Kart-e-Sakhi Schrein in Kabul (Quelle: Sandra Petersmann)

Ihre Meinung zu Studentinnen in Afghanistan: Gehen oder bleiben?

Während Deutschland und andere EU-Länder bis zu 80.000 geflohene Afghanen in ihr Heimatland zurückzuschicken wollen, überlegen junge Menschen in Afghanistan, ob sie ausreisen sollen. Sandra Petersmann hat mit Studentinnen gesprochen.

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20 Kommentare

Kommentare

Thomas Wohlzufrieden
Aufbau statt abhauen

Was wäre geschehen, wenn nach dem zweiten Weltkrieg alle junge Menschen die Trümmer in Deutschland verlassen hätten? Sie sind aber geblieben, und haben Hand in Hand mit der älteren Genartion Deutschland wieder aufgebaut und dafür mit gesorgt, das dieser Wahnsinn hoffentlich nie wieder passiert. Daran sollten sich die jungen Leute in Afghanistan ein Beispiel nehmen, und sich gleichzeitig aber auch nicht vom Westen vereinnahmen lassen.

Hackonya2
Wahl der Qual

Eher sollte man fragen, ob die alle eine andere Wahl habe, wenn ja dann sollten die besser bleiben denn wie sonst sollte es dem Land wieder besser gehen, wenn alle nur abhauen?

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Auf alle fälle bleiben. Wenn

Auf alle fälle bleiben.
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WM-Kasparov-Fan
@Thomas Wohlzufrieden

"Was wäre geschehen, wenn nach dem zweiten Weltkrieg alle junge Menschen die Trümmer in Deutschland verlassen hätten? Sie sind aber geblieben,..."

Ja, na jein. Ich bin ja eigentlich immer auf Ihrer Seite, d.h. stimme mindestens zu.
In diesem Fall nicht zu 100 %, denn hier wusste jeder, dass das Nazi-Regime vollständig besiegt wurde und ab 8. bzw. 9. Mai 1945 definitiv der Krieg beendet war.
Doch in Afghanistan herrscht momentan definitiv kein Frieden und wird auch "so schnell" nicht einkehren. (fehlen des Zeitalters der Aufklärung 18./19. Jahrhundert > dauernder Waffennachschub für Radikale/Taliban)
Dass sich die Mädchen dort sicher fühlen, ist mehr eine Trotzhaltung und auch wirklich außergewöhnlicher Mut. Die Ausreisewilligen (Studentinnen) müssten direkt aus Kabul mit unseren Flugzeugen abgeholt werden, sie würden sich hier in kürzester Zeit integrieren.

Account gelöscht
@Thomas Wohlzufrieden

Sich nicht vom Westen vereinnahmen lassen?

Das war in Deutschland aber Grundbedingung dafür, dass man das Land wiederaufbauen konnte, zumindest in Westdeutschland.

Aber das Problem ist doch, dass die USA im Gegensatz zu Deutschland 1945 Afghanistan 2016 nicht zum Bollwerk gegen den Kommunismus aufbauen wollen.
Das heißt, Afghanistan muss ganz ohne sogenanntes Wirtschaftswunder auskommen...

Franz.Graumann
ich habe den Bericht auf Deutschlandradio gehört...

und es ist zum heulen.......
Afghanistan war mal so fortschrittlich, und dieser Fortschritt sollte in den 80ern durch die russische Invasion aufrecht erhalten werden, die USA unterstützten jedoch die mittelalterlichen Mudjahedin / Taliban , welche später ( mit Osama & Al Kaida & danach direkt ) gegen die USA kämpften & kämpfen, zurück bleibt das Mittelalter welchen immer wieder durch Greultaten seinen Anspruch geltend macht.....

Muzzi
Respekt für Heimatverbundenheit

"Ich will am liebsten nach Deutschland, das ist mein allergrößter Wunsch", gibt eine angehende Informatikerin an.
Ihre Freundin: "Mein größter Wunsch ist es, mein eigenes Land zu verbessern und zu bleiben. Wir können uns ändern, wenn wir hart arbeiten".
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Danke Frau Petersmann, Sie haben mit Ihrem Bericht aufgezeigt, was die Einladung unserer Kanzlerin weltweit bewirkt hat.
---
Die Ansicht "der Freundin" hat mir gefallen. Diese junge Frau liebt ihre Heimat und will für diese kämpfen. Respekt, so muss das sein.

Dissmaster
@ Herr Wohlzufrieden

Ich fasse es ja nicht.

Ich kann ihnen einmal 100% zustimmen.

Die Menschen dort sollten lieber ihr Land wieder aufbauen.

Wir können nunmal auch nicht alle auf der Welt retten.

m.g
An Wohlzufrieden, Sie wissen nicht wie die heutige Lage in

Afghanistan ist. Von insgesamt 400 Distrikten in Afghanistan befinden sich 180 Distrikte in der Hand der Taliban sowie 3 Distrikte in der Hand des IS. Dort in den 183 Distrikten herrscht die Scharia, Steinigungen, Köpfungen, Gliedmaßen abhacken u.a. gehören zur Tagesordnung. In den verbliebenen Distrikten fallen die Mörderbanden, vor allem die Taliban, tagtäglich ein und töten wehrlose Zivilisten. Wie z.B. in Kabul und Kundus. In den Augen der Menschenrechtler vor Ort ist dieses Land kein sicheres Herkunftsland, auch von den Linken und Grünen im Bundestag bestätigt. Trotzdem werden diese Menschen zurück geschickt, viele von denen in den sicheren Tod. Wer in Afghanistan für die NATO Länder gearbeitet hatte oder noch arbeitet, wird erbarmungslos mit der ganzen Familie getötet. Bestätigt z.B. von einem ehemaligem Dolmetscher aus Kundus für die Bundeswehr, der jetzt mit einem Teil seiner Familie in Deutschland wohnt. Die Rückführung in das Kriegsland Afghanistan ist unmenschlich.

Johannes48

In der ganzen Diskussion über Ausweisung und Abschiebung begreife ich einen Punkt ganz und gar nicht:
Offenbar können wir keinen Flüchtling nach Griechenland oder Ungarn zurückführen, da man nach Ansicht von Gerichten nicht davon ausgehen kann, dass sie dort menschenwürdig behandelt werden.
Abschiebungen nach Afghanistan, in die Türkei etc. etc. scheinen aber kein Problem zu sein ...???

m.g
Jeder denke bitte zurück, als Rußland versuchte die Taliban

in Afghanistan zu besiegen. Nachweisbar hatte damals der Westen, vor allem die Taliban und andere "Rebellen" aktiv unterstützt mit den modernsten Waffen. Teile dieser Mörderbanden wurden sogar vom Westen im Kampf gegen die Russen geschult. Jeder weiß, wie dieser blutige Krieg endete, mit dem Sieg der Taliban und anderer "Rebellengruppen". Ich sähe hier eine Ähnlichkeit mit der heutigen Lage in Syrien und im Irak. Bestätigt von Menschenrechtlern vor Ort, s. Quelle: "Amnesty: Vom Westen unterstützte Söldner begehen Kriegsverbrechen in Syrien." Wer sind die Taliban? Die Masse kommt nachweisbar aus Pakistan, sie wurden dort ausgebildet und bewaffnet und zum Töten ins Nachbarland geschickt. Nur wenige Afghanen kämpfen in den Reihen dieser Mörderbanden. Warum werden die Ausbildungslager der Taliban in Pakistan nicht aufgelöst? Auch mit militärischer Gewalt seitens des Westens u. Pakistan?
Sprechen Sie mit Afghanen, ich habe es getan. Sie wollen ein anderes Leben führen als unter den Taliban.

Der Lenz
um 13:55 von Johannes48

Sie haben da etwas missverstanden:
Wir können keine Flüchtlinge nach Ungarn oder Griechenland zurückführen ...einfach weil diese nicht bereit sind sie "zurück zu nehmen".
Und jemanden mit einem Abgeschlossenen Asylverfahren, egal mit welchem Ausgang könnten wir dort sowieso nicht hinschicken.

Das die Union weil ihr der Rechte Rand weg zu bröckeln droht diesen mit Entscheidungen wie der Sicherheit von Mienenfeldern, in letzter Konsequenz also mit Menschenleben Füttert um ihn Milde zu stimmen hat nichts mit Menschenwürdefragen zu tun.

Juergen
Am 14. Dezember 2016 um 13:19 von Dissmaster @ Herr Wohlzufried

Sie vergessen einen wichtigen Punkt.

Man kann nur wieder etwas aufbauen, wenn man dazu eine reale Chance bekommt.
Zu der realen Chance gehört neben den finanziellen und technischen Möglichkeiten noch etwas ganz Wichtiges:

Frieden!

Und dieser Punkt ist in Afghanistan nicht gegeben.

nikioko
@Muzzi (13:15)

Danke Frau Petersmann, Sie haben mit Ihrem Bericht aufgezeigt, was die Einladung unserer Kanzlerin weltweit bewirkt hat.
___

Welche Einladung unserer Kanzlerin? Unsere Kanzlerin hat niemanden eingeladen.
ass die Leute nach Deutschland wollen, weil hier angeblich das El Dorado liegt, war schon immer so.

nikioko
@m.g (14:05)

Jeder denke bitte zurück, als Rußland versuchte die Taliban in Afghanistan zu besiegen. Nachweisbar hatte damals der Westen, vor allem die Taliban und andere "Rebellen" aktiv unterstützt mit den modernsten Waffen. Teile dieser Mörderbanden wurden sogar vom Westen im Kampf gegen die Russen geschult. Jeder weiß, wie dieser blutige Krieg endete, mit dem Sieg der Taliban und anderer "Rebellengruppen".
____

Bitte verschonen Sie uns mit den Propagandamärchen aus Putins Vorzimmer. Die UdSSR ist aus expansionistischen Gründen in Afghanistan eingefallen und nicht aus Menschenliebe. Die USA haben Mörderbanden geschult, um Widerstand zu leisten. Na und? Das haben UdSSR und China in Korea und Vietnam auch gemacht, und Russland macht es bis heute in der Ukraine. Was sollen also diese Moralpredigten? Wenn es um die Vergrößerung des eigenen Einflussbereichs geht, dann unterscheiden sich USA und Russland kaum voneinander. Man kann nicht die einen verdammen und die anderen glorifizieren.

nikioko
@Juergen (14:31)

Sie vergessen einen wichtigen Punkt.
Man kann nur wieder etwas aufbauen, wenn man dazu eine reale Chance bekommt.
Zu der realen Chance gehört neben den finanziellen und technischen Möglichkeiten noch etwas ganz Wichtiges:
Frieden!
Und dieser Punkt ist in Afghanistan nicht gegeben.

____

So ist es. Und die meisten Flüchtlinge aus Syrien wollen in ihre Heimat zurück, sobald da endlich Frieden ist. Danach sieht es aber dank der Blockadepolitik diverser Vetomächte im Sicherheitsrat derzeit nicht aus.

datten
Nachkriegsdeutschland mit Afghanistan

zu vergleichen, ist wohl nur ein makabrer Scherz - insbesondere, was Frauen betrifft.
Zwar waren in erzkatholischen Gegenden auch damals Frauen Menschen zweiter Klasse - aber das war nicht landesweit der Fall.
Deutschland wurde von den Westalliierten finanziell aufgerüstet, da es ja ein Bollwerk gegen die UdSSR sein sollte - Afghanistan wird so etwas nicht erleben. In Deutschland war der Krieg beendet, während er in Afghanistan weiter geht - und wer den Sieg davon trägt, weiß keiner. Auszuschließen ist ein Sieg der Taliban nicht - und das bedeutet für junge Frauen das Ende ihrer beruflichen Karriere.
Ich kann den jungen Frauen nur dringend raten, rasch dieses Land zu verlassen. Muslimische Frauen ihres Schlages kann auch unser Land gut vertragen.

watcher52
Afghanistanreise

Ich bin in den 70ern als Hippi mit Freunden in einem VW-Bus durch Afghanistan gereist. Wir sind überall sehr gastfreundlich behandelt worden. Für viele war es eine Ehre uns bewirten zu dürfen, obwohl die Leute meist sehr arm waren. Damals lebten in diesem Land ca. 12 Mio. Menschen. Jetzt vierzig Jahre später müssen dort 20 Mio. Menschen mehr von den wenigen Ressourcen leben und dadurch hat die Armut und Perspektivlosigkeit stark zugenommen. Dieser starke Bevölkerungswachstum ist m.M. einer der Hauptursachen für die Probleme dort. Die Taliban sind meist keine religösen Fanatiker, sie sind junge Männer die keine Arbeit haben.

Franz.Graumann
@watcher52

"Wir sind überall sehr gastfreundlich behandelt worden."

vielen Dank!
ich glaube junge Menschen können sich heutzutage garnicht mehr vorstellen das man vor nicht all zu langer Zeit, ohne Angst haben zu müssen, durch den mittleren Osten, Nord-& Zentralafrika & Mittel-& Südamerika reisen konnte.........es ist ein Trauerspiel & ich verachte unsere arrogante westliche Politik & Wirtschaft für die aktive Destabilisierung dieser Regionen der Welt........