Zwangsprostituierte im Zweiten Weltkrieg in Peking

Ihre Meinung zu Südkorea und Japan beenden Streit um Zwangsprostituierte

Südkorea und Japan haben ihren jahrzehntelangen Streit über südkoreanische Zwangsprostituierte während des Zweiten Weltkriegs beigelegt. Beide Seiten einigten sich auf die Einrichtung eines neuen Opfer-Fonds. Zudem wurde eine Entschuldigung Japans in Aussicht gestellt.

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19 Kommentare

Kommentare

Paul Puma
Etwas zum Kontext

Es ist für alte Japaner(innen) sicherlich schwer zu verstehen, dass ihnen als Besatzer regelmäßig ein Vorwurf begegnet, nie aber den Besatzern, die Japan nach 1945 kontrollierten. Die Kodansha (= der japanische Brockhaus) von 1993 schätzt die Zahl der Frauen, die in sog. 'besonderen Eß- und Trink-Geschäften' (tokushu inshokuten) beschäftigt waren auf etwa 500 000 ab - für das eine Jahr 1955. Ab 1956 durften die Japaner das Gewerbe zurückfahren, es galt nicht mehr als 'demokratisch', wie die Kodansha in Gänsefüßchen diplomatisch schreibt.

FreierGeist
Gott sei Dank!

Eine Entschuldigung Japans wäre sehr wichtig, denn damit würde es sich endlich seiner Verantwortung stellen. Nur dadurch können die Beziehungen zwischen den ostasiatischen Ländern endlich von der Bürde und Erbschaft des 2. Weltkriegs befreit und die Versöhnung zw. den ostasiatischen Völkern ermöglicht werden.

Davon abgesehen wäre es auch für die japanische Gesellschaft gut, denn dort wird das Thema immer noch recht weitgehend verdrängt (obwohl das in den letzten Jahren besser geworden ist).

Und wie gut eine Entschuldigung einem Opfer tut, brauche ich wohl nicht auszuführen - das weiß jeder von uns selbst.

Also hoffen wir das Beste!

Bernd39
Fatale Erinnerung

Erinnert fatal an den Umgang mit den Opfern des deutschen Faschismus in Europa.
Gab es nicht auch chinesische Opfer der Japaner?
Und wenn man dagegenstellt, wie schnell deutsche Opfer sehr rasch und umfassend entschädigt wurden, wenn sie sich nur auf der richtigen Seite des "Eisernen Vorhangs" befanden, während russische Opfer als Hauptleidtragende z.T. bis heute (oder bis an ihr Lebensende auch vergeblich) auf eine angemessene Entschädigung warten, wird die Frage verständlich.
Man wagt es ja kaum, ohne als Antisemit beschimpft zu werden, Israel als Beispiel anzuführen. Als Gegenstück muß nicht einmal Russland herhalten. Sint und Roma reichen.

friedrich peter peeters
Ein Trauerspiel

Ich fühle mich persönlich sehr betroffen und bin tief verärgert, schon seit langem, über die Haltung Japans. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat Japan sich noch nicht entschuldigt für das unermessliche Leid das es der den hundertausenden Frauen vieler Länder angetan hat durch sie als Zwangsprostituierten zu nutzen. Korea war sehr stark betroffen, aber bei weitem nicht das einzige Land. Eine Entschudigung wurde in Aussicht gestellt für Korea. Und die anderen Länder ? Und wird die Entschuldigung gegeben ? Und wie ? Wieder auf japanisch ? Und die Entschädigung ? Die meisten Opfer sind schon verstorben? Das soll ein Trost sein ?
Trostmädchen haben die Japaner die Zwangsprostituierten genannt. Sie sind es immer noch. Bitterkeit bleibt Japan.

Bernburger49
@09:37 von Paul Puma

Dazu nur eine Frage: "Waren die japanischen Prostituierten auch Zwangsverpflichtete ?"

tisiphone
Entschuldigung in Aussicht gestellt????

Sorry!
Aber das ist doch wohl der Gipfel!
In der Übersetzung heisst das:
Da sitzen jetzt viele Menschen um einen Tisch herum und feilen an einer Formulierung, die den Japanern nicht zu weh tut.

Wenn ein Firmenchef zuviel Geld in den Sand setzt, dann muss er in Japan das grosse öffentliche Plärren demonstrieren, damit ihm jeder glaubt, dass es ihm leid tut.

Man entschuldigt sich, oder eben nicht. Aber eine Entschuldigung "in Aussicht zu stellen" ist bereits die nächste Verhöhnung.

Dass man sich allerdings die Opfer aussucht, mit denen man sich aussöhnen möchte, das kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor.
Deshalb werde ich mich nicht darüber aufregen, dass man sich auf Südkorea beschränkt.

Gast
Kann man Kriege oder Morde entschuldigen?

Sicherlich kann man eine Geste des Bedauerns zeigen, aber eine wirkliche Entschuldigung gibt es nicht.

Gast
Hurra

Wann wurde der 2. Weltkrieg beendet? Wie lange ist das Thema schon bekannt?

Und jetzt?

Es wird ein Opferfond eingerichtet, und einen Entschuldigung in Aussicht gestellt.

Respekt.

Wie viele der Frauen leben denn noch? Und wartet man mit der offiziellen Entschuldigung bis die letzte dann auch noch gestorben ist?

Ja, da gibt es noch viel diskutieren. Es wird also noch etwas dauern.

Realitäten
Wortwahl?

Liebe Tagesschau-Redaktion,
bei einem solchen Thema könnte man sich schon etwas mehr Mühe bei der Wortwahl geben. Oder was ist der Sinn des Wortes "arbeiten", was die südkoreanischen Zwangsprostituierten nach eurer Formulierung gemacht haben? Auf Wikipedia gibt es einen sehr ausführlichen Bericht zu den "Trostfrauen", der zeigt, unter welch unbeschreiblicher Grausamkeit und Gleichgültigkeit südkoreanische (und andere) Frauen und Mädchen (7 Jahre!) zur Prostitution verschleppt und gezwungen wurden. Viele sind dabei gestorben oder wurden ermordet. Diese Mädchen und Frauen haben also nicht "gearbeitet", sondern sind schlicht und einfach zwangsprostituiert worden. Ganz gezielt und staatlich organisiert. Der tägliche Horror für diese Frauen, oft ohne zu wissen, wo sie eigentlich sind. Und damit wurde die "Moral der japanischen Soldaten gestärkt", um weiter gegen die Südkoreaner kämpfen zu können. Was für ein schändliches Verhalten.
@Paul Puma: Was wollen sie aussagen? Soll das Gleiche sein?

DieBoeseKoenigin
Man kann sich nicht selbst "entschuldigen"

Man kann nur um Entschuldigung bitten - hier in tiefster Demut! Ob eine Entschuldigung gewährt wird, liegt nicht in der Entscheidung des Schuldigen.

Gast
Es ist ein Anfang..

aber sehr sehr spät. Sowohl Täter als auch Opfer sind die meisten bereits Tod. Auch die höhe des Opferfonds sind viel zu niedrig und haben höchstens Symbolcharakter.
Ich vermute der Schritt hat eher Wirtschaftsinteressen im hintergrund. Freiwillig würde sich die Regierung Japans nicht dazu Bewegen.
So sehr ich die Japaner auch Schätze, die Art wie die mit Menschenleben Umgehen finde ich sehr Verstörend. Das zeigt sich auch wie sie mit den eigenen Volk umgehen. Die Menschen um Fukushima Leben immer noch in einfachen Holz Baraken und bekommen kaum Unterstützung vom Staat oder den Atomkraftbetreiber. Eine Schande für ein so Reiches Land.

Schalk01
@um 09:37 von Paul Puma

Geschichte wird immer vom Sieger geschrieben!

Schalk01
@um 09:45 von Bernd39

"richtigen Seite des Eisernen Vorhangs"
Das ist nur zum Teil Richtig. Bei dieser Diskussion darf man nicht vergessen das die "DDR" bis zur Wende Reparationszahlungen geleistet hat. Insgesamt umgerechnet ca. 1 Billion €.
Wenn dieses Geld vom Empfänger nicht für Schadensersatz genutzt wurde kann man das aber Deutschland nicht zum Vorwurf machen.

Verschwörungstheoretiker
VR China

Abe kann nicht um Entschuldigung bitten, bevor es nicht eine ähnliche Vereinbarung mit China gegeben hat.
Und wenn eines nicht passieren wird, ist eine Entschuldigung eines japanischen Regierungschefs bei den Chinesen.
Egal für was. Das wird von beiden Seiten verhindert werden. Beide Seiten pflegen ihre Feindschaft.

Jackliu
Das war reine Sklaverei

Ich würde drei Punkte nennen.
1. Das war keine Prostitution, keine Arbeit. Die Trostfrauen hatten keine Versicherung, keine 8-stündige Arbeitszeit, keine Alternative. Was sie machen konnten, war Schreien. Was sie machen mussten, war Warten auf nächste Vergewaltigungen. Das war Sklaverei!
2. Die Trostfrauen kamen aus China, Korea, Vietnam, Indonesien,...und konnten jederzeit von den Vergewaltigern getötet werden.
3. Bis jetzt hat nur Korea eine Entschädigung von der japanischen Regierung für Trostfrauen bekommen, und zwar so wenig und so spät.

Bernd39
Etwas mehr Wissen wäre angebracht

11:52 von Schalk01
"...bis zur Wende Reparationszahlungen geleistet..."
"Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.[6] Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953) – die der Bundesrepublik Deutschland demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97–98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130-fache.[7]" (WIKI)
Und als Zusatz: "Zusätzlich sollte die Sowjetunion 25 Prozent der Demontagen aus den Westzonen erhalten, 40 Prozent davon ohne Gegenleistung. "
Googeln hätte genügt.

Chris Wilder
Funken Gerechtigkeit?

Das schlimmste, was Männern Frauen und Kindern und auch Männern antuen können, sind Vergewaltigungen. Wie viele Jahre ist der Krieg nun her? Objektiver wäre es, wenn der Beitrag von "Neu" siehe oben, auch die vielen Vergewaltigten bzw. mehrfach vergewaltigten Frauen und Kinder auf der Flucht und in Deutschland mal berücksichtigen würde. Oder meinen Sie vielleicht, die Opfer hätten das verdient? Teilweise mehrfach vergewaltigt mit Geschlechtskrankheiten kämpfend?? Um es gleich klarzustellen: es von keiner, Seite gerechtfertigt, den Menschen das anzutun, egal aus woher die Täter kommen. Hier gibt es nicht "Gleicher als gleich". Nachgedanke: Eine kleiner Anerkennung ist nichts gegen , die Horrorträume, die Schmerzen und Tränen, die diese Gruppe bis heute aushalten muss.

Realitäten
Nochmal Wortwahl

Liebe Tagesschau-Redaktion,
nochmal, diesmal deutlicher. Können oder wollen Sie Ihre zweifache schändliche Wortwahl (einmal im Text und einmal in der Bildunterschrift) von "arbeiten" nicht ändern? Was die koreanischen Frauen, die dort versklavt wurden und nichts anderes tun konnten, als auf die nächste Vergewaltigung oder die Ermordung zu warten, erdulden mussten, hat wohl mit "Arbeiten" absolut gar nichts zu tun. Das war kein "arbeiten" in einem japanischen Bordell. Also bitte ändern. Wenn ihr schon einen solch verharmlosenden Bericht schreibt, wie harmlos wird dann wohl erst die "Entschuldigung" der Japaner ausfallen? Also bitte etwas mehr Fingerspitzengefühl bei solchen Artikeln, das ist ja unerträglich. Jackliu hat es um 12:19 Uhr doch schon treffend beschrieben, wie es tatsächlich war.

Realitäten
Nachtrag...

...zu meinem Kommentar von gerade eben.
Liebe Tagesschau-Redaktion,
würdet ihr bei Frauen, die von der IS verschleppt und als Sexsklavinnen missbraucht werden, wirklich davon schreiben, dass diese Frauen "in IS-Zwangsbordellen ARBEITEN müssen"? Hoffentlich nicht. Und im Fall der koreanischen Frauen ist es doch wohl gleich, oder nicht? Das hatte mit ARBEIT nichts zu tun! Bitte ändern Sie Ihren Bericht.