EU Parlament in Straßburg

Ihre Meinung zu EU-Parlament will Steueroasen an den Pranger stellen

Mit großer Mehrheit hat sich das EU-Parlament für ein Maßnahmenpaket gegen Steuerhinterziehung ausgesprochen. Dazu gehören Strafen für unlaute Steuerberater und Banken sowie ein besserer Whistleblower-Schutz. Aufhänger war der Abschlussbericht der Luxleaks-Sonderausschusses.

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19 Kommentare

Kommentare

Buntekuh
Auch Strafen für Staatsdiener, die dabei helfen?

Das fehlt, denn die Steuervorteile in Luexemburg etc. beruhen zum Teil auch auf sogenannten tax-rulings, also Verwaltungsmaßnahmen zugunsten von Unternehmen. Das will natürlich keiner der Abgeordneten, es wäre ein viel zu "heißen Eisen". Wäre es allen wirklich so Ernst mit diesen Vorschlägen, dann müsste Herr Juncker nämlich sofort zurücktreten. Er war nämlich nicht nur im Luxemburg Premier, sondern eben auch Finanzminister in Personalunion und damit für einen Großenteil Steuervorteile in Luxemburg verantwortlich.

BravoNovember
Hallo, ...Jean-Claude Juncker

Hallo,

...Jean-Claude Juncker war seinerzeit erst Finanzminister, dann Regierungschef in Luxemburg.

Ob man ihm etwas nachweisen kann oder nicht ist unerheblich.
Als Finanzminister trägt er die Verantwortung !!

Ernst-
EU schafft eine Steuerwüste

Übrig bleiben dann nur noch Steuerwüsten, in denen die Wirtschaft vertrocknet.

Ernst-
Zurück in die Zukunft

Im finstersten Mittelalter gab es den Pranger. Ich dachte immer, der sei Vergangenheit.
Anstatt eine bessere Zukunft zu gestalten, geht es zurück ins finstere Mittelalter.

Pflasterstein
@Ernst-

Legen Sie einfach den Glauben ab, dass alles was in der Vergangenheit gemacht wurde schlecht war. Nicht jeder "Fortschritt" ist besser als das was wir hatten. Deshalb sind solche Phrasen wie "zurück ins finstere Mittelalter" nichts anderes als Propaganda von Menschen, die aus Bequemlichkeit die eigenen falschen/schlechten Verhaltensweisen nicht aufgeben wollen.

@EU
Ein Pranger wird nicht reichen, um die Länder daran zu hindern solche Dinge zu wiederholen. Da muß schon "Knast" oder noch heftigeres (ein "Länderfinanzausgleich") her, damit die - vorwiegend kleinen - Staaten es kapieren, dass sie nicht einfach die Steuern großer Unternehmen auf "fast null" senken können, weil sie bei ihrer winzigen Größe eben nicht mehr brauchen fürs Luxusleben.

Dr. med. Torsten Traut
Amerikanische Steueroasen dürfen nicht ausgespart werden

Nach Informationen von Bloomberg hielt der Geschäftsführer von Rotschild & Co., Andrew Penny nach Bekanntwerden der Panama- Papers, einen Vortrag darüber, wie die „wohlhabenden Eliten der Welt“ Steuerzahlungen vermeiden können. „Seine Botschaft war klar und deutlich: Sie können ihren Kunden dabei helfen, ihre Vermögen in die USA zu schaffen, wo es Steuerfreiheit gibt und die Vermögen vor den Regierungen der Kunden versteckt werden können“, so Bloomberg. Die Offshore-Zentren werden bereits „neue Schweiz“ genannt und die USA sind nach Ansicht von Penny die „größte Steueroase“ der Welt.

Bei solchen Veröffentlichungen wie den Panama- Papers sollte man immer fragen: wem nützt es?

Demokratiezukunft2016
Diese Liste bräuchte es auch fuer Politiker die sowas mitmachen

Was dann diese Liste angeht:

Die EU-Abgeordneten forderten unter anderem, eine schwarze Liste für Steueroasen anzulegen.

ist die zwar schön und gut, aber man muesste auch eine Liste anlegen mit Politikern, die sowas Jahre lang geduldet haben, die bei solchen Steuerbetruegereien durch Konzerne (eben durch solche Deals mit Starbucs, Apple, usw.) auch noch mitgemacht haben und die solchen Konzernen dabei geholfen haben.

Und gleiches gilt bei dem hier:

Für deren Erstellung müsse die EU-Kommission detaillierte Kriterien formulieren, verlangten die Parlamentarier. Außerdem empfahlen sie, Strafen für Steuerberater, Anwälte und Banken einzuführen, die Steuervermeidung fördern und mit Steueroasen kooperieren.

Solche Strafen muesste es auch fuer Politiker geben, die mit Steueroasen und mit Konzernen kooperieren und denen bei der Steuerbetruegerei und Steuervermeiderei helfen und dabei noch aktiv mitmachen.

Demokratiezukunft2016
@ BravoNovember (17:15): auch andere sind mitverantwortlich

hi BravoNovember

Ob man ihm etwas nachweisen kann oder nicht ist unerheblich.
Als Finanzminister trägt er die Verantwortung !!

stimmt exakt. Und mit ihm tragen alle weiteren Finanzminister der EU-Länder und die Regierungschefs die Verantwortung. Ergo: auch Schäuble und Co sowie Merkel und Co tragen ebenfalls Mitverantwortung, weil sie solche Beihilfe und Mittäterschaft bei der Steuerbetruegerei nicht unterbunden haben.

proehi
17:21 von Ernst-

Zitat:"Übrig bleiben dann nur noch Steuerwüsten, in denen die Wirtschaft vertrocknet."

Steile These, alle Achtung.

... als ob Steueroasen die Wirtschaft beflügeln würden und nicht Kapital aus den wirtschaftlich prosperierenden Ländern abziehen und dem Fiskus (Gemeininteresse) vorenthalten würden.

claireannelage
@Buntekuh - Er auch...

Wäre es allen wirklich so Ernst mit diesen Vorschlägen, dann müsste Herr Juncker nämlich sofort zurücktreten. Er war nämlich nicht nur im Luxemburg Premier, sondern eben auch Finanzminister in Personalunion und damit für einen Großenteil Steuervorteile in Luxemburg verantwortlich.

Das wäre niemals möglich gewesen wenn nicht europaweit Lobbyarbeit für die Wirtschaft betrieben wird gegen die es scheinbar kein Ankommen gibt. Schliesslich haben alle Länder Kenntnis davon ohne Maßnahmen dagegen ergriffen zu haben.
Wieso sollte ausgerechnet der Begünstigte diese Praxis ändern ? Durch diesen Mangel in der Gesetzgebung sind dem deutschen Staat Einnahmen entgangen - wir sind die Geschädigten die ein Interesse haben sollten dass Steuern gerecht verteilt werden.
Solange es nicht ausdrücklich verboten ist kann man Juncker Heuechelei vorwerfen. Wenn das ein Rücktrittsgrund für Politiker wäre...

Niccolo
.. es geht doch

Das sind ja eher gute Nachrichten. Ich hoffe, dass bei der Umsetzung der Schliessung dieser Steuerschlupflöcher nicht ganz so viele übrig bleiben werden. Viel Erfolg.
Gruss

proehi
Lernen wir etwas daraus?

Zitat:"Der Co-Berichterstatter im LuxLeaks-Ausschuss Michael Theurer fasst das Problem zusammen: "Es ist bis auf den heutigen Tag ungeklärt, wer letztlich diese schädlichen Steuerpraktiken in Luxemburg und anderen Mitgliedsländern initiiert und auf die Schiene gesetzt hat."

... ich finde es erwähnenswert, daß der Berichterstatter nicht von uns verlangt, dies zu glauben.

Mit Glaubwürdigkeit Fehlentwicklungen aufzudecken und ebenso glaubwürdig zu korrigieren würde der EU gut tun und den EU-Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen. Wir haben noch viel zu lernen.

joregy57

Das Ende der EU hat nun begonnen. Es nimmt seinen Lauf.
Schuld daran sind diese EU - Bürokraten selbst mit ihrer Lobby - Wirtschaft für Großkonzerne . Sie haben es verpeilt. Sie haben das Vertrauen der EU Bürger mit ihren geheimen Verhandlungen entgültig verloren.
Das hat wohl nun auch den Zerfall der EU zu Folge.
Dank unserer großen Verbraucherverbände wie Greenpeace und viele Andere.

Account gelöscht
Steueroasen sollen an den Pranger gestellt werden.....

Aber was bedeutet das ? Werden niedrigsteuer Zonen abgeschafft ? Werden Patentboxen abgeschafft ? Was wird mit der inner Konzern Kreditvergabe,wenn die Standorte in unterschiedlichen Ländern liegen,und bisher die Bezahlung von Kreditzinsen als steuerlicher Verlustvortrag geltend gemacht werden kann ? Wenn der Konzernteil,der den Kredit vergeben hat,in den Niederlanden liegt,muß er auf die Zinszuflüsse nur eine geringe Steuer bezahlen.
Was soll nach dem Maßnahmekatalog des EU-Parlaments geändert werden ? Übrigens hat es wohl kein Initiativrecht.

traurigerdemokrat

Was sagte der Finanzverwalter des Kölner Bistums auf die Frage, warum die Kirche Steueroasen nütze?

Es wäre seine Pflicht, die verwalteten Gelder bestmöglich zu betreuen.

Tja und kommen die blöden Bürger daher und verlangen von Politikern, dass sie sich besser verhalten sollen .........

LiNe
Wie war das eigentlich

mit dem Bock und dem Gärntner?

Dieses Ansinnen ist doch lachhaft, solange Leute wie Jean-Claude Juncker mit von der Partie sind.

B. E. Amter
Wie sich die Zeiten ändern

Ein wesentlicher Schwerpunkt der ersten Parlamente war es, dem exorbitanten Finanzbedarf der Regierungen Grenzen zu setzen.
Heute fordern das EU-Parlament die Regierungen auf, noch mehr Steuern zu kassieren.
Aber Achtung: Glaube Keiner,daß seine Steuer dann geringer würde, wenn von anderen mehr Steuern gezahlt werden.
Die Erfahrung lehrt, daß die Gier der Regierung nach Steuern unendlich ist.

Bundeswehropa
Der EU Haushalt umfasst 144 Milliarden Euro, von denen

Deutschland alleine fast 20 Prozent trägt!
43 Milliarden allein für Landwirtschaft, wobei die steinreichen Landwirtschaftgrossindustriellen, wie der korrekte Name für Großbauern eigentlich sein müsste, sich von diesen vielen Geld auch noch den Löwenanteil sichern!

Steueroasen bekämpfen sind nur Lippenbekenntnisse, der Welt wäre zehnmal mehr geholfen, wenn die Protektion der Landwirtschaftsgrossindustriellen durch die EU endlich enden würde! Dann könnten plötzlich unzählige arme Länder mit dutzenden Millionen Kleinbauern ihre landwirtschaftliche Erzeugnisse auch in die EU einführen, und das würden diesen armen Länder und ihren Menschen unglaublich helfen!
Und sehr viel Geld würde die EU dabei auch noch einsparen!

Personalwerker
Betrug ungeahnten Ausmaßes an ehrliche Sparer und Menschen

Kriminelle werden oft nach Straftaten als Verbrecher bezeichnet. Die Steuerbetrüger ja ganze Konzerne und Banken sie Ihre Kunden zum Betrug animieren werden wenn es denn mal aufgedeckt wird als als Steuersünder bezeichnet.

Wenn nun auch der italienische Banken-Sektor abschmiert (alle Welt berichtet darüber nur die öffentlich rechtlichen nicht) weil über 360 Milliarden faule Kredite eingelagert sind und die EZB bisher nichts gemacht dann dürften noch mehr miese Machenschaften ungeahnten http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/829452… an Tageslicht kommen.

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/829452…