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Ihre Meinung zu EU will Großkonzernen Steuertransparenz auferlegen

Es ist ein erster Schritt zu mehr Steuertransparenz für multinationale Unternehmen: In einer ersten Abstimmung sprachen sich Abgeordnete des Europaparlaments dafür aus, die Konzerne zu verpflichten, ihre weltweiten Steuern und Umsätze offenzulegen. Von Sabine Hackländer.

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23 Kommentare

Kommentare

nie wieder spd
50 - 70 Milliarden Euro

Welch lächerliche Summe verglichen mit den 150 Milliarden Euro, die jedes Jahr an Steuerhinterziehungen in der BRD anfallen und der 1000 Milliarden Euro, die in der gesamten EU an Steuern hinterzogen werden. Und nun sollen die verfolgt werden, die sich die maroden Steuergesetze zu Nutze machen, die die Finanzminister mit Hilfe von Finanzindustrie-Lobbyisten genau zum Zwecke der Steuervermeidung geschaffen wurden, anstatt die zu verfolgen, die Vorsätzlich 1 Billion Euro pro Jahr in verbrecherischer Absicht geklaut werden. Welchen Bären wollen uns diese lächerlichen ( Zitat Juncker, bitte nicht zensieren ) EU - Parlamentarier nun wieder aufbinden?

krittkritt
Die Konservativen und Liberalen blockieren mal wieder:

"Allerdings wurde zum Leidwesen von Grünen, Linken und Sozialdemokraten im Gesetzentwurf dann doch noch ein Hintertürchen eingebaut. Demnach sollen Unternehmen, die nachweisen können, dass die Offenlegung ihren Geschäften schaden würde, von der Verpflichtung ausgenommen werden."

D.h. in meinen Augen sollen potentielle Spender geschont werden.
Welchen legalen Geschäften schadet die Offenlegung?

wega
Ausnahmen von der Regel

Wenn man das schon liest weiß man auch wie es aus geht.
//mit einem Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro pro Jahr //
Dem kann man doch ganz schnell abhelfen,oder glauben die Herrn in Brüssel das ginge nicht?
Ja es geht eben nicht,ein Gesetz zubringen ohne Hintertür.

Zwicke
Augenwischerei...

Die Forderung der EU-Parlamentarier nach "Steuertransparenz" von international agierenden Konzernen in der EU ist doch bloße Augenwischerei. Die Umsätze dieser Konzerne in den EU-Mitgliedsländern sind offiziell bekannt. Mithin könnten - bei strikter Steuerpolitik - auch national fällige Steuern erhoben werden. Infolge gegenseitiger Austricksereien = Steuervergünstigungen für multinatinale Konzerne - ist das aber nicht möglich bzw. wird offiziell unterlaufen und ausgehebelt. Insofern könnte die geforderte "Transparenz" nur zur Ermittlung der Steuertricks und Steuerschlupflöcher dienen... aber auch die sind doch längst allgemein bekannt... Was also ist nun die populistische Forderung der EU-Parlamentarier nach angeblicher "Steuertransparenz"..?

Hanno Kuhrt
lebhafte Diskussion

Da haben alle 30 anwesenden Abgeordneten bestimmt sehr lebhaft diskutiert.
Es geht ja auch nur um das Geld der Steuerzahler, die brav ihre super-Gehälter finanzieren, die übrigens zum größten Teil ebenfalls steuerfrei sind.
Eine Frechheit, da kann ich mich Herrn Juncker ausnahmsweise anschließen.
Sitzungsgeld für heute wird sicherlich von mehr als 30 Parlamentariern für den heutigen Tag geltend gemacht.
Dieses Parlament IST lächerlich.

Lenyat
Es könnte so einfach sein

Man müsste sich nur international darauf einigen, dass Gewinne nicht verschoben werden dürfen und dass jeses Land entsprechende Gesetze beschließt.

Das wäre doch mal eine Aufgabe für die allseits mit Grund beklagten undemokratischen Kungelrunden - da könnte man sich mal auf was sinnvolles einigen statt hinter verschlossenen Türen über wolkige Statements zu verhandeln?

Ich mein ja nur - in Hamburg tagt gerade ein Club, dessen Mitgliedsländer 85% der Welt-Wirtschaftsleistung erbringen.

gman
Zu16:18 von krittkritt - Transparenz überall?!

Die Konservativen und Liberalen blockieren mal wieder:
"Allerdings wurde zum Leidwesen von Grünen, Linken und Sozialdemokraten ...

Nicht so scheinheilig, wenn es um Transparenz, Offenlegung geht, gibt es viele "Hintertürchen" im eigenen Haus. Z.B. EEG-Energieprofiteure- Strom- und Gaspreise; wo ist die Offenlegung der Mittelverwendung der kommunalen Stadtwerke, Netzbetreiber & Co.. Wo ist die Offenlegung der sozialdemokratischen Medienunternehmen. Die Offenlegung im Millardengeschäft des Gesundheitswesens, Altenpflege. Steuerverschwendung, HSH. Die Beispiele sind zahllos!

"Was könnte man mit diesem Geld nicht alles finanzieren, etwa für gute Bildung, gute Arbeit oder ...!"

Naiv! Übertreibt man, wird man kein Geld sehen, schon gar nicht in der Größenordnung. Die Welt besteht nicht nur aus der EU; China, Indien, Asien, Afrika, Amerika stehen gerne parat.
Man wird sehen wie der Protektionismus bald blüht, den man doch im eigenen Interesse verhindern möchte!

Brodi
Die Sache ist doch ganz einfach!

Wenn jedes Unternehmen die Gewinne in dem Land versteuert, wo die Umsätze auch anfallen, wäre man ein ganzes Stück weiter.

Dann sieht die Rechnung so aus: ein iPhone 7 mit 128 GB Speicher kostet in der Herstellung so um die 292 Euro, bis es im Laden liegt, wird aber für 869 Euro inkl. MwSt. in Deutschland verkauft.

Apple könnte dann nur die 292 Euro Herstellungskosten vom Netto-Verkaufspreis über 730 Euro abziehen. So wären 438 Euro Gewinn in Deutschland zu versteuern. Und eben nicht mit ganz geringen Steuersätzen in Irland, sondern mit dem für alle andern Unternehmen auch geltenden Steuersatz aus Deutschland.

Das wäre mal ein Thema für den Wahlkampf. Mal sehen, wer von den Parteien sich dann davor drückt.

zabamoi
Im Kapitalismus

ist es immer besser zu nehmen als zu geben. Die Großkonzerne und Privatbanken arbeiten Hand in Hand und haben die Macht an sich gerissen. Durch den zu Recht kritisierten Freihandel wird ihre Dominanz im Zuge der Globalisierung weiter wachsen wie ein Krebsgeschwür, wenn wir sie weiter agieren lassen.

tias
Na ja

Dachte immer diese Steuer Vermeidung ist erlaubt bei Konzernen sonst hätte es ja die Regierung schon längst verboten. Garangiert es gibt wieder ein Alleingang in der BRD, der CDU SPD und nach der Wahl auch die grünen und FDP dass alles so bleibt.Die us ketten waren immer steuerbefreit.

Gast
Die CDU/FDP wieder...

Gute Hintertür. Denn natürlich schadet es dem Geschäft, wenn man öffentlich zugeben müsste, dass man trotz Milliardeneinnahmen 0,005% Steuern zahlt, während die eigenen Kunden fast 50% zahlen müssen.

Was ich nicht begreife: Es ist doch offensichtlich, dass diese von CDU/CSU und FDP geplante Hintertür ausschließlich betrügerischen Konzernen nutzt, und allen anderen schadet.

Warum führt so eine offensichtliche Politik für die oberen 0,1% eigentlich nicht dazu, dass die restlichen 99,9% andere Parteien wählen? Warum wählen noch immer 40% der Arbeiter, Angestellten und Beamten eine Partei, die gegen ihre eigenen Interessen Politik macht?

- Gutes Marketing?
- Gutes Gefühl, weil "cristlich"
- Oder glauben diese Leute tatsächlich, dass Steuerehrlichkeit und faire Gehälter die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefärdet?
Lieber hocherfolgreiche Unternehmen, die keine Steuern zahlen, als mittelerfolgreiche Firmen, die wie der normale Bürger auch Schulen und Polizei mitfinanzieren?!

proehi
Alles wie gehabt

Zuerst dachte ich, ... die wollen doch nicht etwa? Dann fiel mir ein, wieviel Parlamentarier überhaupt anwesend waren und dann daß:

"Demnach sollen Unternehmen, die nachweisen können, dass die Offenlegung ihren Geschäften schaden würde, von der Verpflichtung ausgenommen werden."

Steuern zu zahlen, die man vorher heimlich hat "vermeiden" können und dann durch Offenlegung anfallen würden, schaden den Geschäften eines jeden Unternehmens, da es die Gewinne schmälert. Was braucht es da noch für einen Nachweis. Das ist nicht nur ein Hintertürchen, das ist das klare Bekenntnis, für ein weiter so.

... und dann wurde mir klar, da bewegt sich gar nichts, die tun nur so als würden sie etwas tun wollen damit wer geneigt ist, glauben kann, jetzt ginge es los.

Gast
Und wie will die EU das durchsetzen?

Gegen die Interessen, und damit Stimmen von Luxemburg, Malta, Irland und Holland?
Gegen Junckers..

Wäre eine gute Sache, aber wie fast immer, wenn es die Privilegien der Superreichen einschränken soll, wird nichts daraus werden.

gman
Zu 17:06 von Brodi -Nein, so einfach ist die Sache nicht!

Die Sache ist doch ganz einfach!
Wenn jedes Unternehmen die Gewinne in dem Land versteuert, wo die Umsätze auch anfallen, wäre man ein ganzes Stück weiter.
Dann sieht die Rechnung so aus: ein iPhone 7 mit 128 GB Speicher kostet in der Herstellung so um die 292 Euro, bis es im Laden liegt, wird aber für 869 Euro inkl. MwSt. in Deutschland verkauft.....

Die Rechnung hinkt gewaltig. Zuerst sollte man nicht Gewinn mit Umsatz vermischen. Wer bewertet denn in unserer globalen Welt wo und wem Gewinne und Verluste zuzuordnen sind; die grün-roten "Experten"? Dem Ingenieur, der die Hardware entwickelt, dem Softwareprogramierer; dem Monteur, Marketing, Vertrieb, Zulieferer, Händler ... in den USA, China, Indien, GB, D, F, A usw.usf.?!
Die Moral hat mehrere Seiten!
Nicht die Konzerne, der Staat ist der Abkassierer, alleine durch die MWSt.. Welchem Unternehmer bleiben solche "Erträge" nach Steuern?

Fakt ist, der Verbraucher zahlt am Ende alles, auch alle Steuern. Das ist die Rechnung!

Politikexperte98

Das wird funktionieren und diese Ausnahmen werden Ausnahmen bleiben!
Wenn die Konzerne nicht liefern gibt es eben Steuerzahlungen auf Schätzungsbasis und bei Zahlungsverweigerung eben Verkaufsverbote!!!

Hugomauser
@16:18 von krittkritt

"Welchen legalen Geschäften schadet die Offenlegung?"

Nun, die Offenlegung könnte natürlich wertvolle Hinweise für die Konkurenz enthalten. Das könnte dann schon schaden.

JohnBowie
@krittkritt

Von wegen alle Politiker sind gleich!
Wer es bis jetzt nicht gemerkt hat ......

Waterkant
Das falsche Mittel für den richtigen Zweck.

Meiner Meinung nach ist die Offenlegungspflicht sehr kritisch zu sehen.

Wohlgemerkt: Die Daten, die hier öffentlich gemacht werden sollen, müssen ab 2017 (für 2016) von allen betroffenen Unternehmen sowieso an die Steuerbehörden übergeben werden. Das ist seit Dezember 2016 in der Abgabenordnung verankert. Es geht nur noch um die Frage, ob die Informationen öffentlich gemacht werden. Das ist natürlich auch eine Frage des Steuergeheimnisses.

Vor allem aber gibt es mE zwei Probleme:
1) Laien können die Daten gar nicht richtig interpretieren. Natürlich gibt es Extrembeispiele, aber eine Hohe Quote von Gewinn zu Umatz oder Mitarbeiter in einem Land muss nicht gleich Steuerflucht als Ursache haben. Ggf. grundlose Kritik verbreitet sich aber schnell.
2) Die Daten sind ohnehin wenig aussagekräftig, weil es aggregierte Daten pro Land sind. Es werden also verschiedenste Konzerngesellschaften (zB Produktion, Vertrieb, evtl eigene Banken) in einen Topf geworfen, was das Bild total verzerrt.

Hugomauser
@17:02 von Lenyat

"Man müsste sich nur international darauf einigen, dass Gewinne nicht verschoben werden dürfen und dass jeses Land entsprechende Gesetze beschließt. "

So einfach ist das eben nicht. Ein Auto z. B. wird aus tausenden von Teilen gefertigt. Die kommen nun aus hunderten von Werken auch aus dem Ausland. Da können dann natürlich hier die Rechnungen gegengerechnet werden. Was aber ist mit den Teilen, die aus eigenen ausländischen Fabriken stammen? Wie soll man die bewerten? Wo fällt die Steuer an? Wie hoch ist sie? Noch schwieriger wird das dann, wenn es auch noch um Patente oder Franchisesysteme geht.

Insgesamt ist das ein sehr komplexes und kompliziertes Thema und eben nicht mit "es könnte so einfach sein" zu lösen.

michel56
Es wäre mir schon genug,

Wenn man die Kompliezenschaft zugeben u. die zu Unrecht erlangten Beträge die eher in die Bill.€ gehen dürften zurückflössen da wo sie hingehören in die Gemeinschaftskasse u. Aufgabenerfüllung der EWG;äh verharmlost EU. EWG bezeichnet es aber besser.Alles für die Wirtschaft u. Frieden den sowieso alle immer haben wollten u. nie Krieg mit dem Nachbarn u. ein paar warme Sprüche fürs Volk. Ich denke dabei wird es sowieso wieder bleiben ;hauptsache der Bürger denke man habe ja was getan,u. tranzparent schaut man dann wieder durch ihn durch u. meint es hat ja nie jemand was genaues nicht gesehen was denn so genau da verschwand außer nicht tranzparenten Zahlen. Also ich hörte auch schon bezogen auf alle Steuerarten Schätzungen die über die Bill.€/Jahr gingen?!

Hugomauser
@17:06 von Brodi

Wenn jedes Unternehmen die Gewinne in dem Land versteuert, wo die Umsätze auch anfallen, wäre man ein ganzes Stück weiter.

nun, so einfach ist es nicht: Nur ein Beispiel: Ich habe eine Geschäftsidee. Jemand in Deutschland führt sie hier aus. Er muss aber auf den Umsatz eine Lizenzgebühr an mich zahlen. Diese Lizenzgebühr sind Kosten. Nur das, was nach Abzug der Lizenzgebühr übrig bleibt, wird versteuert.

Ich sitze in Irland. Für mich sind wiederum diese Lizenzgebühren die Einnahmen, also grob: Umsatz. Die muss ich nun in Irland versteuern. (ganz gering natürlich)

Wenn sowohl ich als auch derjenige, der in Deutschland die Geschäfte macht, auch noch beide die gleiche Muttergesellschaft in den USA haben, reibt sich halt am Ende die Muttergesellschaft die Hände. Sie darf nur die Gewinne aus Irland nicht in die USA transferieren, dann werden die da versteuert, also gründet man noch ne Firma auf den Cayman Islands. ...

Blinker123
was soll das bringen...

Wir wissen doch das die großen Konzerne - im übrigen nicht nur Apple oder Amazon, auch alle deutschen global-player - Gewinne verschieben. Was soll da denn noch offengelegt werden?

Sollte die EU nicht erstmal alle Mitgliedstaaten verpflichten Steuerdumping zu unterlassen - Luxemburg, Irland, Holland, Malta, usw.
Nee schön die Schuld auf andere schieben. Das Unternehmen geltendes Recht zur Steuerreduzierubg nutzen ist im Grunde legitim. Wer das nicht macht ist international nicht mehr Wettbewerbsfähig, das haben CDU CSU erkannt. Also immer weiter mit
Steuerdumping
Lohndumping
Sozialdumping
Hauptsache meine Wähler sind davon nicht direkt betroffen....
Bis es irgendwann knallt!

groeschelu
Was würden die USA zu den Vorschlägen sagen?

Ich vermute auch in den USA gibt es ein Steuergeheimnis. Ich glaube nicht das die US Administration es zulässt, dass Steuerdaten an die EU Behörden gegeben werden.