Der türkische Finanzminister Naci Agbal, Außenminister Mevlut Cavusoglu und EU-Minister Omer Celik mit den EU-Verhandlern bei einer Presseerklärung

Ihre Meinung zu Ein unverfängliches Kapitel - ganz bewusst

Trotz widriger Zeiten hat die EU ihre Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ausgeweitet. Verhandelt wird über Haushaltsfragen - ein bewusst unverfänglich gewähltes Thema. Denn tatsächlich stellt sich die Frage: Will die Türkei überhaupt noch in die EU? Von Kai Küstner.

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28 Kommentare

Kommentare

LisaF
unverfänglich?

Wenn ich mir so die finanzielle Lage einiger EU-Länder angucke, dann ist die Finanz- und Haushaltslage alles andere als ein unverfängliches Thema... Dennoch sollte man eher fragen:
"Wollen wir die Türkei derzeit in der EU?"
nicht:
" Will die Türkei überhaupt noch in die EU?"

Nach den Entwicklungen der letzten Monate kommen mir da starke Zweifel auf.

Inge N.
Denn tatsächlich stellt sich die Frage:

Wollen die EU-Bürger die Türkei, wie sie derzeit politisch handelt, überhaupt noch in die EU?

Karussell
Demokratie

"Nach dem Brexit, nach dem Austritt der Briten aus der EU, wird die Position der Türkei gestärkt", so Ömer Celik. - Das muß er uns aber erstmal erklären.
Wenn man die EU reformieren will wäre das doch eine Gelegenheit, mehr Demokratie zu üben, indem die Bürger der EU in einem Referendum darüber abstimmen, ob sie die Türkei in der Union haben wollen.

uwtra
Bitte nicht!

Wenn die EU wirklich ernsthaft darüber nachdenkt die Türkei in die EU mit aufzunehmen, möchte ich raus! Damit wird der Exit von anderen Staaten nur beschleunigt. Ich gehe aber davon aus, dass es nur Schauveranstaltungen sind, ohne Ernsthaftigkeit. Nur um dem ungeliebten Türkei-Abkommen gerecht zu werden.

LordOmega
Weg vom Konfrontaionskurs?!

Seit wann ist die Türkei so umgänglich? Erst Isreal, dann Russland und jetzt reden sie wieder mit der EU? Haben sie bemerkt, dass sie sich es mit allen Partner verspielt hatten?
Mal ehrlich, die Türkei kommt weder von der Kultur, noch von der Geographie (1/2 Istanbul gilt nicht) noch von der politischen Lage für einen EU-Beitritt in Frage.

morph63
Demnächst Referendum in der Türkei?

Erdogan erwägt, die Türken über die Fortsetzung der Beitrittsgespräche abstimmen zu lassen.

Das wäre ein erster guter Schritt :-)

einmanneinwort
Volk soll entscheiden..

Vernünftig wäre das Volk jedes EU Landes enzscheiden zu lassen...dann wäre es demokratisch. Man muß schon realitätsfremd und leichtsinnig sein die Türkei in die EU zu holen.
Ich selber bin türkischer Staatsbürger und lebe seit mehr als 40 Jahren in Deutschland. Ich erlebe jeden Tag wie sich die Radikalisierung unter den türken ausbreitet. Einerseits die islamische und adererseits die nationalistische Radikalisierung. Die Jungend ist verfeindet mit der Europäischen denkweise und Kultur. Es wird verherende folgen für die EU haben wenn die Türkei hinzugezogen wird.

Gast
Die Mehrheit der originären EU-Bürger

wollen die Türkei nicht in der EU haben, gleichgültig wie sie jetzt oder in der Zukunft handelt.
Die Entscheidung darüber liegt aber nicht in der Hand der Bürger. Ansonsten würden nicht seit Jahren, Millionen von Euros, für die Vorbereitung des EU-Beitritts der Türkei ausgegeben.

Shaya
Zu eilig

Mir geht das zu schnell. Meiner Meinung nach sollte sich die EU-Spitze in Brüssel Zeit zur Neuausrichtung nehmen, statt weiterzumachen wie zuvor. Die EU benötigt mehr Einflußnahme durch die einzelnen Mitglieder, nicht weniger. Sie muss bürgernäher werden.
"Mehr Demokratie wagen", wie schon Willy Brandt forderte, und nicht - wie Herr Juncker es mit CETA versucht, einfach über alle Köpfe hinwegbestimmen.
In diesen Zeiten brauchen wir nicht auch noch ein neues Mitglied.

koffergriff
das Video

hat überhaupt nichts mit dieser Nachricht zu tun.
Hauptsache die Grünen Politik wird hier auf TS schön und stark vertreten.
Das gilt übrigens für sämtliche Artikel bezüglich der Türkei

harry_up

Dieses Schattenboxen einer hochbezahlten Crew von EU-Verhandlungsführern geht einem gerade in dieser Zeit mächtig auf den Senkel. Wenn etwas derzeit überflüssiger ist als ein Kropf, sind das EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Beide Seiten haben derzeit weitaus Wichtigeres und Zukunftsträchtigeres zu bereden. Die Türkei ist in diesen Tagen kein wünschenswerter EU-Partner in spe.

KarlderKühne
Erdogan zog den nächsten Joker!

Warum wohl die Entschuldigung bei Putin? Damit setzt er die EU weiter unter Druck. "Sehr her, ich kann auch anders!" Und die EU wird einknicken, sowohl hinsichtlich der Beitrittsverhandlungen als auch der Visafreiheit. Mein Wort drauf! Es ist alles nur eine Frage der Zeit.

Shaya
Genau

die Frage, die mich auch bewegt.
Wer mich schlecht behandelt, den schicke ich eher in die Wüste, als ihn zu Kaffee und Kuchen einzuladen.

HappyGeoCacher
Das Geld für diese Verhandlungen ...

... könnte man wohl wesentlich besser einsetzen. Gemeint sind hier die überflüssigen Spesen für überflüssige Pseudo-Verhandlungen. Vielleicht sollten die EU-"Granden" mal in sich gehen oder noch besser, die EU Bürger befragen, ob diese die Türkei überhaupt in ihre Gemeinschaft aufnehmen möchten. Man hat den Eindruck, daß sich EU Bürokraten nur mehr um die Technik, aber nicht mehr um den Inhalt - schon gar nicht um die Menschen - kümmern.

traurigerdemokrat

Keine weiteren Aufnahmen, wir haben genug Probleme!

Aber was habe ich als Bürger schon zu melden? :(

HMaier
Wer die EU endgültig ruinieren möchte

muss diese noch um die Türkei erweitern. Die Türkei passt in keinster Weise in die EU ... und dies völlig unabhängig von ihrer aktuellen Regierung bzw. ihrem Präsidenten. Die Lösung muss somit ein privilegiert Partnerschaft und kein Beitritt sein. Insofern müssen wir Herrn Erdogan fast schon dankbar sein. Die Schulzes und Junkers würden Europa ansonsten (mit ihrer Unfähigkeit zur strategischen Weiterentwicklung der europäischen Idee) direkt in die nächste Krise manövrieren.

derdickewisser
Skandalös!

Vor dem Hintergrund der beinahe wöchentlich eingehenden Nachrichten über massive Verstöße der Türkei bzw. der türkischen Regierung gegen so ziemlich alle Prinzipien der europäischen Rechts- und Werteordnung, ist die Eröffnung eines neuen Kapitels in den Beitrittsverhandlungen ein fatal falsches und geradezu skandalöses Signal an Ankara - und an all jene, die der EU ohnedies derzeit Misstrauen entgegenbringen.
Durch solche Unsinnigkeiten stärkt man die Gegner der EU und arbeitet, ohne es zu wollen, weiter an ihrem Zerbrechen.

naiver Positivdenker
Der totale Wahnsinn,

etwas anderestlichen fällt mir als Kommentar dazu nicht ein. Aus meiner Sicht hat der Präsident der Türkei ganz klar bewiesen, dass er viel zu weit von westlichen Werten entfernt ist. So nicht Herr Erdogan!

derdickewisser
@inge n:

"Denn tatsächlich stellt sich die Frage:
Wollen die EU-Bürger die Türkei, wie sie derzeit politisch handelt, überhaupt noch in die EU?"

Und es stellt sich darüber hinaus die Frage: wie denken die Bürger der derzeitigen EU-Staaten darüber?

Naja durch solche Schritte werden die Bedenken der englischen Brexit-Gegner jedenfalls relativiert.

Hugomauser
@dierichter

Wer bitte ist denn ein "originärer EU-Bürger"? Und woher wissen Sie, was die wollen?

Und: Können Sie belegen, dass bereits "Millionen von Euros" für die Vorbereitung des EU-Beitritta der Türkei ausgegeben wurden?

Fazit: Ich finde Ihren Post sehr sehr dünn.

morph63
Noch ein langer Weg

Wirtschaftliche Interessen sollten zunächst hintenan gestellt werden.
Zunächst müsste die Türkei (wie auch jeder anderer Beitrittskandidat) das Wertesystem der EU annehmen. Es wäre vermutlich eine gute Idee, dieses unmissverständlich und "knackig" mal aufzuschreiben.

Als besondere Zusatzvoraussetzung würde ich bei der Türkei verlangen, dass sie sich ein grundlegendes EU-Kulturverständnis aneignet (z.B. Was ist Ironie? Warum männliche Ehre in Europa eine untergeordnete Rolle spielt.), sonst sind unnötige Konflikte vorprogrammiert.

Sascha Herholz
Hausaufgaben stehen an

Bevor über neue Aufnahmen gedacht wird sollte die Eu erst mal ihre eigene Basis auf Vordermann bringen und ihre Hausaufgaben machen.
Es steht eine Reform an .
Die Eu ist zu weit weg vom Bürger und zu kompliziert.
Befürchte das sonst noch mehr Staaten aussteigen.

Sascha Herholz
Hausaufgaben stehen an

Bevor über neue Aufnahmen gedacht wird sollte die Eu erst mal ihre eigene Basis auf Vordermann bringen und ihre Hausaufgaben machen.
Es steht eine Reform an .
Die Eu ist zu weit weg vom Bürger und zu kompliziert.
Befürchte das sonst noch mehr Staaten aussteigen.

axxelerate
Sind die jetzt komplett abgedriftet?

ein paar Tage nach dem Brexit die Ankündigung CETA an den nationalen Parlamenten durchzuboxen ( unsere Bundesregierung schreibt übrigens auf Ihrer Seite: BMWI dass CETA ein gemischtes Abkommen sei) und dann DAS?
Gespräche mit der Türkei???
Ich glaube Juncker will jetzt alle mit Gewalt aus der EU jagen.
P.S. Ich bin überzeugter Europäer und überzeugter Gegner dieser EU.

derdickewisser
@hugomauser

"Können Sie belegen, dass bereits "Millionen von Euros" für die Vorbereitung des EU-Beitritta der Türkei ausgegeben wurden?"

Naja, wer schon mal mit Abrechnungen für Verwaltungs-Vorgänge, insbesondere derart komplexe und hochrangige wie ein EU-Beitritt, nebst erforderlicher Reisetätigkeit etc., zu tun hatte, wird sich da schon sein Teil denken können. Ganz abgesehen von der gebundenen Arbeitszeit der zuständigen EU-Beamten, die in dieser Zeit was Sinnvolles tun könnten. Wenn die Vorgänge, wie zu vermuten, außerdem zumindest zum Teil durch outsourcing an externe Kanzleien vergeben werden, ist "Millionen" ziemlich vorsichtig geschätzt...

Gnom
@ 16:20 von LordOmega

Mal ehrlich, die Türkei kommt weder von der Kultur, noch von der Geographie (1/2 Istanbul gilt nicht) noch von der politischen Lage für einen EU-Beitritt in Frage.

Geographisch ist das kein Problem, da durch französische Überseegebiete die EU sowieso schon weltweit vertreten ist. Auch der EU- Vorläufer "EWG" beinhaltete schon Algerien. Marokko hatte die Aufnahme beantragt, wurde aber von der EU abgewiesen.
Damit ist die Kulturfrage auch beantwortet. Was spricht denn gegen ein vom Islam geprägtes Land? Spanien, Frankreich und Deutschland haben auch muslimische Einschläge.

Wirtschaftlich wäre die Türkei ein Gewinn für die EU. Einzig das politische System spricht gegen einen Beitritt. Das galt schon vor zehn Jahren und ist in den letzten Monaten wirklich sehr viel schlimmer geworden.

wenigfahrer
Sollte die EU

nicht lieber mal nachdenken was die letzten 10-20 Jahre falsch gelaufen ist, die Bürgenr haben das vertrauen in diesen Club lange verloren.
Und weitere Aufnahmen werden das ganz nur verschlimmern.

Gruß

Kreuzviertel
Wieder ein Beispiel dafür,

in welch desaströsem Zustand sich die EU mittlerweile befindet.
Da werden allen Ernstes Beitrittsverhandlungen mit einem Staat (bzw. seiner Regierung) geführt, in dem Meinungs- und Pressefreiheit mit Füßen getreten werden, der islamistische Terroristen im Nahen Osten offen unterstützt und mit Gewalt gegen Minderheiten vorgeht.
Die Türkei gehört weder zu Europa noch zur EU, bitte zunächst die internen Probleme dieses Konglomerats angehen und alles auf einen soliden, nachvollziehbaren und vertretbaren Stand bringen.
Sonst ist die EU schneller Geschichte, als Ankara irgendetwas unterschreibt ...