Mediziner mit Gesichtsmaske im OP-Saal

Ihre Meinung zu Interview: "Das Hirntod-Konzept ist paradox"

Seit Jahren stagniert die Zahl der Organspenden auf niedrigem Niveau. Während in Frankfurt Experten über Gegenmaßnahmen beraten, fordert Wolfram Höfling vom Deutschen Ethikrat im Interview mit tagesschau.de, die richtigen Fragen zu stellen: Was ist Tod? Und was ist Leben?

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64 Kommentare

Kommentare

Gast

So heilsam und schön es ist, dass jemand durch fremde Organe weiterleben kann, empfinde ich diese Angelegenheit als Leichenfledderei.

Das ist einfach nur noch Geschäftsmethode. Keine Ehre ist zu erkennen, kein Respekt. Nur das Prinzip: ES BRINGT HALT ORDENTLICH GELD IN DIE KASSEN.

Ich selbst werde nicht spenden, die Gründe liegen in einem nicht diskutablen Umfeld (weil die Leute Probleme mit dem Begriff Seele haben lasse ich es an der Stelle).

Volkspartikel
Mal einen Schritt zurücktreten

Wenn man sich mal systemisch mit diesem Thema beschäftigt, zeigt sich ein falscher Blickwinkel. Nicht: es gibt zu wenig Organe, die gespendet werden - und nun muß das große Rad gedreht werden. Sondern: JEDES gespendete Organ schenkt Lebenszeit und ist ein Gewinn.
Jeder hofft auf ein langes Leben und manchmal hat man die Chance auf einen Zuschlag, eben weil ein Organ da ist. Das ist aber nicht der Normalfall und kann auch niemals einer werden. Es wird immer die Ausnahme bleiben.
Zu postulieren, es müsse so viele Organe geben, wie betroffene Patienten, ist zynisch und übergriffig. Zynisch, weil bei Betroffenen falsche Erwartungen geweckt werden und übergriffig, weil ein Druck zum Spenden aufgebaut wird.
Ich habe selbst schon Knochenmarkszellen gespendet und der Empfänger hat es auch geschafft. Aber ich weiß, daß viele keinen Spender finden. Das hat mich auch dazu gebracht, das Leben und v.a. seine Grenzen anzuerkennen.

Gast
So - und nicht anders

Genau so muss man ein Interview führen - unabhängig von Sympathien dem Gegenüber kritische Fragen stellen, angesprochenes Hinterfragen.

So wünsche ich mir mehr Interviews auf tagesschau.de

Andi13
@ Gandhismus :

Ich bin an der Bauchfelldialyse, diese kostet im Monat ca 2000 Euro, und zwar für seehr lange Zeit, ist aber immer noch billiger als die Hämodialyse, die kostet noch mal 1000 Euro mehr.. pro Monat, immer noch. Eine Transplantation kostet zwar auch Geld, bringt aber Lebensqualität, und die anschließenden Medikamente sind viel billiger als Dialyse. Vom Kostenfaktor liegen Sie also voll daneben, bei der Ethik hingegen liegen Sie richtig.

Demokratiezukunft2016
Sorry aber nur bei Hirntod ist der Mensch wirklich tot

Also ich sage ehrlich:

ich sehe es so, dass der Tod erst mit dem Hirntod eintritt, weil dieser irreversibel ist. Herztod dagegen ist reversibel (Elektroschock). Auch Atemstillstand ist genauso reversibel (Herz-Lungen-Massage bei der Ersten Hilfe und Herz-Lungen-Maschine im Krankenhaus).

Von daher:
solange nur die Atmung ausgefallen ist, das Gehirn aber noch lebt, ist der Mensch NICHT tot, sondern liegt nur im Koma. Und auch ein solches Koma ist reversibel.

Darueber hinaus gab es schon genug Fälle, bei denen Totgeglaubte in der Leichenhalle aufgewacht sind. Glaubt ihr nicht?? Dann guckt mal hier:

welt.de: Scheinbar Tote wacht in Kühlraum von Bestatter auf (23.03.2015)

Kurz vorher hatten sie den Körper einer alten Frau in den Kühlraum gebracht, die schwere Tür verschlossen und einige Dokumente ausgefüllt. Plötzlich hört einer der Angestellten ein Schreien aus dem Inneren des Kühlraums.

TrautSich
Korruption im System beenden

...dann haben die Bürger sicher auch wieder vertrauen in das System und sind eher bereit zur Organspende. Wer die Ursachen jetzt in einer Diskussion um Leben und Tod sucht, redet an der Realität vorbei.
Wieso sollte ich Organe spenden, wenn in vielen Fällen Ärzte die Statistik schönen um wohlhabende Patienten zu begünstigen?!? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern das ganze System hat. Und diese Form der Korruption findet man doch in nahezu jedem Bereich, bei denen sich Ärzte weitestgehend selbst regulieren: Rechnungen werden frisiert, Kassenpatienten aussortiert, Honorare genommen und eben auch Organe für die reserviert, die am meisten zahlen.

Kurzum: meiner Meinung nach ist die deutsche Ärzteschaft in weiten Teilen korrupt. Moralische Standards erwartet man meist vergebens. Vetrauen haben die Ärzte nicht mehr verdient. Die müssen mal aufräumen in ihrem Laden, sonst muss sich der Staat der Sache annehmen.

karwandler
re gandhismus

"So heilsam und schön es ist, dass jemand durch fremde Organe weiterleben kann, empfinde ich diese Angelegenheit als Leichenfledderei."

Wenn's Leichenfledderei ist und Sie dieserhalb die Organspende ausschließen kann auch kein heilsam und schön passieren.

Ist unlogisch.

t.mauser
Sterben als Prozess

Sterben ist ein Prozess und Tod sind wir, wenn kein Leben mehr in uns steckt. Das betrifft im Zweifel unsere letzte Zelle. Vielleicht ist es deshalb eher die Frage ab wann darf ein (noch) lebender Mensch, die (noch) lebenden Körperteile spenden, quasi sein Restleben hergeben um anderen ein Weiterleben zu ermöglichen.

Mich hält im übrigen vom Organspenden nicht die Frage ab, ob ich zu diesem Zeitpunkt wirklich tot bin, sondern die Befürchtung, dass im Interesse anderer Leben, mein Leben (im Ganzen) frühzeitig aufgegeben wird. Da bin ich froh, wenn der Arzt erkennt, dass ich kein potenzeller Organspender bin.

DerVolli
Unterm Strich ist es einfach...

da es Fälle gibt, bei denen selbst für hirntot erklärte Menschen nach einiger Zeit doch wieder ins Leben kamen, kann man den Hirntod nicht allgemein als Bedingung für den Tod und damit die Organentnahme nehmen.
Wie im Interview steht: Damit die Organe etwas nützen, muss der Körper irgendwie leben. Wer kann GARANTIEREN, dass der Mensch "da drin" wirklich tot ist, wirklich nie mehr ins Leben zurückkommt - und: bei der Entnahme wirklich keine Schmerzen hat? Niemand.
Nicht umsonst ist es zB in der Schweiz Gesetz, dass die Organentnahme nur mit Vollnarkose durchgeführt werden darf. Wenn man sich so sicher ist, dass hirntot wirklich tot ist, warum dann das?

Und damit ist es einfach: Ich spende nur die Organe, ohne die ich auch weiterleben könnte, wie zB eine Niere.
Nicht nur der Empfänger hat das Recht auf sein Leben, auch der Spender - und der kann sich von allen Beteiligten am allerwenigsten wehren!

Demokratiezukunft2016
@ TrautSich (16:10): ja auch die Korruption muss bekämpft werden

hi TrautSich

Auch Sie haben mit dem hier:

Wieso sollte ich Organe spenden, wenn in vielen Fällen Ärzte die Statistik schönen um wohlhabende Patienten zu begünstigen?!? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern das ganze System hat. Und diese Form der Korruption findet man doch in nahezu jedem Bereich, bei denen sich Ärzte weitestgehend selbst regulieren: Rechnungen werden frisiert, Kassenpatienten aussortiert, Honorare genommen und eben auch Organe für die reserviert, die am meisten zahlen.

absolut recht. Auch diese Korruption muss genauso beendet werden. Organe duerfen nicht nur fuer diejenigen gegeben werden die am meisten zahlen. Hier muss Gleichbehandlung nach Artikel 3 GG und nach Artikel 21 der EU-Grundrechte-Charta einziehen, solche Abrechnungsbetruegerei muss beendet werden, Patienten duerfen von den Kassen nicht kränker gemach werden als sie sind nur damit die Kassen mehr Geld abrechnen können...

Axtos

Der Ansatz ist ein völlig falscher! Wohin soll das führen? Herztot soll ausreichen? Das soll wirklich mehr Spender generieren? Drei mal husten und man ist seine Niere los?
Richtiger Ansatz ist, mehrere unabhängige Ärzte bestätigen den Hirntot. Gleichzeitig ein Gesetz wonach innere Organe jedem nach seinem Tode entnommen werden dürfen, auch ohne Einverständnis! Wenn alle spenden müssen, gibt es keinen "Markt" mehr, weil für jeden nach kurzer Wartezeit das passende Organ verfügbar wird. Damit gibt es keinen Handel mehr damit und damit auch keinen "Anreiz" für unethische Ärzte sich wertvolle "Ware" zu "sichern".

Demokratiezukunft2016
Frage: war von den Ärzten noch nie jemand bei Sterbenden dabei?

Weiterhin frage ich mal zu dem hier:

Höfling: Organe zu transplantieren, ist ein hochkomplexer und hochtechnisierter Vorgang, der lange vor der eigentlichen Entnahme beginnt. Wenn wir davon ausgehen, dass mit der Hirntod-Diagnose der Tod eintritt, muss der Sterbeprozess der Organe aufgehalten werden. Es finden Behandlungen statt, die nicht mehr im Interesse des Patienten sind, sondern im Interesse derjenigen, die eventuell Herz, Niere oder Lunge erhalten. Darüber fehlt es aber an öffentlicher Kommunikation.

war von euch noch niemals jemand dabei, wenn jemand aus euren Familien gestorben ist?? Ich dagegen schon. Das geht los dass die Atmung schrittweise langsamer wird, dann steigt es von den Fueßen kommend langsam hoch bis kurz vor dem finalen Ende die sterbende Person nochmal kurz unruhig wird und es kommt einem vor, als wenn die Person nochmal kämpfen will. Aber bis der Tod endgueltig eintritt - also der Hirntod - dauert es unterschiedlich lang.

ophorus
Es wäre ganz

einfach: Einfach den Film über eine Organentnahme zeigen, die Zuckungen des angeblich Toten, die Brutalität des Vorgangs etc. pp. Es kann niocht sein, daß ich mir aus Tierschutzgründen Schlachtfilme anschauen soll, um meinen Fleischkonsum zu reduzieren, gleichzeitig aber meine Organe irgendeinem Quartalssäufer zur Verfügung stelle und seinen Arzt ob seiner guten Leistungen lobt.

dr.bashir
Glaubensfrage

Ich glaube, dass das eine emotionale Debatte ist, die jeder nur für sich selbst beantworten kann. Da ist es auch schwer, mit Fakten zu argumentieren.
Man kann Organspende aus religiösen, ethischen, persönlichen und was weiß ich für Gründen ablehnen, und alle sind berechtigt.
Auch die Angst, an den eigenen Tod zu denken kann ein Grund sein.
Was "Tod" ist kann keiner schlüssig sagen, gerade in Situationen, in denen die Organe noch "verwertbar" sind. Wenn ein Mensch auch für einen Laien eindeutig tot ist, ist für eine Organspende zu spät.
Frage sich jeder (ehrlich) selbst, wie er als potentieller Empfänger über Organspende denken würde. Und wer dann zustimmt, der hole sich einen Spenderausweis.
Und den Anderen darf kein schlechtes Gewissen suggeriert werden.

Klabautermann 08
@Demokratiezukun Re: Sorry aber nur bei Hirntod

Der Mensch ist dann tot, wenn er (komplett) tot ist und der Körper in den Zerfall übergeht, was ziemlich schnell von Statten geht und einer Transplantation im Wege steht und nicht wenn irgendwelche Teile von ihm noch leben. Hirntot ist nämlich eine "Alibidiagnose", weil Organe von toten Menschen NICHT verpflanzt werden können, also mußte die Medizin etwas "erfinden" weil auch viele Angehörige damit ein Problem haben jemanden als tot zu erklären bzw an zu sehen, solange das HERZ noch schlägt.
Ich habe letztens noch einen Bericht über eine sogenannte Nahtoterfahrung gesehen. Was wenn die "Seele" oder wie immer man es nennen will nicht loslassen kann weil Teile des Körpers in einem anderen weiter leben? Leider werden es nur die "erfahren" die in solch eine Situation gekommen sind, deren Körper durch Ausschlachtung missbraucht wurde.

karwandler
re volli

"Nicht nur der Empfänger hat das Recht auf sein Leben, auch der Spender"

Ihr ganzer Kommentar zieht die Organentnahme in Zweifel. Wie können Sie dann vom Recht des Empfängers auf sein Leben fabulieren? Sie streiten sein Recht auf Leben mit Fremdorganen doch ab.

Gast
Für den unwahrscheinlichen Fall...

Solange ich nicht weiß, welche Wahrnehmungsmöglichkeiten das Bewußtsein nach den körperlichen Tod möglicher Weise noch hat (ist zugegebeber Maßen die reine Spekulation), werde ich nicht riskieren, nur viellleicht deshalb mit der Hinauszögerung des Sterbevorgangs um vielleicht sogar Stunden gequält zu werden, nur weil es zum Beispiel Probleme mit dem Empfänger gibt. In der Tat, hier halte ich die meisten Ärzte - auch wenn man darüber mal Gewißheit erlangen sollte - für absolut skrupellos und würde die sicherlich bedauerliche "Verschwendung" intakter Organe vorziehen, um kein Risiko einzugehen.

Andi13
@ Axtos :

Diesen Ansatz mit mehreren Ärzten gibt es bereits, es müssen Ärzte sein, die nicht miteinander arbeiten, also vollkommen unabhängig.

realacs
Vertrauen tut Not

Ich habe viele Jahre einen Organspende Ausweis in der Brieftasche mit mir herumgetragen und hätte, im Fall der Fälle, gespendet. Im Zuge des hinreichend bekannten Skandals habe ich diesen dann aber entsorgt - und mit ihm meine Absicht, Organe zu spenden. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber letztlich war sie wohl so zu treffen.

Ich stimme t.mauser zu; wer die Brust hat, Krankenakten zu fälschen, damit Patient X bevorzugt ein Organ erhält, der schreckt im nächsten Schritt vielleicht auch nicht mehr davor zurück, den Begriff "ist tot" großzügig auszulegen, um besagtem Patienten sein Organ zeitnah zukommen zu lassen und eben in einem Zustand, in dem es noch ohne Makel ist.

Derzeit traue ich dem ganzen System nicht. Wer immer auch den Grund für die schlechte Spendenmoral zu erfahren wünscht, sollte mit seiner Suche hier ansetzen. Alles Gerede von "fehlender Aufklärung" oder "aktivem Widersprechen" ist (imho) wenn nicht Thema, so doch am Problem vorbei gedacht.

Gast
@16:38 von Axtos: anderer Ansatz - moralisch?

"Gleichzeitig ein Gesetz wonach innere Organe jedem nach seinem Tode entnommen werden dürfen, auch ohne Einverständnis! Wenn alle spenden müssen, gibt es keinen "Markt" mehr, weil für jeden nach kurzer Wartezeit das passende Organ verfügbar wird."

1. Das Ignorieren von Glaubensvorstellungen ist nicht akzeptabel und hoffentlich nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

2. Die Folge wäre, daß Organe dann so häufig verpflanzt würden wie Kniegelenke erneuert! Da hat der "Markt" meiner Meinung nach im Moment eine ganz sinnvolle Funktion...

katzenparadies
Ich stell mal provokativ folgende Frage:

Warum sollte ich kostenfrei meine Organe spenden, wenn
es den Krankenhauskonzernen einzig darum geht, mit den Millionengewinnen aus der Transplantionsmedizin die Gier ihrer Aktionäre zu befriedigen? Da hab ich ein Problem mit.
Ich glaube das ganze System ist falsch angelegt. Einfach zu-
viel Geld im Kreislauf. Ich würde es begrüssen, wenn die gesamte Transplatationsmedizin in staatliche Trägerschaft überführt wird - z.B. in vier eigenständige Zentren, ggf.
nach den Himmelsrichtungen benannt und auch regional so verteilt. Dort sollten alle Patienten die bestmögliche medizinische Betreuung erhalten, von Top bezahlten Spezialisten - frei von wirtschaftlichen Druck.

Günter Schack
Günter

„Wieso sollte ich Organe spenden, wenn in vielen Fällen Ärzte die Statistik schönen um wohlhabende Patienten zu begünstigen?!? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern das ganze System hat.“ Ich denke genau das ist das Problem. Und da müssen sich die Ärzte an die eigene Nase fassen. Ausschließlich Sie sind dafür verantwortlich das die Zahl der Organspenden sich auf niedrigem Niveau befindet. Und jetzt fangen sie schon wieder an zu trixen. Der Hirntot darf auf keinen Fall angetastet werden. Das würde nämlich dazu führen das man Menschen bei lebendigen Leibe Organe entnehmen würde.

Gast
@16:42 von Demokratiezukun: Vorher/nachher

"Frage: war von den Ärzten noch nie jemand bei Sterbenden dabei?"

Für die meisten Angehörigen dürfte es aber auch schon eine schockierende Vorstellung sein, daß der Angehörige wie auf einem Schrottplatz "ausgeschlachtet" wird!

c.schroeder
Toller Beitrag!

Wolfram Höfling: Ich finde es sehr beruhigend, dass solche Leute im Ethikrat vertreten sind - sehr bedacht, sensibel und vertrauenerweckend. Ohne Vertrauen und Offenheit geht es nicht, deshalb gibt es so wenige Organspender. Ein sehr informatives, sensibles Interview, ergebnisoffen geführt und nicht ergebnisorientiert und manipulativ - so etwas sieht/hört/liest man selten in letzter Zeit. Kompliment an die Journalistin!

Werner40

da es jetzt ja gelungen ist, aus körpereigenen Zellen körperidentische Organe zu züchten wird sich dieses Problem in sehr naher Zukunft von selbst, zumindest für wohlhabendere Menschen, erledigt haben.

karwandler
re realacs

"Ich stimme t.mauser zu; wer die Brust hat, Krankenakten zu fälschen, damit Patient X bevorzugt ein Organ erhält, der schreckt im nächsten Schritt vielleicht auch nicht mehr davor zurück, den Begriff "ist tot" großzügig auszulegen, um besagtem Patienten sein Organ zeitnah zukommen zu lassen"

Der Arzt, der ein Organ transplantiert, hat gar keine Möglichkeit, irgendeinen Spender für tot zu erklären, um an das Organ zu kommen.

Biocreature
Für mich gibt es bei dem Thema Organspende keine Grauzone,...

...entweder man bekennt sich dafür oder dagegen.
Warum ein Mensch sich auf einer der beiden Seiten schlägt MUß jedem selber überlassen werden.

Vielleicht bereue ich eines Tages meine Entscheidung
kein Spender zu sein.
Ich mache dies nicht aus religiösen Gründen, da ich ungläubig bin, und das aus Überzeugung.

Vielleicht kommt der Tag wo ich selber auf der Warteliste stehe,
vielleicht bereue ich dann man jetzige Haltung, denn ich kann jetzt noch nicht wissen wie ich in Zukunft denken werde.
Im Grunde hat ein totkranker Todesangst und möchte (in den meisten Fällen) gerettet werden.

Diejenigen, die nicht spenden wollen aber zu verurteilen ist grundsätzlich falsch.

Das Problem bzgl. des Todes ist doch der, daß wir Menschen , auch Ärzte, nicht wissen was im Hirn eines sterbenden wirklich passiert.
Was empfindet ein sterbender, was denkt er usw.

Und genau das, macht das Thema so kompliziert.

Keiner auf dieser Welt kann dies beantworten.

Schönen Tag noch

zpts
Sind wir erst tot, wenn unsere letzte Zelle es ist?

Beim Thema Organspende ist die individuelle Einwilligung wahrscheinlich die beste - das gilt zumindest solange, bis künstliche Organe aus induzierten pluripotenten Zellen oder mittels CRISPR-CAS modifizierte Xenotransplantate z.B. vom Schwein verfügbar sind (siehe George Church Lab, Harvard Medical School).

Zum Thema Hirntod empfehle ich die Seiten der Coma Science Group der Universität Lüttich (Steven Laureys), die auch allgemeinverständliche Erklärungen dazu anbieten. Der Hirntod ist nämlich keine Erfindung der geldgieriger, skrupelloser Ärzte, sondern schlicht das Versagen des Organs unseres Körpers, mit dem die Fähigkeit zu Bewusstsein und die Verarbeitung von Sinneseindrücken verbunden ist. Beim Herztod (der kein bloßer Herzstillstand ist!) sterben die Hirnzellen zeitverzögert durch Unterversorgung ebenfalls unausweichlich.

Die Kernfrage ist also: Was sind "wir" ? Das gesamte System Körper, das Organ mit Bewusstsein (das Gehirn) oder die letzte lebende Zelle mit unserer DNA?

albexpress
Wer erinnert sich noch

an den Fürst von Thurn und Taxis? Bei seiner Herztransplantation wurden 2 Herzen verbraucht ohne DASS ES DEN GEWÜNSCHTEN ERFOLG BRACHTE. Seither ist für mich Organspende ein Tabu.

Gast
Organspendeausweis richtig verstanden?

Weil hier einige offenbar die Funktion des Organspendeausweises falsch verstehen, hier der Hinweis: Auch diejenigen, die ihre Organe NICHT spenden wollen, sollten so einen Organspendeausweis ausfüllen und bei sich tragen. Nur dass sie daruf ankreuzen, dass sie keine Organe spenden möchten. Ohne den Ausweis besteht im Falle des Falles eine Ungewissheit und ggf. müssen dann Angehörige eine schwierige Entscheidung treffen.

Hagen Robaar
Wem nutzt es?

Solange es noch keine Alternative zu Organtransplantationen von Mensch zu Mensch gibt (z.B. 'Organe aus der Petrischale'), muss man mit diesem Dilemma leben. Oder sterben. Persönlich habe ich die Entscheidung getroffen, dass meine Organe entnommen werden können, wenn keine realistische Chance besteht, dass ich wieder in ein maschinenloses Leben zurückkomme. Mag sein das das mit der praktischen Einstellung zusammenhängt, dass auch der menschliche Körper am Ende nur eine komplexe biologische Maschine ist. Was "ich bin" hängt weder an meinen Zellen, noch meinem Hirngewebe. Entweder es ist tatsächlich nur elektrische Aktivität in den Hirnzellen oder mein "ich" ist unabhängig von meinen Hirnzellen. In beiden Fällen ist es egal was mit meinem Körper passiert, wenn im Kopf sprichwörtlich 'der Strom weg ist'. Wenn ich in so einer Situation noch einem anderen Menschen helfen kann, dann bin ich froh. Oder ich bin sowieso nicht mehr. Beides ist nicht negativ für mich.

silvia.matthies-wille@gmx.de
organprotektive Maßnahmen vor der Hirntoddiagnostik

Das Problem ist, dass es Grauzonen gibt, von denen der Bürger trotz all der "Aufklärung"nichts erfährt. Schon vor der Hirntoddiagnostik beginnt die sog. Spenderkonditionierung(= organprotektive Maßnahmen.) Das heißt, dass bereits bei Verdacht auf Hirntod Maßnahmen zugunsten des späteren Empfängers ergriffen werden, wenn der Patient als "Spender identifiziert" wurde. Zum Beispiel eine forcierte Intensivtherapie, invasiver Check der Organqualität u.v.a.m. Das geht rechtlich eigentlich nicht ohne Zustimmung, wird aber trotzdem gemacht. Das Gesetz spart dieses heikle Thema aus. Diese Maßnahmen werden auch ergriffen, bevor überhaupt abgeklärt wurde, ob jemand zur Organspende bereit ist.

berndholz
nunja

ich gehe grundsätzlich davon aus,dass bei der organentnahmegeschichte,eh lug und trug die regel und nicht die ausnahme ist.insofern,habe ich 0 interesse,jemanden mit meinen organen sein bankkonto aufzubessern.
allerdings da ich ebenso wenig ein fremdorgan in mir haben möchte,ist dass für mich nur eine theoretische diskussion,welche mich nicht betrifft.ich will nix und von mir gibt es nix.
wenn die uhr abgelaufen ist,dann ist sie es halt.

frosthorn
hier sind einige Räuberpistolen im Umlauf

Zunächst gibt es keine Verbindung zwischen Transplantationsteams und den Ärzten, die den Hirntod feststellen. Das ist sogar verboten, das Gesetz ist hier eindeutig. Weiter gibt es keinen einzigen Beleg dafür, dass "das ganze System korrupt" wäre. Ich halte das für eine ganz banale Verschwörungstheorie.

Auch ich hatte einen Organspendeausweis und habe ihn nun nicht mehr. Weil ich aufgeklärt wurde, dass Organspende und Patientenverfügung sich gegenseitig ausschließen. Und es war keine leichte Entscheidung.

Meiner Meinung nach müssen beide Seiten - die Transplantationsbefürworter und die Gegner - aufhören, sich gegenseitig moralische Vorhaltungen zu machen. Es gibt für beide Standpunkte gute Gründe. Und die sind nun mal, wie der Tod selbst, eine so persönliche Angelegenheit, dass sich niemand für seine Einstellung sollte rechtfertigen müssen.

deutlich
Ich habe schon ewig einen Organspenderausweis

den ich auch regelmäßig erneuere. Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, wenn ich andern Menschen damit helfen kann. Ich brauche ja die Organe nicht mehr, wenn ich tot bin und ich will auch nicht als Hirntoter leben müssen. Hirntote gibt es schon genügend.

Klabautermann 08
@Armin Tamzarian Re: Organspendeausweis richtig verstanden?

Und genau DAS ist in meinem den ich ständig bei mir trage der Fall. Das Kreuz, das ich einer Organentnahme NICHT zustimme, damit da erst garkeine Diskussionen auftreten, ebenso wissen ALLE in meiner Familie Bescheid.

tashina
@ Axtos 16.38

Da "warte" ich noch drauf, dass solche Gesetze erlassen werden !!
Seit ich 18 bin, spende ich regelmäßig kostenlos Blut und Plasma, habe mich für die Knochenmarksdatei typisieren lassen und würde auch im Zweifelsfall eine Niere oder einen Teil der Leber spenden ..

Aber ich will NIE als Sterbende ( denn gestorben ist ein Hirntoter noch nicht, er wird ja am LEBEN erhalten) derart entrechtet und zwangsweise einer Explantation unterzogen werden ! Die Diagnose Hirntod ist eine erfundene Diagnose, damit Ärzte sich nicht für Mord verantworten müssen .
Der Mensch ist nicht tot, es werden bei der Transplantation Schmerzmittel eingesetzt - die Ärzte scheinen sich also selbst nicht so recht zu trauen..
Geburt und Sterbeprozess sind die sensibelsten Bereiche des Lebens und gerade hier hat der Mensch den größten Schutz verdient und nicht gerade Gesetze, die ihn ausgerechnet an dieser Stelle seine Würde nehmen !
Gegen den Willen noch lebender Menschen so zu handeln, wäre staatl. angeordneter Mord.

Gast
Neues vom Ethikweltmeister

Biologisch gesehen, ist der Tod erst dann abgeschlossen, wenn die Verwesung Eintritt. Genau genommen noch nicht einmal dann, da Haare & Fingernägel noch mehrere Wochen nach dem Hirntod nachwachsen. Die Entnahme von Organen ist aus diesem Grund eine Grauzone.

Entweder es wird eine ethische Grauzone zur Rettung von kranken Menschen akzeptiert, oder wir steigen aus ethisch moralischen Gründen aus. Wenn "Mutter" Natur oder "Gott" bestimmt hat, dass ein Organ versagt, muss dieser Mensch eben sterben. So einfach ist die Diskussion auf einen Punkt zu reduzieren.

Aus dieser Logik ergibt sich, die einfache Lösung : Wer aus religiösen, ethischen oder anderen Gründen nicht bereit ist, nach dem Tod Organe zu spenden, sollte auch keinerlei Anrecht auf Spenderorgane haben und der "Natur" seinen Lauf lassen.

Durch die Entwicklung der Gen & Stammzellenforschung in anderen Ländern dürfte dieses Problem bald behoben sein. Forschung aus der D aus "ethischen" Gründen weitgehend ausgestiegen ist.

realacs
... fast richtig

Der Arzt, der das Organ einsetzt natürlich nicht, wohl aber der, der es entnimmt ...

GeMe
Ein Anfang wäre schon mal gemacht, wenn man

jeden verpflichten würde einen Organspendeausweis zu haben.

Dort kreuzt man an ob man spenden möchte oder nicht. Wer selber nicht spenden möchte, hat im Gegenzug auch keinen Anspruch auf ein Spenderorgan.

Erst wenn alle Spendewilligen mit Organen versorgt sind, wird der Rest dann unter den Spendeunwilligen verteilt.

Ich selbst habe in der Motorradfahrschule meinen Organspendeausweis ausgefüllt und trage ihn seit dem bei mir. Unser Fahrlehrer wies immer wieder auf die Gefahren des Motorradfahrens hin und betonte auch immer wieder, dass wir Motorradfahrer alle potentielle Spender für gute Organe wären und von daher alle einen Ausweis haben müssten. Dieser würde uns auch immer wieder daran erinnern vorsichtig zu fahren, damit wir den Ausweis sehr lange bei uns trügen. Dies ist inzwischen fast 30 Jahre her.

Gast
@ karwandler

"wer die Brust hat, Krankenakten zu fälschen, damit Patient X bevorzugt ein Organ erhält, der schreckt im nächsten Schritt vielleicht auch nicht mehr davor zurück, den Begriff "ist tot" großzügig auszulegen, um besagtem Patienten sein Organ zeitnah zukommen zu lassen"

Am Ende ist kein System so perfekt, dass es nicht durch Kriminelle mißbraucht werden könnte. Es soll auch Krankenpfleger gegeben haben, die den Beruf zum Mord an Patienten missbraucht haben. 99.99% der übrigen Krankenpfleger aber eben nicht.

Der Arzt der gegen Geldzahlung Wartelisten manipuliert, hat im Berufsstand des Arztes (nach Verbüßung seiner Haftstrafe) auf Lebenszeit nichts mehr verloren.

Durch alle Gesetze und Regeln, wird nicht vollständig zu verhindern sein, dass der Multimillionär X genau so lange auf ein Spenderorgan warten muss wie die Kassiererin Y.

Gast
Tot oder lebendig ?

"Entweder man ist lebendig und hat ein Grundrecht auf Leben, oder man ist nicht mehr lebendig und hat auch dieses Grundrecht nicht mehr."

Diese Aussage scheint mir von Juristen wünschenswert, aber von den Tatsachen grundsätzlich falsch zu sein. Ein Grundrecht zu haben oder nicht zu haben wird hier als eine binäre Aussage mit zwei Möglichkeiten dargestellt. Lebendig zu sein oder nicht ist jedoch grundsätzlich ein zeitlicher Verlauf mit vielen Zuständen. Man muss also juristisch eine Grenze ziehen und damit "juristisch lebendig" von "biologisch lebendig" unterscheiden. Möglicherweise muss die juristische Grenze ständig verschoben werden, vielleicht gibt es aber auch mehrere Grenzen.

Solange nicht feststeht, dass es nie einen Dr. Frankenstein geben wird, könnte jede juristische Festlegung zweifelhaft sein. Ich selber halte mich für "menschlich tot", wenn ich nicht mehr denken kann, selbst dann, wenn ich noch "biologisch lebendig" wäre. Details: Patientenverfügung und Spenderausweis.

tagesschlau2012
@18:24 von Hagen Robaar

"Solange es noch keine Alternative zu Organtransplantationen von Mensch zu Mensch gibt (z.B. 'Organe aus der Petrischale'), muss man mit diesem Dilemma leben."
#
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Und genau diese Forschung wird durch die Organdspenderei behindert.
Glaubt den ernsthaft das die Pillenhersteller oder Krankenhäuser sich diese Geldquelle nehmen lassen?

Rainer-Bergen
Der Mensch,

wie alles in der Natur, ist sterblich. Das Sterben dient der Erneuerung. Der "blaue Planet" ist überfüllt von der "Krone der Schöpfung". Auch der tote Mensch muss unantassbar sein. Er darf nicht ausgeschlachtet werden, wie ein defektes Gerät auf der Suche nach Ersatzteilen. Profiteure sind immer die "Overlords", die sich nicht schämen für ihre Dollars Organe ihrer Sklaven anzunehmen! Nicht alles was machbar ist sollte gestattet werden.

tagesschlau2012

Der Hirntot wurde nach den ersten Transplantationen von den beteiligten Ärzten ins Leben gerufen, da es schon Stimmen von Rechtsbehörden gab ob dies nicht Mord ist.
Wer sich jetzt an die Diskusion vor wenigen Wochen erinnert, das man ein entführtes Flugzeug nicht abschiessen darf, weil jeder das Recht auf Leben hat, sollte sich schon Fragen ob Organspender Menschen 2 Klasse sind. Denn diese sind faktisch noch am Leben.

michael-david
Nur Fragen und keine Antworten

Wenn wir davon ausgehen, dass mit der Hirntod-Diagnose der Tod eintritt, muss der Sterbeprozess der Organe aufgehalten werden. Es finden Behandlungen statt, die nicht mehr im Interesse des Patienten sind, sondern im Interesse derjenigen, die eventuell Herz, Niere oder Lunge erhalten. Darüber fehlt es aber an öffentlicher Kommunikation.(Zitat)
Heißt das, dass der(die) Betroffene weiter leiden muß, als ob er (sie) es noch nicht genug hat? Ich meine damit all diese am Leben erhaltende Maßnamen. Und es klingt (sieh Zitat) ganz danach. Man bekommt nach dem Lesen zwar irgenwie ganz schlechtes Gewissen, wenn man seine Organe nicht spenden will...
Aber können wir sicher sein, dass mit unserem Leben auch nicht so, wie mit bereits früher gespendeten Organen manipuliert wird um Organe zu bekommen falls wir zustimmen? Die Vermutung liegt doch nah, nachdem all diese Machenschaften bekannt geworden sind? Und wenn Wissenschaftler es eigentlich noch nicht wissen, wann ein Mensch tot ist?

karwandler
re berndholz

"allerdings da ich ebenso wenig ein fremdorgan in mir haben möchte,ist dass für mich nur eine theoretische diskussion,welche mich nicht betrifft.ich will nix und von mir gibt es nix."

So schwätzt man leicht daher, solange man gesund ist.

Wenn mal beide Nieren dahin sind und Sie 8 Stunden an der Dialyse hängen würde ich gern noch mal nachfragen.

frosthorn
tot oder lebendig?

Darüber braucht man nicht zu philosophieren, wenn man es mit den Naturwissenschaften hält. Wir sind immer beides. Zur Erklärung einfach mal Schrödingers Katze googeln.

tagesschlau2012
@20:20 von frosthorn

"tot oder lebendig?

Darüber braucht man nicht zu philosophieren, wenn man es mit den Naturwissenschaften hält. Wir sind immer beides. Zur Erklärung einfach mal Schrödingers Katze googeln."
#
#
Aber nur wenn Sie in einem Schuhkarton leben und kein Mensch Sie kennt.

Biocreature
Es gibt noch ein Problem beim Organspenden,...

...der Faktor Mensch selber.
Und zwar derjenige Typ Mensch, der Senkrecht neben dem waagerechten steht.
Denn dieser Typus entscheidet den Zeitpunkt wann und welche Maßnahmen eingeleitet werden bei denen die zuvor zugestimmt haben.

Die großen Fragen die sich mir bei diesem Thema immer wieder stellen sind:
Das "Wann" (ist man tot)

Das "Wann" (tue ich was als Arzt)

Das "Wie" (entnehme ich, also welche medikamentösen Hilfsmittel brauche ich ggf.. Warum werden bei Hirntoten noch Schmerzmittel also Narkosemittel eingesetzt?)

Das "Welche" (Ethikkriterien)

Das "Wer entscheidet das "Wann und Wie".

Überlegt euch das einmal.
Der Faktor Mensch ist m.M nach der Unsicherheitsfaktor Nr. 1 beim Organspenden.

Vielleicht denke ich aber auch zu kompliziert.
Aber das ist es ja gerade.
Ich als Mensch verstehe weder das Leben noch den Tod.
Und hier kommt wieder DIE MUTTER ALLER FRAGEN.
Warum bin ich?

Schönen Abend noch

Biocreature
@netille

Wie jetzt, ich verliere mit meinem Tod Grundrechte?
Na das sagen Sie bitte all diejenigen die ihre Angehörigen auf dem Friedhof besuchen.
Also auch mir bitte.

jautaealis

Organspenden und Organempfangen ...

... sollte die absolute Ausnahme sein, besser wäre sogar ein vollständiges Verbot! Nur so können zum einen der kriminelle Organhandel, zum andern die exzessive Belastung der Krankenversicherungen, zum dritten der Verlust jeglichen Respekts vor Lebenden und Toten bzw. Leben und Tod wirkungsvoll verhindert werden... Sonst fehlt der Medizin im übrigen jeder Ansporn: einfachere, kostengünstigere und schonendere Heilmethoden zu entwickeln.......

Biocreature
@frosthorn

LOL, fange Sie jetzt mit Quantenphysik beim Thema Organspende an?
Nicht falsch verstehen, dies ist kein Vorwurf.
Eher ein Hut ziehen für diese nette Idee.

Am besten wir setzten uns alle in ein lichtschnelles Raumschiff und beschleunigen dies auf ca. 300.000 km/s.
Dann muß keiner mehr sterben.
Der Menschheitstraum des ewigen Lebens wäre erreicht.
Das dumme ist nur, ich müßte dann auch mit Menschen wie Erdogan, Trump, Putin etc. ewig leben.
Und da ziehe ich eher den Tod vor.

Nihil Verum Omnia Licita
Organspende ist ein sehr kontroverses Thema.

Schön, dass ich ausgerechnet bei der ARD einen Artikel lesen darf, der auch die andere Seite der Münze beleuchtet und nicht anstandslos als Werbung für den Organspendeausweis durchgeht. Soll ja doch noch ordentlichen Journalismus und Streitkultur geben.

Axtos
@GeMe

das jeder einen Organ Spende Ausweis haben muss, wo er einträgt ob er Spender ist oder nicht und danach dann auch bei der Vergabe von Organen bevorzugt wird oder nicht.
Das halte ich für eine ganz hervorragende Idee!

Das ganze dann auch zeitlich fixieren. Sagen wir man muss nachdem man seine Meinung von "Nicht Spender" zu "Spender" ändert noch 5 Jahre als "nicht bevorzugter" Leben im Fall der Fälle.

Hepheistos

Was ist tot und was ist leben? Nach den Schiebereien mit Organen, der letzten Jahre und den Erfahrungen mancher Betroffenen, sowohl auf Spender, wie auch Empfängerseite, glaubt wohl die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr daran, dass diese Frage im Ernstfall überhaupt eine Rolle spielt, wenn z.B. irgend ein Mensch, reich, wie ein Scheich, oder der Herr Scheich gleich selber, irgend so ein Ersatzteilchen braucht.

frosthorn
@Biocreature, 20:33

Keine Sorge, Sie werden bei der Entnahme vollgepumpt.
Das ist ja das Kuriose.
Mann ist tot braucht aber trotzdem Schmerzmittel.

Sehen Sie's doch so: die Schmerzmittel lindern den hochnotpeinlichen und ausweglosen Konflikt, in dem sich der Arzt befindet, der die Entnahme durchführt und nie sicher sein kann, ob er an einem Lebenden oder einem Toten herumschneidet.

Was ich übrigens völlig legitim finde.

Schlossfischer
Kein Lebender kann wissen, wie ein Hirntod sich anfühlt

Danke DerVolli!
Das ist genau der Grund, weshalb ich nicht spende.

Keiner kann mir sagen ob ich fühle wenn ich Hirntod bin. Keiner wird mir je sagen können, was nach dem Tod kommt.

Wer gläubig ist und überzeugt, dass sein Körper nach dem Tod nur eine leere Hülle ist, der kann getrost spenden, wenn er oder sie das für richtig hält. Ich finde es richtig, dass man individuell darüber entscheiden muss.

Leider habe ich bis heute nichts gefunden, an dass ich so fest glaube, und von dem ich voll überzeugt bin. Darum möchte ich kein Spender sein. Allerdings bin ich aufgeschlossen gegenüber neuen Erkenntnissen in der Forschung und kann nicht ausschließen, dass meine Entscheidung in 20 Jahren eine andere sein wird.

Andi13
@ ophorus :

Ein Quartalssäufer würde diese theoretische Leber nicht bekommen, nur derjenige, der noch relativ gesund ist, hat hier eine Chance.

GretchenMeier

Ich möchte einen ganz anderen Aspekt in dieser Diskussion ansprechen, welcher so gut wie nie zur Sprache kommt und über den sowohl potentielle Spender wie auch Empfänger, oftmals, nicht hinlänglich informiert werden. Stichwort Immunsuppression. Ich erzähle euch von einem konkreten Beispiel: mein Onkel hat ca. vier Jahre auf eine Spenderniere gewartet, es ging also recht schnell. Die Transplantation als solche verlief gut. Nach weiteren vier Jahren war er tot. Gestorben an Krebs, welcher durch die Immunsuppressiva begünstigt wurde. Wer dies für ein Ammenmärchen hält wird bei der Recherche sehr schnell auf seriöse Quellen stoßen, die dies thematisieren. Selbstredend soll dies kein Argument dafür sein, das Organspende per se schlecht ist. Nein. Nur soll in dieser gesamten Diskussion nicht der Eindruck erweckt werden ein Spenderorgan sei eine "sichere" Angelegenheit.

Biocreature
@frosthorn

Sagen Sie das bitte auch dem netten User "Tagesschlau2012" hier bitte.

Der glaubt mir nie, heuuuuuul :-(

AfroDieter

Da auch weiterhin öffentlich Raum dafür ist so zu tun, als gäbe es Dinge jenseits der Wissenschaft und eine Organspende sei nicht mit Glauben vereinbar, wird die Situation sich bestimmt nicht verbessern. Sinnvoll wäre ein Spendenzwang. Dann kann auch nicht groß Geld da rausgeschlagen werden, weil es genug Angebot gibt. Der Spender ist sowieso tot, dem ist es also egal und für Angehörige ist doch die Erinnerung viel wichtiger, als die Beerdigung all der Zellen, die zum Zeitpunkt des Todes zufällig den Körper des Verstorbenen ausgemacht haben.

Ritchi
Kein Problem

Ich habe mich bereits vor Jahrzehnten als Organspender eintragen lassen. Ich habe damit Null Komma Null Probleme.
Probleme bekommen die Spendewilligen vermutlich doch nur von der Diskussion über scheintot, ist tot und mausetot. Und wer nicht spendewillig ist, hat gar kein Problem und damit auch keinen Diskussionsbedarf. 'Was ist, wenn mir eine Niere 2 Minuten zu früh entnommen wird?'
Diese oder ähnliche Fragen stelle ich mir nicht, denn wenn ich so weit sein werde, dass mir Organe entnommen werden, werde ich nicht mehr darüber nachdenken, ob mein Gehirn im richtigen Todeszustand war.

Andi13
@karwandler :

Fast richtig, aber ernsthaft, eine Hämodialyse , also mit einem Shunt im Arm, dauert 5 Stunden, gaannnz selten mehr.