Migranten warten auf den Weitertransport an der türkischen Küste bei Izmir.

Ihre Meinung zu EU-Flüchtlingspolitik 2016: Das Jahr des "Dichtmachens"

Wie die Flüchtlingskrise bewältigen und vor allem, wie verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge kommen? Das war eine der zentralen Fragen für die EU in diesem Jahr. Partner wurden gesucht, Grenzen versucht, abzuriegeln - mit mäßigem Erfolg. Von Karin Bensch.

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17 Kommentare

Kommentare

krittkritt
Einfache Maßnahmen: Sanktionen aufheben, vorhandene

...Flüchtlingslager besser ausstatten.
"Wir glauben, dass es sinnvoller ist, in Afrika zu investieren, als hinzunehmen, dass Afrikaner ihre Heimat verlassen, um über das Mittelmeer nach Europa zu kommen" (Jean-Claude Junker)

- Sehr einfach: Sanktionen aufheben.

Früher wäre es noch einfacher gewesen:
- Die vorhandenen Flüchtlingslager ausreichend finanzieren.

Syrische Christen haben sich in einem offenen Brief an die EU gewandt und um Aufhebung der Sanktionen gebeten. Vgl. Petitionen auf change.org

Adelante
Sand in Augen streuen

"Europäische Kriegsschiffe, Flugzeuge und Hubschrauber überwachen das westliche Mittelmeer."

Was heisst das konkret?
Zumindest hat sich herausgeschält, dass dieses versammelte militärische Potential effektiv nichts zum Schutz der europäischen Aussengrenzen unternimmt.
Die sog. Flüchtlinge werden tatsächlich massenhaft an Bord genommen und nach Europa hineingebracht.
Kein Boot wird zum Abdrehen Richtung Libyen u. Ägypten, wo sie regelmässig unter dem Nato-Radarschirm auslaufen, gezwungen.

florreknirb
dichter für waffen

wäre es nicht sinnvoller die grenzen für waffenexporte dicht zu machen?

wir wollen das kind mal beim namen nennen. die meisten "flüchtlinge" fliehen auch vor waffen aus dem europäischen markt.

es heisst doch immer so schön...ursachenbekämpfung!

fangen wir mal an!

wenigfahrer
Nein wird es nicht

"Vielleicht wird die EU bei der Flüchtlingspolitik im nächsten Jahr innerlich beweglicher. 2016 zumindest war das Jahr des "dicht Machens" nach außen."

Die Probleme werden eher mehr nach dem Anschlag in Berlin, und Rettungsmission "Sophia" ist auch nicht der richtige Ansatz wie man sehen kann.
Die Schlepper gehen nicht in die Falle weil gar nicht erst aufs Wasser gehen.
Es müssen schon noch paar andere Gedanken zum Thema her, aber das will man sicher nicht.
Das die Balkan Route dicht ist haben wir aber nicht Frau Merkel zu verdanken, der Artikel klingt so komisch in dieser Richtung.

Gruß

Erich Kästner
Eine Schande!

Flüchtlinge an der Grenze abzuweisen, ist eine Schande. Es gibt Recht auf Asyl. Das will man offensichtlich aushebeln, indem man die Antragsberechtigten erst gar nicht über die Grenze lässt. Legale Wege über die Grenze gibt es praktisch nicht. Von "illegaler Einwanderung" zu sprechen, ist deshalb pure Heuchelei.

Pflasterstein

"Wie die Flüchtlingskrise bewältigen und vor allem, wie verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge kommen?"

Die Antwort ist doch TRIVIAL:
Die URSACHEN für die Flucht müssen beseitigt werden, und dabei geht es nicht einmal primär um den IS, da die Flüchtlinge aus Afrika schon seit Jahrzehnten sich auf den Weg nach Europa machen. Es ist nur, seit der "Beseitigung" der "starken Regierungen" in Nordafrika durch den arabischen Frühling, zu einem drastischen Anstieg in den Zahlen gekommen.

Die Ursache für eine Wirtschaftsflucht besteht darin, dass es in Afrika keine Chance für eine eigene Wirtschaft gibt, da die Länder dort von den Industriestaaten mit allem "versorgt werden". Damit aber Afrika eine eigene Produktion haben kann, MÜSSEN die Industriestaaten einen Teil "ihres Marktanteils" abgeben ... eben den der nach Afrika geht. Dazu sind aber "Exportpolitiker" wie unsere Regierung nicht bereit und ich glaube auch nicht dass Merkel und Gabriel diese Notwendigkeit realisiert haben!

Courtney
Quo vadis

Das "Dichtmachen" lässt doch noch sehr viel Luft nach oben...

Stattdessen werden Zäune um das Oktoberfest und die Kölner Domplatte aufgestellt; soll heißen: wenn man will, könnte man, aber man will nicht...noch nicht.

Mit der Gefährdungslage lässt man den Bürger allein und ermuntert ihn regelmäßig, sich nach Terroranschlägen seine Lebenweise nicht nehmen zu lassen und nun erst recht, Massenveranstaltungen aufzusuchen...

chicky1
Grenzen dicht? Wie geht das?

Wir tun immer so, als wäre es ein Leichtes eine Seegrenze gegen Fluchtbewegungen zu sichern. Wer das aber wirklich will, der muss auch mit Schießbefehl und Toten an der Grenze leben. Dieses Szenario ist unerträglich und zutiefst unmenschlich. Also bleibt nur die Bekämpfung der Ursachen und zwar hauptsächlich der wirtschaftlichen. Vor allem braucht es die Erkenntnis, dass wir selbst die Ursache sind. Alles Geld auf dieser Welt kann nur einmal verteilt werden, je mehr wir haben, desto weniger haben andere. Das gilt innerhalb von Deutschland ebenso wie weltweit. Es reichen auch nicht ein paar Almosen für die armen Länder Afrikas. Wir brauchen eine neue Wirtschaftsgerechtigkeit mit fairen Chancen für alle.

eli
Begrifflichkeiten

Leider werden in diesem Artikel ständig die Begriffe Migration und Flucht gemischt - der Asylbegriff per se sogar völlig schwammig verwendet.

Asylgewährung hat gar nichts mit Flüchtlingen aus Kriegsregionen zu tun, sondern ist eine Schutzgewährung für vom Staat verfolgte Nicht-EU-Bürger. Kein EU - Bürger kann Schutz als Asyl beantragen, da per se kein EU Staat Mitglied sein kann, dass Bürger aus politischen, rassistischen, religiösen Gründen von staatswegen verfolgt.

Kriegsflüchtlinge bekommen einen Schutzstatus, der nichts mit dem Begriff des Asyls zu tun hat, und daher auch nicht auf dem Gebiet der EU erfolgen muss, sondern auch grenznah zu Konfliktzonen von der EU etwa unterstützt wird. Sprich kein Syrer oder Afghane hat Anspruch auf Schutzgewährung in der EU, aber er hat Anspruch auf Hilfe auch der EU in Nachbarregionen Syriens.

Migranten,die z.B. aus Afrika einreisen, gehören weder zur Asyl- noch Schutzgruppe.

Armut ist kein Grund,auch nicht private Gewalt-etwa Zwangsheirat.

Andi13
Man..

hört auf dem Offiziellen Kanälen sowie auf Nachrichtenseiten sehr wenig darüber, wieviele trotz allem eingereist sind, das schafft nicht grade Vertrauen. Abgesehen davon : Die Ost Staaten werden sich hüten, angesichts der Zustände hier in Deutschland, allzuviele Flüchtlinge... oder Migranten ? aufzunehmen, ich meine, mit Fug und Recht.

Nobody does it better
Irgendwie unlogisch (?)

Im Artikel steht, dass durch die Schließung der Balkanroute der Strom der Flüchtlinge und Migranten nach Westen hin verlagert wurde.
Allerdings stammen die Menschen auf der Mittelmeerroute vorwiegend aus dem nordafrikanischen Raum und weniger aus dem Nahen Osten (Syrien, Irak, Afghanistan).

Ich sehe es so, dass die beiden Migrations- und Flüchtlingsrouten - also Balkan und Mittelmeer - weitestgehend unterschiedliche Ursprungsräume und unterschiedliche Flüchtlinge und Migranten haben.

Wenn dem so ist, dann kann man meines Erachtens nicht von einer Verlagerung nach Westen reden.

RaZoR
Gute Zusammenfassung

Wir machen einen Vertrag mit einem Herrn Erdogan, da wir ein offensichtliches Problem (Die Südstaaten hatten ja bereits früher um Unterstützung gebeten.) nicht Ernst nehmen wollten. Es stehen sogar Beitrittsverhandlungen im Raume, obwohl die meisten Aktionen in der Türkei den Grundsätzen der EU widersprechen. Aber es nützt uns halt. So schnell kann man sich von seinen Werten freikaufen.

Die EU ist sich sehr uneins, wie mit den Flüchtlingen umgegangen werden soll. Auch dort wollen sich Länder von den Werten der EU freikaufen. Bei anderen Themen wollen sie dann aber die Solidarität der übrigen EU-Staaten. Egoismus regiert. Dass GB und F sich gegen die Aufnahme wehren, ist ein Hohn angesichts ihres Anteils bei den Kriegseinsätzen in den Ländern.

Die EU hat wirklich einiges zu tun. Sie muss ihre Werte wiederfinden. Und auf diesen pochen. Wer diese Charta nicht unterschreibt, soll austreten bzw. wird er nicht mehr Mitglied einer neu zu gründenden EU 2.0 sein können.

newsreader
Undicht!

Was ist dicht?
Die Grenzen sind offen wie ein Scheunentor. Oder warum können Attentäter innerhalb Europa unbehelligt rumreisen???
Dicht ist erst, wenn die EU Geschichte ist.
Hoffentlich bald!

andererseits

Für die EU war die sog. Flüchtlingspolitik weiß Gott kein Ruhmesblatt: vor allem neonationalistische und rechtspopulistische Bewegungen bis in Regierungen hinein untergraben die humanistisch werteorientierte Grundhaltung der EU. Entgegen vielen Stimmen bei uns hat auch Kanzlerin Merkel ihren Kurs verschärft. Und Seehofer und co setzen mit populistischer Symbolpolitik a la "Obergrenze" noch eins drauf.

toto96

Anscheinend haben noch einige Journalisten nicht begriffen das die Menschenströme aus Afrika nahezu nichts mit den Menschen zu tun haben die über die Türkei kamen.
Es sind fast nur andere Nationalitäten.
Wir haben 2 Ströme, Afghanistan, Irak, Syrien und andere asiatische Staaten kommen über die Türkei. Aus Afrika kommen die Maghrebländer, Somalia, Eritrea etc.
Und nicht alle die da kommen sind Flüchtlinge, viele Afrikaner kommen als reine Wirtschaftsmigranten, sehr viele bekommen auch keinen Schutzstatus.
Die Anzahl der Personen ohne Aufenthaltstitel wird sich Ende 2017 auf 500.000 Menschen belaufen. Dazu kommt Familiennachzug. Eine verfassungsgerechte Abschiebewelle wird folgen, zumindest nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten.
Auch wird es keine ! zukünftigen Partner in der EU geben. Wir sind komplett auf uns alleine gestellt, und ich bin der Meinung, daß wir jetzt schon massive Probleme haben und eine Integration nur gelingen kann, wenn man eine Obergrenze definiert.

olaf-petersen
2015

Eine ehrliche Auseinandersetzung damit, wie die Situation jetzt in Deutschland und Europa wäre, wenn 2015 schon das Jahr des Dichtmachens gewesen wäre, ist überfällig.