Ihre Meinung zu Interview zu Flüchtlingen: "Große seelische Verletzungen"
Viele Flüchtlinge haben in ihrer Heimat Gewalt und den Tod Verwandter erlebt. Die Erinnerungen verfolgen sie noch in Deutschland. Matthias Deiß hat für den Bericht aus Berlin mit Medizinern der Charité über den Umgang mit seelischen Verletzungen gesprochen.
Es besteht ein großer Hilfebedarf bei traumatisierten Flüchtlingen. Die geschilderte Therapie in der Charité erscheint mir als Ausnahme und Glücksfall. In vielen Gebieten Deutschlands bestehen für alle gesetzlich versicherte Patienten Wartezeiten von mindestens 6 Monaten, wenn nicht ein Jahr.
Da noch nicht alle Flüchtlinge registriert oder gar in ihren individuellen Situationen erfasst sind, wird man kaum abschätzen können, wie viele von ihnen eine Psychotherapie und psychiatrische Behandlung bekommen sollten. Und wie viele faktische eine Therapie erhalten. Die Wartezeiten auf einen Therapiebeginn werden sich sicherlich für alle Patienten verlängern. Oder es werden Die Behandlungszeiten begrenzt durch den Kostenträger.
Und wie ergeht es den traumatisierten Flüchtlingen in der Zwischenzeit in den Massenunterkünften, mit Angst um kriegsgefährdete Angehörige, mit Zukunftsunsicherheit?