Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem EU-Gipfel

Ihre Meinung zu EU-Gipfel: Neue Harmonie - alte Konflikte

Die Europäische Union ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Diese Botschaft wollte EU-Ratspräsident Tusk beim Sommergipfel in Brüssel vermitteln. Und im Prinzip ist ihm das auch gelungen. Von Holger Romann.

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41 Kommentare

Kommentare

Marcus2
Militär schafft Arbeitsplätze?

"...die Bürger so vom Mehrwert der EU zu überzeugen, wurde auch schon teilweise eingelöst: In Brüssel beschlossen die Mitgliedsstaaten, militärisch künftig enger zu kooperiere"...
Es wird eine Begeisterung bei den jugendlichen Arbeislosen geben. Italiens Bankenkrise gelöst. Flüchtlinge gerecht verteilt. Griechenlands Schulden im Griff.
Sehr überzeugend.

Peter Kock
Neue Harmonie - alte Konflikte

Die alten Konflikte bleiben auch erhalten denn die Basis ist schon falsch gestaltet worden! Weil man möglichst viele Länder in der EU haben wollte und alle Länder , um EU-Konform zu sein ,haben dann ihre Zahlenwerke "korrigiert" und so hat man die Staatsschulden und die Arbeitslosenquoten einfach verändert wie viele andere Dinge auch !
Siehe Griechenland ..... so auch die anderen !
Und so jagt ein Gipfel den Nächsten nur die Probleme bleiben weil, sie ja auch nicht angesprochen werden. Na dann, macht mal weiter so !

Ernst-
Die Botschaft von Donald Tusk:

"Die Europäische Union ist nicht das Problem, sondern die Lösung." ist, bei allem nötigen Respekt, eine Illusion, denn seit die EU besteht, haben die Konflikte nicht abgenommen, sonder eher zugenommen, nämlich bis hin zur Scheidung der Briten von der EU, genannt "Brexit". Jetzt sollen sogar Mitgliedsstaaten der EU im Osten, gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, Flüchtlinge aufzunehmen. Das führt doch nur zu weiteren Streitigkeiten und möglicher Weise auch zu weiteren Trennungen. Ich kann überhaupt nicht erkennen, wo die EU ein Problem gelöst hätte, ohne neuer Probleme zu schaffen. Ein Teufelskreis von Problemen wurde in Gang gesetzt, an dessen Ende nur der Zerfall stehen kann.
Zusammengehalten wird die EU ohnehin nur noch durch die gigantische Geldschöpfung der EZB, die den Staaten die Illusion von Wohlstand vermittelt, der nichts weiter ist, wie eine riesige Blase, die irgendwann platzen muss.

Account gelöscht
Gut alleine schon...

...weil Europa nach vorne blicken will und sich nicht ständig im Kleinklein verfängt. Streit darf es immer mal geben, doch das große Ganze muss positiv verlaufen! Wenn Europa das schafft, dann wird auch die Skepsis schnell verfliegen!

wenigfahrer
Komisch

wenn es um Waffen Militär und um Militärische Spiele geht sind sich alle einig.
Nur was hat der Bürger der EU davon, nichts !.
Weil ja kein einziges EU Land von irgendwem bedroht wird, und zusätzlich gibt es noch sie NATO wo auch alle mitspielen und kräftig Geld ausgeben.

Wenn unsere Führungseliten meinen das so etwas dem Bürger hilft die EU zu lieben, dann sind Sie aber kräftig auf dem Holzweg.

Die Imaginäre Bedrohung die sich einige einbilden ist nicht das Problem der meisten Bürger.
Der Euro und die EZB sind das Problem neben vielen anderen die dem Bürger Probleme bereiten.
Aber schön zu sehen wie sich Politik immer weiter vom Bürger entfernt und die Eliten schön in Ihrer Blase gut behütet leben.

Gruß

Gnom
Zum Kommentar von Herrn Sina:

In den Kernfragen heillos zerstritten und ohne ein wirkliches Konzept für die Zukunft.

"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen". Es sind ja fünf verschiedene Ausrichtungen der EU im Gespräch, aber ob sich der "Club der 27" letztlich auf eine Richtung wird einigen können, ist durch die traditionell verschiedene Interessenlage sehr fraglich.

"Brexit-Beute" ist ein guter Kandidat für das diesjährige Unwort ;o) Aber Scherz beiseite. Wo die Agentur für Arzneimittelsicherheit hinkommt, ist nur wegen der Sprache und der Infrastruktur von Belang. Die Bankenaufsicht darf allerdings meiner Meinung nach keinesfalls nach Deutschland, da hier schon die EZB sitzt. Was Banken und deren Kontrolle angeht, haben wir leider keinen einzigen Vorzeigestaat in der EU.

Hepheistos

Schön dass man sich wieder mal trifft, in Harmonie. Ein kleiner Konflikt ist, dass uns das alles in allem ca. 82 Millionen für das Treffen kostet? Was ist das schon im Gegensatz, zu dem was uns da die anderen wieder aus den Rippen leiern, hauptsach',
der Kongress tanzt wieder. Dieses mal ist’s zwar im feuchten Hamburg und nicht im g’selligen Wien, beim Heurigen, aber man weis ja, für die entsprechende Kurzweil, da lässt sich für solche Herrschaft immer was leichtes auch im steifen Hamburg finden. Teuer wird’s da wie dort so wie so! Muss es ja sein, schließlich müssen ja auch unsere Ziele, eben die der Reaktion, aufrecht erhalten bleiben. Herr Metternich, oder heißt der jetzt anders, wird seine Zielvorgaben schon durchsetzen. Hauptsach’ am End gibt's a schönes Gemeinschaftsbildl für’s Volk.
Nun ja genug geschwafelt, also dann mal in den Ballsaal, da wird auf jeden Fall wieder groß gefeiert werden und einen neuen Tanz soll's da geben, Walzer nennt man den, glaub ich. Wir werden sehn.

Gnom
Mehrwert ist mehr Militär???

...und die Bürger so vom Mehrwert der EU zu überzeugen, wurde auch schon teilweise eingelöst: In Brüssel beschlossen die Mitgliedsstaaten, militärisch künftig enger zu kooperieren.

Eine engere militärische Kooperation inklusive gemeinsamer Beschaffung hat viele Vorteile, und, falls es richtig gemacht wird, führt zu massiven Kosteneinsparungen.
Allerdings schätze ich die Bürger Europas eher pazifistisch ein, so dass der Mehrwert der EU sicher nicht in Rüstung, sondern in der Angleichung sozialer und marktwirtschaftlicher Verhältnisse liegen dürfte. Und hier liegt die Crux der gesamten EU, da für diese Punkte zu wenig gemacht wird.

Mittschiffs
Also grundsätzlich

ist es sinnvoll, die Militärausgaben zu bündeln, effektiver zu werden. Gemeinsame Rüstungs-Projekte, gemeinsame Beschaffung, gemeinsame Standards. Alles okay. Was sich mir allerdings als Frage stellt, wieso hat die NATO nicht längst gemeinsame Projekte laufen. Warum ist es über die ganzen Jahrzehnte hinweg immer noch beim klein klein geblieben? Die Antwort ist relativ einfach: weil jede Nation die eigenen Firmen fördern will. Und so bestellen wir nach wie vor untaugliches Material bei deutschen Werften, die Partydampfer können, aber eben nicht Kriegsschiffe.
.
Die "europäische Idee" kann kein Vielvölkerstaat sein. Die "europäische Idee" kann nur ein friedliches Miteinander sein. Dazu bedarf es enger wirtschaftlicher Kooperation. Dafür gab es einmal die EWG. Den militärischen Part sichert die NATO. NATO Mitglieder greifen sich nicht untereinander an.

Ernst-
Seit es die EU gibt,

beteiligt sich die Regierung in Deutschland wieder an Militäreinsetzen in der Welt. Die kleine und feine Bonner Republik war nicht an solche Kriegseinsätzen Kriegseinsätzen beteiligt, was den Bürgern offensichtlich gut bekommen ist, denn ihr Wohlstand wurde nicht in solchen Einsätzen verpulvert. Seit die EU existiert wachsen die Machtgelüste der Politik mal wieder. Um sie zu befriedigen wird die Rüstung angekurbelt und man will aufsteigen zu einer Hegemonialmacht. So etwas war noch nie gut für die Lebensqualität der Bürger.

karlheinzfaltermeier
@Markus2 um 12:48Uhr

Wie ich schon vermutet habe: die üblichen Neid-Vorwürfe und keine belastbaren Beispiele! Übrigens sind EU-Kommisare noch lange keine "Beamten"!

Mittschiffs
die Briten haben nicht ganz unrecht

eine militärische Struktur parallel neben der NATO bremst uns alle aus. Anstatt Kräfte zu bündeln, zu verschlanken und gemeinsame Standards zu setzen, setzt Brüssel nun auf ein zerfleddertes Mini NATO Gebilde neben der richtigen NATO. Hierbei gehen unnötig Ressourcen verloren. Dieser Irrweg sollte gestoppt werden. Denn zum einen bringt er keinerlei Vorteile, mehr noch, er suggeriert irgendeinen Ansatz von "mehr Sicherheit". Das Gegenteil aber wäre der Fall. Und ganz grundsätzlich stellt sich die Frage, wann die Bundesregierung bereit ist, eine richtige Armee aufzustellen. Die aktuelle Bundeswehr, so mein Eindruck, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Deutschland politisch überhaupt keine Armee haben will.

Account gelöscht
EU-Gipfel:Neue Harmonie-alte Konflikte

Donald Tusk lobt die EU,sie sei die Lösung nicht das Problem.Für sein Land mag das irgendwie stimmen,denn dank der EU brauchen polnische Regierungen keine Sozialpolitik zu machen,man exportiert Arbeitskräfte.
Dann die Gipfelbeschlüsse zur Militarisierung,Verteidigungsfond,Schaffung von Kampftruppen.Wenn die EU-Bürger mal merken wer das bezahlen soll.....
Und Merkel bekam keinen Widerspruch,wegen der starken Exportüberschüsse,die die Defizite anderer Länder bedeuten.
EU-Partnerschaft und Germany first passen irgendwie nicht zueinander.

Elefant
Mit einer Stimme zu sprechen ist nicht das Problem

Die Botschaften, die zu vermitteln sind und die Ernsthaftigkeit der Realisierung zu dokumentieren, das ist gefragt. Und wenn ich mir dort die sehr signifikanten Baustellen ( Verschuldung, EZB Geldpolitik, Flüchtlingsproblematik etc.) anschaue, können mich solche Harmoniebilder nicht sonderlich überzeugen.

Gassi
Wurschteln an einer Verteidigungs-Union?

Jetzt ticken die alten Probleme der EU nicht mal mehr normal (Euro-Krise, Flüchtlings-K.) und schon popeln die Herrschaften an europäischem Militär herum. Mag ja sein, dass mit Trump eine Steilvorlage dafür gibt, aber deshalb neben der NATO und den nationalen Militärs jetzt noch ein weiteres etablieren zu wollen, ist ein Nebenkriegsschauplatz. Regelt das Thema Finanzen, Flüchtlinge und Konjunktur - lernt also das Gehen, bevor ihr rennen wollt. Auch die aktionistische Hektik, jetzt möglichst viele Freihandelsabkommen im Hau-Ruck-Verfahren zu etablieren, ist nicht im Sinne einer funktionierenden EU - nutzt nur einigen Großen au der Wirtschaft. Maß halten, wie Ehrhard einst sagte, sonst zerreist es den Laden, weil bei deren Arbeitsqualität nur noch Baustellen bleiben.

TZ
Stimme Herrn Macron ...

... mit dem sogenannten Ausfall 100%ig zu. Auf Punkt gebracht hat er es. Da hilft auch kein Jammern aus dem Osten, sondern mal die Realitaet ergreifen und entsprechend mithelfen. Eine Kuerzung der Gelder hilft da sicher etwas nach.

Gast
@Gnom

". Die Bankenaufsicht darf allerdings meiner Meinung nach keinesfalls nach Deutschland, da hier schon die EZB sitzt."
-----------
Die Bankenaufsicht sollte nach Griechenland.
Das würde dort hochwertige Arbeitsplätze schaffen, und man wäre nahe bei den Problemen.

jubo14
Bei aller Kritik ...

... was wäre denn besser?
Wenn sich die EU nun "verflüchtigen" würde, was hätten wir dann? Und glaubt irgend jemand, dass dadurch etwas besser wird?
Denn auch wenn es bei der EU jede Menge Ärger, scheinbar nutzlose Gespräche, usw. gibt, hat sie den enormen Vorteil, dass dort alles gebündelt stattfindet.
Für jeden Beamten der heute in Brüssel sitzt, würde es ohne eine EU, ohne zentrale Anlaufstelle, mindestens 10 Beamte geben, die dieses dann gleichzeitig mit 10 Staaten aushandeln müssen.
Allen die glauben dass die EU so unglaublich teuer ist, sei gesagt, dass keine EU die Kosten locker verzehnfachen würde.

KritischeStimme
Dann wird das deutsche Exportmaerchen zu Ende sein

Macron bekam die Unterstuetzung der EU weil er versprochen hat nicht aus dem Euro zu treten.Jetzt muss er also im Stil von Herrn Schaeuble/Griechenland versuchen die franzoesiche Wirtschaft mit Einsparungen zu retten,was unmoeglich ist.Deshalb wird er sein Ziel verpassen.Fuer Deutschland bedeutet dies das man ein paar Jahre Zeitgewinn hat bevor die Eurozone auseinander fliegt und Deutschland aufwerten muss.Dann wird das deutsche Exportmaerchen zu Ende sein

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft
Was ist mit Dumpinglöhnen und Flüchtlingsverteilung

Merkel hat die EU mit ihrem Wunsch gespalten, die über eine Million Flüchtlinge aus Deutschland zu verteilen. Die Mehrheit der EU-Staaten macht es nicht. Hauptargument: Wer einlädt soll auch zahlen. Ist Merkel jetzt eingeknickt und behält "ihre" Flüchtlinge?

Macron hat im Wahlkampf versprochen die exzessiven Exportüberschüsse Deutschlands zu bekämpfen. Deutschland müsse endlich einen Beitrag zur europäischen Nachfrage und dem Wachstum beitragen. Das Wirtschaftsmodell des Lohndumpings um aus anderen Ökonomien Nachfrage abzuziehen lehnt Macron ab. Er hat ausdrücklich versprochen nicht mit französischem Lohndumping zu reagieren. Deutschland muss über höher Reallöhne die europäische Kaufkraft endlich erhöhen. Blockiert Merkel in dieser Frage weiter und verschleppt oder verweigert sogar ökonomisch notwendige
Einkommens-Steuersenkungen?

Diese zentralen Fragen liegen im Interesse der Bevölkerung und dürfen darum nicht ausgeblendet werden.

pkeszler
EU-Gipfel will Neue Harmonie demonstrieren

Das vereinigte Europa hat uns seit 70 Jahren Frieden gebracht, den besonders die kleinen Mitgliedsstaaten zu schätzen wissen. Aber auch Deutschland und Frankreich sind sehr zufrieden damit. Aus ehemaligen Feinden wurden Freunde. Und wenn es noch in einigen wenigen kleinen Ländern nationalistische Tendenzen gibt, dann werden sie eben auf die Bestimmungen und Vereinbarungen der EU hingewiesen, damit sie nicht nur Geld fordern, sondern sich an den anderen Mitgliedsländern orientieren.

jiha
Engere militärische Zusammenarbeit

ist eines meiner Herzensprojekte des europäischen Integrationsprozesses. Warum?
1. Endlich keine militärische Abhängigkeit mehr. (Nicht von den USA, nicht von Russland)
2. Wird momentan die Verwaltung für das Militär 27x bezahlt, während die tatsächliche Ausrüstung und die Gehälter der Truppe leiden.
3. Ohne BW kann Deutschland nie wieder, völlig egal was komme, Frankreich überfallen (und umgekehrt)
4. Über eine engere militärische Zusammenarbeit freuen sich vor Allem auch die osteuropäischen Länder.
Deswegen kann ich nur sagen: Liebe Politiker, treibt diese Projekte voran, und zwar so schnell ihr könnt...

fathaland slim
14:00, Mittschiffs

>>Die "europäische Idee" kann nur ein friedliches Miteinander sein. Dazu bedarf es enger wirtschaftlicher Kooperation. Dafür gab es einmal die EWG.<<

Was früher EWG hieß, heißt heute EU.

Es handelt sich um die gleiche Organisation, die zweimal umbenannt wurde.

Zwischendurch hieß sie mal EG.

pkeszler
13:43 von wenigfahrer

"wenn es um Waffen Militär und um Militärische Spiele geht sind sich alle einig.
Nur was hat der Bürger der EU davon, nichts"
Bei Ihrem Kommentar muss man sich fragen, ob Sie überhaupt in der EU leben und von 70 Jahren Frieden profitieren. Jeder Bürger der EU ist dankbar, dass es bei uns keinen Krieg gibt und sicher auch nicht geben wird. Geld ist eben nicht alles, was der Mensch zum Leben braucht. Frieden ist ein Grundbedürfnis und Lebensbedürfnis unserer Menschen. Und das kann nur durch eine einheitliche und kostengünstige Verteidigung der EU erreicht werden.

fathaland slim
14:09, Ernst-

>>Seit es die EU gibt,
beteiligt sich die Regierung in Deutschland wieder an Militäreinsetzen in der Welt. Die kleine und feine Bonner Republik war nicht an solche Kriegseinsätzen Kriegseinsätzen beteiligt, was den Bürgern offensichtlich gut bekommen ist, denn ihr Wohlstand wurde nicht in solchen Einsätzen verpulvert. Seit die EU existiert wachsen die Machtgelüste der Politik mal wieder.<<

Sie werfen hier ungeheuer viel durcheinander.

Die EU gibt es seit den 50er Jahren, auch wenn sie damals anders hieß.

Die Beteiligung an Militäreinsätzen war eine Folge des Zusammenbruchs des Ostblocks, der zu einer Neupositionierung der NATO führte.

Und auch die kleine, feine Bonner Republik hatte naturgemäß über die "Wende" hinaus keinen Bestand.

Sie scheinen sich ja fast die Mauer zurückzuwünschen. Im geschlossenen Thread hatte ich sogar den Eindruck, daß Sie vor 1848, also in die Kleinstaaterei, zurückwollen.

pkeszler
15:54 von fathaland slim

"Sie scheinen sich ja fast die Mauer zurückzuwünschen. Im geschlossenen Thread hatte ich sogar den Eindruck, daß Sie vor 1848, also in die Kleinstaaterei, zurückwollen."
Ja, diesen Eindruck hat man von den Kommentaren von Ernst- schon seit einiger Zeit. Manche Leute treten immer auf der gleichen Stelle und wollen nie etwas dazu lernen.

Ernst-
@15:54 von fathaland slim

Die EWG (gemäß Römischer Verträge von 1957) war eine Wirtschaftsgemeinschaft. Das kann man nicht mit der EU vergleichen. Der EU-Vertrag wurde erst am 7. Februar 1992 in Maastricht abgeschlossen. Zudem erfuhr er mehrere Änderungen, nämlich durch den Vertrag von Amsterdam 1997, den Vertrag von Nizza 2001 und den Vertrag von Lissabon 2007.
Da ist einer Wirtschaftsgemeinschaft eine politische Union gezimmert worden, was etwas anderes als eine Wirtschaftsgemeinschaft ist.

Pustefix

" Die Europäische Union ist nicht das Problem, sondern die Lösung " : Selten so gelacht..
Mein Vorschlag: Absetzung des europäischen Spitzenpersonals, Lobby-Restriktionen, wirkmächtige soziale Reformen für alle Bürger
etc.
Die bürgerlichen parlamentarischen Demokratien brauchen insgesamt Reformen,die dem Begriff Demokratie wieder zu neuen Ehren führen

Ernst-
@16:06 von pkeszler

>>"...Im geschlossenen Thread hatte ich sogar den Eindruck, daß Sie vor 1848, also in die Kleinstaaterei, zurückwollen."
Ja, diesen Eindruck hat man von den Kommentaren von Ernst- schon seit einiger Zeit...<<

Nun, diese Zeit der Kleinstaaterei hat immerhin viele große Dichter und Denker hervorgebracht. Gegenüber dem heutigen Zentralismus war übrigens auch Johann Wolfgang von Goethe kritisch eingestellt. Er erkannte bereits die Vorteilhaftigkeit kleiner politischer Einheiten. Denn im Jahre 1828 schrieb er:
„Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck sind groß und glänzend, ihre Wirkungen auf den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen. Würden sie aber wohl bleiben, was sie sind, wenn sie ihre eigene Souveränität verlieren und irgendeinem großen deutschen Reich als Provinzialstädte einverleibt werden sollten? – Ich habe Ursache, daran zu zweifeln.“

In Kleinstaaten kann sich zudem Bürokratie und Korruption weniger breitmachen.
Ich befinde mich also in durchaus guter Gesellschaft.

fathaland slim
16:19, Ernst-

>>@15:54 von fathaland slim
Die EWG (gemäß Römischer Verträge von 1957) war eine Wirtschaftsgemeinschaft. Das kann man nicht mit der EU vergleichen. Der EU-Vertrag wurde erst am 7. Februar 1992 in Maastricht abgeschlossen. Zudem erfuhr er mehrere Änderungen, nämlich durch den Vertrag von Amsterdam 1997, den Vertrag von Nizza 2001 und den Vertrag von Lissabon 2007.
Da ist einer Wirtschaftsgemeinschaft eine politische Union gezimmert worden, was etwas anderes als eine Wirtschaftsgemeinschaft ist.<<

Sie tun grad so, als sei zwischen 1957 und 1992 nichts passiert.

Die EU, die damals EWG hieß, hat sich mindestens seit den römischen Verträgen kontinuierlich weiterentwickelt, und diese Weiterentwicklung war in den römischen Verträgen angelegt. Die politische Union war von Anfang an gewollt, die Wirtschaftsgemeinschaft war ausdrücklich nur als erster Schritt gedacht. Dies ist nun wirklich Allgemeingut und ausführlich dokumentiert.

pkeszler

"Die bürgerlichen parlamentarischen Demokratien brauchen insgesamt Reformen,die dem Begriff Demokratie wieder zu neuen Ehren führen"
Dann machen Sie doch mal konkrete Vorschläge, die verwirklicht werden können. Nur kluge Worte helfen auch den Demokratien in den EU-Ländern nicht weiter.

pkeszler
16:36 von Ernst-

„Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck sind groß und glänzend, ihre Wirkungen auf den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen."
Das ist völlig richtig. Aber die Zeit der Hanse-Städte usw. ist doch völlig überholt. Heute ist überall der Trend zu größeren Einheiten. Aus 16 Bundesländern werden mal 5 bis 7 Bundesländer, die zu den Regionen eines vereinigten Europas werden. Sie müssen eben mal den Zug der Zeit sehen und nicht ständig in der Vergangenheit leben.

fathaland slim
16:36, Ernst-

Ihre Alternative scheint Zentralismus oder Kleinstaaterei zu heißen, und Sie entscheiden sich für die Kleinstaaterei.

Aber den Begriff "Föderalismus" haben Sie doch schon mal gehört, oder?

fathaland slim
16:25, Pustefix

>>" Die Europäische Union ist nicht das Problem, sondern die Lösung " : Selten so gelacht..
Mein Vorschlag: Absetzung des europäischen Spitzenpersonals, Lobby-Restriktionen, wirkmächtige soziale Reformen für alle Bürger
etc.
Die bürgerlichen parlamentarischen Demokratien brauchen insgesamt Reformen,die dem Begriff Demokratie wieder zu neuen Ehren führen.<<

Verzeihung, aber das sind alles wohlfeile Forderungen, die jeder Sonntagsrede zu Ehren gereichten.

Das Wort "wirkmächtig" habe ich lange nicht mehr gehört...

Ernst-
@16:37 von fathaland slim

"Die politische Union war von Anfang an gewollt, die Wirtschaftsgemeinschaft war ausdrücklich nur als erster Schritt gedacht."

Was aber nichts daran ändert, dass eine Wirtschaftsgemeinschaft eben keine politische Union ist.
Im Übrigen prosperierte Deutschland in der Zeit der EWG von 1957 bis Anfang der 1970er Jahre. "Wohlstand für alle" (Ludwig Erhard) wurde möglich. Seit bestehen der EU steigt in einigen Staaten der EU die Arbeitslosigkeit sowie die Armut und auch wenn es vielen noch nicht möglich erscheint, ist absehbar, dass auch der Wohlstand in Deutschland sich dem Ende nähert.

fathaland slim
16:36, Ernst

>>Gegenüber dem heutigen Zentralismus war übrigens auch Johann Wolfgang von Goethe kritisch eingestellt. Er erkannte bereits die Vorteilhaftigkeit kleiner politischer Einheiten.<<

Sie scheinen wirklich ein Mann des 19. Jahrhunderts zu sein.

Ein echter Paläokonservativer, im Wortsinn.

Sie wissen aber schon, wie viele Kriege es damals in Europa gab?

Ich, für mein Teil, möchte dorthin nicht zurück.

Im übrigen gibt es den von Ihnen behaupteten heutigen Zentralismus nicht. Die EU ist von der Theorie her eigentlich föderalistisch, in der Praxis aber leider die Summe ihrer nationalen Egoismen.

Alfons Popp
16:36 von Ernst-

Frankfurt und Hamburg sind immer noch "groß und glänzend", dass es Bremen und Lübeck nicht mehr sind, liegt ja wohl weniger am Verlust ihrer Souveränität (obwohl Bremen ja immer noch ein Stadtstaat ist!). Außerdem, ausgerechnet Goethe als Verfechter der Kleinstaaterei zu zitieren ist schon ein bisschen schräg. Erstens leben wir nicht mehr im Jahr 1828 und zweitens war auch Goethe anderer Auffassung. Denn hinsichtlich einer Vereinigung der seinerzeit 39 Einzelstaaten sagte er, dass ihm darum nicht bange sei, dazu würden schon die damals im Entstehen begriffenen Eisenbahnen beitragen, was ja auch geschehen ist. Dass sich in Kleinstaaten Korruption und Bürokratie weniger breitmachen können, entbehrt jeder Grundlage. Schon mal den Begriff "Vetternwirtschaft" gehört?

fathaland slim
17:04, Ernst-

>>Seit bestehen der EU steigt in einigen Staaten der EU die Arbeitslosigkeit sowie die Armut und auch wenn es vielen noch nicht möglich erscheint, ist absehbar, dass auch der Wohlstand in Deutschland sich dem Ende nähert.<<

Sie meinen, Deutschland wäre auf dem Weg zum Nettoempfänger?

Na, wenigstens muss ich dann das Gejammer hier, daß wir immer alles bezahlen müssten, nicht mehr hören.

Alfons Popp
17:04 von Ernst-

Zitat:"Im Übrigen prosperierte Deutschland in der Zeit der EWG von 1957 bis Anfang der 1970er Jahre."
Damit wollen Sie wohl sagen, dass spätere wirtschaftliche Krisen Schuld der EU sind? Sorry, das ist eine klassische Scheinargumentation a la weil es mehr Störche gibt, steigt die Kinderzahl. Der erste konjunkturelle Einbruch in der BRD war die Ruhrkrise 1966. Deren Ursache war die Tatsache, dass deutsche Kohle auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig war. Folge war das Zechensterben und der Wandel des Ruhrgebiets vom industriellen Herz Dtlds. zu einer Krisenregion. Daran war die EU sicher nicht schuld. Ansonsten prosperiert D heute wohl mindestens so wie in den 50er-Jahren, wir sind ja nicht umsonst Exportweltmeister. Daran tragen unsere Exporte in die EU übrigens maßgeblich bei! Wenn wir den Gefahren der Globalisierung erfolgreich entgegentreten wollen, geht das nur gemeinsam in Europa und nicht mit Kleinstaaten, die niemand ernst nimmt!

teachers voice
re Pustefix: Reformen?!

"Die bürgerlichen parlamentarischen Demokratien brauchen insgesamt Reformen,die dem Begriff Demokratie wieder zu neuen Ehren führen"

Sie meinen "weg vom Parlamentarismus" hin zu einer - ja was denn eigentlich?

Welche "Demokratien" führen denn Ihrer Meinung nach den "Begriff Demokratie" zu Recht?

pkeszler
17:04 von Ernst-

"und auch wenn es vielen noch nicht möglich erscheint, ist absehbar, dass auch der Wohlstand in Deutschland sich dem Ende nähert."
Soviel Pessimismus, wie Sie hier ständig verbreiten, ist doch nicht mehr normal. Wir brauchen Leute mit Elan und einem fortschrittlichen Denken, wenn wir die EU voran bringen und die zweifelhaft noch vorhandenen Fehlentwicklungen beseitigen wollen.