Luftaufnahme von Einfamilien- und Reihenhäusern am 01.08.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen). Quelle: dpa

Ihre Meinung zu Grundsteuer: Reformpläne für ein Fossil

Am Freitag stimmt der Bundesrat über einen Entwurf zur Reform der Grundsteuer ab. Das scheint dringend geboten, denn die Daten, mit denen die Steuer berechnet wird, sind veraltet. Doch dafür müssen Millionen von Grundstücken neu bewertet werden. Von A. Reuter.

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22 Kommentare

Kommentare

wenigfahrer
Wir brauchen Geld

" Nicht mehr Geld soll nach der Reform eingenommen werden, versichert Schäfer, sondern ungefähr so viel wie jetzt. Allerdings sei zu erwarten, dass manche mehr und manche weniger Grundsteuer bezahlen müssten."

Das weniger streichen wir, und erhöht ist ja schon bei den meisten Städten dieses Jahr.
Also haben wir das nächste drauf satteln in 5 Jahren zu erwarten.

Wir brauchen Geld.

Gruß

Seacow
abschaffen

Man könnte dieses bürokratische Monster auch einfach abschaffen, ohne dass dem Fiskus nennenswerte Einnahmen verloren gehen.
Es gibt Steuern, die viel einfacher und gerechter zu erheben sind.

stereotyp72
Warum nicht über die MwSt.?

Es sind doch ohnehin alle Ausgaben mit MwSt. belastet ... also würde u.U. eine leichte Erhöhung der MwSt. genügen, um die Abschaffung der Grundsteuer auszugleichen. Und das ohne bürokratischen Aufwand. Das wäre jedenfalls besser als eine Erhöhung der EkSt., denn viele Leute haben inzwischen große Vermögen, aber wenig Einkommen.

Boris.1945
Steuerentlastung?

Klar die Entlastung kostet die öffentlichrechtlichen Selbstbediener, aber wenn man nur neu bewertet erhöht man ja nicht.
*
Aber der Wähler zeigt ja, wir schaffen alles?

wega
Naja

Hier wird ja nun gleich gesagt es noch Jahre dauert.Nur ob es dann gerechter zu geht scheint auch noch in den Sternen zustehen.So langsam sollte man sich in den Kreisen der Politiker fragen,ob alles in Deutschland immer alles so lange dauern muß??Man kann nur hoffen das dann das BGH nicht wieder einschreiten muß.

pnyx

Wie bei vielen anderen Themen, die mit Steuergerechtigkeit zu tun haben, sind in Deutschland auch die Zustände bei der Grundsteuererhebung skandalös. Was würde das Steueramt sagen, wenn jemand statt sein aktuelles sein aus Arbeit generiertes Einkommen von vor Jahrzehnten angeben würde? Vermögende werden systematisch bessergestellt, und wenn eine Änderung angepackt wird, dann nur ganz, ganz gemächlich.

Karl Klammer
Neuer Mietpreisturbo wird gestartet

Selbstverständlich kann man die Grundsteuer
auf die Miete umlegen :-)

Bernhard H
der Staat hat noch nie...

... die Preise gesenkt! Das wird er auch mit der Grundsteuer nicht machen. Fakt ist, dass immer mehr Kommunen und Länder pleite sind. Die Grundsteuer ist eine Art Steuer, vor der man nicht weglaufen kann. Eine Immobilie macht nun mal immobil! Und das wissen die Kämmerer genau! Und da es einen zunehmenden Linksruck in der Gesellschaft gibt, wird man Immobilienbesitzer, und sei sie noch so klein, bis aufs Blut auspressen... eine Immobilie versetzen können die Bewohner ja nun mal nicht.

Alle Immobilienbesitzer sind Reich und Vermögend und leben selbstverständlich ohne Einschränkungen und Verantwortung fürs Ganze, ...oder etwa doch nicht?

caledonii
Grundsteuer???

Die Grundsteuer ist in höchstem Maße fragwürdig. Sie widerspricht jedem demokratischen Gedanken und müsste völlig abgeschafft werden. Fakt ist, es handelt sich um eine Steuer, die zurückgeführt werden muss in eine Zeit, wo Fürsten und Könige ihr Land den Bauern verpachteten. Tut dies nun der Staat, so bleiben wir letztlich in der Geschichte stecken. So schaffen wir niemals mehr Gleichheit in der Bevölkerung. Grundsteuer darf nur einkommensabhängig erhoben werden oder wenn damit Geld verdient wird, wie im Falle von Vermietung oder Verpachtung. Eigentum, das ausschliesslich der privaten Nutzung dient, dürfte niemals besteuert werden. Ja es braucht eine große Reform zum Schutz von Eigentum der kleinen Bürger. Dringend!!! Die Grundsteuer führt langsfristig immer zur Enteignung schwacher Schichten in der Bevölkerung. Das ist unmenschlich und widerspricht jeder Ethik. Grund und Boden muss für private Nutzung in Zukunft immer steuerfrei sein.

kulinux
Einfacher Lösungsvorschlag

Statt lange "Schätzometrie" zu betreiben, wobei sicher viele Schlupflöcher für Schummeleien sind, könnte man doch einfach verlangen, dass jeder Grundstückseigentümer zu einem festen Stichtag einen Preis zu nennen hat, für den er das Grundstück an den Staat oder einen anderen Bieter verkaufen würde. Auf diesen Preisvorschlag wird dann die Grundsteuer erhoben. Gibt der Eigentümer ihn zu hoch an (z.B. deutlich über dem tatsächlichen Wert), zahlt er mehr Steuer. Gibt er ihn zu niedrig an, wird das Grundstück vom Staat aufgekauft, der ein Vorkaufsrecht bekommt. Der Staat kann das Grundstück dann weiter verkaufen und aufgrund des dann höheren Preises dem neuen Eigentümer die Steuer berechnen. Oder er behält das Grundstück für eine gemeinnützige Nutzung: Verpachtung an Genossenschaften, Wohnungsbauer, auf dem Land an Pächter (oder er lässt es wegen der Überproduktion brach liegen und spart dabei – auf dem Umweg über die EU – auch noch eine Menge Subventionen).

Ist doch ganz einfach, oder?

Boris.1945
Steuerentlastung?

Klar die Entlastung kostet die öffentlichrechtlichen Selbstbediener, aber wenn man nur neu bewertet erhöht man ja nicht.
*
Aber der Wähler zeigt ja, wir schaffen alles?

khmaris
Reform der Grundsteuer

und noch ein bischen mehr abzocken

Fliegenpilz

"nur noch nach dem Wert des Grundstücks zu erheben - unabhängig davon, welche Gebäude darauf stehen."
also in besseren Lagen nur noch Eigentümer mit einen besser gefüllten Geldbeutel. Man will ja unter sich bleiben.

yolo
Das wird keine Entlastung werden....für keinen

Die Gemeinde legt gerade die Kosten auf die Grundstückseigentümer um, wenn die Infrastruktur in der angrenz. Str. saniert wird.
Da wird man über den Kopf hinweg verschuldet.
Welche Leistung deckt die Grundsteuer dann noch ab?
Es ist mal wieder so eine groteske Steuer wie Kaffee-, Tanz-, Niederschlags- und Kinosteuer.
Vielleicht ist das ja die Steuerentlastung, von der Schäuble sprach?
Es wird gepokert und gezockt mit dem Geld der Bürger.
Zwangsabgaben ohne Mitbestimmungsrechte für die Verwendung der Gelder.
Wie die Weihnachtsgans ausgenommen, können Rentner sich im Alter ihr abbezahltes Häuschen nicht mehr leitsten!
Dank der horrenden Nebenkosten und der
Grundsteuer B!
Das wird sicher nicht besser werden, weil bisher fast nichts günstiger geworden ist.
Selbst der Benzinpreis wird durch das Anheben der Mineralsteuer künstlich hoch gedrückt.
Der Deutsche wird sicher nicht an Steuern sparen können....er rettet die Welt, bevor sich selbst!

MikeFox
@kulinux

Dann müsste man aber ja für Leute, die einen "zu niedrigen" Preis nennen, einen Zwangsverkauf anordnen. Ich "muss" dann "mein Haus" verkaufen - das ist mit Sicherheit verfassungswidrig! Außerdem: Wer soll die ganzen Käufe und Verkäufe denn abwickeln? Die jetzt schon überlastete BIMA?
Und welche "Experten" entscheiden, was "zu hoch" und "zu niedrig" ist? Die jetzt schon überlasteten Gerichte freuen sich auf noch mehr Aufgaben.

NeutraleWelt
@ 18:23 von caledonii

Ihr Kommentar trifft den Punkt!

Wenn ich und meine Frau jahrelang hart gearbeitet und gespart haben (Danke Herr Draghi!) um uns unseren persönlichen Freiraum zu kaufen, werde ich noch dafür bestraft. Mein Lehnsherr fordert Tribut, damit ich in seinen Ländereien leben darf.

Oder ist das eine Ausgleichzahlung an all die jenigen, die keine Lust haben sich jeden Tag krumm zu legen?

Hustensaft
Viele falsche Gedanken - und keine einfache Lösung

Grundstücke nach dem aktuellen Wert zu besteuern - klingt verlockend, funktioniert aber nicht. Erstens müssten die laufend neu taxiert werden, zweitens gibt es oft genug deutliche Differenzen zwischen dem Marktwert und dem Preis, der erzielt werden kann oder wird und drittens schafft das Anreize, Gebäude verkommen zu lassen, denn wer gibt Geld für die Sanierung aus, wenn dadurch der Wert steigt und er mehr Steuer zahlen muss? Im Prinzip trifft das auch auf die von Minister Schäfer favorisierten Bodenrichtwerte zu. Nach den Anschaffungskosten - auch nett, aber die Werte schwanken beträchtlich, da kann man Glück oder Pech haben. Fakt ist nur, dass auf die Grundsteuer nicht verzichtet werden kann, da bei den Kommunen sonst immense Beträge fehlen.

Was spräche eigentlich dagegen - und "dank" Mietpreisbremse sollten die Daten einigermaßen aktuell sein, die Grundsteuer am fiktiven Ertragswert auszurichten? Allerdings verbunden mit dem Wert im Zeitpunkt der Anschaffung - wegen Sanierungsstau!

Rumpelstielz
18:23 von caledonii ..kaum zu glauben..

"Eigentum, das ausschliesslich der privaten Nutzung dient,..." (wie Golfclubs, 8000qm Villengrundstücke mit unverbaubarem Meerblick etc. etc. ... kaum zu glauben, das man dergleichen mit einem "sozialen Argument" vor der Besteuerung schützen will.
Grund und Boden gehört entweder in die öffentliche Hand und nur gegen Gebühr (besser Pacht als Steuer) vorübergehend für private Zwecke separiert - ansonsten gehört Eigentum selbstverständlich zu öffentlichen Zwecken belastet, Eigentum genau so wie Einkommen, sonst findet die Privatisierung seines Nutzens überhaupt keine Grenze. Landwirtschaftliche Flächen, die der Ernährung der Bevölkerung und nicht dem Anbau von "Industriegütern" (Futtermittel, Bio-Treibstoffherstellung etc.) und (gemn.)genossenschaftlich genutzte Flächen könnte man ausnehmen, aber ansonsten ist Grund Eigentum wie jedes andere Eigentum entsprechend seiner Leistungsfähigkeit auch in die Pflicht zu nehmen.

Hugomauser

Nach Ihrem Vorschlag würden ja diejenigen, die überhaupt kein Grundstück besitzen, die Steuer der Besitzenden mitzahlen. Und eine Erhöhung der MWSt trifft vor allem die kleinen Leute, die 100% ihres Geldes verkonsumieren müssen.

Hugomauser
kulinux

"Ist doch ganz einfach, oder?"

Nee, ich finde Ihren Vorschlag völlig meschugge.

willi wupper sen.
@bernhaed, nur für dich

und die anderen oberschlauen.

die grundsteuer fliesst in die neben kosten ein und wird von uns bürgern zu 100% gezahlt. da haben die grünen auch schon mal falsch gedacht und freuten sich, die reichen hausbesitzer zu treffen.

Wuschel100
durch die Medien schon mal leise untergeschoben

Warum wird eine solche Reform angestrebt ?
Aus sozialer Gerechtigkeit und reiner Menschenfreundlichkeit ? NEIN Weil gewisse Herren sich davon so einige Mehreinnahmen versprechen ! Warum sonst dieser Aufwand ?!
Es wird nicht auch nur ein kleiner Häuschenbesitzer weniger zahlen ! Gerade in den Großstädten werden die Sätze ganz erheblich "aktualisiert" werden. Ergo wird dies dann auf die Miete umgelegt. So werden wieder mehr Menschen in Not kommen ihre Miete zu zahlen und schließendlich die Sozialkassen weiter gelehrt werden müssen.
Das ist wohl die neue Form einer angeblich boomenden Wirtschaft in Deutschland wie man uns gebetsmühlenartig weis machen will .....