüchtlingsdeal, mit den 0% Steuern -die es Internationalen Unternehmen einfach machen ihre, in Deutschland fälligen, Steuern enorm zu verringern- zu tun?
Haben Sie Quellen aus denen hervorgeht das ökonomische Interessen deutscher Unternehmen dabei führend waren ?

Bitte auch daran denken:
Wenn große Unternehmen, aufgrund der 0% Steuern auf den Inseln, weniger Steuern zahlen müssen (als Unternehmen die ihren Hauptsitz in unserem Land haben) können diese ihre Waren & Dienstleistungen günstiger -als deutsche Unternehmen die den vollen Steuersatz zahlen müssen- anbieten. Da viele Verbraucher nur nach Preis kaufen (bzw. wegen geringer Gehälter kaufen müssen) könnten, über die Zeit, die Unternehmen die in Deutschland steuerpflichtig sind vom Markt verdrängt werden.

Gassi
EU mit großem Reformbedarf

Ich stehe zur EU - nach wie vor mit guten Gründen. Null-Steuersatz geht zu Lasten der Gemeinschaft: Das ist eine Sauerei. Aber statt weniger EU bin ich für MEHR EU, nämlich auch im Sinne einer gemeinsamen (oder zumindest angeglichenen) Steuerpolitik. Über Unterschiede muss man verhandeln - aber nicht eigennützig, wie es Thatcher tat. Und Gleiches ist für eine europäische Außen- und Verteidigungs-Politik notwendig. Es kann nicht sein, dass sich jeder Staat irgendwo auf der Welt "engagieren" (sprich Krieg führen) kann und dann seine Aufgaben in Europa nicht mehr erfüllen kann (-> 3%-Verschuldung). Deutschland hat auf Kriegsschauplätzen nichts mehr zu suchen! Im europäischen Kontext könnte ich mir das jedoch vorstellen.

schabernack
@ Boris Fröchtling, 09:12

"Die Merkel ist schuld" und "der Euro muß weg".

Um Ihre abschließende Analyse einer Forumsdebatte ein wenig zu erweitern:

Schuld sind auch die "Qualitätsjournalisten" und weg muss auch die "GEZ-Zwangsgebühr".

Zweitaktmotor
Bahamas vor der Haustür

Na nun mal langsam. Nach dem Brexit sind die drei Inseln auch nicht näher als die Bahamas. Da können die restlichen EU-Staaten schimpfen wie die Rohrspatzen, gegen die Steuervergünstigungen werden sie dann noch weniger machen können als jetzt.

Aber es gibt ja noch genug zu Hause zu tun. Wie war das noch gleich mit Google und Irland?

Gast

Und selbstverständlich, wird erst jetzt über die drei Inseln als Steueroasen berichtet.
Schließlich "zittern sie" wegen der Brexit.

Wie schlimm, dieser Brexit..., echt...!

sprachloser
Die Lösung wäre so einfach

Wenn Steuern da bezahlt werden müssten wo es verdient wird. Der kleine Mann zahlt seine Steuern doch auch da wo er die Kohle verdient bzw wo er wohnt. Das gerade die Amerikaner bei uns viel verdienen aber keine Steuern zahlen ist dreist, begünstigt durch saudumme Steuergesetue in der EU. Hier wird das Gleichheitsgesetz mit Füssen getreten. Aber unsere mit Steuergeldern finanzierte Industrie nützt jedes Schlupfloch gnadenlos aus. Unsere Politiker sehen da tatenlos zu.

fwk1907
einheitliche Steuergesetze

Dadurch wird erneut sichtbar, wie wichtig einheitliche Steuergesetze in der EU wären. Zumindestens auf bestimmten Gebieten.

Deswegen brauchen wir eine Regierung die mehr auf die EU setzt und keine EU-Gegner.

Gast
09:40 nie wieder spd

Die Inseln machen da sehr viel aus, weil ein sehr hohe Prozentsatz dieser Steuern "legal" in diese Inseln verschwinden.
Es sollte ein EU Gesetz geben das Einnahmen da versteuert werden wo sie anfallen, egal wo der Sitz der Firma ist.
Wer in Land 1 Gewinne macht, in Land 2 aber Verluste, kann dieses meistens miteinander verrechnen. So werden viele fingierte Rechnungen zwischen Länder hin und her geschoben um möglichst die Gewinne so niedrig wie möglich zu halten. Wenn es dann Gebiete Gibt wo keine Steuern bezahlt werden müssen leiden alle Länder darunter.

sedance

@karlheinzfaltermeier: Herr Vettel hat seinen Wohnsitz nicht in Monaco,sondern seit vielen Jahren in der Schweiz! Dort zahlt man zwar auch Steuern,kann seinen Steuersatz aber individuell aushandeln.

birdycatdog
@sosprach

"Es waere einfach, multinationale Konzerne bezahlen Steuer aus Gewinnen in dem Land wo die Gewinne erziehlt wurden."
Sie haben offensichtlich das Modell nicht verstanden. In dem Land, in dem die eigentlichen Gewinne erzielt werden würden, müssen Lizenzzahlungen an die Briefkastenfirma auf der Isle of Man gezahlt werden. Die sind dann so hoch, dass im Ursprungsland keine oder nur kleine Gewinne erzielt werden. Der größte Teil des Gewinns ist nun auf der Isle of Man, wo dann gar keine Steuern fällig werden. Ich habe es jetzt etwas vereinfacht dargestellt.

birdycatdog
@Zweitaktmotor

"Wie war das noch gleich mit Google und Irland?"
Im Kern haben Sie recht, aber ich dachte immer, das berühmte Thema betraf Apple und nicht Google ;-)

kommentator_02
Klingelnde Kassen

Auf allen drei Inseln beträgt die Steuer für ausländische Unternehmen null Prozent, eine Kapitalertragssteuer und Erbschaftssteuer gibt es nicht.

In den Straßen von Douglas reihen sich deshalb Banken, Rechtsanwaltskanzleien, Notare und Wirtschaftsprüfer, die sich auf dieses Offshore-Geschäft spezialisiert haben und lassen die Kassen der Insel klingeln.

Wie profitieren eigentlich die Kanalinseln von ausländischen (Briefkasten-)Firmen, wenn diese Firmen dort keinerlei Abgaben zahlen?

flocke13
Britische Sonderrechte

Recht so!
Durch den Brexit fallen die britischen Sonderrechte weg!

Shinji
Ich dachte hier soll man beim Thema bleiben...

... und dabei sollte man zuerst einmal feststellen, dass die Kanalinseln und die Isle of Man ein historisches Unikum sind und nicht Teil Grobritanniens sind.
Sie sind so etwas wie Privatbesitz des jeweiligen britischen Monarchen. Denoch sind sie relativ stark assoziiert. Die eigene Wirtschaft würde, ohne die Steuermodelle, etwa auf dem Niveau einer kleinen Pazifikinsel liegen. Dadurch ist es nicht unverständlich, dass man versucht auf diese Weise einen Lebenstandard für die Bewohner zu erreichen, der europäischem bzw. britischen Niveau entspricht. Alle die das jetzt auf die EU schieben nochmals klar gesagt - diese Inseln gehören nicht zur EU, da hat Frau Merkel keinen Einfluss drauf. Weder die Schweiz, noch sonst ein Land sind damit vergleichbar. Durch den Austritt Großbritanniens verschlechtert sich für die dort insg. etwa 270.000 Insulaner allerdings die Lage. Und da hängen dann auch Familien mit dran. Vielleicht auch mal an die denken.

Einfach Unglaublich
Das ist doch der Beweis ...

... dass der Brexit auch für die EU ein Erfolg wird!

karwandler
re heimatplanetmars

"Das sind die Grüde

warum sich die "einfachen" Bürger nicht mit der EU anfreunden können. Da ist eine "Schutzmacht" ein EU Staat, der derartige Modele beschützt und der Rest der EU Staaten nimmt es hin bzw. deren Vertreter (/Verräter)."

Heißt es meistens nicht, die Bürger lehnen es ab, von Brüssel regiert zu werden und die nationalstaatlichen Kompetenzen zu verlieren?

Jetzt auf einmal ist Brüssel schuld, dass es nicht genug in die Nationalstaaten hineinregiert.

Egal wie's kommt: Die EU ist schuld. Sehr bequem.

zyklop
@ Shinji

"Durch den Austritt Großbritanniens verschlechtert sich für die dort insg. etwa 270.000 Insulaner allerdings die Lage. Und da hängen dann auch Familien mit dran. Vielleicht auch mal an die denken."
Da kommen einem ja die Tränen. Wollen Sie sagen, alle bewohnten Inseln dieser Welt müssten sich genauso verhalten? Sollen wir in Deutschland auch Helgoland, Sylt, Fehmarn und Rügen zu separaten Steuerparadieren erklären, nur damit es den Inselbewohnern besser geht? Gibt's in den Kanalinseln nicht einen blühenden Tourismus? Und das genügt nicht, um die Insulaner vor dem Hundertod zu bewahren? Aber auf den griechischen Inseln soll es genügen?