Militärgefängnis Saidnaja in Syrien (undatierte Illustration)

Ihre Meinung zu Amnesty: Massenhinrichtungen in syrischem Gefängnis

Unter Inhaftierten ist das syrische Gefängnis Sednaja als "Schlachthaus" bekannt: Folter und Vergewaltigungen sind dort grausamer Alltag - und Hinrichtungen. Bis zu 13.000 Menschen sollen laut Amnesty getötet worden sein. Die Regierung habe dies genehmigt.

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25 Kommentare

Kommentare

Tada
Bitte nicht missverstehen

Ich bin gegen Hinrichtungen und Folter.

Wenn ich aber lese: "Bei den meisten Hingerichteten habe es sich um Zivilisten gehandelt", dann Frage ich mich, wer zwischen Zivilisten, Kombattanten und Terroristen unterscheiden darf.

Das ist nicht unwichtig, den die Rechte der Kombattanten hängen nach den Regeln der Genfer Konventionen wohl tatsächlich davon ab, ob sie sich zu erkennen geben, oder sich als Zivilisten tarnen. (Ich bin selbst darüber geschockt.)

Demnach wären solche Einrichtungen, auch Guantanamo oder Abu-Ghuraib, international zumindest geduldet.

Reginald
Wissen wir schon

Nur leider ist die Gegenseite nicht weniger unmenschlich.Wie jeder Bürgerkrieg in der Geschichte gibt es keinerlei Pardon.Wie Menschen zu solch tierischem Verhalten fähig sind ist für mich ein Rätsel.

Thunderstorm
Das sollten sich unsere Linken durchlesen!

Was sagen eigentlich unsere Linken zu diesen Vorwürfen? Sie haben den syrischen Präsidenten doch als rechtmäßigen Volksvertreter vehement verteidigt. Geht es um die USA ist man mit heftiger Kritik schnell dabei. Wenn es um die Freunde von Putin geht, hat man anscheinend Verständnis für so manche Menschenrechtsverletzung.

Freebooter
Staatsterrorismus

Immer wieder habe ich in diesem Forum Beiträge gelesen, die jeden Gegner Assads als Terroristen abgestempelt haben. Wenn ich diesen Beitrag lese, frage ich mich, wo der Unterschied zwischen Herrn Assad und einem Terroristen liegt.

Hafenstraße1982
Schlimm

Assad ist sicher kein Kind von Traurigkeit, und es werden viele dort ihr Leben gelassen haben. Nur lese ich hier nichts von den Halsabschneidern, es wird einseitig berichtet. Jetzt ist Aleppo aus den täglichen Berichterstattungen gefallen, schon muss man wieder was neues gegen Assad suchen. Was ist mit den zivilen Opfern die durch die IS grausam ihr Leben verloren haben, ist der IS besser als Assad? Der Westen trägt ebenso Schuld daran das sowohl der IS wie auch Assad so viele Menschen hingerichtet haben.
Durch die einseitige Verurteilung kommt ein Gefühl auf, das man wieder einen Grund sucht gegen Assad vorzugehen und den IS dabei außen vor zu lassen.

HainFk
Ein alter Hut - wenn interessiert dies noch?

Diese Schreckensmeldungen sind nicht neu, aber wen interesieren diese noch?
Man scheint sich an das zu gewöhnen, was nicht sein darf.
Da ist es doch viel spannender zu erleben, wer beim Tennis, Schifahren, Fußball etc gewinnt oder wer im abendlichen Krimi dann der Täter ist.
Wann und wo wurde diesem Morden in Syrien und auch vielen anderen Ländern eine Titelseite einer Zeitung oder eine ausführliche Dokumentation im Fernsehen gewidmet?

Wann hat sich jemand von den "Eliten" der "freien Welt, der Wertegemeinschaft EU ", der NATO oder der Hüterin der Demokratie, den USA, wirklich engagiert um diese Treiben in Syrien und anderen Ländern wirklich wirkungsvoll zu beenden. Nur mit Worten geht dies nicht und daher sind auch diese sehr gemässigt.

So ist es halt.
Und damit wird es so weitergehen und uns irgendwann auch selber treffen. In irgendeiner Form.

enttäuscht
Sofortiges Eingreifen

Bei allem Respekt für die Arbeit von amnesty international, wie soll das "sofortige Eingreifen" aussehen? Soll der Präsidentensitz von Assad bombardiert werden? Es ist ja nicht so, als ob die Menschen in Europa nicht schon viel gemacht hätten. Immerhin haben sie bereits eine sehr große Zahl an syrischen Flüchtlingen aufgenommen, was bei aller Menschlichkeit dieser Maßnahme eben auch eine große Kraftanstrengung ist.

Friedrich Spee
pures entsetzen...

macht sich in mir breit, hatte ich doch das 20. jahrhundert mit seinen hitlers, pol-pots', und stalins, fuer den hoehepunkt menschlicher barbarei gehalten.

doch wie in ruanda (und wo vielleicht noch?) steht die weltgemeinschaft da und schaut zu, oder vielleicht weg, faselt etwas von: "eine politische loesung muss her", oder glaubt gar, frieden koenne es nur "mit assad" geben.

ganz komfortabel erwaehnen wir dann auch "unsere werte" (wer kann die eigentlich praezise aufzaehlen?) und verzehren vor dem bildschirm erdnuesse und dosenbier.

hochachtung empfinde ich vor der protestierenden generation der sogenannten 68-er; diese haben dafuer gesorgt, dass ein vietnamkrieg (letzlich auch) wegen des widerstandes im eigenen land verloren wurde.

wir, und alle die spaeter kamen, haben uns dagegen ueber "volkszaehlungen" echauffiert und ansonsten politisch versagt.

mcintyre
Erinnert irgendwie...

... an die Vorgänge im Irak, die zum Desert Fox geführt haben ...

Bernd39
Scheingefechte

Wer sich die Geschichte von AI etwas näher ansieht, wird viel Widersprüchliches finden.
Während, wie ja hier ersichtlich, unmittelbar Konsequenzen gefordert werden, werden Berichte von AI zu Menschentsverletzungen in westlich orientierten Ländern rundum abgelehnt. So der Bericht zu Gaza durch den AJC, oder zu Guantamo durch die US-Regierung. Beide Berichte hatten für die Kritisierten keinerlei Konsequenzen. Ähnliches galt für die Berichte zur Lage von Journalisten in Russland und der Ukraine. So ist die Kritik, teilweise einseitig vorzugehen, nicht immer von der Hand zu weisen. (gilt auch für die unterschiedliche Medienpräsenz)
Deshalb sollten auch in diesem Fall die abschließende Beurteilung Juristen, Kriminologie und schließlich Gerichten vorbehalten bleiben.

TheoTententruter
Unglaublich hoch

Die hier genannte Zahl 13.000 klingt so unglaublich hoch. Gibt es dafür Beweise von offiziellen Stellen?

naklar
Das ist genau das, was auf dieser Plattform ...

... von den linken und rechten Putinfreunden mit dem vermeintlichen Argument der "rechtmäßig gewählten Regierung" immer wieder verteidigt wird. Leider macht sich tagesschau.de zur Bühne dieser menschenverachtenden Einstellung solcher Foristen.
Sie verteidigen mit fadenscheinigen Argumenten Putin und seinen Kumpel Assad, wohlwissend, dass die sich einen Dreck um Menschenleben scheren. Macht, Macht, Macht, koste es was es wolle.
Wenn man das verteidigt, macht man sich mitschuldig.

brati
Nur bewiesene Tatsachen wären eine faktische Meldung wert

Und täglich grüßt das Murmeltier.
Warum heißt es in der Meldung: es sollen tausende Menschen.... Das sieht doch hört sich eher nach einem Konjunktiv an. Ich verlange Beweise zu einer solchen Nachricht bevor sieht verbreitet wird. Außerdem gab es diese Meldung und der fast identische Bericht schon in 2016.

Nachfragerin
unglaubwürdige Zahlen

Ich halte es für äußerst unglaubwürdig, dass Assad in einem Zeitraum von fünf Jahren von 20 Mio Syrern ganze 13.000 Menschen hinrichten lassen haben soll. Das käme einer Vernichtungsindustrie gleich, nicht aber der Hinrichtung von (vermeindlichen) Oppositionellen. Eine gegen das eigene Volk gerichtete, willkürliche Vernichtungspolitik kann sich auch ein vom Untergang bedrohtes, autokratisches System nicht leisten.

Ein in diesem Zusammenhang interessanter Vergleich: In den zwölf Jahren von 1933 bis 1945 wurden von 80 Mio Einwohnern des Deutschen Reichs 16.500 hingerichtet - verteilt über mehrere Haftanstalten.

Nachfragerin
@Freebooter

06:39 von Freebooter:
"Wenn ich diesen Beitrag lese, frage ich mich, wo der Unterschied zwischen Herrn Assad und einem Terroristen liegt."

Die Regierung von Herrn Assad ist in der UN offiziell vertreten, irgendwelche Terroristen sind es nicht.

Im Krieg zwischen beiden muss allerdings davon ausgegangen werden, dass beide Seiten gelegentlich, regelmäßig oder gar systematisch Kriegsverbrechen begehen. Das ist leider in allen Kriegen so. (Auch in denen der selbsternannten "Guten".)

Eichkatz
Auch wenn...

@07:17 von Friedrich Spee
"ganz komfortabel erwaehnen wir dann auch "unsere werte" (wer kann die eigentlich praezise aufzaehlen?) und verzehren vor dem bildschirm erdnuesse und dosenbier."
Auch wenn keine Erdnüsse und kein Dodenbier von uns verzehrt wird, kann dadurch das Problem in Syrien nicht geändert werden. Demos helfen genausowenig. Unser Leben gegenüber dem Krieg in Syrien in Disposition zu stellen ist vollkommen nutzlos. Es wird vergessen das Assad, seine Soldaten und Gefolgsleute "Syrer" sind, das sind keine Aliens die in das Land eingefallen sind und die Bevölkerung töten und vertreiben. Wer soll den das Land besetzen um dem Morden ein Ende zu setzen. Haben Sie einen Vorschlag? Die Syrer können das Problem nur selbst lösen. Wenn ein Großteil der Bevölkerung das Land verlässt und keinen Widerstand gegen das Regime leistet bleibt es wie es ist.

Stefan T
um 06:20 von Thunderstorm

"Was sagen eigentlich unsere Linken zu diesen Vorwürfen? Sie haben den syrischen Präsidenten doch als rechtmäßigen Volksvertreter vehement verteidigt. Geht es um die USA ist man mit heftiger Kritik schnell dabei. Wenn es um die Freunde von Putin geht, hat man anscheinend Verständnis für so manche Menschenrechtsverletzung." - Diese Frage sollten Sie eher den AFD-Anhängern stellen. Diese stehen nämlich zu 100% hinter Putin und Assad. Warum? Weil sie sich von diesen erhoffen, dass weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Das waren nicht die Linken.

Stefan T
06:43 von Hafenstraße1982

"Was ist mit den zivilen Opfern die durch die IS grausam ihr Leben verloren haben, ist der IS besser als Assad?" - Nein, ist er nicht. In diesem Artikel geht es aber nicht um IS, sondern um Assad. Wenn Sie Artikel über IS lesen möchten, bemühen Sie bitte die Suchfunktion von tagesschau.de. Sie werden sicher zahlreiche Artikel über IS finden.

Stefan T
08:04 von brati

"Nur bewiesene Tatsachen wären eine faktische Meldung wert. Warum heißt es in der Meldung: es sollen tausende Menschen.... " - Nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016 wurde den Medien und den Behörden genau das vorgeworfen: Dass sie nicht darüber berichtet haben, was passiert sein SOLL.

teachers voice
re Tada: Missverstehen?

"Ich bin gegen Hinrichtungen und Folter.

Wenn ich aber lese: "Bei den meisten Hingerichteten habe es sich um Zivilisten gehandelt", dann Frage ich mich, wer zwischen Zivilisten, Kombattanten und Terroristen unterscheiden darf."

Das ist nicht unwichtig, ...."

Doch, das ist total unwichtig!!!

Wenn Sie gegen Hinrichtungen und Folter sind, dann verurteilen Sie diese doch bitte auch ohne Wenn und Aber!
Es ist ja furchtbar, hier im Forum immer wieder zu erleben, wie mit einem "Ja, aber.." "Andere auch" "Keine Beweise..." "einseitig!" uvm eine Verurteilung nicht nur vermieden wird, sondern auch oft noch diejenigen beschimpft werden, die sich gegen diese Menschenverachtung klar aussprechen.

Paco

In einem Bürgerkrieg nur eine Seite zu beschuldigen ist einfach falsch. Die Schuld haben auch die Länder die die Rebellen - oder Terroristen - mit Waffen unterstützt haben. Da zählen NATO-Verbündete von Deutschland dazu, und Deutschland selbst.
Was würde Frau Merkel wohl machen, wenn ein Land deutsche Rechtsradikale mit Waffen und Soldaten unterstützt um einen Regimechange durchzuführen? Sie würde alles an Polizei und sicher später auch Militär auffahren um "ihr Land" zu verteidigen. In Syrien ist zu viel von allen Seiten schief gegangen, da kann man nicht mit dem Finger auf eine Partei zeigen.

Gerhard Apfelbach
wer verifiziert die Zahlen

Ich habe keinen Zweifel daran, dass es die beschriebenen Gräueltaten, wie in jedem Krieg, gegeben hat, leichtfertig ist nur wie hier immer wieder mit Zahlenmaterial um sich geworfen wird, oder hat tatsächlich jemand mitgezählt?

Juergen
Ich kann mir gut vorstellen, dass dies stimmt.

Aber leider kann ich dies auch gut nachvollziehen und erklären.
1. Es herrscht seit über 6 Jahren ein grausamer Krieg dort.
2. Gerade in dieser Gegend zählt ein Menschenleben nichts und Menschenrechte gibt es im Kriegsfalle sowieso nicht dort.
Man muss nur mal die Kommentare zu Syrien/Irak/Libyen von Leuten hier lesen, die zumindest behaupten aus diesem Kulturkreis zu sein. Die haben das Gleiche für die Anhänger der Baath-Partei angekündigt, sollten diese den Krieg verlieren (und für vollkommen legitim und verständlich erklärt).
3. Es gibt immer Menschen, die solche "Wirrwarsituationen" nutzen, um missliebige Menschen zu beseitigen oder Konkurrenten auszuschalten.
4. Die auch hier oft zu lesende kurzfristige Denkweise: Ein Gegner tot, eine Gefahr weniger. Dass dieser Gegner Verwandte hat, die dadurch ebenfalls zu Gegnern werden und sich bei passender Chance "bedanken" vergessen diese Menschen.
5. Viele werden Muslimbrüder sein - eine für die Baathpartei gefährliche Gruppe.

Gast
Bei den Meldungen von Amnesty...

... ist nichts nachprüfbar: Es werden lediglich (möglichst hohe?) Zahlen gemeldet: Die Opfer haben keine Namen und die aufsummierten "Fassbomben"abwürfe keine Orte - und den Opfern wird damit noch einmal ihre Würde genommen, weil sie letztlich als Propaganda-Zahlenmaterial dienen: Überprüfen lässt sich da nichts - und dass Amnesty vertrauenswürdig ist, kann man glauben oder eben auch nicht.

fathaland slim
06:20, Thunderstorm

>>Was sagen eigentlich unsere Linken zu diesen Vorwürfen? Sie haben den syrischen Präsidenten doch als rechtmäßigen Volksvertreter vehement verteidigt.<<

Ich habe Assad nie verteidigt. Ganz im Gegenteil.

Wer ihn hier verteidigt, das sind die gleichen, die auch Putin toll finden, also viele AfD-Anhänger. Das sind nun wirklich keine Linken.