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Ihre Meinung zu Afrika-Initiative: Müller setzt auf Privatwirtschaft

Geld aus der Privatwirtschaft statt Entwicklungshilfe - mit einer G20-Initiative will die Bundesregierung private Investoren für Afrika begeistern. Entwicklungsminister Müller warb im Bericht aus Berlin für den "neuen moralischen Aufbruch". Kritiker sprechen von Abschottung.

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18 Kommentare

Kommentare

BotschafterSarek
Non Profit!

Die Privatwirtschaft investiert nur da, wo sie Gewinne erzielen kann.

Wenn Entwicklungshilfe der Wirtschaft übertragen wird, dann werden potentielle Investoren versuchen, die Nehmerländer an sich zu binden, damit ihre Investitionen sich rentieren. Genau diese Bindungen, man könnte sie auch "Ausbeutungspartnerschaften" nennen, sind aber die Ursache für die Armut vieler Länder. Sie bilden die Basis eines unfairen Weltwirtschaftssystems, dass nicht an der Wohlfahrt der Entwicklungsländer interessiert ist, sondern daran, sie bestmöglich aussaugen zu können.

Ein echter "neuer moralischer Aufbruch" würde mit einem Schuldenschnitt beginnen, wie es die Erlassjahrkampagne zum Jahr 2000 gefordert hatte - und dann in den Aufbau eines neuen, gerechten Weltwirtschaftssystems münden. Dass wir dabei von unserem Wohlstand etwas abgeben müssten, sollte jedem klar sein. Die Welt hat zwar genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier!

Pflasterstein

"Entwicklungsminister Müller warb im Bericht aus Berlin für den "neuen moralischen Aufbruch"."

Das zeigt eine Naivität ODER Hilflosigkeit die kein Politiker haben sollte!

Die Privatwirtschaft ist doch genau einer der GRÜNDE warum wir die Flüchtlinge haben, denn diese ist für die niedrigen Löhne in Afrika, Asien und Mittel-/Südamerika verantwortlich ... WEIL SIE DAMIT DURCHKOMMEN! Da brauche ich einfach nur an die Initiative in der Textilbranche vor ein paar Jahren erinnern, wo die Bundesregierung dann zu feige ODER zu bestochen war, um dies zur Pflicht zu machen. Letztendlich wurde es wieder auf freiwillige Basis gestellt ... weshalb es niemand machte.

Dieser Minister sollte sich einen anderen Beruf suchen, denn für die Politik ist er nicht geeignet!

Troll-Grill
Es ist unwichtig wie Kolonialpioniere diskutieren...

Der Deal heißt Geld für Grenzschließung.

Tada
Furchtbar!

Bei der Überschrift "Müller setzt auf Privatwirtschaft" dachte ich, es geht um die in Afrika. Also afrikanische Kleinunternehmer stärken, keine Billighühnerreste mehr dahin exportieren, darauf achten, dass die Meere sich erholen.

Pustekuchen.

Ich arbeite in einem privaten Unternehmen, das Unterrichtsmaterialien herstellt. Noble Sache: Man arbeitet für die Zukunft, für die Kinder, für die nachfolgenden Generationen. Überraschung! Das Unternehmen verschenkt nichts, das verdient Geld.

Wenn eine Zusammenarbeit mit allen afrikanischen Ländern möglich wäre, dann wären dort längst Unternehmen aktiv. In Asien klappt das schon zu gut.

Aber dafür muss man zuverlässige Partner haben, die pünktlich liefern und nicht durch Krieg oder Rebellen behindert werden.

Politiker braucht man für solche Aufrufe nicht, dafür gibt es den Papst und Co. Es ist nicht der Job eines Politikers an die Moral der anderen zu appellieren. Scheint aber langsam in Mode zu kommen.
Ich nenne das Arbeitsverweigerung.

proehi
Weder moralisch noch Aufbruch

Neuer moralischer Aufbruch und Geld aus der Privatwirtschaft statt Entwicklungshilfe?

Was ist daran ein moralischer Aufbruch, daß der Minister dafür eintritt, das z.B europäische Firmen den Kontinent ausbeuten dürfen. Das tun sie jetzt schon so gut sie können.

Das ist eine Bankrotterklärung des Ministers eine Welt mit gerechterer Ressourcenverteilung und der Bekämpfung der Fluchtursachen überhaupt zu denken.

... den Rest soll wohl die verbesserte Sicherung der europäischen Aussengrenzen regeln, wofür die Partei des Ministers ja so vehement eintritt.

wega
Süße Träume

werte Politiker.Seid wann hat die Privatwirtschaft was gemacht für arme Länder,ohne sie nicht ausgebeutet zu haben.
Naja.hauptsache wir so getan als ob.

StöRschall

"Entwicklungsminister Gerd Müller warb im Bericht aus Berlin für den "neuen moralischen Aufbruch". Die Inititiave sei als Signal an die G20 zu verstehen, Afrika stärker zu berücksichtigen"

moderne Kolonialisierung vs. nachhaltige Zukunftsplanung, Chancen für die Menschen.

Klar kann man eine Sache negativ sehen oder positiv.

Was ist denn der Ist-Zustand?
Von dem ausgehend, sehe ich das mehr positiv als negativ.

Die Bedingungen finde ich wichtig, aber schwierig durchzusetzen, bei den Clan-Kriegen und fehlenden regulierenden Rechtsstaatlichkeiten.

Aber auch die Investoren haben eine Verantwortung!

Es kann aber Ruhe, Struktur und Fortschritt für die Menschen bringen und das wünsche ich ihnen von Herzen, weil sie es einfach verdient haben.

StöRschall
21:53 von Tada

"Politiker braucht man für solche Aufrufe nicht, dafür gibt es den Papst und Co. Es ist nicht der Job eines Politikers an die Moral der anderen zu appellieren. Scheint aber langsam in Mode zu kommen."

Gerade die Politik braucht dringend mehr Moral, sie macht die Gesetze und nicht der Papst.
Seine Moral ist vielleicht Wort, sie ist aber nicht Gesetz.
Und ohne Moral funktioniert ein einigermaßen zivilisiertes Zusammenleben nur sehr sehr schwer bis gar nicht.

Nutzer

"Mit öffentlichen Geldern lösen wir die Herausforderungen Afrikas nicht. Dafür brauchen wir schon die Privatwirtschaft"
..
Tja, Herr Müller. Wenn Sie schon länger in der Politik sind, werden Sie wissen daß es sowohl die Privatwirtschaft ALS AUCH öffentliche Gelder braucht, um ein funktionierendes Gesamtsystem zu schaffen. Schade. Also eine rein ideologische, aber in der Sache nicht hilfreiche Parole.

StöRschall

"europäische Firmen den Kontinent ausbeuten dürfen. "

Das meine ich mit gleich negativ sehen.

Fragen sie doch mal die Menschen, was ihnen lieber ist, Arbeit und ein geregeltes Leben zu haben, oder das, was zur Zeit viele haben nmlicn Krieg Chaos und Rangkämpfe.

Ein Arbeitsverhältnis muss nicht gleich ein Ausbeutungsverhältnis sein und darf es auch nicht. Da schreitet dann Verantwortun ein u Kontrolle.

Gast
In diesem Falle ist ÖPP das Mittel der Wahl,

aber die Bundesregierung sollte nicht die Führerschaft aus der Hand geben, denn das Raubrittertum ist in Afrika weit verbreitet, und die Hoffnung bleibt, dass staatliche Kontrolle unserer Aktivitäten das zumindest eingrenzt. Anderenfalls wäre Afrika der Verlierer wie schon jetzt an vielen Plätzen.
Und Herr Müller sollte sich mal um die knebelnden Handelsverträge kümmern zu Gunsten der deutschen Landwirtschaft. Er sollte dazu ruhig mit seinem Kollegen Schmidt über Kreuz kommen.

StöRschall

Almosen ist einfach auch nicht Infrastrukturfördernd. Arbeitskräfte aber wohl.

BotschafterSarek
@Störschall

Ein Arbeitsverhältnis muss nicht gleich ein Ausbeutungsverhältnis sein und darf es auch nicht. Da schreitet dann Verantwortun ein u Kontrolle.

Wenn die schon hier in Deutschland scheitern (Niedriglohnsektor, Verhinderung von Betriebsratsgründungen, Werkverträge zum Unterlaufen des Mindestlohns und so weiter), dann ist nicht zu erwarten, dass die Unternehmen in Afrika moralischer handeln ...

pnyx

Natürlich setzt Müller auf die Privatwirtschaft, er kommt ja aus einer wirtschaftlich strikt neoliberal ausgerichteten Partei. Für Neoliberale ist die Privatwirtschaft und der angeblich freie Wettbewerb ein Allheilmittel, denn wenn man die Gewinnsucht der Menschen anstachelt, machen sie automatisch das Richtige und alles wird gut - oder auch nicht...

Rumpelstielz
Eine Integration Afrikas in der Weltmarkt ...

ist doch wie aufspringen auf einen fahrenden ICE - nichts dagegen, wenn das durch private Investitionen befördert wird, nur und ganz doll, braucht es dazu stabile Strukturen und die schafft die Privatwirtschaft eher weniger - es sei denn, es werden Söldnertruppen geschickt die Ordnung herstellen oder die Chinesen kommen.

Tada
@StöRschall

"Gerade die Politik braucht dringend mehr Moral, sie macht die Gesetze und nicht der Papst." Am 11. Juni 2017 um 22:23 von StöRschall

Also entschuldigen Sie bitte, aber ein deutscher Politiker hat in Afrika keine Gesetze zu machen. Und nach diesen richten sich die Firmen, die dort produzieren.

Hingegen kann man durchaus steuern, ob Europäische (subventionierte) Fischerei die Meere vor Afriker plündert und ob wir Essensreste dorthin exportieren, um sie hier nicht teuer als Sondermüll entsorgen zu müssen.

Die Situation muss politisch geregelt werden. Wenn der Markt es von sich aus regelt, dann braucht man doch keine überbezahlte Politkier mehr - man kann sie gleich abschaffen und irgendwelche Vorstände und Vorsitzende (ohne Abgeordnetenentschädigung und Amtsausstattung) einsetzen.

BotschafterSarek
@Rumpelstielz

Eine Integration Afrikas in der Weltmarkt ist doch wie aufspringen auf einen fahrenden ICE

Eine Integration Afrikas ist das vorhandene Weltwirtschaftssystem wäre auch wenig zielführend. Wir brauchen ein neues Weltwirtschaftssystem, eines, dass das Wohlergehen aller Völker im Blick hat und nicht die Frage, wie man andere am besten ausbeuten kann, um selber noch reicher zu werden. Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

Hackonya2
Finde ich gut

Gebt den Menschen nicht Fische, sondern bringt ihnen bei, wie man diese fängt (chinesisches Sprichwort).