Ihre Meinung zu Mitsubishi-Skandal betrifft wohl mehr Autos als gedacht
Der Autokonzern Mitsubishi hat ein neuerliches Geständnis abgelegt: Die Manipulationen beim Benzinverbrauch könnten deutlich mehr Fahrzeuge betreffen, als bisher gedacht - in Japan sogar alle Autos. Aufgeflogen waren die neuen Unregelmäßigkeiten nach einer Razzia.
Es fällt schwer, sich darüber zu empören, dass ein Japanischer Automobilhersteller bei Verbrauchs- oder Emissionstests mit überhöhtem Reifendruck trickst. Ist das bei uns in der EU nicht gängige und tolerierte Praxis, ebenso wie sogenannte Kaltstart-Temperaturen, die nur im Hochsommer mittags vorkommen, zugeklebte Fugen der Karosserie, veränderte Fahrwerkseinstellungen und so weiter? Jeder der ab und zu nachrechnet weiß, dass sein Auto niemals die nach der geltenden Norm ermittelten und vom Hersteller angegebenen Verbrauchswerte einhält. Gegen die Diskrepanz zwischen diesen Werten und der tatsächlichen Praxis ist das, was Hersteller durch unerlaubtes Tricksen zusätzlich rausholen ein Witz und meines Erachtens nicht der wirkliche Skandal. Der wirkliche Skandal ist, dass die Verfasser unserer Prüfnormen zulassen, dass der Verbraucher auf so dreiste Art getäuscht werden darf.