EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker

Ihre Meinung zu EU-Kommissare sollen bei Jobwechsel länger warten

Als der frühere EU-Kommissionschef Barroso einen Job bei einer Großbank übernahm, war die Aufregung groß. Barrosos Nachfolger Juncker will nun für EU-Kommissare die Karenzzeit für Wechsel in die Wirtschaft deutlich verlängern. Von Karin Bensch.

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12 Kommentare

Kommentare

Unabhaengiger
Keine Karenzzeit!

Freie Jobwahl ist ein Recht jedes EU-Bürgers. Dieses Recht verwirkt nicht, wer sich für die Gemeinschaft engagiert. In jedem anderen Beruf erhält ein Arbeitssuchender seinen nächsten Job oftmals über Beziehungen. Daher stehe ich einer Karenzzeit für Politiker generell sehr skeptisch gegenüber. Wie wil man denn die Besten für ein Engagement in der Politik begeistern, wenn man sie gleich danach dafür bestraft?

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Einmal sollte Mann / Frau

sich auch wieder ins Privat Leben zurück ziehen.
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Kommissionschef Juncker sagte in dem Zeitungsinterview, er selbst habe nicht vor, in den drei Jahren nach seiner Amtszeit als Präsident für eine Bank oder ein Unternehmen zu arbeiten. Die Amtszeit des 61-jährigen Luxemburgers als Kommissionschef endet im Oktober 2019.
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Ansonsten finde ich eine Karenz Zeit von 3 Jahren schon angemessen.

StöRschall

Juncker will nun für EU-Kommissare die Karenzzeit für Wechsel in die Wirtschaft deutlich verlängern."
"Verbieten" wäre angemessen.
Schließt sich aber halt mit Lobby-EU aus.
Wieder nur ein Minuspunkt an Glaubwürdigkeit mehr ... schade.
Europa hätte mit der EU so viel Potenzial ...

laurisch._karsten
@unabhängiger

"Neu

Am 05. November 2016 um 22:02 von Unabhaengiger

Keine Karenzzeit!

Freie Jobwahl ist ein Recht jedes EU-Bürgers. Dieses Recht verwirkt nicht, wer sich für die Gemeinschaft engagiert. In jedem anderen Beruf erhält ein Arbeitssuchender seinen nächsten Job oftmals über Beziehungen. Daher stehe ich einer Karenzzeit für Politiker generell sehr skeptisch gegenüber. Wie wil man denn die Besten für ein Engagement in der Politik begeistern, wenn man sie gleich danach dafür bestraft?"

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Das klingt in der Theorie gut, nur wie will man damit Korruption vorbeugen? Immer nach dem Motto ich kaufe mir den Job. Welcher Arbeitsnehmer kann das in der Realität machen?

StöRschall
@Unabhängiger

Dieses Recht verwirkt sehr wohl, nämlich dann wenn durch Kuppelei und Vätterleswirtschaft die Unbefangenheit abgeschafft wird.
Und die ist eine Voraussetzung für das Ausüben eines öffentlichen Amtes!!!
Weil sie sonst nicht mehr frei in ihren Entscheidungen sind, und die Wshrscheinlichkeit eben nicht im Sinne der Allgemeinheit zu agieren doch sehr massiv hoch ist!!!
Ein anderes böses Wort für diesen Zustand ist "Korruption" ... weiß nicht, ob ihnen das ein Begriff ist.

Boris.1945
22:02 von Unabhaengiger

Keine Karenzzeit!

Freie Jobwahl ist ein Recht jedes EU-Bürgers. Dieses Recht verwirkt nicht, wer sich für die Gemeinschaft engagiert. In jedem anderen Beruf erhält ein Arbeitssuchender seinen nächsten Job oftmals über Beziehungen. Daher stehe ich einer Karenzzeit für Politiker generell sehr skeptisch gegenüber. Wie wil man denn die Besten für ein Engagement in der Politik begeistern, wenn man sie gleich danach dafür bestraft?
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Aber die Karenzzeiten werden doch die Übergangsgelder sicher verlängern, oder?
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Ob bisher oder in Zukunft die Besten oder die am besten Vernetzten den Job kriegen, das weiß nicht einmal der Kukuck.

HainFk
Wer kann dies überprüfen??

Bei anständigen Politikern braucht man solche Schutzfristen nicht.
Bei unanatändigen, korrupten werden Schutzfristen nicht viel bewirken, denn wer kann dennn wirklich überprüfen was diese Typen, von denen es nicht wenige zu geben scheint, machen?

Aber vielleicht will man dann die Schutzfristen dahingehend erweitern, dass diese nicht nur für die offizielle Annahme bestimmter Jobs gelten, sondern auch die Verfolgung begenklicher Machenschaften während der beendeten Amtszeit oder sogar schon zuvor schützen.

So wird es wohl kommen befürchte ich. Und davon würden vermutlich auch Personen die zum Beispiel in Luxleaks verwickelt waren profitieren.

Aha! Was einem so alles einfällt wenn man Berichte, Kommentare und Äußerungen aus Brüssel hört.

FreidenkerAD1

Ich glaube die Empörung war besonders groß weil es eben nicht irgendeine Großbank, sondern Goldman-Sachs war. Wie hier geschrieben wurde, das man am besten keine Karenzzeit für Politiker habe, weil man sonst nicht die besten bekäme: a) Wenn ein Joschka Fischer als Ex- Außenminister als Dozent arbeitet, sehen die meisten wohl kein Problem darin. Wenn aber ein Wirtschaftsminister, vielleicht z.B. nach umstrittenen Entscheidungen für eine Firma, eben zu dieser wechselt, gehört das verboten. Da wäre eine Schiedsstelle gut, die sowas überprüft. b) auch wenn man Deutschland oder Europa nicht mit dem antiken Athen vergleichen kann, die dortige Regel gefiel mir: Jeder Bürger (Sklaven waren ausgeschlossen) durfte ins Parlament, bekam aber keine Bezahlung. Er arbeitete weiter und nahm am politischen Prozess teil, weil ihm was an seinem Stadtstaat lag. c) bekommen alle Politiker im Ruhestand eine Pension, davon würden, ich schätze mal, 80% der Bevölkerung träumen das als Gehalt zu haben.

DeHahn
Grooooooooßartig!

Dieser Herr Juncker hat aber einen Schneid! Erst ein Mal hat er das luxemburgische Steuersparmodell (staatlich gefördert) geschaffen, dass die EU Steuereinnahmen von ca. 10 Billionen gekostet hat. Nun arbeitet er mit an mehr Steuertransparenz.
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Der Herr Draghi (vormals Goldman & Sachs = deren Gutachten hat die Bonität Griechenlands "bestätigt") ist nun Chef der EZB (Europäische Zentralbank), während der Herr Barroso von der Europäischen Union direkt zu Goldman & Sachs wechselt. Und natürlich kümmert sich Herr Juncker nun um spätere Karenzzeiten, Hauptsache, der Barroso kann unbehelligt zu G&S wechseln!

Caster
@Unabhaengiger

Ich bin sehr dafür, dass es keine Karenzzeiten gibt. Warum auch: gleich natlos zu den Leuten, für die man schon vorher gearbeitet hat. Das ist erhlich und neo-liberal..
Und was heisst "die Besten": die sind dich erst gar nich in der Politik, sondern das ist die zweite Wahl!

Caster

Caster
@FreidenkerAD1

"Wie hier geschrieben wurde, das man am besten keine Karenzzeit für Politiker habe, weil man sonst nicht die besten bekäme."

Ich kenne mich in der Branche aus und kann Dir sagen: das sind in der Tat nur die zweite Wahl. Ein J.Fischer ist nur interessant, weil er Aussenminister war. Ansonsten interessieren die wirkich einflussreichen Leute in der Wirtschaft seine heutigen Äusserungen nur so lange, als dass sie nicht zu einem Systemwandel führen... Also gar nicht. Für Leute wie Warren Buffett ist Fischer nur ein Clown am Rande!
Caster

Caster
Barroso

Hallo DeHahn,
so funktioniet die Postenvergabe in de EU. Und die neoliberale Wirtschaft freut sich auch über politische Vorreiter, die sie sehr teuer entsorgen wird, da eigentlich überflüssig.
Oder kurz: Barroso wird früher oder später einfach mal aufs "Altenteil" entsorgt, da er keinen Einfluss mehr haben wird. Daumen Hoch dafür.
Caster