EuroSchau

Ihre Meinung zu Kolumne Euroschau: Wann endet die lockere Geldpolitik?

EZB-Chef Draghi hält trotz fortwährender Kritik an seinem Kurs der lockeren Geldpolitik fest. Sein Argument: Die Inflationsrate im Euroraum sei noch immer zu niedrig. Die Frage ist, wie lange das noch gut geht. Von Klaus-Rainer Jackisch.

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12 Kommentare

Kommentare

ladycat
Diese lockere Geldpolitik

ist ein einziges Desaster und muss sofort beendet werden.
Wer glaubt, dass die Inflation unter 2% liegt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
An meinen täglichen Einkäufen kann ich sehen, wie etliche Preise immer mehr nach oben gehen.
Es sind vor allem auch die hohen Mieten, welche als Preistreiber dienen.

KlausBrause

Man wünscht sich ja direkt, daß man es auch einmal mit einer expansiven Lohnpolitik versuchte. Die alte Formel: Zielinflation+Produktivitätssteigerung+Umverteilungsanteil würde, man glaubt es kaum, ebenfalls zu der angestrebten Zielinflation führen. Nur wären die Nutznießer einer solchen Politik eben andere.

heimatplanetmars
"... Kerninflation noch immer niedrig ..."

Genau. Zu niedrig ist auch die Beteiligung der meisten Arbeitnehmer an der Wertschöpfung.

Ich kann mich erinnern, als John Claude Juncker Ende letzten Jahres versprochen hatte ein soziales Programm für EU zu präsentieren, durch das die Arbeitnehmer besser gestellt werden sollten. Das Programm wollte Herr Juncker im März 2017 präsentieren. Ich vermute er hat es vergessen und die ÖR haben vergessen danach zu fragen. Schade, würde doch ein EU Programm, das für mehr Gerechtigkeit unter AM und AG sorgt, der EU stark nützen. Da wurde wohl aber der Mund zu voll genommen und ohne die Arbeitgeber zu fragen.

Was bringt eine Inflation, wenn oftmals Gehälter nicht mal bei einer Deflation ausreichen, Herr Draghi?

Mag sein, dass die Befürworter der aktuellen EU noch ein Mal davonkommen aber ich hoffe sehr, dass diese bei der nächsten Wirtschaftskriese die höchste Rechnung für ihr asoziales Verhalten bekommen.

Wolfgang_R
Nehmt Draghi endlich aus dem Rennen!

Allein die Äußerung des 2%-Ziels ist eine Frechheit gegenüber dem ehrlich wirtschaftenden Sparer bzw. den Versicherungen. Früher galten die 2% als Maxiumum, das tunlichst nicht überschritten werden sollte. Heute sind sie im Gegenteil das erklärte Ziel, als wollte jemand eine Mindestmenge für einen Schadstoffausstoß festlegen - wie pervers ist das denn?

Bemühen wir die Mathematik: Die EZB behauptet, dass bei einer Inflationsrate von 2% mittelfristig Preisstabilität
gewährleistet ist. Urteilen Sie selbst: 2% Inflation bedeutet, dass sich Ihre Kaufkraft alle 35 Jahre halbiert. Bedenken Sie das bei Ihrem Rentensparplan. Bei 3% ist eine Halbierung der Kaufkraft bereits nach ca. 23 Jahren eingetreten. Bei den realen Inflationsraten (Ausweitung der Geldmenge minus Wirtschaftswachstum) der letzten Jahre, zwischen 8 und 10 Prozent, tritt dieser Fall bereits nach 9(!) Jahren ein.
Bitte liebe Tagesschau, beleuchtet doch mal Draghis Goldman Sachs-Vergangenheit und zeigt seinen Interessenskonflikt

joyomaran
Mitleid mit dem Finanzsektor ?

Der Finanzsektor hat es viel zu lange übertrieben aus seinen Machenschaften Wert zu schöpfen. Das Herr Draghi nun genau diesen Sektor in Verantwortung nimmt ist mehr als legitim. Natürlich werden auch Sparer dadurch getroffen, was sicher nicht richtig ist, aber gegenüber Derjeningen, die Jahrzehntelang vom Finanzsektor ausgenommen worden sind eher noch der kleinere Teil. Somit trifft es hier vor allem Banken und Firmen, die ohnehin schon unverschämte Gewinne erzielt haben und nach wie vor erzielen, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Bitte lassen Sie sich nicht von diesen Kapitalisten verunsichern. Ihre Geldpolitik ist absolut richtig Herr Draghi. Weiter so!

mittelweg
@Wolfgang_R

Sie irren sich. Die EZB hat das Inflationsziel von 2% in ihren Statuten stehen. Und das ist nicht erst seit der Amtsübernahme durch Draghi so. Die Inflationsrate der DM von 1948 an lag im Durchschnitt bei ca. 3%, also deutlich höher als die angestrebtre Inflationsrate des Euro. Was Sie als "reale Inflation" bezeichnen ist volkswirtschaftlicher Unsinn.
Inflation hat, im Gegensatz zu Schadstoffen auch eine Funktion. Sie stärkt Investitions- und Konsumbereitschaft. Insofern ist eine gesunde Inflationsrate von 2% durchaus sinnvoll.

mittelweg
@08:12 von ladycat

"Wer glaubt, dass die Inflation unter 2% liegt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann."

Das hat mit Glauben nichts zu tun, sondern mit Statistik. Welches Gefühl Sie bei Ihrem Einkauf haben, spielt dabei keine Rolle. Ich bezweifel auch, dass Sie bei Ihren Einkäufen eine jährliche Preissteigerung im einstelligen Prozentbereich merken würden. Es ist eher so, dass Sie andere Produkte kaufen.

Inflationsmindernd wirken sich die stark gesunkenen Benzinpreise aus. Die müssen Sie zu Ihrem Einkauf dazurechnen.

Wohnkosten sind mit ca. 30% im Warenkorb enthalten und damit die größte Position.

Ich bin kein Verfechter der Geldpolitik der EZB, wer das QE aber zurückfahren möchte, muss sich auch der Konseqenzen bewusst sein. Da würde das Geschrei dann mindestens genauso groß.

Elefant
Draghi betreibt seit Jahren die kalte Enteignung

der Sparer durch seine Zinspolitik, um letztlich die Gemeinschaftshaftung für die von der EZB verantworteten Schulden zur Finanzierung bankrotter Staaten zu erzwingen. Diese Politik wird sich bei Fortführung noch als kritische Sollbruchstelle der Eurozone herausstellen.

Blind Faith
beschlossene Sache

es wird deutlich wie wenig der "Souverän"mit zu bestimmen" hat..nämlich nichts.
Über den Wert des erarbeiteten bestimmen die Finanzaufseher EZB
"Neuregelung" genannte Gesetzesänderungen die die Mehrheit so gerade noch hinnehmen kann werden über sämtliche demokratischen Abstimmungshürden
hinweg beschlossen und diskret "ins Werk gesetzt"Zunächst wird das zahlen mit Bargeld erschwert(Bargeldautomaten verschwinden) und unattraktiver "gestaltet"
damit schlußendlich das Bargeld ganz verschwindet und die Überwachung und finanzielle Versklavung der Menschen besiegelt.
Dem Volke näher gebracht im zeitgemäßen LifestylePhrasen in denen von HiTec
und easy IT blabla die Rede ist..sollte dies auch nicht fruchten wäre da noch die "Sicherheit" das Universalargument..und wenn alles nichts nützt wird es einfach
beschlossen und basta..Das kann man dann durchaus als Finanzdiktatur bezeichnen

nie etabliert
einfache Sache, zur Wahl gehen

Ganz einfach! Wenn Merkel und ihr Protege Draghi weg sind. Dann erhalten die Deutschen endlich wieder Zinsen auf Sparguthaben, Bausparverträge, Pensionfonds usw.

Peter Kock
Die lockere Geldpolitik .....

....kommt den hoch verschuldeten EU-Ländern nur entgegen denn so kann man sich lustig weiter verschulden und es kostet nichts. Das jeweilige Volk hingegen trägt die Verschuldungen generell und selbstverständlich auch die entstehenden laufenden Kosten. Aber das Volk soll nicht meckern sondern Beifall klatschen ....

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