Die österreichische Fahne auf dem Bundeskanzleramt in Wien.

Ihre Meinung zu Interview: "Für die FPÖ war die Wahl ein Erfolg"

Van der Bellens Wahlsieg hat die Wahrscheinlichkeit eines FPÖ-Kanzlers in Österreich nicht geschmälert, sagt Politikwissenschaftler Pelinka im Gespräch mit tagesschau.de. Das Wahlergebnis hält er trotzdem für ein Signal der Offenheit.

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18 Kommentare

Kommentare

Nicolas Knight
Meine Befürchtungen sind groß

Ich glaube Herr Pelinka hat mit seiner Einschätzung recht, wenn er sagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines FPÖ Kanzlers durch die Wahl Alexander Van der Bellens nicht geschmälert wurden.
Ich befürchte, dass es in Österreich wie auch in anderen europäischen Staaten eine große Zahl unzufriedener Bürger gibt, die eine Art der Regierung wie bisher nicht mehr dulden möchte. Es geht für mich über eine "normale" Protestwahl hinaus und ich kann mir nicht vorstellen wie die amtierende Regierung der Unzufriedenheit erfolgreich entgegentreten kann.

Denkerist
Chance vertan

Schade. Es wurde die Chance vertan, das Ende des Europas der Banken, Konzerne und Reichen einzuläuten. Falls es nicht zu einem Brexit kommt, werden wieder wertvolle Jahre vergehen, bis die EU des Geldes endlich zerbricht und die Menschen auf dem Kontinent zusammenfinden.

Bikky-kun

Es scheint, als wolle etwa knapp die Hälfte der Östereicher den "Anschluss" nicht (wieder) verlieren...

Südtirolsch
Das sind keine freien Wahlen

Wenn die Presse nicht unabhängig berichtet und klar linksdominiert ist, wenn es Rechtspopulisten heißt und bei Linkspopulisten von Aktivisten geschrieben wird, dann ist das einfach Manipulation der Wähler.
Ich habe Erfahrungen damit aus einer Diktatur.
Der Gewinner ist unter gleichen Bedingungen Hofer.
Gruß Tirolsch

Gast
Gratulation an die FPÖ

Der Grüne hat die Wahl gewonnen, weil sich am Ende 'ganz Österreich' (naja, knapp die Hälfte der Wähler) größte Mühe gegeben hat, den 'Rechten' zu verhindern.

Denkbar knapp ist das Ergebnis - und deutliches Signal an die 'Etablierten' in ganz Europa: "Paßt gut auf, wir gehen an alle eure Freßpläzte! Ihr arbeitet nicht für uns, wir alimentieren euch darum nicht mehr"!

Goj

Immerhin brauchen sich fast 50% der Oestereicher nicht mit den kommenden Wohltaten zu identifizieren und es bleibt ihnen ein "wir habens ja gesagt"!

Tedd24
Was kommt wird man sehen

Ob es unbedingt schlecht für Europa sein wird einen FPÖ Kanzler zu bekommen, bleibt abzuwarten.

Die Großen Koalitionen haben in Österreich halt zu lange gedauert!

Mittschiffs
Mal sehen, wie lange CDU und SPD noch in der Mitte fischen

wollen und damit immer austauschbarer und konturloser werden. Laschet gab gestern ein Parade-Beispiel für nichtssagende "Mitte" ab. Dieser Mann ist austauschbar, und könnte ganz genauso ein Grüner oder einer von der SPD sein. Das ist die Krux. Die ehemaligen Volksparteien hörten zu lange auf Thinktanks die ihnen immer wieder ins Ohr flüsterten "in der Mitte werden die Wahlen.."
.
Die "Mitte" sollte erst durch das Zusammenspiel von Regierung und Opposition entstehen. Das sollte der Leitsatz sein.
.
Die Bundespräsidentenwahl ist das Beispiel, was aus zuviel Merkel-CDU und Schröder-SPD wird. Ein "es reicht irgendwie" und die Abwanderung zu Rechts- und Linksextrem.

Paul Puma
Stimmt,

die Gewinner sind die Grünen und die FPÖ. Die Verlierer sind SPÖ und ÖVP. Erinnert an Baden-Würtenberg. Neue Herausforderungen bringen neue Volksparteien.

Der_Mahner
Gute Analyse

...nur eins erwähnt auch Herr Pelinka nicht: Wenn der einzige glaubhafte Inhalt der restlichen Parteien sich darin erschöpft, gegen die FPÖ zu sein, dann fördern sie damit genau diese.

Gruselhut

Als gebürtiger Halbösterreicher beglückwünsche ich das Volk meiner Mutter zu diesem Wahlergebnis!

Und hier in Deutschland möge das vielen, die Österreich immer gerne etwas in die rechte Ecke stellen, ein Grund zum Nachdenken sein: War zwar eine Zitterpartie, aber wenn sich so viele, die sonst nicht Grün wählen würden, hinter einen Grünen stellen, dann sieht man schon, dass es den Leuten aus der Mitte nicht egal ist.

Rumpelstielz
Wahrscheinlichkeit eines FPÖ-Kanzlers ...

Die wird eben nicht durch ein (knappes)Wahlergebnis geschmälert, sondern durch den Zahn der Zeit, der im üblichen Schweinezyklus auch wieder für ein liberaleres gesellschaftliches Klima sorgt. Zumindest bleibt das zu hoffen, sonst leben wir am Beginn eines dunklen Zeitalters und dürfen uns glücklich schätzen wenn wir Nachkommen sind.

Emigrant 2.0
Dass van der Bellens Wahl ein proeuropäisches Signal sei

ist eine von mehreren absolut irrigen Grundannahmen, nicht nur von Repräsentanten der EU bzw. EU-Mitgliedsländer. Ich und viele andere haben VdB nicht wegen, sondern trotz seiner Haltung zur EU gewählt. Weil wir einen Präsidenten wollen, der sich an die Verfassung hält statt einen der uns schon vorher droht, was er mit seiner Macht alles für möglich hält (plus die anderen sattsam bekannten Argumente). Die "proeuropäische (sprich pro EU) Haltung ist derzeit Teil des Problems, nicht der Lösung, was sich u.a. an TTIP, dem Umgang mit Russland, der Bekämpfung von Flüchtlingen statt von Fluchtursachen etc. pp, zeigt. VdB gibt der Regierung nur die Möglichkeit, neue Akzente zu setzen, ob diese sie nutzt werden wir sehen.

Daleimoc Rorvic
bitterer Beigeschmack

Es hat schon einen bitteren Beigeschmack wenn sich in Österreich 7 unterschiedliche Parteien zusammen tun müssen um dann mit 50,3 %? einer einzigen Partei Paroli bieten zu können .Was meinen Sie wie lange der Schulterschluss anhält?

GeSchmi
Na und

dann kriegen wir einen blauen Kanzler. Vielleicht ist das besser.

DerVaihinger
Ein seltsames Demokratieverständnis

wenn der künftige Bundespräsident von Österreich schon vorab verkündet, keinen Kanzler der FPÖ zu ernennen.
Da kann man sich die Wahlen sparen, wenn ein Mann in der Lage ist, die evtl. Mehrheit der Wähler zu ignorieren.
Da wirft sich nebenbei die Frage auf, warum man sich über Erdogan aufregt, wenn in Österreich das Staatsoberhaupt klar sagt, dass er sich über Wahlergebnisse hinwegsetzen wird, sofern diese ihm nicht genehm sind.

GeMe
Einen Glückwunsch an Österreich auszusprechen, ist völlig

fehl am Platz.

Auch wenn Herr van der Bellen knapp gewonnen hat, sollte man nicht vergessen, dass knapp die Hälfte der Wähler einen Rechten gewählt hat und zum Präsidenten machen wollte.

Ich hätte nie damit gerechnet, dass Österreich nach 70 Jahren wieder so braun ist.

Katniss
@ 18:43 von Südtirolsch

Ich stimme Ihrem Kommentar absolut zu.
Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob es nun wieder eine Politik der offenen Grenzen, gegen Sperrung der Balkanroute und gegen die Visegrad-Staaten gibt. Falls ja, brauche ich keine Kristallkugel für die Bundestagswahl 2017 und die nächste Wahl (2018?) in Österreich!